Benutzer:PaulasBunt/Goskonzert
Goskonzert, vollständiger Name FGUP Goskonzert (russisch Федеральное Государственное Унитарное Предприятие Госконцерт), ist die russisches Staatsunternehmen und die Nachfolgeorganisation der 1956 gergründeten Sowjetische Goskonzert (russisch Госконцерт СССР), die bis in die späten 1980er Jahre als staatliche Konzert- und Gastspielagentur in Monopolstellung den sowjetischen Kulturaustausch zwischen der UdSSR und dem Ausland lenkte. Die Godkonzert gestaltet seit 1992 nach mehreren Umstrukturierungen Konzerte und Festivals innerhalb Russlands.
Der staatlich organisierte Kulturaustausch ist nach dem Zerfall der Sowjetunion auf die Roskonzert (russisch Росконцерт) übergegangen. Roskonzert ist die Nachfolgeorganisation der Konzertdirektion Sojuskonzert (russisch Союзконцерт), die Tourneen von Solisten und Künstlergruppen in und zwischen den Republiken der UdSSR plante und koordinierte.[1]
Sowjetische Goskonzert
Die Sowjetische Goskonzert wurde 1956 per Dekret gegründet, löste das Sowjetische Goskonzert-Büro (russisch Гастрольбюро СССР) ab und war für die Durchführung des seit Mitte der 1950er Jahre im Rahmen der Tauwetter-Periode initiierten Kulturaustauschs der Sowjetunion mit der Welt zuständig. Die Goskonzert plante, koordinierte und organisierte Auslandstourneen sowjetischer Künstler und lud Kulturschaffende in die Sowjetuinon nach Maßgaben des Zentralkomitees ein.[2] Die Goskonzert unterstand der Kontrolle der 1. Abteilung der 5. Direktion des KGBs für Kultur-Organisationen.https://books.google.de/books?id=Usc2DwAAQBAJ&pg=PT75&dq=goskonzert+kgb&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjfj6HApqXfAhXGYVAKHbECAsMQ6AEIPzAE#v=onepage&q=goskonzert%20kgb&f=false
Die Goskonzert verfügte über keinen eigenen Künstlerpool, sie rekrutierte weisungsbefugt Solisten und Ensembles von regionalen staatlichen Konzertdirektionen. Zentrales Tätigkeitsfeld war die Organisation von Auslandstorneen für Musiker und Ballett-Kompanien unter dem Gesichtspunkt der Erwirtschaftung von Devisen. Sie übernahm die Vertragsverhandlungen mit den ausländischen Veranstaltern, koordinierte Auftrittsorte und -termine, bestimmte weitgehend das Repertoire und begleitete die Künstler. Die Künstler erhielten für Auslandsengagements Tagegeld, dass sich an sowjetischen Einkommensverhältnissen orientierte. Beteiligungen an Konzert-Gagen, Tantiemen aus Radioübertragungen und Einkünfte aus Tonträgeraufnahmen wurden darüber hinausgehend nicht gewährt und kamen der Goskonzert zu.[3][4]
Sowjetische Künstler die eine internationale Karriere anstrebten, kritisierten die Goskonzert öffentlicht ab Ende der 1970er Jahre, da sie nicht die Freiheit hatten, Tourneen und künstlerische Kooperationen nach eigenem Willen zu gestalten.[5] In den Jahren davor und danach hatten bekannte Künstler aufgrund der Einschränkungen der zentralistisch gelenkten Kulturpolitik der Sowjetunion den Rücken gekehrt, unter ihnen die Dirigenten Kondraschin, Järvi, Vakhtang Jordania und Barschai, die Pianistinnen Leonskaja und Dawidowitsch, die Ersten Preisträger der Tschaikowski-Wettbewerbe Aschkenasi, Geringas und Pergamenschtschikow, die Violisten Sitkowetski und Viktoria Mullova, die Tänzer Nurejew, Baryschnikow und Godunow, der Komponist Pärt und das Ehepaar Rostropowitsch und Wischnewskaja.[5][6][7][8]
