Benutzer:Remar-ch/remar-entwurf

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Remar-ch/remar-entwurf

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Rechtsform Verein
Gründung 25.6.1993
Sitz Schweiz, Wetzikon
Leitung Paulo Oliveira
Mitarbeiterzahl 20
Website www.remar.ch

Remar Schweiz ist ein christlicher Verein der zum Ziel hat, randständige Menschen wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Remar Schweiz wurde 1992 gegründet und finanziert sich durch Spenden sowie Einnahmen aus Brockenhäusern und diversen Dienstleistungen.

Remar betreibt weltweit 1500 Standorte in über 70 Ländern. Je nach Weltregion liegen die Schwerpunkte der Ländervertretungen in anderen Gebieten: Drogen-Rehabilitation und Versorgung von sozial Benachteiligten, Unterkunft und Schutz für Kinder, Jugendliche, Frauen, Senioren oder Armutsbetroffene, Lebensmitteln für Bedürftige. Die Standorte sind eigenständige Vereine und unterstützen sich gegenseitig mit Arbeitsleistungen und Geldspenden. Remar ist eng verbunden mit der christliche Freikirche Iglesia Cuerpo de Cristo. Diese ist von protestantisch-freikirchlicher Prägung und ist auch Anlaufstelle für ehemalige Rehabilitanden. Remar Schweiz ist Mitglieder der Schweizerische Evangelische Allianz (SEA).

Der Schwerpunkt von Remar Schweiz ist die Drogen-Rehabilitation. Für deren Finanzierung und als Arbeitsintegrationsmassnahme betreibt Remar in den Städten Basel, Zürich und Wetzikon je ein Brockenhaus und bietet im weiteren Umkreis Transporte und weitere Dienstleistungen an.

Geschichte

«Versöhnt mit sich und Gott» ist die Vision, die Remar seit der Gründung prägt. Das christliche Hilfswerk wurde im Jahr 1982 in Spanien durch Miguel Diez gegründet. Diez ist der nicht unumstrittener Patriarch und Visionär der Remar. Seit der Gründung kamen weltweit über 1500 Standorte dazu. Der erste Schweizer Standort entstand in Schwerzenbach. Das Zürcher Ärzte-Ehepaar Köppel war erschüttert über die Folgen der Einnahme von Drogen, das sich seit 1986 auf dem Platzspitz abgespielt hat. Sie hatten erfahren, dass Remar Erfahrung hat im Umfang mit Drogensüchtigen und haben den spanischen Hauptsitz angefragt, ob diese helfen können. Remar hat im Jahr 1992 ein Team in die Schweiz geschickt, das zahlreiche Süchtige vom Platzspitz weggeholt und in ihrem Wohnheim aufgenommen hat. Aufgrund der Erfahrungen, dass die Süchtigen immer wieder die Therapie abbrachen und zurückkehrten zum Platzspitz hat Remar den Süchtigen vorgeschlagen, ihre Rehabilitation an einem anderen europäischen-Remar-Standort zu machen. Somit war die Versuchung weniger gross, in alte Muster zurückzufallen und auch, die Substanzen zu beschaffen, die zur Sucht geführt hatten.

Unter der Leitung von Carlos Penate und Jeronimo Perez wurde die ersten Brockenhäuser in der Schweiz aufgebaut sowie Wohnheime für die Suchtkranken und ihre Betreuer. Mit der neuen Drogenpolitik wurden nur noch Rehabilitationsprogramme mit Subventionen unterstützt, die den Rehabilitanten Methadon abgaben. Dies widersprach den Grundsätzen von Remar, keine Substitute einzusetzen für den Entzug. Um Ersatz für diese Unterstützungsbeiträge zu generieren, wurden das Dienstleistungs-Angebot ausgebaut. Seit 2004 leitet Paulo Oliveira Remar Schweiz. Unter seiner Leitung kamen das Brockenhaus Wetzikon, weiter Wohnhäuser sowie der Bauernhof-Betrieb Volketswil dazu.

Organisation, Rehabilitation und Zusammenleben

Remar (Schweiz) ist ein eingetragener Verein. Die Geschäftsstelle ist in Wetzikon ZH. Paulo Oliveira ist seit dem 2004 Geschäftsleiter der Remar Schweiz, zuvor hatte er diese Funktion seit 1997 bei Remar Deutschland inne. Paulo Oliveira ist ausserdem Leiter der Nothilfe-Organisation Remar SOS für Deutschland, Österreich und der Schweiz.

In den Wohnhäusern und auf dem Bauernhof der Remar Schweiz leben Rehabilitanden und Freiwilligen in Wohngemeinschaften. Die Bewohner unterstellen sich der Hausordnung, unabhängig von Funktion und Dauer der Zugehörigkeit. Die Wohngemeinschaften und Dienstleistungs-Teams werden von ehemaligen Rehabilitanden geleitet, die als Freiwillige bei Remar bleiben. Durchschnittlich beherbergt Remar Schweiz ca. 15 Rehabilitanden und 20 Freiwillige (inkl. Ehepartner und Kinder).

Personen, die bei Remar einen Entzug machen wollen, verpflichten sich zusätzlich, die Regeln des Rehabilitationskonzeptes einzuhalten. Dieses wird in 4 Stufen durchgeführt und dauert mindestens 18 Monate. Aufgenommen werden können aufgrund der Aufenthalts-Bestimmungen Schweizer und EU-Bürger. Nach erfolgreichem Abschluss steht es den Rehabilitanten frei, als Freiwillige in den Wohngemeinschaften zu verbleiben.

Aufgrund der Erfahrungen aus dem Platzspitz-Aera, dass Drogensüchtige viele eher zurück in ihre ehemalige Drogenszene gehen, wenn deren Standort für sie leicht erreichbar ist, wurde auch bei Remar Schweiz das «Austausch-Prinzip» eingeführt: Die Rehabilitation von Süchtigen aus der Region wird nicht in der Nähe ihres gewohnten Umfeldes durchgeführt, sondern in einem anderen Gebiet /einem anderen Land, in der eine Aufenthaltsbewilligung erteilt wird und wo eine Remar-Niederlassung besteht.

Rehabilitationskonzept
  • Stufe 1: Bruch mit dem bisherigen Leben;Körperlicher Entzug
  • Stufe 2: Aktive Auseinandersetzung mit der Hausgemeinschaft; teilweise Wiedereingliederung sowie Kontakte nach Aussen mit Begleitung
  • Stufe 3: Festigung der neugewonnenen Ausrichtung; Ausbau der externen Arbeitszeit und Kontakte zur Familie
  • Stufe 4: Vorbereitung auf den Austritt; Unterstützung für die Integration und selbständige externe Kontakte

Wer sich dem Remar-Rehabilitationskonzept unterstellt, ist einverstanden mit einem strikten Vorgehen das enge Regeln, harte körperlicher Arbeit, Verzicht auf Drogen und Substitutionssubstanzen beinhaltet. Konsumiert ein Rehabilitand Drogen oder Alkohol, muss er je nach Schwere des Vorfalls wieder bei einer tieferen Stufe des Konzepts einsteigen. Die Stufe 4 kann nur nach einem 18-monatigen Verzicht auf Drogen abgeschlossen werden. Das Rehabiliations-Regime der Remar gilt als sehr streng. Die Erfolgsquote beim Entzug ist bei ca. 30 %.

Rehabilitanden, die alle 4 Stufen erfolgreich abgeschlossen haben können als Freiwillige bei Remar bleiben oder werden bei der Integration materiell und mit Beratung unterstützt.

Finanzierung

Die Kosten der Remar-Wohngruppen werden durch Einnahmen aus den drei Brockenhäusern sowie aus dem Erlös der Dienstleistungen Transporte, Umzüge, Reinigungen und Handwerker-Dienstleistungen finanziert. Detailhändler unterstützen die Wohngruppen mit Lebensmittel-Spenden. Weitere finanzielle und Sachmittel-Spender leisten Beiträge zum täglichen Bedarf. Ein fixer Anteil aus den Einnahmen von Brockenhäusern und Dienstleistungen wird für Nothilfe-Projekte gespendet. Die Not- und Entwicklungshilfe-Projekte finanzieren sich ausserdem durch Spenden.

Not- und Entwicklungshilfe

Anlässlich der Erdbeben-Katastrophe in Haiti im Jahr 2010, welche grosse Not brachte für die Bevölkerung brachte, gründete Remar International die Nothilfe-Organisation Remar SOS, mit der sie humanitäre Hilfsprojekte durchführen. Bis heute wurden über 10 regionale Remar-SOS-Niederlassungen gegründet. Remar Schweiz leistet administrative Unterstützung für die Nothilfe-Projekte der Remar SOS D/A/CH und unterstützt zudem Projekte der Remar-Ländervereine wie zB Remar SOS UK finanziell und durch Arbeitsleistung. Für die Nothilfe-Projekte der Remar SOS D/A/CH sucht und vermittelt Remar Schweiz Volontäre und betreibt Fundraising durch Patenschafts-Vermittlung und Persönlicher Beziehungsarbeit mittels Mailings, Standaktionen und Veranstaltungen.

Mitgliedschaften

Weblinks