DB-Baureihe ET 27
DB-Baureihe ET 27 | |
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427 in Stuttgart Hbf, 1974
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Nummerierung: | ET 27 001–005a/b, EM 27 001–005; ab 1968: 427/827 |
Anzahl: | 5 |
Hersteller: | MAN/Wegmann & Co., Elektrik: AEG/BBC |
Baujahr(e): | 1964 |
Ausmusterung: | 1984–1986 |
Achsformel: | Bo’Bo’+2’2’+Bo’Bo’ |
Bauart: | Nahverkehrstriebzug |
Spurweite: | 1435 mm Normalspur |
Länge über Kupplung: | 73 850 mm |
Höhe: | 3870/4260 mm |
Breite: | 2864 mm |
Drehgestellachsstand: | 2500 mm |
Nutzmasse: | 134 t |
Dienstmasse: | 135,0 t |
Radsatzfahrmasse: | 16,0 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 120 km/h |
Dauerleistung: | 1200 kW |
Beschleunigung: | 0,48 m/s² |
Raddurchmesser: | 900 mm |
Stromsystem: | 15 kV, 16,67 Hz ~ |
Antrieb: | acht vierpolige Einphasen-Reihenschlussmotoren |
Bremse: | elektrische Widerstandsbremse |
Zugheizung: | elektrische Widerstandsheizung |
Kupplungstyp: | Scharfenbergkupplung |
Sitzplätze: | 185 24 (1. Klasse) 161 (2. Klasse) |
Stehplätze: | 265 |
Fußbodenhöhe: | 905 mm |
Besonderheiten: | pneumatische Türschließeinrichtung |
Die Triebzüge der Baureihe ET 27 (ab 1968 Baureihe 427) der Deutschen Bundesbahn, wurden für Nahschnellverkehrszüge in Ballungsräumen konzipiert.[1] Sie bestanden aus je zwei Trieb- und einem Mittelwagen ohne Antrieb. Die Züge führten die erste und zweite Wagenklasse und verfügten über einen Gepäckraum.
Geschichte
Die Deutsche Bundesbahn stellte 1963 fünf Einheiten in Dienst. Im Alltag konnten sich diese Triebzüge aufgrund des schwachen Trafos und der geringen Antriebsleistung, die durch den niedrigen Fahrzeugboden von 800 Millimetern bedingt war, nicht bewähren. Damals waren bei der Bundesbahn Bahnsteige mit einer Höhe von 380 mm üblich. Nur wenige Bahnsteige wiesen bereits 550 oder 760 mm Höhe auf. Unausgereift war auch die Bedienung der Türen. Weit entfernt von der bequemen Betätigung heutiger Wagentüren per Knopfdruck, waren die Türen der ET 27 von vielen Fahrgästen nur mit Hilfe Mitreisender oder des Zugpersonals zu öffnen.
Die Einheiten der Baureihe ET 27 gelten als frühe Prototypen der S-Bahn-Baureihe 420, was an der Aufteilung des Innenraums mit jeweils drei Einstiegsräumen und einigen gestalterischen Details wie den gewölbten Frontfenstern deutlich wird. Die Betriebserfahrungen aus den bestehenden S-Bahn-Netzen (Hamburg und Berlin) führten dazu, die neuen S-Bahn-Züge der Baureihe 420 mit einer Thyristorsteuerung und für Bahnsteighöhen von 76 bzw. 96 Zentimetern zu entwickeln.
Die ET 27 waren ausschließlich im Stuttgarter Vorortverkehr im Einsatz, so z. B. auf den Strecken nach Böblingen und Ulm/Neu-Ulm. In den 1980er Jahren war der Abschnitt Plochingen–Göppingen–Geislingen Einsatzschwerpunkt. Stationiert waren die Triebzüge in Esslingen und später in Tübingen.
1968 erhielten sie die EDV-gerechten Stammnummern 427 für die End- und 827 für die Mittelwagen. Bei der letzten Hauptuntersuchung im Ausbesserungswerk Cannstatt wurde die Lackierung von Purpurrot in Ozeanblau-Beige geändert.
Am 31. Dezember 1984 befanden sich noch vier Züge im Bestand des Bw Tübingen (427 101, 102, 104 und 105). 1985 wurden die Triebzüge ausgemustert. Danach waren sie noch einige Zeit im Bw Tübingen abgestellt, ehe drei davon verschrottet wurden.
Die Einheit 427 105[1] wurde von einem Eisenbahnhändler erworben, der diese an die BLS Lötschbergbahn verkaufen wollte. Wegen des schlechten Zustandes, darunter die undichten Frontfenster, kam der Handel jedoch nicht zustande. Das Fahrzeug wurde in der Schweiz von Eisenbahnfreunden entdeckt. Der Triebzug ist derzeit in Stuttgart nicht öffentlich zugänglich hinterstellt, mit einer betriebsfähigen Aufarbeitung ist jedoch nicht zu rechnen.
Literatur
- Obermayer: Taschenbuch Deutsche Triebwagen. Kosmos, Stuttgart 1996, ISBN 3-440-04054-2
- Die Triebfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn 1985, EK-Verlag, Freiburg 1985, ISBN 3-88255-785-0
- Gottwaldt: 100 Jahre deutsche Elektro-Lokomotiven, S. 183, Franckh, Stuttgart 1979, ISBN 3-440-04696-6