In den späten 1980er Jahren wurde die Goskonzert gemäß der Politik der Perestroika umstrukturiert und verlor seine Monopolstellung. Sowjetische Künstler konnten in Folge des Gesetzes Über die individuelle Arbeitstätigkeit der Bürger der UdSSR, das im November 1986 verabschiedet und am 1. Mai 1987 in Kaft trat, in Form einer Nebentätigkeit eigenverantwortlich im In- und Ausland auftreten.[3] Einladungen von Kulturschaffenden in die Sowjetunion wurde in den Folgejahren durch verschiedene Organisationen möglich.[9]
FGUP Goskonzert
Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde die Goskonzert 1992 in die Gosko-Aktiengesellschaft ungewandelt und am 16. Dezember 1994 russisches Staatsunternehmen. Seit 2002 firmiert der staatliche Kulturveranstalter unter dem Namen FGUP Goskonzert und ist dem russischen Kulturministerium unterstellt. 2015 geriet die innerhalb Russlands agierende Goskonzert in den Fokus internationaler Medien, als sich russische Kulturschaffende gegen die Übernahme von Medienkonzernen aussprachen .... Im Oktober 2018 wurde ein Insolvenzverfahren gegen das Unternehmen eingeleitet.
https://www.list-org.com/company/209589 http://kremlin-moscow.com/463024
(grobe zusammenfassung: https://tass.ru/kultura/219423)
https://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%93%D0%BE%D1%81%D0%BA%D0%BE%D0%BD%D1%86%D0%B5%D1%80%D1%82
https://www.kommersant.ru/doc/2777316
aktuell Radio: http://www.forbes.ru/news/308445-gendirektor-goskontserta-vozglavil-sovet-direktorov-russkoi-mediagruppy
aktuell: https://govoritmoskva.ru/interviews/825/
https://www.sueddeutsche.de/medien/russland-propaganda-funk-1.2585379
http://rf.biz/2018-00-00/12559-sergey-arhipov-porukovodil-rmg-vsego-tri-dnya.html
https://www.interfax.ru/russia/462293
Insolvenz: https://newizv.ru/news/economy/20-10-2018/sud-priznal-goskontsert-bankrotom
Einzelnachweise
- ↑ About Rosconcert. Roskonzert, abgerufen am 17. Dezember 2018 (englisch).
- ↑ [[]]: Суд признал "Госконцерт" банкротом. [[]], 20. Oktober 2018, abgerufen am 17. Dezember 2018.
- ↑ a b Артисты на экспорт, или Как был устроен советский Госконцерт. Mir24.tv, 29. November 2017, abgerufen am 17. Dezember 2018 (russisch).
- ↑ Waleri Modestow: Артисты на экспорт. Vm.ru Moskauer Abend, 19. August 2018, abgerufen am 17. Dezember 2018 (russisch).
- ↑ a b Klaus Umbach: „Man muß als Künstler ein Risiko tragen“, Gidon Kremer. Der Spiegel, 17. Dezember 1979, abgerufen am 17. Dezember 2018.
- ↑ Martin Anderson: Vakhtang Jordania. Soviet conductor who dramatically defected to the US. The Independent, 31. Oktober 2005, abgerufen am 17. Dezember 2018 (englisch).
- ↑ For Pianist Bella Davidovich, Dmitry Sitkovetsky Is More Than Just 'my Son, the Violinist'. People, 2. Februar 1987, abgerufen am 17. Dezember 2018 (englisch).
- ↑ Francis X. Clines: For Nureyev, An 'Inevitable' Return Home. The New York Times, 15. November 2087, abgerufen am 17. Dezember 2018 (englisch).
- ↑ Zeitmosaik. Die Zeit, 10. November 1989, abgerufen am 17. Dezember 2018.