Dickblättrige Sternmiere

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Dickblättrige Sternmiere

Dickblättrige Sternmiere (Stellaria crassifolia), Illustration

Systematik
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Unterfamilie: Alsinoideae
Gattung: Sternmieren (Stellaria)
Art: Dickblättrige Sternmiere
Wissenschaftlicher Name
Stellaria crassifolia
Ehrh.

Die Dickblättrige Sternmiere (Stellaria crassifolia) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Sternmieren (Stellaria) innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Sie ist auf der Nordhalbkugel weitverbreitet.

Beschreibung

Die Dickblättrige Sternmiere ist eine lockerrasig wachsende, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 3 bis 15 Zentimetern. Der glatte Stängel ist vierkantig. Die gegenständigen Laubblätter sind 6 bis 15 Millimeter lang, länglich lanzettlich, grün und etwas fleischig.

Die Blütezeit reicht von Juli bis August. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die (im frischen Zustand) undeutlich dreinervigen Kelchblätter sind etwas kürzer als die Kronblätter. Die fünf freien, 2 bis 3 Millimeter langen Kronblätter sind bis zum Grunde zweiteilig. Es sind drei Griffel vorhanden.

Die Kapselfrucht ist eiförmig und länger als der Kelch.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26.[1]

Vorkommen

Stellaria crassifolia ist auf der Nordhalbkugel in Nordamerika und Eurasien weitverbreitet. Sie erreicht in Mitteleuropa in einer Linie, die etwa von Kiel nach Lüneburg geht und dort nach Osten abbiegt die Westgrenze ihres Verbreitungsgebietes. Aus dem Fränkischen Jura ist noch ein Standort vom Deusmauer Moos in der Gegend von Neumarkt in der Oberpfalz beschrieben worden. In Mecklenburg-Vorpommern kommt sie selten vor, sonst ist sie sehr selten.

Von der Dickblättrigen Sternmiere waren noch im letzten Jahrhundert in Süddeutschland einige Standorte bekannt, so beispielsweise am Federseeried und am Wurzacher Ried. Sie galten jedoch schon nach dem Zweiten Weltkrieg als erloschen und konnten seither nicht mehr bestätigt werden. Örtlich mögen durch die Melioration von Sumpfgelände die Standorte vernichtet worden sein; ob man den Rückgang der Art aber nur damit erklären kann, ist fraglich.

Die Dickblättrige Sternmiere braucht nasse, humose und ziemlich nährstoffarme Böden. Sie besiedelt Flach- und Zwischenmoore, geht aber auch auf etwas verdichtete offene Sandflächen an Heideseen. Sie ist eine Charakterart des Verbands Caricion lasiocarpae.[1]

Literatur

  • Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
  • Eckehart J. Jäger (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. Begründet von Werner Rothmaler. 20., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2011, ISBN 978-3-8274-1606-3.
  • Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 2: Eibengewächse bis Schmetterlingsblütengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.

Einzelnachweise

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 374.

Weblinks

Commons: Dickblättrige Sternmiere (Stellaria crassifolia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien