Benutzer:Rduchardt/4Elemente

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4Elemente werden in Buch III ab Sp.381 behandelt Melanchthon ein eng begrenztes Gebiet der griechischen Philosophie, die Vier-Elemente-Lehre. Als Quelle nennt er Aristoteles und die antiken Ärzte. Durch die Überschrift De Elementis et eorum qualitatibus et alterationum et mixtionum causis (Von den Elementen, ihren Eigenschaften und den Gründen ihrer Wandlung und Mischung) postuliert er, das Thema umfassend zu behandeln. Tatsächlich nennt er nicht nur die überlieferten 4 Elemente Feuer, Luft, Wasser, Erde, sondern exzerpiert auch einige Gründe für die 4-Zahl aus der ihm vorliegenden Literatur; so übernimmt er die 2 Auf- und Abwärtsbewegungen der 4 Elemente als Ursache[1] (Sp. 382). Die Herleitung der Vier-Säfte-Lehre (rubra bilis=rote Galle, atra bilis=schwarte Galle, sanguis=Blut, phlegma=Schleim) des antiken Arzte Galenos[2] aus der 4-Elementen-Lehre gilt ihm auch als Begründung der 4-Zahl. Anschließend werden die primae qualitates (Haupteigenschaften) Wärme, Kälte, Feuchtigkeit, Trockenheit[3] vorgestellt und die secundae qualitates (nachfolgende, geringere[4] Eigenschaften) schwer/leicht, rau/glatt etc (Sp. 385). Im Folgenden geht es um die Wandlung und die Mischung der Elemente ineinander. Diese nicht einfach verständlichen Begriffe werden von Aristoteles, den Melanchthon hier häufig zitiert, besonders in seinem Werk De generatione et corruptione besprochen[5], das möglicherweise eine Quelle Melanchthons war. Alle Elemente können durch Wandlung (Melanchthon: transformatio) ineinander übergehen. Mischung (Melanchthon benutzt das griechische Lehnwort mixtio) von Elementen führt zur Bildung neuer Stoffe. Dazu müssen die Elemente aufeinander wirken und aneinander leiden (Melanchthon: actio-passio). Die von Melanchthon verwendeten Begriffe stehen bereits im Aristoteles Latinus[6]. Ob diese Übersetzung dem Autor zur Verfügung stand, oder er ausschließlich den griechischen Text benutzte, wie einige griechische Zitate nahelegen, muss offen bleiben.

Melanchthon versucht, seinen Schülern die schwierige Materie durch Beispiele aus Naturlehre und Medizin näherzubringen. So schmelze Blei schneller als Kupfer, weil es einen höheren Anteil am Element Wasser habe (Sp. 394). Schwerbeladene Schiffe schwimmen, weil Hlz das Element Luft enthält (Sp. 388). Bei Fieber werden wegen ihrer Haupteigenschaften kalte und trockene Stoffe, wie Gerstenwasser und Pflaumen verordnet (Sp. 383). Ausführlich (Sp. 388f) begleitet Melanchthon die unreife Traube (Erde, bitter) auf ihrem Weg über die reifen Traube (Luft, süß), den Most (Gärung wg. Wärme), Wein (Luft, süß) bis zum Essig (Kälte, Trockenheit, sauer).

Einzelnachweise

  1. Aristoteles: De generatione et corruptione, II,3 - 330b30-33
  2. Galen: De elementis ex Hippocratis sententia, 8
  3. Aristoteles: De generatione et corruptione, II,3 - 330a24-29
  4. Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch
  5. Gustav Adolf Seeck: Über die Elemente in der Kosmologie des Aristoteles, München 1964, besonders S. 15f,50ff
  6. Aristoteles Latinus, IX,1, De generatione et corruptione edidit Joanna Judycka, Leiden 1986, Index Latino-Graecus