Benutzer:Seebeer/Liste seemännischer Fachwörter
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A
Schlüsselwort: Alfa [ˈælfə]
- A.B. – able bodied - soviel wie fähig, tüchtig, tauglich und arbeitsfähig. Der A.B. ist eine Fachkraft, entspricht international dem deutschen Matrosen, im Gegensatz zu O.S. = ordinary seaman = eine Hilfskraft. A.B. wird hinter den Namen Seeleute die Musterrolle geschrieben
- Aak – ein kahnähnliches Plattbodenschiff-Segelfahrzeug aus den Niederlanden
- Aalboot – ein holländisches offenes Fischereifahrzeug
- abbacken – Abräumen der Back (Tisch) durch den oder die Backschafter
- abbaken – Das Auslegen von Baken usw., das ein Fahrwasser in flachen Gewässer kennzeichnen soll
- abandonnieren – 1. Das Überlassen der Rechte an einem havarierten Schiff dem Versicherer, der die Versicherungssumme zahlt. 2. Das Verlassen eines Schiffes auf See wegen Havarie
- abbäumen – Ein Schiff mit Bäumen vom Kai oder von Ähnlichem abhalten
- abbrassen – die Rahen werden derart gedreht, dass sie etwas mehr in die Längsschiffrichtung zu liegen kommen
- abbringen – ein auf Grund gelaufenes, festgekommenes Schiff wird wieder flott gemacht
- Abendwache – die Wache im Zeitraum von 20:00 bis 24:00 Uhr
- Aberration – Missweisung der Kompassnadel durch geographische Länge, und Breite, sowie durch das verwendete Eisen an Bord eines Schiffes (Siehe auch Deviation)
- abfaden – ein Fahrwasser ausloten, wobei der Faden (1,83 m) als Maß genommen ist
- abfallen – Fahrtrichtungsänderung eines Segelfahrzeugs mit dem Bug vom Wind weg, das Gegenteil von anluven
- abgreifen – das Entfernungsmessen auf der Seekarte mit Hilfe des Zirkels
- abhalten – ein Hindernis mit der Hand vom Schiff wegdrücken
- abkommen – das In-Gang-Kommen beim Unter-Segel-Gehen, beim Starten bei einer Regatta, nach einer Grundberührung
- abkreuzen – sich bei auflandigem Wind, also auf Legerwall vom Lande, frei kreuzen
- ablegen – ein Schiff oder Boot vom Lande (oder Schiff) freilegen, um es seinen eigenen Weg gehen zu lassen
- abloten – in einem bestimmten Gebiet die Wassertiefe (durch Lotung) feststellen
- abmustern – der amtliche Dienstentlassungsakt eines Seemannes, in Deutschland vor einem Seemannsamt oder im Ausland vor dem deutschen Konsul
- Abnahmefahrt – die Probefahrt, auf der nach Erfüllung aller Leistungsbedingungen das Schiff dem Reeder übergeben wird
- ABS – American Bureau of Shipping, US-amerikanische Klassifikationsgesellschaft mit Sitz in New York City
- abschlagen – das Losnehmen der Segel von ihren Spieren, an denen sie sonst fest gefahren werden
- abschlingern der Masten – Abbrechen der Masten durch starkes Schlingern in hoher Dünung, Beispielsweise die Wanten usw. zu schwach sind
- abtakeln – Entfernung von Masten, Segel, stehendem und laufendem Gut (siehe Takelage)
- Abteilung – Unterteilung des Schiffs durch wasserdichte Schotten; hat man ein Schiff mit vier Schotten, so besitzt es fünf Abteilungen
- abtreiben – Das seitliche Versetztwerden eines Schiffes von seinen Kurs durch die Einwirkung von seitlichem Wind, seitlicher See oder auch seitlicher Strömung
- Abwettern ist eine strategische und taktische Maßnahmen sowie Verhaltensweisen, um in einem Sturm und/oder bei schwerer See Beschädigungen und Gefahren für Schiff, Ladung und Besatzung zu vermeiden. Priorität haben Maßnahmen zur Abwendung von Gefahr für Leib und Leben.
- Abwracken – Ein Schiffswrack ausschlachten, eine darauf spezialisierte Werft ist die Abwrackwerft
- achteraus – ist alles, was hinter dem Schiff liegt (konstruktionsbezogen, nicht nach der Fahrtrichtung)
- achteraus sacken – ein überholtes Schiff bleibt mehr und mehr zurück relativ zum überholenden Schiff
- achteraussegeln – die Abfahrt des Schiffes verpassen (siehe auch Besatzung)
- Achtergasten – Wohnräume des Käpitäns und der Offiziere auf Segelschiffen, sie befanden sich am Heck bzw. achtern
- achterlastig – schwimmt ein Schiff, wenn es nicht auf seiner Konstruktionswasserlinie (KWL, CWL) oder parallel dazu liegt, sondern hinten tiefer getrimmt ist
- Achterleine – diejenigen Festmacherleinen, die vom Heck aus gesehen achteraus zeigen
- achtern – hinten (ab mittschiffs)
- Achterspring – diejenige Festmachleine, die vom Heck aus schräg nach vorne zeigt und somit verhindert, dass das Schiff weiter nach hinten treiben kann
- Achterpiek - Ausdruck für einen hinten (achtern) im Segelschiff oder Kutter befindlichen, kleinen Raum (niederdeutsch: Piek), entsprechend einer Heckkabine auf einem größeren Schiff.
