Wiesen-Pippau
Wiesen-Pippau | ||||||||||||
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Wiesen-Pippau (Crepis biennis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Crepis biennis | ||||||||||||
L. |
Der Wiesen-Pippau (Crepis biennis), auch als Zweijähriger Pippau bezeichnet, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). Sie ist in Europa weitverbreitet.
Beschreibung
Der Wiesen-Pippau ist eine frischgrüne, zweijährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 120 Zentimetern erreicht. Der aufrechte Stängel ist nur im oberen Bereich verzweigt. Die sitzenden Stängelblätter mit verschmälertem, gestutztem oder schwach pfeilförmigem Grund sind am Rand nicht umgerollt und die Sägezähne sind abwärts gerichtet.
Die Blütenkörbchen weisen einen Durchmesser von 25 bis 35 mm auf. Die Hüllblätter des Blütenkorbes sind 10 bis 13 mm lang, schwärzlich-grün, filzig flockig, bisweilen schwarzdrüsig, wobei die äußeren Hüllblätter abstehend behaart und die inneren auf der Innenseite seidenhaarig sind. Es sind nur Zungenblüten vorhanden; sie sind goldgelb ohne Rotfärbung mit gelbem Griffel. Die Blütezeit dauert von Mai bis Juni,[1] bis August[2][3] oder bis September.[4][5]
Die Achäne ist 10- bis 13-rippig, verschmälert, aber ohne Schnabel. Der Pappus ist reinweiß.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40, aber auch 42, 36, 38 oder 31.[1]
Ökologie
Der Wiesen-Pippau ist eine milchsaftführende Halbrosettenpflanze, die tief wurzelt. Die Bestäubung erfolgt durch Bienen; auch Selbstbestäubung ist möglich. Die Vermehrung erfolgt aber weitgehend durch Apomixis, d. h. die Früchte entwickeln sich ohne Befruchtung. Die Ausbreitung erfolgt ausschließlich durch Samen.[5]
Die Art wird vom Vieh auf der Weide und im Grünfutter gern gefressen, ist aber nicht trittfest, erträgt daher keine Beweidung und verschwindet, sobald Mähwiesen in Weiden umgewandelt werden. Auf Wiesen wird sie nicht gerne gesehen, weil sie hartes Heu liefert und darin vom Vieh meistens verschmäht wird.[1][5]
Vorkommen
Crepis biennis ist in Europa weitverbreitet. Crepis biennis ist in Mitteleuropa ein Archäophyt, in Nordamerika ein Neophyt.[6] Der Wiesen-Pippau wächst verbreitet in Fettwiesen, Mähwiesen und an Wegen.[1] Er gedeiht am besten auf nährstoffreichen, basenarmen Böden an sonnigeren Standorten. Nach Ellenberg ist er eine Halblichtpflanze, ein Mäßigwärmezeiger, ein Frischezeiger, mäßig stickstoffreiche Standorte anzeigend. Er ist eine Verbandscharakterart der Glatthaferwiesen (Arrhenatherion).[4]
In den Allgäuer Alpen steigt er an der Ifenhütte im Kleinen Walsertal bis zu einer Höhenlage von 1600 Metern auf.[7]
Taxonomie
Die Erstveröffentlichung von Crepis biennis erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, S. 807. Synonyme für Crepis biennis L. sind: Crepis lodomeriensis Besser, Crepis tristis Klokov.[8]
Trivialnamen
Für St. Gallen bei Werdenberg ist als Trivialname auch die Bezeichnung Vogeldistel belegt.[9]
Verwendung
Die Früchte des Wiesen-Pippaus sind als Kanarienvogel-Futter verwendbar.
Quellen
- Wiesen-Pippau. FloraWeb.de
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 993, 995.
- ↑ Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Gefäßpflanzen. Kritischer Band (= Exkursionsflora von Deutschland („Rothmaler“). Band 4). 9. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/Berlin 2002, ISBN 3-8274-0917-9, S. 709.
- ↑ Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald (Bearb.): Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2. Auflage. Oberösterreichische Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5, S. 957.
- ↑ a b Arno Wörz: Crepis. In: Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi, Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 6. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-3343-1, S. 375–393, hier S. 380.
- ↑ a b c Stephan Rauschert: Wiesen- und Weidepflanzen. Erkennung, Standort und Vergesellschaftung, Bewertung und Bekämpfung. 1. Auflage. Neumann Verlag, Radebeul 1961, DNB 453927599, S. 282.
- ↑ Crepis im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 4. April 2018.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 684.
- ↑ Werner Greuter: Compositae (pro parte majore). Crepis biennis In: Werner Greuter & Eckhard von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. bei Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, S. 118 (online).
Weblinks
- Crepis biennis L., Wiesen-Pippau. FloraWeb.de
- Wiesen-Pippau. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Crepis biennis L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 8. Juli 2016.
- Thomas Meyer: Pippau Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)