Ackerbohnenkäfer
Ackerbohnenkäfer | ||||||||||||
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Ackerbohnenkäfer (Bruchus rufimanus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Bruchus rufimanus | ||||||||||||
Boheman, 1833 |
Der Ackerbohnenkäfer (Bruchus rufimanus), auch Pferdebohnenkäfer genannt, ist eine Art aus der Unterfamilie der Samenkäfer (Bruchinae).
Merkmale
Ackerbohnenkäfer gehören mit einer Körperlänge von 4–5 mm zu den größeren Vertretern der Gattung Bruchus.[1][2][3] Die Deckflügel sind grau-braun gefärbt und weisen gelbliche Flecken auf.[2], selten sind sie einförmig grau beschuppt (als Unterart velutinus Mulsant beschrieben[3]). Sie bedecken nicht den ganzen Hinterleib. Hinter dem Schildchen befindet sich meist eine rötlich-gelbe Längsmakel.[3] Die vier basalen Fühlerglieder sind orange gefärbt. Die Vorderbeine sind rötlich, die Mittel- und Hinterbeine dagegen grau-schwarz.[2] Die Unterseite ist gelblichbraun behaart. Männchen unterscheiden sich von den Weibchen durch die dickeren Schienen der Mittelbeine, die zudem gebogen und etwas gedreht sind, sie tragen auf der Hinterseite eine Längsfurche sowie einen kurzen Endsporn.[4][3]
Vorkommen
Die Käfer sind in Europa weit verbreitet.[5] Als ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet wird Afrika genannt.[6] In Nordamerika wurde die Art eingeschleppt und ist dort ebenfalls weit verbreitet.[6]
Lebensweise
Die Käfer bilden eine Generation pro Jahr. Die Larven der Käferart entwickeln sich vorzugsweise in Ackerbohnen (Vicia faba). Es werden aber auch andere Schmetterlingsblütler (Faboideae) wie Phaseolus, Wicken (Vicia), Platterbsen (Lathyrus), Lupinen (Lupinus), Erbsen (Pisum), Linsen (Lens) und Kichererbsen (Cicer) als Wirtspflanzen genutzt.[6] Die Käferart gilt als Agrarschädling. Die Larven bohren sich in die sich entwickelnden Sämlinge und ernähren sich von der Frucht.[7] Häufig entwickeln sich mehrere Larven in derselben Bohne.[1] Im Gegensatz zu verwandten Arten verlassen die Ackerbohnenkäfer im Haus meist schon im Herbst die Bohnen.[1] Die Eiablage an der Wirtspflanze beginnt im Juni bis Juli, es werden bis zu 30 Eier pro Hülsenfrucht abgelegt. Die Larve bohrt sich von außen in das Samenkorn ein. Die Jungkäfer schlüpfen ab Anfang August, sie nagen dazu ein kreisrundes Loch. Die imaginalen Käfer besuchen Blüten, bevorzugt der Bohnen selbst. Ein Teil der Käfer schlüpft nicht und verharrt in den Bohnen, diese werden im nächsten Jahr bei der Aussaat mit gesät und infizieren so den neuen Bestand.[8] Die Käfer können bis zu 16 Monate überleben. Eine Anbaupause von Ackerbohnen für drei Jahre kann die Vermehrung des Käfers erschweren.[7]
Schadwirkung
Die Schädigung des Saatgutes durch die Käferlarven führt wahrscheinlich zu einer erhöhten Pilzinfektion. Außerdem treten Ertragsschäden auf.[9] Aus diesem Grunde werden in der Landwirtschaft vor dem Schieben der ersten Hülsen Pflanzenschutzmittel gegen die Käfer eingesetzt.[9] Die Art befällt Bohnen auf dem Feld (Freilandschädling), als Vorratsschädling in Lagern oder im Haushalt ist sie bedeutungslos.[8]
Natürliche Feinde
Die Eier des Ackerbohnenkäfers werden von verschiedenen Brack- und Erzwespen (darunter Triaspis stictostiba, Triaspis thoracicus und Uscana semifumipennis) parasitiert.[10]
Ähnliche Arten
- Bruchus atomarius – kleinere Art, Unterschiede in der Behaarung der Flügeldecken und der Ventralseite.[2]
Weblinks
- Bruchus rufimanus bei www.naturespot.org.uk
- Ackerbohnenkäfer bei www.insektenbox.de
- Broadbean Weevil Bruchus rufimanus bei www.biolib.cz
- Bruchus rufimanus bei Encyclopedia of Life
- Bruchus rufimanus bei Florence Grovida Gardening » Vegetable Pests
- Fotos der Entwicklungsphasen des Ackerbohnenkäfers bei "Biological cycle and populations dynamics of bean weevil Bruchus rufimanus (Coleoptera: Bruchinae) on two parcels: Vicia faba major (Seville) and Vicia faba minor (Field bean) in the region of Haizer (Bouira, Algeria); Siham Hamani1, Ferroudja Medjdoub-Bensaad"
Einzelnachweise
- ↑ a b c Karl Wilhelm Harde, František Severa: Der Kosmos-Käferführer. Die mitteleuropäischen Käfer. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-06959-1, S. 45,46,300.
- ↑ a b c d Käfer Europas – Bruchus. www.coleo-net.de. Abgerufen am 17. Februar 2018.
- ↑ a b c d Heinz Freude, Karl Wilhelm Harde, Gustav Adolf Lohse (Hrsg.): Die Käfer Mitteleuropas. Band 10: Bruchidae–Curculionidae 1. Goecke & Evers, Krefeld 1981, ISBN 3-87263-029-6, S. 14.
- ↑ Udo Sellenschlo: Vorratsschädlinge und Hausungeziefer: Bestimmungstabellen für Mitteleuropa. Springer-Verlag, 2011. ISBN 978-3-8274-2407-5. auf Seite 168.
- ↑ Bruchus rufimanus bei Fauna Europaea
- ↑ a b c Species Bruchus rufimanus – Broadbean Weevil. bugguide.net. Abgerufen am 17. Februar 2018.
- ↑ a b Ackerbohnenkäfer. www.pflanzenkrankheiten.ch. Abgerufen am 4. Juni 2022.
- ↑ a b Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Pflanzenschutzdienst: Hinweis des Pflanzenschutzdienstes für die Landwirtschaft L-29 vom 18.08.2006, Ackerbohnen – Pferdebohnenkäfer.PDF (Memento des Originals vom 20. Februar 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Ackerbohnenkäfer (Bruchus rufimanus) (PDF, 382 KB) Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie; Freistaat Sachsen. Archiviert vom Original am 18. Februar 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 17. Februar 2018.
- ↑ A. van Huis, N.K. Kaashoek, H.M. Maes: Biological Control of Bruchids (Col.: Bruchidae) in Stored Pulses by using Egg Parasitoids of the genus Uscana (Hym.: Trichogrammatidae): A review (PDF, 637 KB) Dept. of Entomology, Wageningen Agricultural University. Abgerufen am 23. Februar 2018.