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Hans Ludwig Fischer-Nienburg wurde am *11. Februar 1891 in Nienburg an der Weser geboren und starb am †11. Mai 1990 in Berlin-Nikolassee. Er kam als 5. Kind seiner Eltern Luise Fischer geb. Riechelmann und des Lehrers Ludwig Fischer zur Welt. 1929 heiratete er Margarete Heitmann *1902- †1990, eine Tochter der Kaufleute Heitmann aus Nienburg. Gemeinsam haben sie drei Töchter.

Leben

Bis 1907 besuchte H. L. Fischer die Volksschule und das Gymnasium in Nienburg, das er wegen einer Kehlkopfentzündung und Operationen abbrechen musste. Von 1907 an ging H. L. Fischer bei Carl Plinke (Maler) in die Lehre und parallel zur Kunstgewerbeschule in Hannover bis 1910. Anschließend studierte er an der Hochschule der bildenden Künste in München bis 1912. Nach dem Absolvieren des Einjährigen Militärdienstes kehrte er nach Nienburg zurück und richtete sich dort im Werstler-Park ein Atelier ein. Dann brach der Erste Weltkrieg aus. Durch das Pionier-Bataillon aus Minden kam H. L. Fischer unter anderem auch an die Westfront. Dort erlangte er den Rang eines Leutnants. Das Ende des Ersten Weltkriegs erlebte er bei Kiel incl. der Anarchie der Revolution der Marine.

Nach dem Krieg bezog H. L. Fischer wieder sein Atelier im Werstler-Park, das er alsbald gegen eine Scheune bei der Färber Familie Bornemann in der Langen Straße tauschte, da die Grundstücke des Werstler-Parks verkauft wurden. Es folgten die ersten Ausstellungen in Nienburg(1922) Hannover, München, Berlin etc. (siehe Ausstellungen). In den Jahren bis 1929 entwarf H. L. Fischer-Nienburg, wie er sich ab 1922 nannte, ein Farbkonzept für die Altstadt Nienburg und für die Flagge der Stadt. Für das Nienburger Rathaus gestaltete er den Rathaussaal mit Wandgemälden, der Lagerkeller wurde nach seiner Idee zum Ratskeller umgebaut. In dieser Zeit unternahm er diverse Studienreisen nach Italien, Holland, Flandern, Paris,... Durch die Ausstellungen seiner Werke in Berlin wurde er in der Metropole bekannt.

1927 verlobte er sich, 1929 heiratete er Margarete Heitmann in Nienburg, gefolgt vom Umzug nach Berlin. Am Karolinger Platz bezogen sie eine Atelierwohnung. In Berlin-Nikolassee bauten die Eheleute Fischer ein Haus mit Atelier, das sie 1933 beziehen konnten.

H. L. Fischer-Nienburg war Mitglied im Traditionsverein "Berliner Künstler" (Verein Berliner Künstler) 1938-1966.

Eine Studienreise führte das Ehepaar 1939 nach Italien.

Diverse Versuche, als Reserveoffizier des 1. Weltkriegs nicht in den 2. Weltkrieg eingezogen zu werden, scheiterten. So dass er von 1940 bis 1945 als Bau-Kompanieführer diente und dabei schwer verwundet wurde.

Nach Kriegsgefangenschaft traf er seine aus Berlin geflüchtete Familie in Hameln wieder.

Diphtherie und ein schweres Augenleiden, das durch eine Operation 1946 gelindert werden konnte, haben sein weiteres Schaffen stark beeinträchtigt.

Viele nach Hameln geflüchtete Künstler taten sich zusammen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Aus den verschiedenen Ausstellungen ist später durch Mit-Initiative von H. L. Fischer-Nienburg der „Kunstkreis Hameln“ entstanden. Für die Altstadt in Hameln war geplant einen Farbplan zu entwerfen.

Ende 1949 war es an der Zeit, eine Entscheidung zu treffen, entweder „ewiger Flüchtling“ zu sein oder nach Berlin zurückzukehren, um das durch den Krieg beschädigte Haus instand zu setzen.

Ab 1951 lebte die Familie wieder in Berlin. Dort nahm H.L.Fischer-Nienburg wieder Kontakt zum VBK auf und blieb dort bis ca.1966 Mitglied, auch für ca. 2 Jahre 2.Vorsitzender.

Von 1958-60 war er mit weiteren Künstlern Juror für die “Große Berliner Kunstausstellung” am Funkturm, die danach juryfrei wurde.

Ab den 60er Jahren beschickte er keine Ausstellungen mehr. Bis Anfang der 1980er Jahre hat er gemalt.


Werk

Hans Ludwig Fischer-Nienburg arbeitete als Galerie unabhängiger Künstler. Seine Werke können unterschiedlichen Richtungen zugeordnet werden, vom "Kühlen Romantischen Realismus” über die "Neue Sachlichkeit" bis zum  ganz freien “Expressiven”. Die Schwerpunkte liegen in der Portrait- und Landschaftsmalerei sowie in Stillleben, dazu kommen “Gesellschaftlich Thematische Motive”.

Seine Portraits haben fast immer eine romantische, kühle Sachlichkeit, ohne ins Abstrakte abzuschweifen.

