Benutzer:Udo.Brechtel/Einkommensteuer (Vereinigtes Königreich)
Die Einkommensteuer (income tax) gehört im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland zu den zentral erhobenen direkten Steuern (Her Majesty's Revenue and Customs). Sie betrifft Einzelpersonen (individuals) und betraf vor der Einführung der Körperschaftssteuer (corporation tax) auch Gesellschaften.
Die Einkommensteuer bildet den Großteil der öffentlichen Einnahmen im UK. Der zweitgrößte Anteil dieser Einnahmen sind die gesetzlichen Versicherungsbeiträge (National Insurance Contributions). Die drittgrößte öffentliche Einnahmequelle bildet die Mehrwertsteuer (value added tax, VAT) und die viertgrößte ist die Körperschaftsteuer (corporation tax).
Geschichte
Eine Einkommensteuer (Income Tax) im Vereinigten Königreich (UK) wurde erstmals von William Pitt dem Jüngeren in seinem Staatshaushalt vom Dezember 1798 eingeführt, um Waffen und Ausrüstung zur Vorbereitung der Napoleonischen Kriege zu bezahlen. Pitts neue gestaffelte (progressive) Einkommensteuer begann bei einem Steuerbetrag von 2 alten Pence pro Pfund (1/120) auf Einkommen über 60 £ und steigerte sich bis zum Höchstwert von 2 Schillingen pro Pfund (1/10) auf Einkommen über 200 £. Pitt hoffte, dass die neue Einkommensteuer 10 Millionen £ einbringen würde, aber die tatsächlichen Einnahmen summierten sich gerade mal auf 6 Millionen £.
Die Einkommensteuer wurde nach fünf Einkommensarten erhoben, wobei Einkommen, das nicht in eine dieser Kategorien fiel, auch nicht besteuert wurde. Diese Einkommensarten waren:
- Tabelle A (Steuer auf Einkommen aus Grundbesitz im UK)
- Tabelle B (Steuer auf geschäftlichen Grunderwerb)
- Tabelle C (Steuer auf Einkommen aus öffentlichen Schuldverschreibungen)
- Tabelle D (Steuer auf Einkommen aus Handel, akademischen und geistlichen Berufen, Zinsen, Überseeeinkommen und gelegentlichen Einnahmen)
- Tabelle E (Steuer auf Einkommen aus einem Arbeitsverhältnis)
Später wurde eine sechste Kategorie hinzugefügt, und zwar Tabelle F für die Steuer auf Einkommen aus Dividenden im UK.
Pitts Einkommensteuer wurde von 1799 bis 1802 erhoben. Dann wurde sie von Henry Addington während des Friedens von Amiens abgeschafft. Addington war nach Pitts Rücktritt seit 1801 Premierminister. Die Einkommensteuer wurde im Jahre 1803 wieder eingeführt, als erneut Feindseligkeiten begannen, aber sie wurde im Jahre 1816 wieder abgeschafft - ein Jahr nach der Schlacht von Waterloo. Durch das Einkommensteuergesetz (Income Tax Act) von 1842 unter Sir Robert Peel wurde die Einkommensteuer wieder eingeführt. Peel hatte als Konservativer die Einkommensteuer im Wahlkampf 1841 bekämpft, aber ein wachsendes Haushaltsdefizit erforderte neue Geldmittel. Die neue Einkommensteuer, basierend auf Addingtons Modell, wurde bei Einkommen über 150 £ erhoben.
Die Einkommensteuer in UK wurde im Laufe der Zeit verändert. Ursprünglich besteuerte sie das persönliche Einkommen ohne Rücksicht darauf, ob jemand vom Einkommen tatsächlich profitierte, aber jetzt schuldet jemand nur dann eine Steuer, wenn es sich um nutzbringende und berechtigte Einnahmen handelt. Die meisten Firmen wurden im Jahre 1965 aus dem Einkommensteuersystem ausgegliedert, als die Körperschaftsteuer (Corporation Tax) eingeführt wurde. Diese Änderungen waren mit den entsprechenden Steuergesetzen (Income and Corporation Taxes Act 1970) in Kraft getreten. Auch die früher gültigen, nach Einkommensarten gegliederten Tabellen haben sich verändert. Tabelle B wurde im Jahre 1988 abgeschafft, Tabelle C ebenso im Jahre 1996 und Tabelle E folgte im Jahre 2003. Die verbleibenden Tabellen wurden für Einkommensteuerzwecke abgelöst durch das Einkommensteuergesetz 2005 (Income Tax (Trading and Other Income) Act 2005), das auch die Tabelle F gänzlich aufhob. Das alte System mit den Tabellen A und D ist aber für die Körperschaftssteuer (Corporation Tax) immer noch in Kraft. Der Spitzensteuersatz gipfelte während des Zweiten Weltkrieges bei 99,25 % und verblieb bei etwa 95 % bis in die späten 1970er Jahre.
Im Jahre 1974 erhöhte sich der Spitzensteuersatz auf 83 %, den höchsten Wert nach dem Krieg. Er wurde auf Einkommen über 20.000 £ angewendet und konnt sich in Kombination mit einem Zuschlag von 15 % auf so genannte "unverdiente" Einkommen (Investment und Dividenden) auf einen Grenzsteuersatz von 98 % addieren. 1974 betraf dieser Grenzsteuersatz etwa 750.000 Personen.[1] Margaret Thatcher, die indirekte Steuern favorisierte, reduzierte die Einkommensteuersätze während der 1980er Jahre.[2] Im ersten Staatshaushalt seit ihrem Wahlsieg im Jahre 1979 wurde der Spitzensteuersatz von 83 % auf 60 % und der Eingangssteuersatz von 33 % auf 30 % gesenkt.[3] Der Eingangssteuersatz wurde dann in den Jahren 1986 bis 1988 auf 29 %, 27 % und schließlich 25 % gesenkt. Auch der Spitzensteuersatz wurde 1988 auf 40 % begrenzt.[4]
Gewöhnlicher Aufenthalt und rechtlicher Wohnsitz
In UK erzieltes Einkommen ist grundsätzlich der Besteuerung in UK unterworfen, und zwar unabhängig von der Staatsangehörigkeit, dem gewöhnlichen Aufenthalt der Person oder dem rechtlichen Sitz der Gesellschaft.
Für eine einzelne Person, die weder ihren tatsächlichen noch rechtlichen Wonsitz im UK (residence und domicile) hat, bedeutet dies, dass die Einkommensteuerpflicht auf denjenigen Steuerbetrag, der als Quellensteuer von dem im UK erzielten Einkommen abgezogen wurde, begrenzt ist. Das gilt zusammen mit der Steuer auf Einkommen aus einem im UK dauerhaft betriebenen Geschäft oder freien Beruf und der Steuer auf Miet- oder Pachteinnahmen aus Grundeigentum im UK.
Einzelpersonen, die sowohl ihren gewöhnlichen Aufenthalt als auch ihren rechtlichen Wohnsitz im UK haben, sind zusätzlich mit ihrem weltweiten Einkommen steuerpflichtig. Für Personen mit gewöhnlichem Aufenthalt aber ohne bürgerlich-rechtlichen Wohnsitz im UK (genannt "non-dom"), wurden ausländische Einkommen historisch auf "Überweisungsbasis (remittance basis) besteuert, das heißt, nur nach UK überwiesene Einkommen werden besteuert (für solche Leute wird das UK manchmal als "Steuerhafen" (tax haven) bezeichnet). Ab 6. April 2008 jedoch muss ein langjähriger "non-dom" (mit 7 Jahren Aufenthalt innerhalb der letzten 9 Jahre), der die "Überweisungsbasis" beibehalten möchte, eine jährliche Steuer von 30.000 Pfund bezahlen.[5]
Bürgerlich-rechtlicher Wohnsitz (domicile) ist hierbei ein Ausdruck mit technischer Bedeutung. Sehr grob (mit vertretbarer Vereinfachung) ist eine Person rechtlich wohnhaft (domiciled) im UK, wenn er oder sie dort geboren ist oder das UK der dauerhafte Wohnsitz ist; während das nicht gilt, wenn er oder sie außerhalb geboren ist und nicht beabsichtigt, dauerhaft zu bleiben.
Doppelbesteuerung des Einkommens kann durch ein geeignetes Doppelbesteuerungsabkommen (double tax treaty) vermieden werden - das UK hat ein ein dichtes Netzwerk an Verträgen mit vielen Staaten.
Beispiele zum Non-Dom-Status
Die meisten ausländischen Arbeitskräfte (einschließlich diejenigen aus der EU) würden eigentlich als non-doms eingestuft. Seit jedoch die diebezügliche Steuerbefreiung nur noch auf Einkommen angewendet wird, das außerhalb des UK erworben wurde, nutzen mehrheitlich reiche Leute diese Steuerbefreiung, deren Einkommen hauptsächlich aus dem Ausland stammt (beispielsweise aus ausländischen Spargeldern). Zu diesem Personenkreis gehören typischerweise Topmanager, Banker, Rechtsanwälte, Geschäftsinhaber und internationale Musikkünstler.
Steuerjahr
Das Steuerjahr (tax year oder fiscal year) ist der Veranlagungszeitraum. Für die Einkommensteuer beginnt es am 6. April eines Jahres und endet am 5. April des folgenden Jahres. Somit dauert es beispielsweise für das Jahr 2009 vom 6. April 2009 bis zum 5. April 2010.
Die krummen Datumswerte basieren auf Ereignissen in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die englischen "quarter-days" werden traditionell zum Einkassieren von Mieten und Pacht benutzt. Auch das Steuersystem basierte auf diesen Daten, wobei das Steuerjahr am "Lady Day" (25. März, Tag der Jungfrau Maria) endete. Als der Gregorianische Kalender im September 1752 den Julianischen Kalender ablöste, gab es zwischen beiden eine Differenz von 11 Tagen. Es war jedoch für die Steuerbehörden unakzeptabel, für 11 Tage die Steuereinnahmen zu verlieren. So wurde der Beginn des Steuerjahres verschoben, zuerst auf den 5. April und danach im Jahre 1800 auf den 6. April.
Steuertarife
Jede steuerpflichtige Person hat einen persönlichen Freibetrag und Einkommen bis zu diesem Betrag im Steuerjahr ist für jeden steuerfrei. Für 2010-11 beträgt dieser Freibetrag 6.475 £. Dieser Betrag vermindert sich um 1 £ für jeweils 2 £ Überschreitung des zu versteuernden Einkommens über 100.000 £ hinaus.[6] Am 22. Juni 2010 erhöhte Schatzkanzler George Osborne in seinem Nothaushalt den Freibetrag für das Steuerjahr 2011-12 um 1000 £ auf dann 7.475 £.[7]
Oberhalb dieses Betrages gibt es eine Anzahl von Tarifzonen mit verschiedenen Grenzsteuersätzen.[6] Die folgende Tabelle zeigt die Werte für das Steuerjahr 2010-11:
Art des Grenzsteuersatzes |
Einkommen aus Dividenden |
Einkommen aus Zinsen |
Sonstige Einkommen (Arbeitsverhältnis) |
Zone (oberhalb aller Freibeträge) |
---|---|---|---|---|
Ermäßigter Satz (lower rate) |
n.a. | 10 % | n.a. | 0 £ ... 2.440 £ wird nur angewendet, wenn das gesamte Einkommen in diesen Bereich fällt |
Basissatz (basic rate) |
10% | 20% | 20% | 0 £ ... 37.400 £ |
Höherer Satz (higher rate) |
32,5 % | 40 % | 40 % | über 37.400 £ |
Zusätzlicher Satz (additional rate) |
n.a. | 50% | 50% | über 150.000 £ |
Diese Tabelle berücksichtigt die Abschaffung des Anfangssteuersatzes (starting rate) von 10 % ab April 2008, wobei auch der Grenzsteuersatz von 22 % auf 20 % gesenkt wurde. Alistair Darling kündigte im Staatshaushalt 2009 (22. April 2009) an, dass es ab April 2010 für Einkommen von mehr als 150.000 £ einen neuen Grenzsteuersatz von 50 % geben wird.
Das Einkommen des Steuerzahlers wird nach einer vorgeschriebenen Reihenfolge veranlagt, wobei zuerst Einkommen aus einem Arbeitsverhältnis unter Berücksichtigung des persönlichen Freibetrages versteuert wird, gefolgt von Einkommen aus Sparguthaben (Zinsen oder sonstigen nicht erarbeiteten "unearned" Kapitaleinkünften) und danach die Dividenden.
Steuerbefreiungen aus Kapitalanlagen
Bestimmte Kapitalanlagen (Investments) haben eine steuerbegünstigten Stellung. Dazu gehören:
Während alle Einkommen versteuert werden, sind Kursgewinne von der Einkommensteuer ausgenommen.
- Staatliche Spargelder und Kapitalanlagen[9]
Bestimmte Kapitalanlagen über staatseigene Sparpläne sind nicht Gegenstand der Besteuerung. Dazu gehören börsennotierte Wertpapiere (bis zu 15.000 £ pro Emission) und Sparprämienanleihen, ein Sparplan, der monatliche Verlosungsgewinnprämien anstelle von Zinsen auf persönliche Anlagebestände bis zu 30.000 £ ausschüttet.
- Persönliche Spargeldkonten[10]
These permit up to £10,200.[11] Maximum of £5,100 in cash funds, and the balance being allocated either to mutual funds (Units Trusts and OEICs) or individual self-selected shares. Diese ermöglichen bis zu 10.000 £[12]
No tax is deducted, although the 10% tax withheld on UK dividends cannot be reclaimed. Es wird keine Steuer abgezogen, obwohl die 10% einbehaltene
- Altersvorsorge (Pensionsfonds) [13]
These have the same tax treatment as ISAs in terms of growth. Full tax relief is also given at the individual's marginal rate on contributions or, in the case of an employer contributions, it is treated as an expense and is not taxed on the employee as a benefit in kind. Aside from a tax free lump sum of 25% of the fund, benefits taken from pension funds are taxable. Diese hat die gleiche steuerliche Behandlung wie Persönliche Spargeldkonten im Sinne des Wertzuwachses
These are investments in smaller companies or funds of holdings in such companies over a minimum term of five years. These are not taxable and qualify for 30% tax relief against an individual's income.
A non taxable investment into smaller company shares over three years that qualifies for 20% tax relief. The facility also allows an indiviudal to defer capital gains liabilities (these gains can be stripped out in future years using the annual CGT allowance.)
These include offshore and onshore investment bonds issued by insurance companies. The main difference between the two is that corporation tax onshore means that gains are treated as if basic rate tax has been paid (this cannot be reclaimed by zero or starting rate tax payers). With both versions up to 5% for each complete year of investment can be taken without an immediate tax liability (subject to a maximum total of 100% of the original investment. On this basis, investors can plan an income stream while deferring any chargeable withdrawals until they are on a lower rate of tax, are no longer a UK resident, or their death.
Ausnahmen
Many holdings and income from them are exempt for "historical reasons". These include
- Special, low tax arrangements for the monarchy, such as the arrangement used by the British Royal Family [14] to avoid inheritance taxation.
- Reduced income tax for special classes of person, such a non-doms, who claim to be resident in the UK but not "domiciled"[15].
- An Act of Parliament to protect the Earl of Abingdon and his “heirs and assignees” from paying income tax on the tolls on the Swinford Toll Bridge.
- The income of charities is usually exempt from UK income tax.[16]
Einzelnachweise
- ↑ IFS: Long-Term trends in British Taxation and Spending
- ↑ Thatcher Economics
- ↑ 1979 budget
- ↑ 1988 budget
- ↑ [1] [2]
- ↑ a b Rates and Allowances - Income Tax. HM Revenue & Customs. Abgerufen am 2. Mai 2010.
- ↑ Emergency Budget 22 June 2010. HM Revenue & Customs. Abgerufen am 25. Juni 2010.
- ↑ UK Government Bonds (Gilts)
- ↑ en:National Savings and Investments
- ↑ en:Individual Savings Accounts
- ↑ http://www.moneysupermarket.com/c/savings/isas/guide#How-much-invest
- ↑ http://www.moneysupermarket.com/c/savings/isas/guide#How-much-invest
- ↑ Pension funds
- ↑ Richard Kay: Palace fear over Queen's tax bill. In: Daily Mail.
- ↑ Patrick Wintour: David Cameron tells Zac Goldsmith to end 'non-dom' tax status. In: The Guardian, 1 December 2009. Abgerufen im 24 May 2010.
- ↑ Taxation of Charities, James Kessler QC and Harriet Brown, 7th edition (2009)