- Achtknoten - ist ein Einstrang-Verdickungsknoten. Dieser Knoten dient zur Vergrößerung des Durchmessers eines Seils meistens am Seilende, zum Beispiel um das Seil vor dem Durchlaufen durch eine Öse zu hindern.
- Adams ejector system – Sammeltanks mit Ejektoranlage für die Abführung von Schmutz- und Abwässern
- Admiral – Flottenbefehlshaber
- Admiral-Elliot-Auge – ein Kauschauge, das über die Kausche am Ende einer Stahltrosse gearbeitet ist
- Admiralitätsanker – eine der ältesten Ankerformen, der Anker mit Stock, nur eine Flunke geht in den Boden und kann sich daher sehr gut in den Boden festbeißen
- Admiral's barge – Chefboot, Galaboot
- Admiralty List of Lights – Verzeichnis der Leuchtfeuer und Signalstellen, auch Leuchtfeuerverzeichnis
- Affenfaust – ein komplizierter Knoten am Ende einer Wurfleine, in der ein Gewicht eingeschlossen ist
- Agea – erhöhte Kommandogräting auf alten Schiffen
- Aggeboot – kleines, offenes Boot für den Garnelenfang in der deutschen Nordsee
- Ahmings – sind die Tiefgangsmarken, die am Bug und Heck eines Seeschiffes und bisweilen auch mittschiffs angebracht sind. Die Tiefgangsangabe wird vom Kiel gerechnet und in Dezimetern oder englischen Fuß angegeben.
- Ahoi – ist nicht wie machnchmal angenommen ein Gruß, sondern ein Anruf eines anderen Fahrzeugs („Schiff ahoi“ oder „(Name) ahoi“). Ist völlig unüblich, außer bei „Landratten“, die „Ahoi“ für einen Seemannsgruß halten
- Albacore-Boot – Thunfangboot
- Aldislampe – Handmorselampe
- Alhidade – Kompasspeilaufsatz
- Alle-Mann-Manöver – Wache, bei der alle Mann klar stehen, ohne regulär eingeteilte Wache
- Alles wohl! – meldeten die Posten nach jedem halbstündlichen Glasen von der Back, um ihre Wachsamkeit zu bezeugen. Dieses Alles wohl! wurde ausgesungen, da man bei Sturm oder Seegang das gesungene Wort besser versteht
- Altdünung – hochgehende See eines Sturmes, der inzwischen schon längst ausgeblasen hat
- Ammeral – die Segeltuchpütz = Eimer
- Amver – weltweit operierendes Schiffsmeldesystem der United States Coast Guard(Atlantic Merchant Vessel Emergency Reporting System)
- an Bord – im Seefrachtgeschäft ein wichtiger Vermerk, der besagt, dass die Ware oder Person sich tatsächlich an Bord befindet
- Anderthalbmaster – zweimastigen Segelschiffe, deren kleinerer Mast hinten steht, z. B. Ewer oder Zeesenboot
- Angarienrecht – im Falle eines durch Krieg bedingten Notstandes Recht zur Beschlagnahme und Verwendung fremder Handelsschiffe gegen Entschädigung
- anheuern oder auch anmustern – Vertragsabschluss für die Arbeit als Seemann
- anholen – eine Leine heranziehen; wird eine Leine maximal angeholt, spricht man auch von dichtholen
- Anker – ist ein Gerät, um ein Boot, ein Schiff oder ein schwimmendes Gerät vorübergehend oder dauernd auf Grund festzumachen (sieh auch: Ankern).
