Benutzer:Bibi und Tina/DST (Demenz Screening Test)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Demenz Screening Test (DST)

Der Demenz Screening Test ist eine App zur Demenz Früherkennung, die von den zuständigen Behörden als Medizinprodukt anerkannt wurde [1].

Anwendung

Die App kann auf jedem gängigen Mobiltelefon oder Tablet installiert und ohne Registrierung genutzt werden. Die App ist als multi-dimensionaler kognitiver Test konzipiert. Derartige Tests können asymptomatische Frühstadien einer Demenz 18 Jahre [2] vor dem Auftreten der klinischen Symptomatik erkennen.

Es sind in der App 5 Untertests zu absolvieren, danach werden ein Gesamt-Punktwert sowie einzelne Punktwerte für die Bereiche exekutive Funktionen, Sprache, Gedächtnis, Orientierung und Aufmerksamkeit ausgegeben. Abhängig vom erreichten Punktwert in Relation zum maximal erreichbaren Punktwert (30 Punkte) werden Empfehlungen für das weitere Vorgehen bzw. die weitere diagnostische Abklärung durch einen Arzt ausgegeben.

Risiken und Nebenwirkungen

Die Risiken eines Demenz Screenings bzw. einer Demenz Früherkennung sind grundsätzlich die gleichen wie bei anderen medizinischen Screening-Verfahren auch (z.B. Krebs-Früherkennung), insbesondere

  • Falsch positive Ergebnisse, welche die getestete Person unnötig verunsichern können und/oder Nachuntersuchungen und Kosten nach sich ziehen können, die sich als unnötig herausstellen.
  • Falsch negative Ergebnisse, welche die getestete Person fälschlich glauben lassen können, dass keine Krankheit vorliegt, so dass weitere notwendige Untersuchungen und/oder Therapien unterbleiben können.

Zusätzliche Risiken eines screenings per App:

  • Mögliche Verfälschung (falsch negative Ergebnisse) durch "helfende Angehörige".

Chancen und Vorteile

  • Die Diagnose "Demenz" wird noch immer viel zu selten gestellt (ca. 40% werden nicht diagnostiziert) [3], oder ist den Patienten nicht bekannt (in ca. 19% der Fälle) - in jedem anderen Bereich der Medizin wäre eine derart niedrige Diagnose-Rate ein "Skandal" [4].
  • Die Symptome können reversibel bzw. behandelbar sein: Risikofaktoren (z.B. Bluthochdruck) können frühzeitig und erfolgreicher behandelt werden, so dass bei sekundärer Demenz eine kausale Therapie möglich ist.
  • Die Erkrankung wird in einem gut behandelbaren Frühstadium entdeckt.
  • Zugang zu bestmöglicher Hilfe und Unterstützung wird ermöglicht.
  • Das weitere Fortschreiten der Erkrankung kann bestmöglich verzögert werden.
  • Menschen mit einer demenziellen Erkrankung können um so länger selbständig bleiben, je früher die Erkrankung diagnostiziert wird.
  • Betroffenen wird die Möglichkeit gegeben, die symptomfreie Zeit zu nutzen, um sich Lebensträume zu erfüllen und/oder sich Zeit für das zu nehmen, was ihnen wichtig ist.
  • Betroffene sind in der Lage, z. B. mittels Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung, Vorkehrungen zu treffen für die Zeit, in der sie derartige Entscheidungen nicht mehr selbst treffen können.
  • Die künftige finanzielle und pflegerische Versorgung kann besprochen und arrangiert werden.
  • Betroffene werden vor unüberlegten Entscheidungen geschützt, z.B. eine Umzug fern von Familienangehörigen, oder rechtliche / finanzielle Verpflichtungen die schwer einzuhalten sein werden.
  • Eine frühe Diagnose ermöglicht eine genauere Diagnose, da der Betroffene noch in der Lage ist, auf Fragen adäquat zu antworten, und sich z.B. die Reihenfolge in der Symptome erstmalig auftraten noch rekonstruieren lässt.
  • Eine frühe Diagnose hilft dem Betroffenen, da die auffällige Symptome von nahestehenden Personen der Krankheit zugeordnet werden können, und nicht als Ausdruck "persönlichen Versagens" fehlinterpretiert werden.
  • Eine frühe Diagnose hilft den Familienangehörigen, da diese mehr Zeit haben, sich auf die Erkrankung einzustellen, realistische Erwartungen zu entwickeln, und die gemeinsame Zukunft zu planen - dies kann zu weniger Belastungen, Enttäuschungen und/oder rückblickendem Bedauern im weiteren Verlauf führen.
  • Die Behandlung im Frühstadium beeinträchtigt die Lebensqualität weniger und verursacht (deutlich) geringere Kosten, u.a. durch weniger häufige akut-Interventionen und/oder spätere Versorgung in einer Pflegeeinrichtung.
  • Der/die Betreffende hat die Möglichkeit, an klinischen Studien teilzunehmen und so Zugang zu neuesten Therapieansätzen zu bekommen.
  • Der/die Untersuchte ist bei einem unauffälligen Ergebnis beruhigt.

Alternativen

Einzelnachweise

Literatur und Quellen

  • Herholz, Karl & Heiss. Wolf-Dieter, Max-Planck Institut für Stoffwechselforschung Köln: Frühdiagnostik neurodegenerativer Erkrankungen zur Bekämpfung der Demenz, https://www.mpg.de/858116/pdf.pdf
  • Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.: Früherkennung der Alzheimer-Krankheit – wann, wie, wofür? In: Alzheimer Info 3/10:

Weblinks

  1. Der DST. Abgerufen am 2. Mai 2019.
  2. Kumar B. Rajan, Robert S. Wilson, Jennifer Weuve, Lisa L. Barnes, Denis A. Evans: Cognitive impairment 18 years before clinical diagnosis of Alzheimer disease dementia. In: Neurology. Band 85, Nr. 10, 8. September 2015, ISSN 0028-3878, S. 898–904, doi:10.1212/WNL.0000000000001774, PMID 26109713, PMC 4560057 (freier Volltext) – (neurology.org [abgerufen am 3. Mai 2019]).
  3. Halima Amjad, David L. Roth, Orla C. Sheehan, Constantine G. Lyketsos, Jennifer L. Wolff: Underdiagnosis of Dementia: an Observational Study of Patterns in Diagnosis and Awareness in US Older Adults. In: Journal of General Internal Medicine. Band 33, Nr. 7, 2018-7, ISSN 0884-8734, S. 1131–1138, doi:10.1007/s11606-018-4377-y, PMID 29508259, PMC 6025653 (freier Volltext) – (springer.com [abgerufen am 2. Mai 2019]).
  4. Alistair Burns: The benefits of early diagnosis of dementia. In: BMJ. Band 344, 22. Mai 2012, ISSN 1756-1833, S. e3556, doi:10.1136/bmj.e3556, PMID 22619201 (bmj.com [abgerufen am 2. Mai 2019]).

Kategorie:Medizin (21. Jahrhundert)