Benutzer:NebMaatRe/Kamutef-Tempel in Karnak

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Datei:Lageplan Kamutef-Tempel.JPG
Lageplan Kamutef-Tempel in Karnak

Der Kamutef-Tempel

Hauptbau

Anlage

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Kamutef-Haupttempel in Karnak

Den Haupttempel erbaute Hatschepsut ursprünglich ebenerdig. Der Vorhof (1) reichte über die ganze Gebäudebreite und ragte zwei Fünftel in das Tempelgebäude hinein. Der restliche Teil war in drei nahezu gleichgroße Bereiche aufgeteilt, die keine direkte Verbindung miteinander hatten. Der untere und obere Bereich war jedoch vom Vorhof über Seitengänge erreichbar.

Der mittlere Teil bestand aus einem in sich geschlossenen Kerntempel. Sein einziger Zugang führte vom Vorhof in eine Säulenhalle (2), deren Decke vier Pfeiler trugen. Neben der Säulenhalle lag ein nicht überdachter Sonnenraum (3), dessen Seiten jeweils mit einer Kapelle (4 und 6) und zugehörigem Vorraum (5 und 7) verbunden waren.

Im letzten Abschnitt folgte ein nach hinten offener Querraum (8). Dahinter befand sich das Allerheiligste, aufgeteilt in drei Statuenschreine (9 bis 11). Seitlich des Allerheiligsten lagen zwei Raumgruppen (12 bis 14 und 15 bis 17), die als Aufbewahrungslager von Kultgegenständen fungierten. Nördlich und südlich vom Kerntempel befanden sich in einer Reihe jeweils neun kleine Kapellen (18 bis 26 und 28 bis 36), denen ein etwa 5 m breiter Raum als Vorbau diente (27 und 37). Beide Vorbauten hatten eine direkte Verbindung mit dem Vorhof.

Die gesamte Tempelanlage umgab eine Ziegelmauer. Teile der Nordost- und Südseite des Haupttempels dienten später zur Wiederverwendung in anderen Heiligtümern. Die Reliefs, insbesondere die Namensfriese der Wände vom Kerntempel, lassen erkennen, dass Hatschepsut verantwortlich für die Anbringung war.

Einzelräume

Aus den vorhandenen Funden konnten nur wenige Räume mit näheren Einzelheiten beschreiben werden.

  • In Raum 18: Hathorsymbol aus Sandstein.
  • In Raum 19: Fußplatte einer Statuengruppe aus dunkelgrauem Granit. In der Mitte erhob sich ein Pfeiler, an dessen Seiten jeweils ein Paar stehender Figuren angelehnt war. Jedes der Paare hielt eine Statue des Königs Sesostris. Erhalten sind zweimal der Geburtsname und der Rest des mit Re beginnenden Thronnamens. Wahrscheinlich ist es S1, ist aber nicht sicher. Seine Füße standen auf den „neun Bögen“. Die neben ihm dargestellte Person war sicher eine Gotteheit, da „geliebt von“ zu lesen war. Diese Statuengruppe wurde aus einem vorher unbekannten Raum in R 19 versetzt, wobei die eine Gruppe ausgeschaltet war und die andere Gruppe dem Kult diente.
  • In Raum 20: Männliche Sitzfigur Amun als Darstellung von Min; eine weibliche Figur lässt zwei Möglichkeiten zu. Frühere Vermutung als Amunet oder Hatschepsut. Beides ist möglich (siehe Isis-Osiris-Horus).
  • Von der Rückwand der Kapelle (5) ist ein Reliefrest erhalten: Der König stand in der Mitte, der von der rechten Göttin zum linken Gott geführt wird, vor dem ein Opfertisch stand.
  • Aus der Rückwand von Raum 7 ist das Bild der Gottheit Amun-Re-Kamutef erhalten: „Hoch an Federn, der sich seiner Schönheit rühmt“.

Spätere Maßnahmen

Cyro-Sphinx

Alle Namen Hatschepsuts wurden entweder von Thutmosis III. weggemeißelt oder in flüchtiger Ausführung durch seinen eigenen Namen ersetzt. Die Reliefs, auf welchem Federn und Name des Amun standen, waren ausgehackt und wurden später durch Sethos I. mehrfach wieder eingesetzt. Auch ersetzte er den Horusnamen von Thutmosis III., der wiederum vorher den von Hatschepsut aushackte.

Dass Sehtos I. gemeint ist, geht aus folgendem Umstand hervor: Das große Anch-Zeichen enthält die Maat-Hiero, was typisch für Sehtos I. Ist, im Namen der Hatschepsut aber nie vorkommt. Die bei Gauthier veröffentlichten Anch-Zeichen der Hatschepsut erwiesen sich als Druckfehler.

