Diskussion:Erfahrungskurve

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Kritik

Meines erachtens lässt sich dieses Lernverhalten und die Einsparung von Kosten nicht so einfach relativieren. Es gibt unzählige Faktoren, die die Kosten wieder steigern können. Beispielsweise das Eintreten eines neuen ernstzunehmenden Konkurenten. Schon werden neue kostenspielege Marketingstrategien fällig, die eine Behauptung gegenüber des Konkurrenten möglich machen. Somit ist die Erfahrungskurve vor allem in unserer heutigen schnellliebigen Zeit die vorallem vom techn. Fortschrittsboom gekennzeichnet ist mit Vorsicht über einen so langen Zeitraum zu geniesen.

  1. Die Beschreibung der Erfahrungskurve ist korrekt.
  2. Kosten steigen nicht, weil neue Konkurrenten in den Markt eintreten - ein solcher Effekt wäre revolutionär!
  3. Gerade in der heutigen schnellebigen Zeit hat durch Erfahrungskurveneffekte derjenige einen Vorteil, der schnell große Mengen absetzen kann,
    Beispiel: Das VHS-Konsortium bot das mit Abstand schlechtetes Videosystem von den drei am Markt befindlichen an (VHS, Philips/Grundig Video 2000, Sony Betamax). VHS konnte in kurzer Zeit viel mehr Geräte produzieren und die Kosten so tief senken, dass die Konkurrenten den Markt verlassen mussten.
    Die erzielten Einsparungen basieren hauptsächlich auf Grips, weniger auf Materialkosten; Beispiel: Aluminiumdosen. Aluminiumdosen ersetzten solche aus Weißblech (Stahl) nicht weil sie von Anfang an billiger waren, sondern weil die Techniker der Aluminiumindustrie Schritt für Schritt Probleme lösten und schließlich mit einem Produkt auf den Markt kamen, dessen Wandstärke ein Bruchteil dessen von Weißblech war, dessen Gewichtsvorteile den Preisnachteil des Aluminium mehr als wettmachten, dessen Stabilität, Verarbeitung etc. dem von Weißblech überlegen waren. Yotwen 06:57, 2. Sep 2006 (CEST)
Nachdem das empirische Konzept der Erfahrungskurve nun fast seit 100 Jahren beobachtet wird und in der BWL-Literatur seit der Popularisierung durch BCG-Berater breitgetreten wird, sind vielleicht noch Forschungsfragen offen, wie der Frage ob nun wirklich keine untere Grenze vorhanden ist (auch wenn sich die Erfahrungskurve nach der 30 Verdopplung vielleicht mit weiterem Marktwachstum schwer tut) oder ob irgendwann die Physik (optimierter Energiebedarf der Fertigung und minimale Masse an Rohstoffen) eine Grenze zieht. Ansonsten kann ich nur zum ersten Einwand sagen: Konkurrenz belebt das Geschäft. Beim VHS-Fallbeispiel ist bekannt, dass vor allem das breite Filmangebot eine Rolle gespielt hat, das das VHS-Konsortium unter Vertrag hatte (incl. etliche Pornoverleger). Die "Software" hat die Kunden überzeugt, weniger die harte Technik. --Gunnar (Diskussion) 22:27, 18. Mär. 2021 (CET)

Ursache und Wirkung

Ich denke dieser Artikel ist deutlich fehlerhaft. IMO ist es nicht so, dass der dynamische und der statische Effekt zum Erfahrungskurveneffekt beitragen, sondern vielmehr anderes herum. Wieso sollte eine Fixkostendegression zum Fortschreiten der Erfahrungskurve beitragen und wenn sie es tut, wie geschieht dies?

Ich meine, dass es eher so ist, dass die Erfahrungskurve zur Kostendegression beiträgt, indem durch Verdopplung der Ausbringmenge die Stückkosten um 20% - 30% gesenkt werden können (nach Hednderson 1980, Kloock/Sabel 1993 etc.). Die Kostendegression selbst stellt wiederum einen Teileffekt der Skaleneffekte dar. Nicht anderes herum.

