Benutzer:SPT MBA FRA/Skalierung

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Definition

Der Begriff „Skalieren“ wird in zahlreichen Zusammenhängen verwendet. Abgeleitet wird skalieren von dem italienischen Wort „scalae“, was Treppe bedeutet und eine erste Idee von der Bedeutung gibt. Allgemein beschreibt Skalierung eine Größenveränderung. (http://www.gruenderszene.de/lexikon/begriffe/skalieren)

Der Begriff „Skalierbarkeit“ wird auch im Rahmen der Computergrafik verwendet. In diesem Zusammenhang beschreibt er die Veränderung der Größe eines digitalen Bildes.

In der Betriebswirtschaftslehre dient der Begriff hingegen ganz allgemein zur Bezeichnung der Expansionsfähigkeit eines Geschäftsmodells z. B. durch Übertragung auf neue Märkte oder Franchising.

Die grundsätzliche Frage der Skalierung von Unternehmen ist, ob beim jeweiligen Geschäftsmodell der Umsatz signifikant gesteigert werden kann, ohne dass größere Investitionen notwendig sind. Interessant ist die Skalierbarkeit deshalb, weil auf diese Weise bei steigendem Umsatz die Marge vergrößert werden kann. [1]

Vertiefung: Skalierung von Unternehmen

Damit ein Unternehmen skalieren kann, müssen die notwendigen Produktionsmittel vorhanden sein, ebenso wie das nötige Kapital. Auch beim Geschäftsmodell ist die Möglichkeit zur Skalierbarkeit eine wesentliche Komponente. Erst ein entsprechend konzipiertes Geschäftsmodell ermöglicht es einem Unternehmen zu skalieren. Aus diesem Grund wird auch davon gesprochen, dass ein gesamtes Geschäftsmodell skalierbar ist. Bedeutend wird diese Komponente, wenn ein Start-up zum Beispiel in Deutschland gründet und sich innerhalb kürzester Zeit über eine große Nachfrage und somit ein hohes Wachstumspotenzial hat. Dieses Potential erhöht sich bei Nachfrage aus internationalen Märkten. Ist das bestehende Geschäftsmodell skalierbar, wird es einfacher für das Unternehmen sein, zu expandieren und das nationale und internationale Wachstumspotential zu nutzen. Handelt es sich allerdings um ein nicht skalierbares Geschäftsmodell, gehen dem Unternehmen potenzielle Umsätze verloren.

Ziel von Skalierung

Das Ziel, welches mit der Skalierung verfolgt wird ist immer Wachstum. Besonders interessant sind skalierbare Geschäftsmodelle für Investoren, welche ihr Investment in kurzer Zeit vervielfachen wollen. Die schnelle Umsatzsteigerung soll durch schnelles Wachstum erreicht werden und es soll schnell eine große Reichweite erreicht werden. [2]

Arten von Skalierung

Skalierung kann auf verschiedene Arten erreicht werden. Die wohl gängigste Möglichkeit zu Skalieren ist in Zeiten der Globalisierung die Übertragung des Geschäftsmodells auf neue regionale Märkte.

Übertragung auf neue Märkte - adaptierbare Geschäftsmodelle

Ein Weg zur großen Skalierung kann die Replikation von Geschäftsmodellen in neue Märkte sein. Die Übertragung des Geschäftsmodells in neue regionale Märkte dient zur dynamischen Erweiterung der Organisation, indem erkannte Marktchancen genutzt werden. Replikationsroutinen dienen hierbei dazu, das Geschäftsmodell effizient in neue Märkte zu übertragen. [3]

Übertragung des Modells auf andere Branchen

Das Übertragen von Geschäftsprinzipien, die sich bereits in anderen Branchen bewährt haben, ist ein möglicher Weg zum Erfolg.

Beim Etablieren bewährter Geschäftsmodelle besteht die eigentliche Herausforderung darin, ein Konzept nicht bloß zu kopieren, sondern die hinter ihm stehenden Prinzipien auf die neue Branche clever zu übertragen. Mit dem Ziel, sie in ihrem neuen Kontext und somit das neu geschaffene Businessmodell zum Erfolg zu führen. Optimalerweise lässt sich das neue Modell mit geringen Investitionskosten einführen und testen und bei sich einstellendem Erfolg schnell skalieren.

Eine Geschäftsmodell-Innovation birgt, wie alle Innovationstätigkeiten, neben großen Chancen auch Risiken. Wird sie jedoch richtig angegangen, kann sie einen großen Beitrag zum Unternehmenserfolg liefern. In dem Zusammenhang müssen Sie sich die wesentliche Frage stellen: Welche Kompetenzen und Aktivitäten können Sie durch Ihr Unternehmen abdecken – und für welche Themen benötigen Sie Partner? [4]

Franchising

Franchising bezeichnet eine Mischung aus indirektem Verkauf und direktem Verkauf. Beim Franchising stellt ein Konzessionsgeber einem Konzessionsnehmer die Nutzung eines Geschäftskonzeptes gegen Entgelt zur Verfügung. Aus Sicht des konzessionsgebenden Unternehmens stellt das Franchising somit eine Form der Internationalisierung dar, wodurch Franchising dem Bereich des Internationalen Managements zuzuordnen ist. Oftmals sind die Nutzungsrechte an Marken, Warenmustern oder Geschmacksmustern neben der Vermittlung von Know-how ein wichtiger Bestandteil der Leistungen des Konzessionsgebers.

