Diskussion:Feldwebel-Schmid-Kaserne

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Mitteilung an die Presse vom 8. Mai 2011

Am 8. Mai 2000 wurde die Kaserne in Rendsburg nach Feldwebel Anton Schmid (1900 – 1942) benannt. Im Rahmen der Truppenreduzierung wurde diese Liegenschaft inzwischen aufgegeben; damit erlosch auch der Traditionsname Anton Schmid.

Die Unterzeichner bitten den Bundesminister der Verteidigung, zum 22. Juni 2011, den 70. Jahrestag des Angriffs der Wehrmacht auf die Sowjetunion, eine Liegenschaft der Bundeswehr nach Feldwebel Anton Schmid neu zu benennen. Traditionspflege ist Geschichtspolitik. Im Gegensatz zu den traditionswürdigen Kriegshelden und Heerführern steht der Name „Feldwebel Schmid“ für Zivilcourage unter extremen Bedingungen sowie für eine humane Orientierung. Eine Neubenennung „Feldwebel-Schmid-Kaserne“ könnte zur Herausbildung einer anknüpfungsfähigen Erinnerungskultur innerhalb der Bundeswehr beitragen.

Als Beobachterin des Eichmann-Prozesses (Jerusalem, 1961) berichtete die jüdische Philosophin Hannah Arendt (1906 – 1975) über die Geschichte der Rettungstaten des ehemaligen Feldwebels der Wehrmacht Anton Schmid. In ihrem Buch Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen schreibt sie über die Zeugenaussage von Abba Kovner, dem ehemaligen Kommandeur einer jüdischen Partisanentruppe im Raum Wilna in Litauen: „Während der wenigen Minuten, die Kovner brauchte, um über die Hilfe eines deutschen Feldwebels zu erzählen, lag Stille über dem Gerichtssaal; es war, als habe die Menge spontan beschlossen, die üblichen zwei Minuten des Schweigens zu Ehren des Mannes Anton Schmid einzuhalten. Und in diesen zwei Minuten, die wie ein plötzlicher Lichtstrahl inmitten dichter, undurchdringlicher Finsternis waren, zeichnete ein einziger Gedanke sich ab, klar, unwiderlegbar, unbezweifelbar: wie vollkommen anders alles heute wäre, in diesem Gerichtssaal, in Israel, in Deutschland, in ganz Europa, vielleicht in allen Ländern der Welt, wenn es mehr solche Geschichten zu erzählen gäbe.”

Dies ist seine Geschichte: „Als Feldwebel der Wehrmacht hat er sich in den Jahren 1941/42 einen fast legendären Ruf im Wilnaer Ghetto erworben. Er leitete eine Versprengtensammel-stelle für deutsche Soldaten. Er wurde Augenzeuge von widerwärtigen Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung, er entschloss sich, aus eigenem Antrieb zu helfen. Unter großem persönlichem Risiko versorgte er die Bewohner des Ghettos mit Lebensmitteln, verhalf Menschen zur Flucht und rettete nach den Aufzeichnungen der israelischen Erinnerungs-stätte Yad Vashem durch sein mutiges und selbstloses Eingreifen mehr als 250 jüdischen Menschen das Leben, jedenfalls für eine Zeit. Für sein Handeln wurde er zum Tode verurteilt und am 13. April 1942 in Wilna hingerichtet.“--93.247.67.113 09:42, 15. Mai 2011 (CEST)

1976

hab ich an dieser schule einen schirrmmeisterlehrgang absolviert, um zjm feldwebel befördert werden zu können. Wer weiß mehr????? Im artikel steht zu diesem "Lehrauftrag" nichts....--217.255.187.48 10:14, 11. Feb. 2013 (CET)

War die spätere Heereskaserne vor '45 eine Luftwaffenkaserne?