Ich denke aber auch, dass es noch andere Wirkungsbereiche der Erfahrungskurve gibt. Diese sind dann gesondert aufzuführen. --Surferskieur 10:21, 16. Dez 2005 (CET)

Gibt es den Begriff der "Kostendegression" der aus Teilen besteht und doch wieder Teil eines größeren ist? Die Kostendegression durch Nutzung des Erfahrungskurveneffektes sind meines Wissens nicht Bestandteil der Skaleneffekte (economies of scale), sondern mit ihnen auf der gleichen "Stufe" anzuordnen. --Norbach 20:30, 28. Aug 2006 (CEST)
Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich verstanden habe. Du sprichtst von Kostendegression also degressiver Anstieg von Kosten - aber wobei? Das Konzept sagt, dass die Stückkosten 20-30% sinken können, bei jeder Verdopplung der Gesamtausbringung. Das als Erfahrungskurve bekannte Konzept wurde von der Boston Consultancy Group (BCG) 1968 unter dem Titel Perspectives in Experience veröffentlicht und erzeugte eine Kielwelle von Fachliteratur insbesondere im Buchhaltungsbereich. Grundlage war die Produktion von Flugzeugen und den "Liberty-Ships" während des 2. Weltkriegs (Louis E. Yelle, The Learning Curve: Historical Review and Comprehensive Survey, Decision Sciences 10 (1979): 302-328 Zitiert in Robert M. Grant Contemporary Strategy Analysis, 1998, Blackwell Publishers, Oxford). Das Konzept der Erfahrungskurve wurde von BCG erweitert, bis es neben Direktlöhnen auch die kumulativen Kosten der mit der Produktion in Verbindung stehenden Prozesse umfasste. In verschiedenen Studien (von Flaschenverschlüssen, Kühlschränken, Ferngesprächen und Versicherungspolicen) konnte BCG die auffällig gleichmäßige Kostensenkung nachweisen.

The unit cost of value added to a standard product declines by a constant percentage (typically between 20 and 30 percent) each time cumulative output doubles

BCG in Grant (s.o.)
Aus diesem Konzept folgt logisch die BCG-Matrix, weil es strategisch sehr vorteilhaft sein kann einen hohen Marktanteil zu haben und seine Lernkurve schneller zu durchlaufen als Konkurrenten. Beantwortet das deine Frage? Yotwen 08:11, 3. Sep 2006 (CEST)
Ich wollte hier eigentlich auf die Frage eingehen: was ist ein Teil wovon (auf diesen Satz: Die Kostendegression selbst stellt wiederum einen Teileffekt der Skaleneffekte dar. Nicht anderes herum.) Mir war/ist nicht klar wie das gemeint ist. Soll das heißen, der Erfahrungskurveneffekt ist Teil der Kostendegression (gibt es diesen Begriff - bzw. ist er durch eine Theorie/Konzept festgelegt) und die Kostendegression wieder Teil der Skaleneffekte? IMO ist das nicht so. Beim Skaleneffekt wird wieder auf den Lerneffekt verwiesen, der eigentlich zum Erfahrungskurveneffekt verlinkt. Hier ist noch einiges zu bereinigen. Wär toll, wenn jeder unterschreibt, dann ist es leichter zu antworten. --Norbach 17:17, 4. Sep 2006 (CEST)
Ich habe unterschrieben, du hast dich nur dazwischengeschoben - Kein Problem. Mir ist der Begriff Kostendegression nicht vertraut - da liegt der Hund wohl begraben. Skaleneffekte und Erfahrungskurve sind jedenfalls NICHT das gleiche. Skaleneffekte sind Stückkostenvorteile, die aufgrund von hoher Ausbringung entstehen (wohlmerklich NICHT kumuliert!). Die Erfahrungskurve bezieht sich NUR auf kumulierte Ausbringung, nicht die Ausbringung pro Zeiteinheit (wo Skaleneffekte wirken). Nur als Hinweis - ich kenne die englischen Ausdrücke economies of scale, scope and learning und weiß nicht, was im deutschsprachigen Raum damit angestellt wurde. Yotwen 17:27, 4. Sep 2006 (CEST)
Tschuldige mein Fehler, mir war nicht mehr klar, was von wem kommt. Ich bin eigentlich der gleichen Meinung wie du (bzgl. Erfahrungskurve nur auf kumuliert - Skaleneffekte auch bei nicht kumulierter Ausbringung. Aber im Coenenberg steht es anders (statische und dynamische Ursachen). Im englischen Artikel habe ich auf die schnelle auch nichts von statischen Ursachen gefunden. Im Artikel habe ich nun angemerkt, dass sich die statischen Effekte bzw. Ursachen in Widerspruch zur Definition mit der kumulierten Ausbringungsmenge stehen. Ich denke man sollte in der Literatur suchen, wer nun die Trennung von dynamischen und statischen Effekten eingeführt hat. --Norbach 18:54, 4. Sep 2006 (CEST)
Vielleicht solle man noch den Bezug zum Konzept der Kostenführerschaft von Porter einbauen. --Norbach 18:54, 4. Sep 2006 (CEST)
Statische und dynamische Anteile habe ich hier zum ersten Mal gesehen. Ich habe keinen blassen Dunst wer Coenenberg ist. Ist das eine zuverlässige Quelle? Sicher ist, dass BCG neben den Direktlöhnen auch andere Effekte beobachtete. Ich sehe darin Einsparungen z.B. über optimierte Organisation (Rüstzeitreduktion, verbesserte Qualität, Prozesssicherheit, etc.) alles Werte, die man unter Fixkosten finden würde, es sei denn man fährt Activity Based Costing Modelle für seine Kostenrechnung (halte ich für eine abartige Idee). Kostenführerschaft ist detailliert unter Wettbewerbsmatrix aufgeführt und ja, die Verlinkung macht selbstverständlich Sinn, da Lerneffekte alles andere als selbstverständlich sind. In natürlichen Monopolen sind die Lerneffekte nachweisbar kleiner als in Oligopolen. Yotwen 19:42, 4. Sep 2006 (CEST)

