Die OY-Ligatur, in Druckschrift auch oft
Ʊ
Aushängeschild eines Barbiers mit der OY-Ligatur ȣ. Ausgeschrieben "ΚΟΥΡEΙΟΝ" hätte der
Boreas mehr Angriffsfläche.
Auf
Nikos Kazantzakis Grab: „Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.“ (für die, die im Neugriechischkurs anderes gelernt haben: es steckt im „δε φοβȣ μαι“, nicht φοβ
άμαι steht dort, sondern φοβ
ούμαι.
Datei:Papadopoulou Pti-Ber.jpg Nicht nur ein schönes Beispiel für das "Upsilon" (hier als Druckschrift-Version Ʊ) sondern auch für die phonetische Umsetzung fremdsprachiger Wörter ins Neugriechische
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Die traditionelle Verwendung, Ikone des Heiligen Efraim: Das Upsilon ist unten rechts im Wort θαυματȣργός ("Wundertäter") versteckt
Datei:Christougenniatiko Pazari.jpg Ist der Platz knapp, greift man auch heute noch auf das "Upsilon" zurück. Der Schreiber schien sich schon anfangs bewusst, dass das knapp werden wird.
Datei:Asi Gonia Upsilon.jpg Bildspende von
AWI: Das Denkmal für Kriegstote des kretischen Dorfes
Asi Gonia. Der Grund, warum der Steinmetz zur Abkürzung greifen musste, ist so offensichtlich wie traurig.
Ein ganzes Rudel ȣ's auf der Tafel der Kapelle des Agios Antonios in Rethymno
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Eingang einer Werkstatt in Fourfouras / Kreta. Herr Giakoumakis hat sie 1960 errichtet
Datei:EnToutoNika.jpg "In diesem Zeichen siege!" erschien dem Kaiser Konstantin vor der Schlacht. Ob mit oder ohne Ligatur ist nicht überliefert
Text von 1821 mit Upsilon, Stigma und Και-Ligatur
Datei:Samos Kastania.JPG Straßenschild in Kastania, Samos. „Straße der Enschlafung der Gottesgebärerin“ entspr. „Mariae Himmelfahrt“
Mal wieder was weder byzantinisches noch kirchliches: Ein Schild, was in Chora Sfakion für Griechische Küche wirbt
Datei:Chronousallous.jpg Bildspende von
AWI Ein ungewollt psychedelisch wirkendes Schild eines Geschäftes in Thessaloniki was Weihnachtsschmuck bewirbt
Vorab: "Upsilon" ist nicht die offizielle Bezeichnung der Omikron-Ypsilon-Ligatur. Ich nenne sie so, weil's kurz ist. Es scheint keine Benennung für dieses griechische Glyphe zu geben, zumindest konnten wir vom Portal:Griechenland keine finden. "Omikrypsilon" oder "Omiklon" wäre vielleicht eine Alternative, letzteres für Japaner aber uneindeutig ;)
Die Ligatur setzt ein kleines griechisches Ypsilon ( υ ) über ein Omikron ( o ). Optisch ist es mit einem kleinem Schreibschrift-Gamma γ zu verwechseln, welches ebenfalls eine Schleife nach unten hat, die aber üblicherweise unter der Grundlinie steht, während der Kreis im Upsilon auf der Grundlinie steht. Für den im Griechischen durchaus häufigen Vokal "u" gibt es im griechischen Alphabet bei heutiger Lautung keinen einzelnen Buchstaben. Man behilft sich mit dem Digraphen ΟΥ (klein: oυ). Das macht Wörter mit einem oder gar mehrenen U's natürlich recht lang, der Platzbedarf auf Schildern und Ähnlichem steigt. Dies mag die heutige Motivation zur Verwendung der Ligatur sein. Ihren Ursprung hat sie aber sicherlich in der mittelalterlichen Ikonenmalerei und der damit verbundenen Kalligraphie: Hier war es gang und gäbe die Buchstaben in- und miteinander zu verschachteln, so dass z.B. am Ende ein Wort als ganzes ein Kreuz-Symbol bildet.
Die kleine Sammlung hier soll dokumentieren, dass die der byzantinischen Schreibtradition entstammende Ligatur noch heute im griechischen Schreib-Alltag in unterschiedlichen Bereichen Verwendung findet. Über Spenden von weiteren "Upsilons" für die Sammlung würde ich mich übrigens freuen! -- Frente 13:07, 11. Jan. 2008 (CET)