- Ankerball – Schwarzer Signalball, der von ankernden Fahrzeugen am Tage gesetzt werden muss
- Ankerfütterung – Schutz- und Dopplungsplatten an der Außenhaut
- Ankerhals – die Kreuzungsstelle des Ankerschaftes mit den Armen (Flunken)
- Ankerkette – gehört zum Zubehör des Ankers, um ihn auszubringen und wieder einzuholen
- Ankerklüse – Öffnung im Schiffsrumpf im Vorschiffsbereich, durch die die Ankerkette läuft
- Ankerlaterne – macht bei Dunkelheit deutlich, dass ein Schiff vor Anker liegt
- Ankerpeilung – hat ein Schiff geankert, so nimmt es eine Peilung (möglichst Kreuzpeilung) zur Feststellung des Schiffsorts vor; ändert sich im Lauf der Zeit diese Peilung, hat man den Beweis, dass der Anker am Grund nicht hält
- Ankerwache – 1. Beauftragte(r) zur Überwachung der Position und zur Vermeidung von Kollisionen, wenn ein Fahrzeug ankert. 2. diese Einrichtung im organisatorischen Sinne
- Ankerwächter – Boje oder Tonne, die anzeigt, wo der Anker auf Grund liegt
- Ankerwinsch – Ankerwinde, mechanische Vorrichtung zum Fallen lassen und Hieven des oder der Anker(s)
- anluven – Fahrtrichtungsänderung eines Segelfahrzeugs mit dem Bug in den Wind, das Gegenteil von abfallen
- Anodenschutz – kleine Zinkplatten, die bei stählernen Schiffen in der Nähe des Propellers an der Außenhaut angebracht werden um den Propeller vor Anfressung zu schützen
- Anemometer – Gerät zur Messung der Windgeschwindigkeit
- anpreien – ein anderes Schiff anrufen
- Anschläger – der Mann, der unter dem Kran arbeitend die einzelnen zu hievenden Stücke an den Kranhaken anschlägt
- Antifouling – Anwuchs verhindernde Farbe für das Unterwasserschiff
- ARA – auch ARA-Häfen: Abkürzung für die Häfen Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam
- ARPA-Anlage - ist ein modernes Hilfsmittel (Informationsgeber) zur Entscheidungsfindung der Schiffsführung zum gefahrlosen Passieren von Schiffen.
- Asdic-Echogerät – arbeitet wie Radar mit elektromagnetischen Wellen, jedoch unter Wasser
- ATA – actual time of arrival: tatsächliche Ankunftszeit des Eintreffen von Schiffen im Gegensatz zu ETA
- auf dem Teller drehen – das Wenden oder Drehen eines Schiffes auf der Stelle unter Ausnutzung des Radeffektes
- auf eignem Kiel – nennt man die Reise eines kleinen Bootes über offene See
- auf Kiel gelegt – auf den Helgen wird die erste Schiffbausektion gelegt (Schiffbaubeginn)
- Auflieger – außer Dienst gestelltes Schiff
- aufklaren – 1. Aufräumen 2. Besserung des Wetters „es klart auf“
- Aufgabe der vier Punkte – eine Methode der terrestrischen Ortsbestimmung mittels Horizontalwinkel. Misst man zwischen drei Landobjekten A, B und C die Horizontalwinkel A-B und B-C, so ergibt der Schnittpunkt der aus diesen Winkeln konstruierte Kreisbögen den Schiffsort.
- auf den anderen Bug gehen – wenn ein Segelboot/-schiff (durch Halsen) den Kurs so wechselt das der Wind über achtern von der einen auf die andere Seite und die Fahrt damit von Steuerbord- auf den Backbordbug (oder umgekehrt) wechselt
- Aufschießen einer Leine – Tauwerk nach seinem Gebrauch so zusammenzulegen, dass es verstaut bzw. alsbald wieder verwendet werden kann
- Aufschießer fahren – mit dem Bug in den Wind fahren, um durch den Gegenwind Fahrt aus dem Schiff zu nehmen.
- aufschricken – einer Leine auf Zug etwas Lose geben (freigeben)
- Augapfelnavigation – in der Navigation die optische Ermittlung der Wassertiefe anhand von Farbschattierungen
- Auge – eine Schlinge in einer Leine ("Seil"), einem Tau o. ä.
- Augspleiß – Spleiß, bei dem ein Auge (eine Schlinge) entsteht
- Ausflaggen – Verlagerung eines Schiffes aus dem Heimathafen ins Ausland, um Steuern und Heuern zu sparen oder sie einem anderen Rechtsystem zu unterwerfen, dass günstigere – billigere Arbeitsvorschriften – bietet.
- ausklarieren – das Erledigen der Zoll- und sonstigen Behördenformalitäten beim Auslaufen aus einem Hafen
- ausrauschen – schnelles Auslassen der Ankerkette beim Ankern, von Schoten bei Segelmanövern
- aussingen – Ausrufen der Ergebnisse einer fortlaufenden Lotung; auch sonstiges Ausrufen
- auswettern – bei Sturm nicht beidrehen
- Äußerste Kraft (A.K.) – größtmögliche Fahrstufe, die für eine bestimmte Zeit von der Hauptmaschine geleistet werden kann
- Aviso – „Melde-Depeschenschiff“; ursprünglich kleines, schnelles Kampfschiff für Verbindungs-, Nachrichten- und Aufklärungsfahrten
- Axiometer – Ruderlageanzeiger
- Aye Aye – (aus dem Englischen) bejahende Erwiderung auf einen Befehl, dass man ihn verstanden hat (oft in Verbindung mit einem Handzeichen)