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Kontrolle einer Formel

Ich habe den folgenden Kommentar von Benutzer 85.179.196.55 von umseitigem Artikel (aus Abschnitt: Schreibweise) hierher verschoben:

obrige Formel stimmt wohl nicht, bitte kontrollieren:

mit

ln(x): Logarithmus zur Basis e

Es handelt sich nicht um eine Exponentialfunktion sondern um eine Potenzfunktion:

-- Daniel Endres 16:04, 17. Mär. 2009 (CET)

Die Formel stimmt wohl nicht. Wenn der Output sich verdoppelt, wird das Gut um die Lernrate L günstiger. Der Faktor ist dann (1-L)^b, wobei b für die Anzahl der Verdopplungen steht, was sich aus dem Verhältnis von aktueller kumulierter Produktionsmenge und Referenzmenge, die die Referenzkosten bestimmte, berechnen lässt, also --Gunnar (Diskussion) 23:00, 18. Mär. 2021 (CET)
Ich muss mich korrigieren, die Formel stimmt, aber die Nomenklatur nicht, wenn mit L die Lernrate (learning rate) gemeint ist und nicht die Fortschrittsquote (progress ratio). ist gleich , weil ; somit ist es gleich, ob man die Fortschrittsquote mit dem Logarithmus des Produktionsverhältnis potenziert oder das Produktionsverhältnis mit dem Logarithmus der Fortschrittsquote potenziert. --Gunnar (Diskussion) 15:57, 22. Mär. 2021 (CET)

Andere Formel

Ich bin der Meinung, dass die Formel im allg. nicht stimmt. Ich habe das gerade erst in der Uni gemacht und wir haben es so gelernt:

Wobei das n von gleich

mit

ln : Logarithmus zur Basis e
k0 : Kosten zu Beginn
kn : Kosten zum Zeitpunkt n
X0 : Prototyp (1. produzierte Einheit)
Xn : Anzahl der Einheiten über alle Perioden
n : Anzahl der Verdopplungen

--188.97.2.82 17:46, 21. Jul. 2010 (CEST)

Im Artikel stehen jetzt beide Schreibweisen, mit dem natürlichem und dem Zweier-Logarithmus:
Das n in deiner Formel gibt die Anzahl der Verdoppelungen an, die der Zweierlogaritmus zählt. Allerdings stimmt die Legende nicht. "kn : Kosten zum Zeitpunkt n" ist falsch, weil die Systematik ganz ohne Zeit auskommt, es gibt also keine Zeitpunkte, die relevant sind. Auch muss man nicht beim Prototyp anfangen - der ist ggf. ein Ausreisser. --Gunnar (Diskussion) 23:55, 18. Mär. 2021 (CET)

Beispiel und Tabelle

Ich habe eine Frage bezüglich der Tabelle. Diese geht davon aus, das die Nullproduktion, also die "Produktion von Pilotprodukten" erst im Jahr 1 beginnt (daran erkennbar, das erst in Jahr 2 eine Kostenreduktion stattfindet).

Müsste dies nicht den Angaben entsprechend im Jahr 0, bzw. die Kostenreduktion schon im Jahr 1 ersichtlich sein ?

-- Andi17 18:20, 17. Jul. 2009 (CEST)

Das ist Definitionssache - ob man das Referenzjahr zu p0 bzw. k0 nun 42, eins, null oder 2001 nennt, ist egal. Die Kostenreduktion vergleicht zwei Kostensätze (oder mehr) anhand der kumulierte Produktion. Eine Produktion von 0 lässt sich schlecht verdoppeln und auch fehlende Kostenangaben bei noch nicht angelaufender Produktion kann man schlecht in dem Doppelt-Log-Diagramm eintragen. Also braucht man erst mal eine Vorserie oder muss ein paar Jahre die First-Mover bei einem neuartigem Produkt (z.B. ein Taschen-Beamer oder ein Warp-Speicher) beobachten. --Gunnar (Diskussion) 23:42, 18. Mär. 2021 (CET)