Brutfürsorge

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Als Brutfürsorge bezeichnet man in der Verhaltensbiologie alle Verhaltensweisen von Weibchen und/oder Männchen, die vor der Eiablage bzw. Geburt dazu führen, dass die Nachkommen optimale Überlebenschancen haben. Das Verhalten der Pflege darüber hinaus wird Brutpflege genannt.

Viele Tiere, wie z. B. die meisten Insekten, manche Fische, Amphibien oder Reptilien betreiben keine Brutpflege, also Pflege der Nachkommen während des Aufwachsens bzw. über das Gebären oder Legen der Eier hinaus. Die Mütter sorgen nur dafür, dass ihre Nachkommen optimale Bedingungen vorfinden und überlassen sie in weiterer Folge sich selbst. Schmetterlinge legen z. B. ihre Eier auf den Futterpflanzen ihrer Raupen ab.

Eine ausgeprägte Brutfürsorge finden wir z. B. beim Haselblattroller, beim Kolbenwasserkäfer und bei Mistkäfern (Geotrupidae). Der Haselblattroller fertigt komplizierte Blattwickel, in die er die Eier ablegt. Der Kolbenwasserkäfer baut zur Eiablage sogar kleine Schiffchen. Bei den Mistkäfern legen die Eltern artspezifische Gangsysteme im Boden an, in die sie auch Futter für die Larven einbringen. Nach der Eiablage verlassen sie aber ihre Brut.