War die spätere Heereskaserne vor '45 eine Luftwaffenkaserne (Flak bei der Lw)? Im Text wird nur 'Wehrmacht' und 'Flak Kaserne' genannt. -- --91.52.171.26 11:11, 25. Sep. 2013 (CEST) in diesem zusammenhang noch kurz eine frage nachgeschoben. stimmt das baujahr 1940? oder gab es in rendsburg mehrere flak-ausbildungskasernen? mein vater - mit einer der wohl längsten wehrpflichtigendienszeiten von november 1938 bis mai 1945 - hat seine grundausbildung - flakscheinwerfer und horchgeräte - bei der Lw in rendsburg gemacht. -- --91.52.183.41 11:37, 25. Sep. 2013 (CEST)

Die Flak-Kaserne war der Luftwaffe zugeordnet. Bereits 1936 für die Kaufvertragsverhandlungen für die Flächen der späteren Kaserne wurde das Luftkreiskommando VI in Kiel beauftragt. Die III./Flak-Regiment 6 (Scheinwerfer) wurde ab 15. November 1938 aufgestellt, nachdem die Kaserne Ende Februar 1938 fertiggestellt worden war. Den Übergabetermin habe ich deshalb von 1940 auf 1938 korrigiert.--Beissert (Diskussion) 15:49, 30. Apr. 2022 (CEST)

Auszüge aus der Rede des Bundesministers der Verteidigung Rudolf Scharping anlässlich der Umbenennung der Rüdel-Kaserne in Feldwebel-Schmid-Kaserne am 8. Mai 2000

Ob Kasernen der Bundeswehr nach Personen benannt und welche Persönlichkeiten dafür ausgewählt werden sollen, das sind Fragen des Umgangs mit der Geschichte unseres Landes. Tradition ist jener Teil der Geschichte, der über Generationen hinweg im Bewusstsein der Menschen überdauert und in vielen Situationen ihr Handeln leitet. Ereignisse, Personen und Leistungen aus der Geschichte, die Leitbild für die Zukunft sind, bilden Tradition, weil sie hohe moralische Werte, beispielhafte Tugenden, herausragendes Handeln repräsentieren. Uns in Deutschland geht es dabei um Menschenwürde und Freiheit, um Wahrung von Wahrheit, Gerechtigkeit, Frieden und Nächstenliebe. Es geht uns aber auch um Tapferkeit und Mut, Zivilcourage und Einsatz für andere, beispielhafte Pflichterfüllung und Freude an Verantwortung. (…)

Tradition ist in ihrem Kern die Achtung von beispielgebenden Vorbildern, an denen sich auch Soldaten orientieren. Feldwebel Anton Schmid hat Tapferkeit, Mut und Zivilcourage bewiesen - Tugenden, die für jeden Soldaten Auftrag und Verpflichtung sind. Mit der Benennung dieser Kaserne nach dem Feldwebel Anton Schmid verneigen wir uns vor den Leistungen eines Mannes, der spontan und aus eigenem Antrieb viele Menschen vor dem sicheren Tod bewahrt und dies mit dem eigenen Leben bezahlt hat. Mit der Benennung dieser Kaserne verbinde ich die Aufforderung insbesondere an die jungen Soldaten, sich mit der Geschichte unseres Landes auseinander zu setzen, Recht und Unrecht zu unterscheiden, Freiheit und Würde entschlossen zu verteidigen und ebenso entschlossen jedem Unrecht zu begegnen. (Rede des Bundesministers der Verteidigung Rudolf Scharping anlässlich der Umbenennung der Rüdel-Kaserne in Feldwebel-Schmid-Kaserne am 8. Mai 2000)--93.218.11.36 17:21, 4. Jul. 2015 (CEST)--93.218.11.36 17:21, 4. Jul. 2015 (CEST)

Wir sind nicht frei in der Wahl unserer Geschichte, wir können aber frei entscheiden, was aus dieser Geschichte wir als Tradition nehmen wollen. Dabei haben wir Deutsche es schwerer als andere. Fehlentwicklungen, Brüche, ja Katastrophen in der deutschen Geschichte, besonders im abgelaufenen Jahrhundert, erschweren auch die Traditionspflege in der Bundeswehr. Sie erfordern ein hohes Maß an historischer Kenntnis, politischer Bildung und moralischer Sensibilität.--93.218.11.36 17:26, 4. Jul. 2015 (CEST)

Verschiebung nötig

Die Feldwebel-Schmid-Kaserne befindet sich seit 2016 in Blankenburg (Harz)- --Thorbjoern (Diskussion) 08:42, 22. Aug. 2017 (CEST)

diese kaserne wird als Feldwebel-Anton-Schmid-Kaserne geführt.--2003:E9:DF26:C200:251C:E9BB:256A:8636 15:14, 30. Aug. 2022 (CEST)