Dechloran Plus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Dechloran A)
Strukturformel
Strukturformel von Dechloran Plus
Vereinfachte Strukturformel ohne Stereochemie
Allgemeines
Name Dechloran Plus
Andere Namen
  • 1,6,7,8,9,14,15,16,17,17,18,18-Dodecachlorpentacyclo[12.2.1.16,9.02,13.05,10]octadeca-7,15-dien
  • Dechloran A
  • DDC-CO
Summenformel C18H12Cl12
Kurzbeschreibung

geruchloses weißes Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13560-89-9
EG-Nummer 236-948-9
ECHA-InfoCard 100.033.575
PubChem 26111
ChemSpider 24323
Eigenschaften
Molare Masse 653,72 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

300 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

wenig löslich in Chloroform[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 331
P: 261​‐​304+340​‐​403+233 [1]
Zulassungs­verfahren unter REACH

besonders besorgnis­erregend: sehr persistent und sehr bio­akkumulativ (vPvB)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Dechloran Plus (Abkürzung DDC-CO[3]) ist eine chemische Verbindung, die als Flammschutzmittel verwendet wird.

Gewinnung und Darstellung

DDC-CO wird mittels Diels-Alder-Reaktion von zwei Äquivalenten Hexachlorcyclopentadien und einem Äquivalent 1,5-Cyclooctadien dargestellt. Es entstehen syn- und anti-Isomer im Verhältnis von rund 1:3.[4]

Verwendung

DDC-CO und weitere strukturverwandte Stoffe werden als Ersatz für Mirex (auch Dechloran genannt) als Flammschutzmittel eingesetzt.[6] Im Elektroschrott wurde in einer 2011 durchgeführten Studie eine durchschnittliche Konzentrationen von 33±11 ppm gefunden, was das verbreitete Vorkommen von DDC-CO in elektronischen Geräten bestätigte.[7]

Umweltrelevanz

DDC-CO wurde in der Umwelt in der Luft, im Boden, im Wasser, im Sediment sowie in Biota nachgewiesen.[4] Es wurde in die SVHC-Liste der REACH-Verordnung aufgenommen.[2]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Eintrag zu Dechloran Plus bei Toronto Research Chemicals, abgerufen am 27. Dezember 2019 (PDF).
  2. a b Eintrag in der SVHC-Liste der Europäischen Chemikalienagentur, abgerufen am 19. Januar 2018.
  3. a b Ed Sverko et al.: Dechlorane plus and related compounds in the environment: a review. Environmental Science & Technology 2011, 45(12), 5088–5098; Modul:Vorlage:Handle * library URIutil invalid.
  4. J. Gabriel Garcia, Frank R. Fronczek, Mark L. McLaughlin: Tandem reverse-electron-demand diels-alder reactions of 1,5-cyclooctadiene. In: Tetrahedron Letters. 32, 1991, S. 3289–3292, Modul:Vorlage:Handle * library URIutil invalid.
  5. Environmental Health Criteria (EHC) für Mirex, abgerufen am 4. Mai 2020.
  6. Ruedi Taverna, Rolf Gloor, Urs Maier, Markus Zennegg, Renato Figi, Edy Birchler: Stoffflüsse im Schweizer Elektronikschrott. Metalle, Nichtmetalle, Flammschutzmittel und polychlorierte Biphenyle in elektrischen und elektronischen Kleingeräten. Bundesamt für Umwelt, Bern 2017. Umwelt-Zustand Nr. 1717: 164 S.

Weblinks