Benutzer:Minderbinder/Gebrauchsanleitung für Löschdiskussionen

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Die Gebrauchsanleitung für Löschdiskussionen (GLD) ist für alle Menschen gedacht, die sich an Löschdiskussionen beteiligen (wollen). Es handelt sich nicht um offizielle Projektregeln. Wer die Gebrauchsanleitung verbessern möchte, ist eingeladen dies zu tun.

Gebrauchsanleitung für Löschdiskussionen - Kurzfassung

1. Man muss nicht überall mitreden
2. Verbessern ist das beste Argument
3. Artikelqualität ≠ Relevanz
4. Rede über Artikel, nicht Benutzer
5. KPA gilt auch für Nichtanwesende
6. Löschdiskussionen sind keine Abstimmungen
7. Ein Argument soll etwas Neues beitragen
8. Relevanzkriterien sind ein schwaches Löschargument
9. Relevanzkriterien sind nicht die Bibel
10. Pfui ist kein Löschgrund

Die zehn Maximen der Gebrauchsanleitung

Man muss nicht überall mitreden

  • Um sich an einer Löschdiskussion zu beteiligen, sollte man kompetent dazu sein.
  • Kompetenz ist das Maß einer konkreten Fähigkeit für eine konkrete Aufgabe in einem konkreten Bereich.
  • Kompetenz ist ein Skalar, also ohne Maßeinheit und nicht binär. Eine absolute Kompetenz oder Inkompetenz gibt es daher nicht: Die Kompetenz eines Benutzers ist einer Aufgabe angemessen oder nicht ausreichend angemessen.
  • In der Löschdiskussionen sind drei Kompetenzen gefragt:
    • Fachliches Wissen und Kontext zum Artikelinhalt (Domänenwissen)
    • Prozess- und Regelwissen zur Wikipedia (betrifft auch ungeschriebene Regeln)
    • Die Fähigkeit, sich schriftlich klar auszudrücken
  • Um an einer konkreten Löschdiskussion teilzunehmen, sollte man alle drei Kompetenzen ausreichend besitzen.
  • Die Selbsteinschätzung der Kompetenz wird durch den Dunning-Kruger-Effekt erschwert.

Verbessern ist das beste Argument

  • Wenn du den Artikel behalten willst, dann schreibe nicht "Behalten und Ausbauen" in die LD, sondern verbessere ihn selbst
  • LD sind keine Arbeitsauftrags-Verteilstelle mit unbekanntem Empfänger: Selbst ist der Mann und Selbst ist die Frau!

Artikelqualität ≠ Relevanz

Rede über Artikel, nicht Benutzer

KPA gilt auch für Nichtanwesende

  • Überlege bei allem, was du schreibst, ob du deinen Text dem betreffenden Menschen auch ins Gesicht sagen würdest. Auch einem 2-Meter-Mann nachts in der U-Bahn. Oder einer alten Dame in der Konditorei.
  • Keine persönlichen Angriffe gilt auch gegenüber Nichtanwesenden. Auch Menschen, die nicht an der Diskussion beteiligt sind, sollten nicht angegriffen werden: sie könnten später dazu stoßen. Wenn sie tot sind, gibt es Nachkommen.
  • Keine persönlichen Angriffe gilt auch gegenüber IPs.
  • Wenn ein Text oder eine Artikelversion schlecht ist, so kann man dies auch mit sachlichen Worten deutlich sagen. Begriffe wie Schrott, Textgewölle, Texterguss sind nicht sachlich. Sie verletzen den Artikelersteller. So sind Gewölle unverdauliche Nahrungsreste, die von Vögeln ausgespieen werden. Menschen produzieren kein Gewölle.
  • Der schlechte Ton auf den LD ist kein Naturgesetz, er wird gemacht. Von dir und von mir.

Löschdiskussionen sind keine Abstimmungen

Ein Argument soll etwas Neues beitragen

  • Recherchiere zu jedem deiner Beiträge einen externen Fakt, und bringe diesen dann als belegtes Argument vor.
  • Versuche bewusst, die Gegenposition zu deiner „Meinung aus dem Bauch“ einzunehmen. Wenn du also auf Anhieb überzeugt bist, dass ein Artikel weg muss, dann suche nach Fakten, die für ein Behalten sprechen. Wenn du sofort von der Relevanz überzeugt bist, suche nach Fakten, die dem widersprechen.
  • Recherchemöglichkeiten:
    • Zu deutschen Unternehmen kann man in den Jahresabschluss schauen. (Handelsregister international.) Viele Jahresabschlüsse enthalten keine Mitarbeiter- oder Umsatzzahlen. Allerdings erlaubt die dort u.U. vermerkte Klassifizierung als kleine Kapitalgeselschaft i.S.v. § 267 HGB Rückschlüsse auf die Größe. Die Bilanzposition II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände kann zur Schätzung des Umsatzes mit min. 5 (DFD 10 Wochen) bis max. 25 (DFD 2 Wochen) multipliziert werden.
    • Bei der Behauptung der Marktführerschaft taucht oft die Frage des „selbstgeschnitzten Marktsegments“ auf, dabei hilft ein Blick in die Klassifikation der Wirtschaftszweige (2008) von Destatis. Im allgemeinen ist die Substituierbarkeit mit Produkten oder Dienstleistungen außerhalb des gewählten Marktsegmentes ein sicherer Hinweis auf zu enge Abgrenzung.
    • Bei Vereinen im Vereinsregister
    • Zu Software in anerkannten Fachzeitschriften, zur Martstellung im passenden Gartner Magic Quadrant oder im Forrester Wave
    • Zu klassischen Musikern ins Deutsche Musikarchiv
    • Zu Filmschauspielern in die IMDb.
    • Zur Verbreitung von Zeitschriften in den Bibliotheksverbünden: ZDB, im GVK (Nieders., S-A, Th., HH, HB, S-H, M-P) BVB (Bayern), SWB (Ba-Wü, Sachsen, Saar), HeBIS (Hessen)
  • Wenn du z.B. nicht weißt, was eine anerkannte Fachzeitschrift im Softwarebereich ist, und was nur PR-Abladestelle ist, dann lass die Finger von der Diskussion. Siehe Punkt 1.

Relevanzkriterien sind ein schwaches Löschargument

Relevanzkriterien sind nicht die Bibel

Pfui ist kein Löschgrund

  • Abscheu und moralische Entrüstung über den Artikelinhalt, egal ob persönlich oder allgemein geteilt, hat mit der Relevanz des Artikelgegenstands nichts zu tun. Dies gilt für Sexualpraktiken, Gruppen, die im Verfassungschutzbericht erwähnt sind, grottenschlechte Fernsehserien und vieles mehr.
  • Der Umkehrschluss gilt auch: Hui ist kein Behaltensgrund.
  • Entzücken und moralische Anerkennung des Artikelinhalt, egal ob persönlich oder allgemein geteilt, hat mit der Relevanz des Artikelgegenstands nichts zu tun. Dies gilt für wohltätige Spendenvereine, Behindertensport, Umweltschutz und vieles mehr.

Siehe auch

Offizielle Projektseiten

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