Wachstum durch neue Produktlinien / neue Dienstleistungen

Umsatzsteigerung wird erreicht durch z.B. neue Produktlinien oder Integration neuer Dienstleistungen.

Differenzierung Skalierung bei Start Ups und Skalierung bei Unternehmen

Start Ups

Auf der Suche nach einem wiederholbaren, skalierbaren und profitablen Geschäftsmodell. Das richtige Produkt finden. Hierzu werden gewisse Instrumente eingesetzt um ein größtmögliche Skalierung zu gewährleisten.

Bestehende Unternehmen

Bei bestehenden Unternehmen wird bereits ein bestehendes Geschäftsmodell ausgeführt. Dieses kann im Sinne der Skalierung optimiert werden. In der Praxis beschränkt sich die Skalierung allerdings auf Unternehmenswachstum. Hierbei werden Produktlinien erweitert oder zusätzliche Dienstleistungen mit ins Portfolio aufgenommen.

Treiber der Skalierung

Akquise durch bezahlte Werbung

Um neue Kunden zu werben kann die klassische Form von bezahler Werbung genutzt werden. Hierbei gilt es, die nötige Balance zu halten. Das Verhältnis, das erfolgreich Unternehmen wie eBay oder ähnliche Giganten dabei einhalten, lautet 3 CLV (Customer Lifetime Value) zu 1 CAC (Customer Acquisition Cost). Um den CLV ermitteln zu können, ist je nach Produkt, Dienstleistung oder Geschäftsmodell eine bestimmte Wartezeit nötig.

Virales Marketing

Diese Form von Marketing funktioniert meistens nur, wenn es bereits begeisterte Kunden zum erstellten Produkt gibt. Der Werbeeffekt, der durch das User Engagement entsteht, wird von den Unternehmen (beispielsweise Facebook oder Twitter) meistens noch per A/B-Test optimiert, damit das gesamte Potential ausgeschöpft werden kann. Dadurch, dass die User selbst aktiv werden und ihr eigenes Netzwerk mit einbeziehen, steigt die Wachstumskurve der Bekanntheit an.

SEO / Content Marketing

Content Marketing und/oder Suchmaschinenoptimierung ist ein weiterer Wachstumstreiber. Hierbei ist es wichtig, dass mit guten Inhalten, die sich um das Themenfeld des Produktes drehen, der Traffic gesteigert wird, der dank der Suchmaschinen auf die Website gelangt. Ein noch besserer Treiber wäre es, wenn es sich um ein Produkt handelt, das die User automatisch dazu treibt, neuen Content zu generieren. Als Beispiel hierfür kann man Empfehlungslattformen wie z.B. Yelp nennen. Die Nutzer selbst betreiben hierbei intensives Content Marketing im Sinne der Plattform, womit auch die Userbase dementsprechend ansteigt.

Sales

Der größte Treiber von Wachstum ist eine funktionierende Sales-Abteilung. Die Mitarbeiter, die für den Verkauf des Produktes oder der Dienstleistung verantwortlich sind, müssen hierbei ein Vielfaches mehr erwirtschaften als sie selbst für sich beanspruchen. Eine weitere Möglichkeit, die daraus entstehen kann, sind Kooperationen mit weiteren Unternehmen. [5]

Instrumente der Skalierung

Um die Skalierbarkeit einschätzen zu können gibt es Instrumente, welches schon bei der Geschäftsidee mit einbezogen werden können. Das bekannteste Instrument hier ist das Business Modell Canvas. Das Business Model Canvas hilft dabei, alle wesentlichen Elemente eines erfolgreichen Geschäftsmodells in ein skalierbares System zu bringen. Als Startup, in dem das Geschäftsmodell in der Regel noch nicht vollkommen klar ist, kann man schnell verschiedene Varianten miteinander vergleichen.

Auch bestehende Geschäftsmodelle in innovativen Unternehmen lassen sich mit dem Canvas schnell weiter entwickeln, um Ideen zu bekommen wie das Unternehmen in 2, 5 oder 10 Jahren operieren könnte.

Weitere Instrumente, welche die Skalierbarkeit der Geschäftsmodelle unterstützen sind z.B. das St. Gallener Business Model.

  1. Skalierbarkeit des Geschäftsmodells. Abgerufen am 2. Oktober 2016.
  2. Florian Felix Weyh: Wenn das Wachstum den Menschen frisst. Abgerufen am 2. Oktober 2016.
  3. Hermann Frank (Hrsg.): Corporate Entrepreneurship. S. 142.
  4. Sabine Rings: DAS GESCHÄFTSMODELL ALS INNOVATIONSQUELLE NUTZEN. 25. August 2015, abgerufen am 2. Oktober 2016.
  5. Anton Priebe: Gelungene Skalierung: Wie du dein Unternehmen auf das nächste Level anhebst. 23. September 2015, abgerufen am 2. Oktober 2016.