Herausragende Werke, die nicht durch den 2. Weltkrieg zerstört wurden oder danach erst entstanden sind:

Jahr Werk Eigentum Foto
1913 Hermann Müller Stadt Nienburg
1922 Moses Privatbesitz
1924 Melancholie/Hedwig(Hetti) Fuchs Privatbesitz
1925 Triptychon ”Der Aufbau” Stadt Nienburg
1928/29 Der Maria-Zyklus mit den Werken:

“Maria Verkündigung”

“Begegnung von Maria und Elisabeth”

“Mutter und Kind”

Privatbesitz
1949 Die Deutsche Passion Privatbesitz
1949/50 Triptychon “Kriegsende” mit den Werken:

"Verbrannte Erde"

"Sein letzter Sieg"

"Stillung des Sturms"

Privatbesitz
1949 Der Schieber Stadt Nienburg
1952 Der Heimkehrer / Der verlorene Sohn Privatbesitz
1956 Selbstportrait Privatbesitz
1959 verschiedene Italien-Landschaften Privatbesitz
Ausstellungen

Auszug aus bekannten Ausstellungskatalogen

Jahr Ausstellung Werke Mit Foto im Ausstellungskatalog
1914 Große Hannoversche Kunstausstellung Meine Schwester
1919 Münchner Kunstausstellung Glaspalast Hermann Müller
1920 Kunstausstellung Berlin VBK Vorfrühling im Moor
1924 Große Berliner Kunstausstellung GBK Ehepaar P.
Datei:1924 GBK Werk heidelberg gbk1924 0122.jpg
Doppelportrait des Ehepaar P. Gemälde von H.L. Fischer-Nienburg
[2]
1926 Deutsche Kunst und Dekoration, Darmstadt Frauenbildnis x
1927 Grosse Berliner Kunstausstellung

Glaspalast am Lehrter Bahnhof

Eltern
1929 Münchner Kunstausstellung Glaspalast Bildnis einer jungen Frau
Datei:1929 KMG Werk MDZ.jpg
[1] Portrait einer jungen Frau Gemälde von H.L. Fischer-Nienburg
[3][4]
1930 GBK im Schloss Bellevue Verkündigung
Datei:1930 GBK Werk Heidelberg adk gka 1930 119 0082.jpg
Verkündigung ein Gemälde von H.L. Fischer-Nienburg, publiziert im Katalog der Ausstellung
[5]
1931 GBK 98 im Schloss Bellevue Bildnis

Mariä Heimsuchung

Datei:1931 GBK Werk adk gka 1931 120 0076.jpg
Das Gemälde Mariä Heimsuchung ist von H.L. Fischer-Nienburg und ist publiziert im Katalog der Ausstellung.
[6]
1933 GBK im Schloss Bellevue Bildnis H.

Mutter und Kind

Selbstbildnis

Datei:1933 GBK Werk berliner-1933-opt 0044.jpg
Das Gemälde "Mutter und Kind" von H.L. Fischer-Nienburg wurde im Katalog der Ausstellung publiziert.
[7]
1934 GBK im Schloss Bellevue Alpenlandschaft

Verkündigung

Verden an der Aller

Kinderbildnis

1939 Entstehung des Bildwerks VBK Kinderbildnis Barbara

Entwurf

1939 Sommerausstellung VBK Mutter und Kind

Bildnis einer jungen Frau

1941 100 Jahre VBK Frauenbildnis

Kinderbildnis

1950 Hameln, Hochzeitshaus Sammelausstellung Die gezeigten Werke sind nicht dokumentiert
1951 Hameln, Hochzeitshaus Sammelausstellung Die gezeigten Werke sind nicht dokumentiert
1956 Jahresausstellung des Kartells deutscher Künstlervereinigungen, Hamburg Triptychon “Kriegsende”mit den Werken:

Stillung des Sturms

Verbrannte Erde

Sein letzter Sieg

1957 Große Berliner Kunstausstellung am Funkturm Mutter und Kind

Selbstbildnis

1958 GBK am Funkturm Der verlorene Sohn

Ruhe auf der Flucht

1959 GBK am Funkturm Sizilianische Landschaft

Stillende Mutter

1960 GBK am Funkturm Sizilianische Landschaft
1992 Retrospektive in Nienburg ISBN 10: 3927678155

ISBN 13: 9783927678156

Weiteres

Eine seiner Lebensweisheiten war dieser Spruch von Wilhelm Busch:

„Wenn einer, der mit Mühe kaum

Gekrochen ist auf einen Baum,

Schon meint, dass er ein Vogel wär,

So irrt sich der.“

Veröffentlicheungen

Hier sind im H.L. Fischer-Nienburg-Archiv gefundene Zeitdokumente aufgelistet.

Einige dieser Dokumente sind bis jetzt nicht in Digitalen Archiven zu finden sind.

Jahr Veröffentlicht in Werk Mit Foto
1926 Deutsche Kunst und Dekoration, Darmstadt Frauenbildnis x
Weblinks
Nachweis

Ab ca.1922 nannte er sich “Hans Ludwig Fischer-Nienburg” laut dem Katalog der Retrospektive Seite 17.

Unveröffentlichte Notizen im Archiv der Stadt Hameln.

Katalog der Retrospektive “Hans Ludwig Fischer-Nienburg”