Diskussion:Freiarbeit
Mit Verlaub, aber in Bezug auf selbstbestimmtes Lernen, offenes Lernen ist das wohl kein didaktischer Garten, sondern eine didaktische Rabatte mit zusammenpassenden Blumen - garantiert keine Wildblumen, nur Kulturpflanzen.
Die Freiarbeitskonzepte von Freinet und Montessori unterscheiden sich erheblich voneinander, auch wenn sie von der gleichen Intention getragen werden. Montessori gibt einen genauen Umgang mit dem Material vor, während Freinet die Schüler forschen läßt. Die vorgeschlagene Bandbreite, die die Vereinbarung zwischen Lehrer und Schüler betrifft ist der Findung der eigenen Interessen ehr abträglich als förderlich.
Die indirekte Steuerung verschleiert nur die doch vorhandene Steuerung und ist für die Schüler nicht zu durchschauen. Nach welchen Prinzipien wird denn gesteuert?
Es ist auch nicht klar ersichtlich, ob denn die Freiarbeit nun fächerintern oder fächerübergreifend arbeiten soll und welche Stellung der Lehrplan hat.
Der Hinweis auf den Sachunterricht der Grundschule ist typisch - dort sind durch die schulische und fachliche Organisation des Sachunterrichts Grundgegebenheiten für offenes Arbeiten vorhanden. An weiterführenden Schulen herrscht in der Regel ein strenges Fachprinzip, was sinnvolles, fächerübergreifendes arbeiten sehr erschwert. Weiterhin erfordert die Einplanung von Freiarbeit in einen Stundenplan einer weiterführenden Schule einen erheblichen Aufwand und ist daher an Gymnasien sehr selten, an Gesamtschulen hin und wieder zu finden. Dort wird oft auch in den integrierten Fächern mit fachlichem Schwerpunkt unterrichtet, ohne die fachliche Integration wirklich zu nutzen - aber immerhin es wird gemacht!
Auch läßt der Verlauf der Themenarbeit sehr auf einen gleichschrittigen Unterricht schließen, auch wenn hier eine gewisse Bandbreite vorzuliegen scheint. Was ist, wenn jemand sein Thema lange vor der Zeit fertig hat? In der Präsentation wird dem Schüler die Lehrerrolle zugeschustert. Er muß (!) seinen Vortrag 'interessant' gestalten - mit anderen Worten, er soll das leisten, was Lehrer selbst nicht schaffen. Vom Interesse an der Sache ist keine Rede. Außerdem ist die Frage der Selbstbewertung unangesprochen, stattdessen wird ein technisch/wirtschaftliches Konzept das Benchmarking vorgeschlagen, was die vorhandene fragwürdige 'Bestenauslese' fördert statt abbaut.
Der Bezug zum Konstruktivismus ist genauso irreführend wie der zum Offenen Unterricht oder zum Offenen Lernen, schon die Nennung von kognitiven und konstruktivistischen Konzepten in einem Atemzug ist ein Unding.
Eben weil Wissen eine immer kürzere Halbwertszeit hat ist die Aneignung von Wissen und der Rekurs auf die Wissensgesellschaft eine Platitüde. Dazu paßt auch der Hinweis, wissen finde man ja im Internet. Da kann man nur mit Radio Eriwan antworten: Ja, aber....
So m u ß der Leerner halt über einige Kompetenzen verfügen - friß Vogel oder stirb.
Schließlich wird in den kognitiven Aspekten ein ehr abenteuerliches Sammelsurium von Lernstrategien vorgestellt: Texte abschreiben, Texte wiederholt aufsagen, gelerntes in eigenen Worten formulieren, bis hin zu Zusammenfassungen von Texten schreiben. Da bleibt einem die Spucke weg, irgendwie ist der Bezug zu Montessori und Freinet hier vollkommen verkehrt. Es ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten.
Einzig konsequent ist der Absatz, daß sich offenes Lernen am ehesten außerhalb von Schule - man müßte präzisieren: von Regelschule ereignet. Wie außerhalb belegt der Hinweis auf Sudburyschulen (>>demokratische Schulen = Regelschule >>undemokratisch) und unschooling. Beide zwar sinngemäß richtig hier aber in Deutschland leider beides illegal und rigoros von der Schulbehörde geahndet.
Tatsache ist auch, daß alternative Schulen, freie Schulen - auch die von Freinet, Neill, Sudbury nur außerhalb des Regelsystems zu finden sind - warum wohl?
Der Link zu Robischon ist wohl auch aus Versehen hereingeraten: Ihn in einem Zusammenhang mit ministeriellen Konzepten zu nennen ist fast gemein und beleidigend.
Interessanter Weise ist auch das forschend-entdeckende Lernen der Uni Siegen zugeordnet, aber auf der Seite von WORLDDEER zu finden, allerdings nicht von der Startseite her zugänglich. Das rundet diesen abenteuerlichen Artikel ab.
Juegoe 23:38, 18. Jan. 2007 (CET)
Dieser Artikel sollte nach Freiarbeit verschoben werden, weil das der fachlich richtige Begriff ist. Die Löschung von Freiarbeit ist beantragt.--Juegoe 23:02, 2. Aug. 2008 (CEST) Beleg: In google kommt schon an Platz 1 und 9 beim Stichwort Freie Arbeit Links zu pädagogikfemden Seiten, die Anzeigen verweisen alle auf den wirtschaftlichen Bedeutungszusammenhang. Bei Freiarbeit kommen nur pädagogische Seiten und Zusammenhänge in den ersten 100 (nicht weiter überprüft) keinerlei Anzeigen zur wirtschaftlichen Bedeutung Ähnliches Ergebnis bei yahoo aber noch deutlicher. Bei den Sponsorenlinks bei Freier Arbeit fast ausschließlich der Zusammenhang mit beruflicher Arbeit, bei Freiarbeit auch bei den Sponsorenlinks ausschließlich der pädagogische Zusammenhang. Dito bei DMOZ, dort bei Freie Arbeit gar keine Seiten mit pädagogischem Bezug, anders bei Freiarbeit. Bei Amazon unter Freie Arbeit auf der ersten Seite unter den ersten 16 Treffern mehrere berufliche Bücher, bei Freiarbeit keines reicht das?? Wenn ich Freie Arbeit nach Freiarbeit verschieben will, dann geht das nicht, weil die Meldung kommt: Der Begriff existiert schon. Muß erst gelöscht werden. --Juegoe 23:23, 3. Aug. 2008 (CEST)
- ja. Stelle einen SLA auf die Weiterleitung, mit Begründung für die geplante Verschiebung, wenn der gelöscht ist, kannst Du selbst verschieben.-- feba disk 15:27, 4. Aug. 2008 (CEST)
Seite nach Verschiebung angepasst--Juegoe 22:12, 5. Aug. 2008 (CEST)