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Jean Paul Marat (* 24. Mai 1743 Neuchâtel, Schweiz; † 13. Juli 1793) war ein Arzt, Verleger und Journalist. Er gilt als einer der radikalsten Führer der Französischen Revolution. Er wandte sich radikal gegen die Monarchie und war ein Befürworter politischer Gewalt.


Leben

Kindheit und die ersten Jahre

Marat wurde am 24. Mai 1743 als das zweite von sieben Kindern geboren. Sein Vater war Italiener und seine Mutter Schweizerin. Um die Familie zu ernähren zu können, arbeitete sein Vater als Fremdsprachenlehrer. Marat war entstellt von einer Hautkrankheit, dies machte ihn das Leben sicherlich nicht einfacher. Als er 16 wurde, verließ er die Schweiz und wanderte alleine nach Bordeaux in Frankreich aus um dort Medizin zu studieren. Um sein Überleben zu sichern, arbeitete er als Privatlehrer für die Kinder einer reichen Familie. 1762 zog er nach Paris, wo er dann drei Jahre blieb. Danach zog es ihn für die nächsten zehn Jahre seines Lebens nach England. Als Marat 22 wurde, machte er es so wie sein Vater und verdiente als Fremdsprachenlehrer seinen Lebensunterhalt. Im Jahre 1771 schrieb Marat sein erstes Buch, Les Aventures du jeune Compte Potowski-un Roman de Coeur.


Wissenschaftler und Physiker

Drei Jahre später veröffentlichte Marat eines seiner berühmtesten Werke: Chains of slavery. Dieses Werk wurde in Englisch geschrieben und in England veröffentlicht. Am 30. Juni 1775 bekam Marat einen Titel in Medizin an der St. Andrews University in Schottland. Im Juni 1777 kehrte er wieder nach Frankreich zurück und wurde Leibarzt von Comte d'Artois, dem jüngsten Bruder Ludwig XVI. und des späteren Karl X.. Dort führte einige Experimente mit Feuer, Licht und der Elektrizität durch und veröffentlichte 1779 ein Buch über seine neuen Erkenntnisse in der Physik. Weitere Bücher über Physik, Theorie der Politik, Recht und Physiologie folgten in den folgenden Jahren. Im Jahre 1783 beendete Marat seine erfolgreiche medizinische Laufbahn und widmete sich voll und ganz den Naturwissenschaften.


Eintritt in die Politik

Im Juli 1788 fühlte sich Marat krank und schrieb deshalb sein Testament. Er bat einen Freund von ihm, den Uhrmacher Abraham Louis Bréguet, ihn am Totenbett seelisch zu unterstützen und alle seine Manuskripte nach einer Akademie für Wissenschaften zu schicken. Am Totenbett erzählte Abraham ihm von politischen Ereignissen, die bei ihm einen sehr starken Eindruck hinterließen. Einige Tage ging es ihn schon viel besser. Von dem Tag an unterstützte er die Französische Revolution mit allen Mitteln. Am 12. September 1789 gab er das erste Mal die Zeitung Publiciste Parisien heraus, die er kurze Zeit später in Ami du Peuple umbenannte. Diese Zeitung war die einflussreichste und gefürchteste radikale Zeitung Frankreichs. Manchmal kam es sogar vor, dass sie zweimal an einem Tag heraus kam. Sie war die Stimme des Volkes, was die Revolution betrifft. Marat griff darin mit scharfen Worten alle gemäßigten Girondisten an und besonders die Bourgeoisie in der Nationalversammlung. Marat vertrat die Ansicht, dass alle Gegner der Revolution Verräter und Volksfeinde sind. Deshalb veröffentlichte er deren Namen in der Ami du Peuple und lieferte sie somit der Rache des Volkes aus. Im Juli 1790 befürwortete er die Enthauptung von 500 bis 600 Gegnern. Noch im gleichen Jahr floh er nach England, nachdem er den Finanzminister des Königs kritisiert hatte. Im Jahre 1791 steckte ihn die Nationalversammlung für einen Monat ins Gefängnis. Ab diesen Zeitpunkt führte er seine Kampagne im Untergrund fort. Nach dem Sturz der Monarchie im August 1792 schloss sich Marat den radikalen Jakobinern an und wurde, mit großer Unterstützung des Volkes, ein einflussreicher Delegierter des Nationalkonvents und der Präsident der Jakobinischen Partei. Weiterhin begrüßte er die Septembermorde 1792 gegen Unabhängige und Royalisten.


Charlotte Corday und das Attentat

Jacques-Louis David: Der Tod des Marat; Königl. Belgisches Kunstmuseum

Nachdem die gemäßigten Girondisten von der radikalen jakobinischen Bergpartei verdrängt wurden, entschied sich Charlotte de Corday d'Armont, eine Anhängerin der Girondisten, dazu das Blutregime der Jakobiner beenden. Sie wollte die treibende Kraft, die hinter den Septembermorden und der Vernichtung der Girondisten steckt, damit also den Hauptverantwortlichen für die Schreckensherrschaft, zu Rechenschaft ziehen. Darum entschloss sie sich den Führer der Jakobiner, Jean Paul Marat, umzubringen. Unter dem Vorwand das sie ihm etwas über die Girondistenaufstände erzählen wolle, besuchte sie ihn am 13.7.1793 in seiner Wohnung, während er sich gerade in seiner Badewanne aufhielt. Marat nahm häufig Heilbäder, um eine Infektion zu verhindern, daher war es nicht schwer ihn anzutreffen während er gerade ein Bad nahm. Im Badezimmer sagte Charlotte ihm die Namen von Leuten, die sich seiner Politik widersetzten. Als er dabei war die Namen aufzuschreiben, nutzte Charlotte Corday die Gelegenheit aus und stach Marat einen Dolch mitten ins Herz. Marat war auf der Stelle tot. Danach ließ sie sich ohne Widerstand verhaften und wurde nach ihrem Prozess zum Tod durch Guillotine verurteilt. Am 19.7.1793, einen Tag nach den Nationalen Begräbnisfeierlichkeiten Marats, wurde das Urteil in Paris vollstreckt. Doch ihr Ziel hatte sie dennoch nicht erreicht, denn die Jakobiner nahmen das Attentat zum Anlass für noch schärfere Verfolgungen und ließen mehrere Tausend Gegner, Royalisten wie moderatere Revolutionäre, hinzurichten.

Das Kunstwerk von Jacques-Louis David

Jacques-Louis David überreichte vier Monate nach dem Mord an Marat dem Konvent sein Bild und ließ es an der Stirnseite des Saales aufhängen. Dazu hielt er eine hetzerische Rede, indem er seine Gefolgsleute zur Rache aufrief.