Bilka

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Bilka war eine von dem deutschen Warenhauskonzern Hertie gegründete Niedrigpreiskaufhauskette. In ihrer besten Zeit (1986) umfasste sie 53 Filialen in der Bundesrepublik und in Berlin (West). Bilka-Warenhäuser bestanden von 1952 bis 1996. „Bilka“ ist ein Akronym aus „Billig-Kaufhaus“.[1]

Geschichte

Die Filiale am Friedrichsplatz in Kassel (1968)

Die erste Filiale eröffnete am 27. Juni 1952 in Berlin. Bilka war als Kaufhaus für Stadtteile und Kleinstädte konzipiert worden und erwirtschaftete bis Anfang der 1970er Jahre auch Gewinne. 1972 konnte das letzte Mal eine positive Bilanz vorgelegt werden, danach gelang es der Kette nicht mehr, deutliche Gewinne auszuweisen. In den 1980er Jahren trennte sich Bilka von insgesamt 13 Filialen (inklusive 4 Bilka-Textil). Es blieben somit nur noch 33 Bilka(-Textil) und 7 Preisland-SB übrig.

1989 wurde von der Muttergesellschaft Hertie beschlossen, die defizitäre Kette abzustoßen.[2] 30 der übrig gebliebenen 40 Filialen konnten verkauft werden. Fünf Berliner Filialen standen nicht zum Verkauf und wurden mit großem Aufwand zwischen 1990 und 1994 zu Hertie umgebaut. Mit der Übernahme durch die Karstadt AG blieben weitere Umwidmungen zu Hertie aus. Die 30 Filialen teilten sich Woolworth (16 Filialen) und Kaufhalle (14 Filialen) auf. Unter den verkauften Filialen befanden sich auch alle sieben Filialen der erst kurz zuvor gegründeten Preisland-SB.

Eine Filiale wurde in die Karstadt-Niedrigpreiskette „FOX“ integriert, drei Filialen wurden in „Karstadt Sport“ umgebaut. Die letzte Bilka-Filiale wurde 1996 geschlossen. Damit war nach über 40-jähriger Geschichte die Existenz dieser Kaufhauskette beendet.

Die drei Bereiche der Bilka

Bilka (1952–1996)

Bilka war die Vollsortimentvariante der Niedrigpreiskette, die Häuser hatten oft mehr als nur eine Verkaufsetage, etliche waren vor ihrer Umwandlung in Bilka „echte“ Hertie-Kaufhäuser gewesen. Die meisten waren jedoch als Bilka gegründet worden. Den Namen Bilka gab es von 1952 bis 1996.

Bilka-Textil (1960–1990)

Bei Bilka-Textil handelte es sich um etwas kleinere Filialen, welche hauptsächlich Textilien verkauften.

Preisland-City-SB (1986–1990)

Die Preisland-City-SB Sparte wurde 1986 von der Hertie Waren- und Kaufhaus GmbH, Frankfurt gegründet, es handelte sich dabei um Bilka- und Hertie-Filialen, bei denen der Kunde fast vollkommen in Selbstbedienung einkaufen konnte. Das Preisland-City-SB-Konzept war die innerstädtische Antwort von Hertie auf die vor den Toren der Städte entstehenden SB-Warenhäuser, wie zum Beispiel Allkauf. Insgesamt wurden sieben Häuser in das Preisland-City-SB-Konzept umgewandelt. Die Filiale in Oldenburg wurde im Dezember 1990 als einzige als Hertie-Warenhaus wiedereröffnet, aber bereits zum 31. Juli 1993 wieder geschlossen. Heute besteht dort das City Center Oldenburg.

Literatur

  • Friedrich W. Köhler: Zur Geschichte der Warenhäuser. Seenot und Untergang des Hertie-Konzerns. Haag und Herchen, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-86137-544-3.

Einzelnachweise