Damen-Basketball-Bundesligen

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Damen-Basketball-Bundesligen (DBBL)
Logo der DBBL

Sportart Basketball
Ligagründung 2001
Mannschaften 36 Teams
Land/Länder Deutschland Deutschland
Titelträger Eisvögel USC Freiburg (1.DBBL)
Rekordmeister TSV 1880 Wasserburg
Website DBBL.de

Die Damen-Basketball-Bundesligen GmbH (DBBL) ist eine im Juni 2001 gegründete Gesellschaft, welche die erste und die beiden zweiten Bundesligen des Damen-Basketballes in Deutschland verwaltet. Gesellschafter der GmbH sind die AG 1. DBBL, die AG 2. DBBL und der DBB. Sitz der DBBL ist Frankfurt am Main. Geschäftsführer ist seit August 2020 Philipp Reuner.[1] Seine Vorgänger waren Claus-Arwed Lauprecht, Achim Barbknecht, Birgit Kunel und Jürgen Kofner. Die DBBL ist für die Vermarktung, die Öffentlichkeitsarbeit und die Organisation des Spielbetriebes im Bereich der höchsten Ligen sowie des Pokalwettbewerbes des Deutschen Damen-Basketballs zuständig. 2020 wurde die Verlegung der DBBL-Geschäftsstelle von Bergisch Gladbach nach Frankfurt entschieden.[2]

Wettbewerbe

Die DBBL besteht aus drei Spielgruppen mit einer Sollstärke von je zwölf Teams:

In den jeweiligen Spielgruppen der DBBL kann ein Bundesligist jeweils mit einer Mannschaft teilnehmen. Gespielt wird nach den offiziellen Regeln der FIBA.

Die 1. DBBL ermittelt den Deutschen Damenbasketballmeister, sowie zwei Absteiger in die 2. DBBL.

Die beiden Staffeln der 2. DBBL ermitteln ihrerseits ihren Damenbasketball-Meister, die damit für die folgende Saison ein Aufstiegsrecht in die 1. DBBL erwerben, sowie Absteiger in die Regionalligen.

Außerdem wird ein Pokalwettbewerb mit allen Bundesligisten sowie den jeweiligen Meistern der Landesverbände veranstaltet, der im TOP4 den Pokalsieger aus den letzten vier im Wettbewerb verbliebenen Mannschaften ermittelt.

Teams

Die Sollstärke der 1. DBBL liegt bei zwölf Teams.

Ausländerregelung

Zur Saison 2008/2009 wurde die Regel eingeführt, dass zu jeder Zeit eines Erstligaspieles jede Mannschaft mindestens eine deutsche Spielerin auf dem Feld haben muss.[3] Ab der Saison 2010/2011 wurde diese Anzahl auf zwei deutsche Spielerinnen erhöht.

In der 2. Liga besagte die Regel, dass immer mindestens 3 deutsche Spielerinnen pro Team auf dem Feld stehen müssen. 2014 erreichte der Verein FC Nöttingen, dessen Damenbasketballmannschaft unter „Grüner Stern Keltern“ firmiert, eine Änderung der Spielbestimmungen in der Liga während der laufenden Saison. In der sogenannten 'Lex Steidl'[4] setzte der Verein mittels Klagedrohung einen Vergleich mit der DBBL GmbH durch. Dieser Vergleich besagt, „dass jede Bundesligamannschaft verpflichtet ist, in jedem Bundesligaspiel von Spielanfang bis Spielende jederzeit drei Spielerinnen, die Staatsangehörige eines EU-Mitgliedsstaates oder eines EU-assoziierten Staates sind, auf dem Spielfeld zu haben. EU-assoziierte Staaten sind Staaten, die mit der EU ein Abkommen geschlossen haben, durch das eine Gleichbehandlung hinsichtlich der Arbeitsbedingungen, der Entlohnung oder der Entlassung mit Staatsangehörigen eines Mitgliedsstaates der EU gewährt wird. Es werden nur solche Spielerinnen angerechnet, die sich seit mindestens zum 1. Januar 2013 ununterbrochen legal in Deutschland aufhalten und die zudem, soweit es sich um Berufsbasketballspielerinnen handelt, spätestens seit dem 1. September 2014 und bis mindestens zum Saisonende 2014/15 bei einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsentgelt von über 450 EUR/Monat legal vertraglich an ihren Verein gebunden sind.“ Diese Vergleichsformulierung ersetzt seit dem 29. Oktober 2014 die alte Formulierung in § 10 DBLO.

Vor dem Vergleich besagte die Regel, dass in der 2. DBBL immer mindestens 3 deutsche Spielerinnen pro Team auf dem Feld stehen müssen. In der 1. DBBL lautet die Regel, dass mindestens immer 2 deutsche Spielerinnen pro Team auf dem Feld stehen müssen. Maria Steidl, die Frau des Vereinsvorsitzenden Dirk Steidl profitierte von der neuen Regelung, da auf sie alle Punkte der Neuregelung zutrafen. Die anderen Vereine kritisierten das Vorgehen des FVC Nöttingen zwar, stimmten der neuen Regel aber trotzdem zu, um die gesamte Saison wegen eines Rechtsstreits mit ungewissem Ausgang nicht zu gefährden.[4]

Im März 2015 beschloss die DBBL, dass in jedem Spiel der 1. Bundesliga maximal 3 außereuropäische Spielerinnen eingesetzt werden dürfen und deutsche Spielerinnen den europäischen Spielerinnen gleichgestellt werden. Zudem wurde vereinbart, dass alle Vereine freiwillig zu jeder Zeit 1 deutsche Spielerin auf dem Court einsetzen.

Season Opening

Alle Teams des Season Opening 2007

Season Opening (engl. für „Saisoneröffnung“) bezeichnet die offizielle zentrale Veranstaltung zu Beginn der Spielsaison einer Liga. In der deutschen Sportlandschaft eröffnete die DBBL bis 2014 die Spielzeiten der 1. Damen-Basketball-Bundesliga in dieser Form. Auch die Austrian Women Basketball League (AWBL) führt seit einigen Jahren eine vergleichbare Veranstaltung durch.[5]

Um die 1. Damen-Basketball-Bundesliga in ihrer Gesamtheit einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, wurde innerhalb der DBBL über eine zentrale Saison-Eröffnungsveranstaltung an einem Ort diskutiert und bei zustimmendem Beschluss von der Liga-Versammlung nach Bewerbung an eine der teilnehmenden Mannschaften vergeben. Bis einschließlich 2002 fand die Veranstaltung mit Spielen außer Konkurrenz statt, kamen also nicht in die Wertung. Jede Mannschaft trug zwei Testspiele aus, eins am Samstag und eins am Sonntag, wobei die insgesamt bis zu zwölf Spiele parallel in unterschiedlichen Sporthallen ausgetragen wurden.

Erstmals 2003 wurde beim Season Opening der komplette erste Spieltag der Bundesligasaison an einem Ort und in einer Spielhalle abgewickelt.[6] In den einzelnen Paarungen wurde die in der Vorsaison besser platzierte Mannschaft als Auswärtsmannschaft gewertet. Somit wurde ein Platz unter den ersten sechs der Abschlusstabelle mit einem zusätzlichen Heimspiel in der Folgesaison belohnt. 2015 beschloss die Damen-Basketball-Bundesliga auf Antrag Nördlingens, diese Veranstaltung künftig nicht mehr fortzuführen.[7] Nach vierjähriger Aussetzung der Veranstaltung beschloss die AG 1. DBBL, zu Beginn der Saison 2018/19 erneut ein Season Opening auszutragen.[8]

Zum Rahmenprogramm der Veranstaltung gehörten u. a.

  • Gala mit Ehrung der besten Spielerinnen und Trainer der Vorsaison
  • Drei-Punkte-Wettbewerb
  • Girls Camp (Trainingslager für Jugendspielerinnen)
  • Trainerfortbildungen

Austragungsorte

  • 2000 Saarlouis (7./8. Oktober)
  • 2001 Saarlouis (29./30. September)
  • 2002 Marburg (21./22. September)[9]
  • 2003 Marburg (27./28. September)
  • 2004 Leipzig (16./17. Oktober)
  • 2005 Göttingen (1./2. Oktober)
  • 2006 nicht ausgetragen
  • 2007 Marburg (20./21. Oktober)[10]
  • 2008 Marburg (27./28. September)[11]
  • 2009 Freiburg im Breisgau (26./27. September)
  • 2010 Freiburg (25./26. September)
  • 2011 Chemnitz (24./25. September)
  • 2012 Marburg (29./30. September)
  • 2013 Oberhausen (28./29. September)
  • 2014 Chemnitz (27./28. September)[12]
  • 2018 Keltern (28. und 29. September 2018)
  • 2019 Hannover am 21. September in der Swiss Life Hall und der Sporthalle Birkenstraße
  • 2020 Heidelberg 24. Oktober[13]
  • 2021 Heidelberg 25. September[14]
  • 2022 Osnabrück, Saarlouis 14. Oktober[15]

Champions Day

Zur Saison 2015/2016 führte die DBBL als Ersatz für das Season Opening den Champions Day ein. Bei dieser Veranstaltung wird zum einen der Champion der 2. Liga im Spiel der Meister der 2. Bundesliga Nord gegen den Meister der 2. Liga Süd und zum anderen im Spiel des aktuellen Deutschen Meisters gegen den aktuellen Deutschen Pokalsieger der Sieger des Champions Cup ermittelt.[16]

Namenssponsor

2016 gab die DBBL GmbH bekannt, dass mit Planet Photo ein neuer Namenssponsor gefunden wurde und die Liga unter „Planet Photo DBBL“ firmiert.[17] Diese Namensgebung wurde aber aufgrund der Insolvenz des Mutterkonzerns aufgegeben, sodass die Liga ab der Saison 2018/19 wieder DBBL hieß. Ende Oktober 2020 wurde der Fahrzeughersteller Toyota als neuer Namensgeber vorgestellt und die Bezeichnung in Toyota Damen Basketball Bundesligen (abgekürzt Toyota DBBL) geändert.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Toyota wird Namensgeber der Damen Basketball Bundesligen. In: Damen Basketball Bundesliga. 30. Oktober 2020, abgerufen am 27. November 2020 (deutsch).
  2. Claus-Arwed Lauprecht ist neuer Geschäftsführer der DBBL GmbH. In: Damen Basketball Bundesliga. 31. Januar 2020, abgerufen am 2. Februar 2020 (deutsch).
  3. Süddeutsche Zeitung vom Donnerstag, den 15. Mai 2008, Bericht auf Seite 42.
  4. a b Udo Koller: Grüner Stern Keltern kippt Ausländerregelung. Pforzheimer Zeitung, archiviert vom Original am 7. Februar 2015; abgerufen am 27. Januar 2015.
  5. Website der AWBL (Memento vom 9. Oktober 2007 im Internet Archive)
  6. Neuerung 2003, Website des TSV Wasserburg (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
  7. Webseite derwesten.de aufgerufen am 7. Januar 2014
  8. Saisoneröffnung 1. DBBL. In: dbbl.de. 11. Juli 2018, abgerufen am 21. September 2018.
  9. Presseschau 2002, alte Webseite des BC Marburg
  10. Season Opening Informationen auf Homepage des Ausrichters (Memento vom 28. Oktober 2007 im Internet Archive)
  11. Webseite Season Opening (Memento vom 22. September 2008 im Internet Archive)
  12. Bekanntgabe des SO-Ausrichters 2014
  13. Saison 2020/21 der Damen Basketball Bundesligen startet am 24. Oktober: Spielansetzungen terminiert. In: Damen Basketball Bundesliga. 21. August 2020, abgerufen am 30. August 2022 (deutsch).
  14. Toyota DBBL gibt Spielplan für die Saison 2021/2022 bekannt. In: Damen Basketball Bundesliga. 11. August 2021, abgerufen am 30. August 2022 (deutsch).
  15. Die Saison 2022/23 der Toyota 1. DBBL startet am 14. Oktober: Spiele terminiert. In: Damen Basketball Bundesliga. 22. Juli 2022, abgerufen am 30. August 2022 (deutsch).
  16. Peter Voeth: Saison 2015/2016. (Nicht mehr online verfügbar.) Webseite informationen-marburg.de, 30. Juni 2015, archiviert vom Original am 1. Juli 2015; abgerufen am 30. Juni 2015.
  17. Planet Photo DBBL: Naming Right Damen Basketball Bundesligen (DBBL) – Planet Photo löst Planet Cards ab. Planet Photo DBBL, 1. Juni 2016, abgerufen am 23. November 2016.

Weblinks