Benutzer:Katanga/TeuDre

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Sicherungskopie 5.9.2011


Basisdaten
Hochschule: Technische Universität Dresden
Gründung: 18. November 1859 in Dresden
Verband: Weinheimer Senioren-Convent
Wappen:
Vollwappen Teutonia Dresden.jpg
Zirkel:
Zirkel Teutonia Dresden.jpg
Burschenfarben:
Burschenband Teutonia Dresden.jpg
Fuchsenfarben:
Fuchsenband Teutonia Dresden.jpg
Wahlspruch: Amico pectus, Hosti frontem!
Waffenspruch: Teutonia sei's Panier!
Adresse: Caspar-David-Friedrich-Str. 19, 01217 Dresden
Website: www.teutonia-dresden.de

Das Corps Teutonia Dresden ist eine 1859 in Dresden gegründete, farbentragende und pflichtschlagende Studentenverbindung. Es ist damit die älteste noch bestehende Studentenverbindung der Technischen Universität Dresden und ihrer Vorgängereinrichtungen. Das Corps Teutonia Dresden gehört dem Weinheimer Senioren-Convent an.

Farben und Abzeichen

Die Farben des Corps sind Schwarz-Rot-Weiß (von unten gelesen) mit silberner Perkussion. Als Fuchsenfarben wird ein rot-weiß-rotes Band getragen. Die Tradition, die Corpsfarben von unten zu lesen, wurde vermutlich aus Jena übernommen und ist im WSC einmalig. Lediglich das 1866 von Teutonia gegründete und 1956 mit dem Corps Alemannia Hannover fusionierte WSC-Corps Thuringia las die Farben ebenfalls von unten.

Als Kneip-Couleur werden weiße Pekeschen und Tellermützen getragen. Der Zirkel zeigt die Anfangsbuchstaben der Wörter Vivat (lebe), Crescat (wachse), Floreat (blühe) und Teutonia und steht dem Ursprung nach auch für „vivant conjuncti fratres Teutoniae!“.

Die Chargierten (mit Chargenbezeichnung) sind: Senior (xxx), Consenior (xx) und Subsenior (x). Die Chargenbezeichnungen werden, vermutlich ebenfalls der Jenenser Verbindungstradition folgend, umgekehrt als im WSC üblich gelesen. Lediglich die SC zu Hannover und Clausthal verwenden ebenfalls diese Chargenbezeichnungen.

Der Wahlspruch des Corps lautet „amico pectus, hosti frontem!“ (Dem Freund die Brust, dem Feind die Stirn), der Waffenspruch ist „Teutonia sei's Panier!“

Geschichte

Corpshaus der Teutonia in der Caspar-David-Friedrich-Straße

Das spätere Corps wurde als Landsmannschaft „Teutonia“ gegründet, die sich am 18. November 1859 aus dem Fechtkränzchen „Fidelitas“ und dem „Singe Verein“ der polytechnischen Schule Dresden zusammengeschlossen hatte. Am 17. Dezember 1863 wandelte sich die Landsmannschaft Teutonia in ein polytechnisches Corps um. 1866 erfolgte mit der Stiftung des Tochtercorps Thuringia zugleich die Gründung des Dresdner Senioren-Convents (SC). In den folgenden Jahren bestand ein reger Austausch von Corpsstudenten der polytechnischen Schulen in Brünn, Prag und Dresden mit insgesamt fünf Mehrbänderleuten der Teutonia mit Suevia Prag und einem Mehrbändermann mit Marchia Brünn. Mit dem Beitritt des Dresdner SC, damals bestehend aus den Corps Teutonia, Thuringia und Marcomannia, anno 1875 in den Weinheimer Senioren-Convent (WSC) sowie der Deputiertenversammlung der österreichischen Corps Ende 1874 erloschen diese Beziehungen. Während der Verbandskrise von 1883/84 verblieb Teutonia 1883 zunächst im WSC, trat dann aber mit den übrigen Corps der SC zu Dresden und Darmstadt aus dem "alten" WSC aus, der dann bis zu seiner Selbstauflösung 1889 nur noch an den Bergakademien Clausthal und Freiberg, aber nicht mehr an Technischen Hochschulen bestand. Dem 1884 durch die SC zu Karlsruhe, Hannover und Stuttgart sowie das Corps Teutonia Braunschweig auf Grundlage des alten Comments gegründeten "neuen" WSC trat Teutonia 1893 bei.[1] 1906 wurde der Dreibundvertrag zwischen Teutonia Freiberg, Montania Clausthal und Teutonia Dresden abgeschlossen. Im August 1927 wurde das erste Corpshaus in der Dresdner Bergstr. 24 zur Miete bezogen.

1933, im Jahr der Machtergreifung der Nationalsozialisten, führte Teutonia Dresden im WSC den Vorort. 1934 trat das Corps nach einem Konflikt mit dem damaligen WSC-Führer Winter aus dem WSC aus. Anlass war die Verschmelzung des WSC mit dem Rudolstädter Senioren-Convent (RSC), den einige der älteren WSC-Corps ablehnten, sowie die autoritäre Verbandspolitik des WSC-Führers. Winter hatte sich trotz Forderungen der Mehrheit der WSC-Corps geweigert, eine gemeinsame Erklärung mit dem KSCV gegen den Feickert-Erlass auszuarbeiten. Zudem protestierte das Corps mit seinem Austritt gegen die voreingenommene und autoritäre Informationspolitik Winters gegenüber den WSC-Corps und Teutonia im speziellen.[2] Teutonia nahm Verhandlungen mit dem Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV) auf. Der geplante Beitritt kam aber nicht zustande. Als erstes Dresdner Corps stellte Teutonia im Oktober 1935 den Aktivenbetrieb ein. Der Altherrenverein blieb bestehen.

Auf Initiative des Corps Altsachsen wurde 1937 eine SC-Kameradschaft gegründet, die zunächst von allen Altherrenschaften der aufgelösten Dresdner Corps unterstützt wurde (Kameradschaft II, "Schill"). Sie wurde später geteilt, indem Teutonia und Thurigia eine eigene Kameradschaft bildeten.

Weil eine Rekonstitution in Dresden in der DDR nicht möglich war, wurde 1950 in Stuttgart der „Verein Alter Stuttgarter und Dresdener Teutonen e.V.“ gegründet. Zum 100. Stiftungsfest der Teutonia Stuttgart wurde beschlossen, dass die drei amtierenden Chargierten das Band von Teutonia Dresden tragen dürfen und das Stuttgarter Teutonen auf das Dresdener Band fechten können. Diese Vereinbarung wurde ebenfalls mit Palaeo-Teutonia Aachen und Montania Clausthal getroffen. Dadurch war das Überleben der Teutonia trotz Suspension gesichert und ermöglichte am 26. Februar 1966 die Rekonstitution an der Ruhr-Universität Bochum mit dem Namen: „Corps Teutonia Dresden in Bochum“.[3] Teutonia war damit das erste Corps an einer Ruhrgebietsuniversität und war bis 1993 das einzige Weinheimer Corps im Ruhrgebiet.

1993 beschloss der FCC, das höchste Entscheidungsgremium des Corps, die Rückverlegung an den Ort der Gründung. 1994 erfolgte die Restitution in Dresden. Seit 1999 besitzt das Corps in der Caspar-David-Friedrich-Str. 19 wieder ein eigenes Corpshaus.

Bekannte Mitglieder

Name Lebensdaten Beruf Bild
Karl Berling 1857–1940 Kunsthistoriker
Max Büssing 1872–1934 Direktor und Inhaber der „Heinrich-Büssing-Spezialfabrik für Motorwagen und Motoromnibusse“
Alexander Gutbier 1876-1926 Chemiker und Hochschullehrer, Rektor der Technischen Hochschule Stuttgart und der Universität Jena
Gustav Knoop 1855-1925 Generaldirektor der Gran Ferrocarril de Venezuela
Wilhelm Lax 1874–nach 1932) Vorstandsmitglied und technischer Direktor der Chemischen Fabrik v. Heyden
Ludwig Nausch Direktor der Baugewerkschule Höxter
Kurt Neumann 1879-1953 Thermodynamiker und Motorenbauer
Otto Perutz 1847-1922 Chemiker
Richard Rühlmann 1846-1908 Mathematiker, Pädagoge und Politiker
Rudolph Rütgers 1860-1903 Industrieller, Mitbegründer und Mitinhaber der Rütgerswerke AG[4]

Auswärtige Beziehungen

Das Corps unterhält Freundschaftsverhältnisse mit den Weinheimer Corps Paleo-Teutonia Aachen, Montania Clausthal (beide seit 1906) und Teutonia Stuttgart (seit 1984). Alle drei unterhalten untereinander ebenfalls offizielle Beziehungen und bilden gemeinsam mit Teutonia Dresden den sogenannten Viererbund.

Besonderheiten

In den Sommersemestern 2007, 2008 und dem Wintersemester 2010/11 war das Corps Teutonia maßgeblich an der Umsetzung der deutschlandweit bis dahin einmaligen Vorlesungsreihen „Füxe, Kneipen und Couleur - Studentenverbindungen in Vergangenheit und Gegenwart“ unter Schirmherrschaft von Werner J. Patzelt an der TU Dresden beteiligt.

Literatur

  • Hans Schüler: Weinheimer S. C. Chronik. Darmstadt 1927.
  • Walter Wingerning et.al.: Corps Teutonia zu Dresden 1853 - 1859 - 1935 - 1966 (Corpschronik). Selbstverlag Stolberg 1989.
  • Weinheimer Verband Alter Corpsstudenten (Hrsg.): Die Schicksale der Weinheimer Corps und ihrer Angehörigen während des Dritten Reiches 1933 bis 1945. Selbstverlag Weinheim 2010.
  • Reiner Pommerin: Geschichte der TU Dresden 1828-2003, 175 Jahre TU Dresden, hrsg. im Auftrag der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e. V. Wien, Köln, Weimar 2003, S. 53ff.
  • Armin Hesse: Weinheimer Allianzen: TeuMonBavThuLta (Teutonia Dresden, Teutonia Freiberg, Teutonia Stuttgart, Montania Clausthal, Bavaria Karlsruhe, Thuringia Dresden, Delta Aachen). In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung 56 (2011). Neustadt a.d. Aisch 2011, S. 383-391.

Einzelnachweise

  1. Chronik des WSC (Zeittafel). In: Handbuch für den Weinheimer Senioren-Convent. Kapitel 1.1.3.,1971, S. 13-16
  2. Corpschronik, S. 604ff
  3. Die Corps des WSC und die örtlichen SC. In: Handbuch für den Weinheimer Senioren-Convent. Kapitel 1.1.4.,1971, S. 40-41
  4. 100 Jahre Weinheimer Senioren-Convent, S. 143. Bochum, 1963

Weblinks

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