Kurt Sethe versuchte ebenfalls eine Rekonstruktion des Geburtsnamens von Hatschepsut, aber im Totentempel der Hatschepsut steht nach der Bezeichnung Sat-n-t-cheti-merit immer der Thronname, der dann durch Sa-Re von Thutmosis III. ersetzt wurde. Sethe hatte sich vom Namensbestandteil Jmn leiten lassen, der aber von Echnaton entfernt wurde. Auf den Türen und in den Vorhöfen finden sich die Namen von Ramses IV. wieder.

Anbau

Anlage

Datei:Kamutef-Tempel (Anbau).PNG
Anbau des Kamutef-Tempels
Kulttempel des weißen Stiers
für das Min-Fest
38: Hof für den weißen Stier
39: Gang zu den Kulträumen
40: Weißer Stier (Warteposition)
41: Stall des weißen Stiers
42: Gang zu den Kulträumen
43-45: Räume für Kultgegenstände

An der Nordseite des Hauptbaus war ein kleiner Anbau errichtet. Er besteht aus zwei Teilen: einem rund 15 x 24 m großen Hof sowie einem Gebäude auf der Westseite mit mehreren Räumen. An der Fundamentplatte der Räume 39 bis 45 sind zwei Bauperioden abzulesen; zunächst wurden die Räume 39 bis 42 fundamentiert, das zweite Fundament der Räume 43 bis 45 erweiterte den Anbau in westliche Richtung.

Der zweite Bauabschnitt wurde nicht gänzlich fertig, da für Raum 43 nur die Glättung der Pflastersteine nachgewiesen ist, die für einen späteren Mauerbau dienen sollten.

Einzelräume

Der weiße Stier stand in Verbindung mit dem Min-Fest im Raum 40, um später im Hof auf den Prozessionszug zu warten. Da der Anbau erst später erfolgte, stellte die Teilnahme des weißen Stiers erst in der späteren Regierungszeit von Hatschepsut eine Ergänzung dar.

Stationstempel

Anlage

Der Stationstempel war in seinem späteren Zustand von einer Umfassunsgmauer umgeben, östlich vom Tempel stand ein Tor, das aus Sandstein bestand. Sein freier Durchgang war 2,20 m breit und konnte durch zwei Türflügel geschlossen werden. Geöffnet fanden die Türen in einer Seitennische Platz. Das Tor hatte keinen Sturz, sondern verkröpfte Pfosten (waagerechtes Gesims um den Pfosten herumgeführt) und wird in einem Pylon gesessen haben. Der Pylon kann nicht hoch gewesen sein, da er nur 2,35 m dick war. Ursprünglich diente der Stationstempel nur dem Kult des Min-Festes und fungierte als Zieltempel. Durch spätere Erweiterungsbauten unter Amenophis III. wurde er aber als Stationstempel genutzt, um an der Barke des Prozessionszuges, der zum Muttempel führte, hier rituelle Handlungen vorzunehmen.

Datei:Kamutef 1d.JPG
Kamutef-Tempel

Da das Tor sehr dicht vor dem Stationstempel stand, wurde es nachträglich erbaut. Der Pylon wurde zwischen Sphinxallee únd Tempel deshalb eingezwängt, was auch aus dem Umbau des Zuganges deutlich wird. Die Rampe, die einst auf den Tempelsockel hineinführte, wurde in den Tempel verlegt. Das vordere Mittelstück des Tempelumganges liegt 30 cm tiefer als das Barkenpflaster und des übrigen Umganges. Der Höhenunterschied wurde durch eine flache Rampe ausgeglichen, die fast vollständig im Barkenraum lag. Von den seitlichen Umgängen führen flache Stufen hinauf in den Tempel. Rampe und Ausgleichsstufen wurden nachträglich für die Erweiterung entfernt.

Auf einem Pflasterblock befindet sich die Darstellung von "neun Bögen" eingeritzt. An dieser Stelle stand der König beim Kultvollzug. Die alten Ziegelwerksteinmauern wurden im Rahmen der Erweiterungsbauten weggerissen und durch Pylon und neue Umfassungsmauer ersetzt.

Baudatum

See der Mut

Tore ohne Sturz gab es schon zu Zeiten von Snofru, doch sind verkröpfte Pfosten erst seit Thutmosis IV. belegt. Die Ausführungsarbeiten verweisen in den Details jedoch auf Amenophis III., da außerdem auf dem Kopfstück des Pfostens der Name des Königs ausgehackt wurde. Entweder stand dort der Name Hatschepsuts (durch Thutmosis III. ausgehackt) oder ein Königsname mit dem Namensbestandteil Amun. Das Relief auf dem Pfosten ist nicht ramessidisch. Charakteristisch für Amenophis III. ist das Weglassen des Sturzes, da die bei Prozessionen getragenen Kultgegenstände nicht beim Durchschreiten abgenommen oder die Köpfe gesenkt werden mussten.

Amenophis III. führte daher diesen neuen Baustil ein und versah den Stationstempel mit einem Pylon bei Bau seines Muttempels. Die Sphinxalle der Hatschepsut wurde den neuen Bedingungen angepasst und verbreitert. In diesem Zusammenhang riss er die alte Ziegelmauer des Tempels der Hatschepsut weg.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise