Brotfruchtbäume

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Brotfruchtbäume

Brotfruchtbaum (Artocarpus altilis)

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Maulbeergewächse (Moraceae)
Tribus: Artocarpeae
Gattung: Brotfruchtbäume
Wissenschaftlicher Name
Artocarpus
J.R.Forst. & G.Forst.

Die Brotfruchtbäume (Artocarpus) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Maulbeergewächse (Moraceae). Die 50 bis 60 Arten sind vom subtropischen bis tropischen Asien und Malesien verbreitet. Früchte und Holz einiger Arten sind von wirtschaftlicher Bedeutung.

Beschreibung

Illustration von Artocarpus incisus
Laubblätter und Sammelfrüchte von Artocarpus elasticus
Sammelfrüchte der Jackfrucht (Artocarpus heterophyllus) direkt am Stamm

Vegetative Merkmale

Alle Artocarpus-Arten wachsen als immergrüne oder laubabwerfende Bäume. Sie enthalten Milchsaft.

Die wechselständig, zweizeilig oder spiralig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die große Blattspreite ist einfach bis fiederschnittig, selten fiederteilig, ganzrandig und von ledriger Beschaffenheit. Die stets vorhandenen Nebenblätter sind meist unverwachsen.

Generative Merkmale

Artocarpus-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Oft am Stamm oder gelegentlich an Hauptästen werden kopfige oder kolbige Blütenstände mit ihren zahlreichen Blüten gebildet.

Die männlichen Blüten sind unverwachsen und von gestielten bis keulenförmigen, interfloralen Tragblättern umgeben. Das Perianth ist röhrig verwachsen mit zwei bis vier kurzen Zipfeln, die sich bündig berühren oder leicht überlappen. Es ist nur ein Staubblatt mit kugeligen bis länglichen Staubbeutel vorhanden, welches leicht bis deutlich über die Perianthröhre hinausragt.

Die weiblichen Blüten sind zumindest teilweise miteinander oder mit den interfloralen Tragblättern verwachsen. Das Perianth ist ebenfalls röhrenförmig, an der Basis dünnwandig, am Ende dickwandig und entweder vollständig oder überhaupt nicht miteinander verwachsen. Der Fruchtknoten ist unverwachsen, der Griffel mittig oder leicht seitlich stehend mit ein oder zwei gleichen oder ungleichen Narben.

Blüten und Tragblätter sind seitlich verwachsen und bilden nach der Befruchtung so ein fleischiges Synkarp = Fruchtverband. Die Samen besitzen kein Endosperm.

Systematik und Verbreitung

Die Erstbeschreibung der Gattung Artocarpus wurde von den deutschen Naturwissenschaftlern Johann Reinhold Forster und Johann Georg Adam Forster 1775 in Characteres Generum Plantarum, 102, Tafel 51 und 51a veröffentlicht. Die beiden, Vater und Sohn, nahmen an der Zweiten Südseereise (1772 bis 1775) von James Cook teil. Bei der Veröffentlichung ihrer gesammelten Ergebnisse stellten sie die Gattung Artocarpus mit der Beschreibung der Art Artocarpus communis (gültiger Name Artocarpus altilis) neu auf. Der Gattungsname setzt sich aus den griechischen Worten artos für „Brot“ und carpos für „Frucht“ zusammen.[1] Synonyme für Artocarpus J.R.Forst. & G.Forst. sind: Polyphema Lour., Radermachia Thunb., Sitodium Parkinson. Die Gattung Artocarpus gehört zur Tribus Artocarpeae in der Familie Moraceae.[2]

Die Gattung Artocarpus ist vom tropischen bis subtropischen Asien bis auf die Inselwelt des Pazifik verbreitet.

Die Gattung der Brotfruchtbäume (Artocarpus) enthält 50 bis 60 Arten. Die Gattung Artocarpus wird in die Untergattungen Artocarpus und Pseudojaca unterteilt.

Hier eine Artenauswahl[2]:

Wissenschaftlicher Name Deutschsprachiger Trivialname und Verbreitung Untergattung Synonyme
Artocarpus altilis (Parkinson) Fosberg Brotfruchtbaum
Papuasien, Malesien, Inseln im westlichen Pazifik
Artocarpus Artocarpus communis J.R.Forst. & G.Forst.
Artocarpus incisus L.f.
Sitodium altile Parkinson
Artocarpus rima Blanco
Artocarpus laevis Hassk.
Artocarpus blancoi (Elmer) Merr. Philippinen Artocarpus Artocarpus communis var. blancoi Elmer
Artocarpus camansi Blanco Indonesien und Papua-Neuguinea Artocarpus
Artocarpus chama Buch.-Ham. Indien, Bangladesch, Indochina, Malaysia, Yunnan Artocarpus Artocarpus chaplasha Roxb.
Artocarpus elasticus Reinw. ex Blume Indonesien, Malaysia, Philippinen, Myanmar, Thailand Artocarpus
Artocarpus gomezianus Wall. ex Trécul Indien, Sri Lanka, Indonesien, Malesien Pseudojaca Artocarpus pomiformis Teijsm. & Binn.
Artocarpus gongshanensis S.K.Wu ex C.Y.Wu & S.S.Chang Yunnan ?
Artocarpus heterophyllus Lam. Jackfrucht
Indien
Artocarpus Artocarpus integer auct.
Artocarpus integrifolius auct.
Artocarpus hirsutus Lam. Indien Artocarpus
Artocarpus hypargyreus Hance ex Benth. China Pseudojaca
Artocarpus integer (Thunb.) Merr. Cempedak
Papuasien, Thailand, Malesien
Artocarpus Artocarpus champeden (Lour.) Stokes
Artocarpus integrifolius L.f.
Artocarpus polyphema Pers.
Polyphema champeden Lour.
Radermachia integra Thunb.
Artocarpus lacucha Buch.-Ham. Indien, Indochina, Yunnan Pseudojaca Artocarpus lakoocha Roxb.
Artocarpus mariannensis Trécul Mikronesien, Guam Artocarpus
Artocarpus nanchuanensis S.S.Chang et al. Sichuan ?
Artocarpus nigrifolius C.Y.Wu Yunnan ?
Artocarpus odoratissimus Blanco Morangbaum
Kalimantan, Sabah, Sarawak
Artocarpus
Artocarpus ovatus Blanco Philippinen Pseudojaca Artocarpus cummingianus Trécul
Artocarpus petelottii Gagnepain Yunnan, Vietnam ?
Artocarpus pithecogallus C.Y.Wu Yunnan ?
Artocarpus rigidus Blume Affen-Jackfrucht
Indochina, Malesien
Artocarpus
Artocarpus styracifolius Pierre ?
Artocarpus tamaran Becc. Kalimantan, Sabah, Sarawak Artocarpus
Artocarpus tonkinensis A.Chev. ex Gagnep. Kambodscha, Vietnam, China Pseudojaca
Artocarpus xanthocarpus Merr. Philippinen, Kalimantan ?

Folgende früher hier eingeordnete Arten werden aktuell anderen Gattungen zugeordnet:

Nutzung

Unter dem Handelsnamen „terap“ werden Hölzer von folgenden Arten gehandelt: neben einigen Arten aus der Gattung Parartocarpus und der Art Antiaris toxicaria, Artocarpus chaplasha, Artocarpus elasticus, Artocarpus scortechinii, Artocarpus hypargyreus, Artocarpus styracifolius und Artocarpus tonkinensis[3]

Die Früchte des Jackfruchtbaumes (Artocarpus heterophyllus), des Cempedakbaumes (Artocarpus integer), von Artocarpus tonkinensis und Artocarpus mariannensis werden gegessen. Es sind hunderte Sorten bekannt.

Der Latex von Artocarpus hypargyreus wird verarbeitet.

Quellen

  • Zhengyi Wu, Zhe-Kun Zhou Michael G. Gilbert: Moraceae. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 5: Ulmaceae through Basellaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 19. Dezember 2003, ISBN 1-930723-27-X. Artocarpus, S. 30 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
  • N. Y. C. ZEREGA, D. RAGONE, T. J. MOTLEY: Systematics and species limits of breadfruit (Artocarpus, Moraceae). In: Systematic Botany, Volume 30, 2005, S. 603–615: PDF-Online.
  • Reinhard Lieberei, Christoph Reisdorff: Nutzpflanzenkunde – begründet von Wolfgang Franke. 7. Auflage, Thieme-Verlag, 2007; S. 104 f, 212 f; ISBN 978-3-13-530407-6

Einzelnachweise

  1. Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7, S. 79 (Nachdruck von 1996).
  2. a b Artocarpus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  3. Datenblatt bei Handelshölzer bei DELTA von H. G. Richter & M. J. Dallwitz.

Weblinks

Commons: Brotfruchtbäume (Artocarpus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien