Benutzer:HobbyTf/Reichsbahndirektion Saarbrücken

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Die Reichsbahndirektion Saarbrücken war ein Verwaltungsbezirk der Deutschen Reichsbahn

Geschichte

Nach Fertigstellung der Saarbrücker Bahn von Bexbach nach Saarbrücken wurde aufgrund einer königlichen Kabinettsorder die "Commision für den Bau der Saarbrücker Bahn" aufgelöst und die Königliche Direktion der Saarbrücker Eisenbahn errichtet. Am 15. September 1852, zwei Monate vor der Eröffnung der Saarbrücker Bahn, nahm die neue Direktion unter ihrem Vorsitzenden Johann Hähner die Arbeit auf.

Im Rahmen einer Verwaltungsreform des preußischen Eisenbahnwesens wurde die Direktion zum 1. April 1880 aufgelöst und das 365 km umfassende Streckennetz mit der Eisenbahndirektion Frankfurt/Main vereinigt. Da sich die neue Verwaltungsorganisation auf Dauer aber nicht bewährte wurde nach einer erneuten Verwaltungsreform am 1. April 1895 erneut die Königliche Eisenbahndirektion (KED) zu Saarbrücken-St. Johann geschaffen.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde das Saargebiet vom Reichsgebiet abgetrennt. Am 10. März 1920 wurde zunächst eine Direktion für die Saarstrecken als Eisenbahndirektion 1 in Saarbrücken und für die Reststrecken eine Eisenbahndirektion 2 eingerichtet. Am 1. April 1920 musste die Eisenbahndirektion 2 das Direktionsgebäude in Saarbrücken und auch das Saargebiet verlassen. Diese richtete sich dann als Stammeisenbahndirektion Saarbrücken in Trier ein. Am 30. Dezember 1920 wurde diese Direktion dann in Eisenbahndirektion Trier umbenannt.

Am 16. März 1921 wurde die Bezeichnung Eisenbahndirektion 1 in Eisenbahndirektion des Saargebiets geändert. Nach der Rückgliederung des Saargebietes am 1. März 1935 kehrte die Reichsbahndirektion Trier nach Saarbrücken zurück und wurde mit der Eisenbahndirektion des Saargebietes verschmolzen und in Reichsbahndirektion Saarbrücken (RBD) umbenannt. Die RBD Saarbrücken umfasste ein Netz von 1563 km Streckenlänge. Nach Auflösung der Reichsbahndirektion Ludwigshafen am 31. März 1937 reichte das Gebiet der RBD Saarbrücken bis nach Landau und Hochspeyer.

Nach dem Frankreichfeldzug des Zweiten Weltkrieges erweiterte sich die Streckenlänge nach der Annexion von Luxemburg auf 2146 km. Hinzu kamen 996 km Streckenlänge in Elsass-Lothringen, welche ebenfalls von der RBD Saarbrücken betrieben wurde. Als im November 1944 Saarbrücken in den Kampfbereich kam, wurde der Sitz der RBD Saarbrücken am 3. Dezember 1944 nach Neustadt und am 20. März 1945 nach Marktbreit bei Würzburg verlegt. Die RBD Saarbrücken wurde nach Ende der Kampfhandlungen im April 1945 vorerst aufgelöst.

Mit Wirkung vom 1. April 1947 wurde die Saarländische Eisenbahnen-Eisenbahndirektion geschaffen. Die pfälzischen Strecken wurden der Eisenbahndirektion Mainz zugeschlagen. Alle übrigen Strecken ausserhalb des Saarlandes wurden zunächst von einer Eisenbahndirektion Mosel in Saarbrücken verwaltet die nach Verlegung der Verwaltung am 1. Juli 1947 als Eisenbahndirektion Trier die Arbeit aufnahm. Nach der erneuten Rückgliederung des Saargebiets in die Bundesrepublik Deutschland wurde am 1. Januar 1957 die Direktion der Eisenbahnen des Saarlandes in die Bundesbahndirektion Saarbrücken umgewandelt. Die Aufgaben des Präsidenten nahm vorübergehend der Präsident der Bundesbahndirektion Trier wahr. Zum 1. Januar 1960 wurden schliesslich die beiden Direktionen wieder als Bundesbahndirektion Saarbrücken zusammengefasst.

Im Zuge der Bahnreform wurde die Bundesbahndirektion zum 1. Januar 1994 aufgelöst.

Ausdehnung

Das Gebiet der RBD Saarbrücken erstreckte sich auf das Saargebiet sowie im Norden bis in die Eifel(Jünkerath, Mayen, Koblenz) und im Osten bis Hochspeyer und Landau. Bedeutende Strecken innerhalb der Direktion waren:

Vorsitzende und Präsidenten

Zeitraum Name
15.09.1852 - 1853 Vorsitzender Johann Hähner
1853 - 1863 Vorsitzender Adolph Friedrich Wernich
1863 - 31.12.1868 Vorsitzender Freiherr Julius Friedrich Karl von Duering
01.01.1869 - 30.11.1871 Vorsitzender Engelbert Pape
01.12.1871 - 28.02.1873 Vorsitzender Felix Christoph Reinhard Gehlen
01.03.1873 - 31.01.1880 Vorsitzender Thomas Jecklin
01.04.1880 - 1888 Direktor Friedrich Bormann
1888 - 1893 Direktor Rudolf Eilert
1893 - 31.03.1895 Direktor Karl Wenig
01.04.1895 - 30.09.1898 Karl Naumann
01.10.1898 - 10.10.1913 Ludwig Schwering
11.10.1913 - 31.03.1917 Karl Breusing
01.04.1917 - 21.05.1920 Robert Brosche
01.11.1920 - 21.02.1930 Dr. jur. Wilhelm Fischer
09.04.1930 - 16.01.1935 August Nicklaus
01.02.1935 - 09.09.1939 Dr. jur Adolf Sarter
20.07.1940 - 31.05.1944 Ludwig Frorath
01.06.1944 - 31.12.1944 Hans Münzer
01.01.1945 - 04.1945 Hans Ball
09.07.1945 - 30.06.1946 Dr. jur. Karl Fischer
12.07.1946 - 30.06.1948 Bernhard Meilchen
28.10.1948 - 06.09.1950 Directeur Colonel Pierre Toubeau
07.09.1950 - 31.12.1956 Directeur Joseph Nikolaus Werner
01.01.1957 - 31.03.1960 Fritz Grimm
01.04.1960 - 30.11.1963 Alois Meyer
01.12.1963 - 30.11.1966 Dr.-Ing. Hermann Ziller
01.12.1966 - 30.11.1974 Karl Röver
01.12.1974 - 1983 Dr.-Ing. Hermann Lamp
1983 - 09.06.1993 Wolfgang Haas

Literatur

  • Pressedienst der BD Saarbrücken (Hrsg.): 130 Jahre Eisenbahndirektion Saarbrücken 1852-1982, Festschrift