Diskussion:Müllenheim

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Geschell

Die Erwähnung des Geschell stammte von mir als ich den Artikel einst anlegte. Habe gerade mitbekomnen, dass es deswegen einige Verwirrung gab. Die Angaben stammen aus dem bei Literatur angegebenen Münchener Kalender von Otto Hupp - 1931. Der historisch-genealogische Teil dieser Ausgabe stammte von Dr. phil. und Oberarchivar Friedrich von Klocke, der spätere Prof. für Geschichte, Westf. Landesgeschichte und Genealogie an der Uni Münster. Er schreibt wörtlich: Die Müllenheim und die Zorn sind geradezu als die bedeutendsten Straßburger Geschlechter anzusprechen, deren Rivalität infolgedessen zum Kampf um die Vormacht in der Stadt wurde und in regelrechter Straßenschlacht, dem sogenannten „Geschell der Zorn und Müllenheim“, am 20. Mai 1332 Austrag fand ... Leider sind seine Angaben ohne weitere Quellen. -- Proxy 22:28, 17. Jun. 2011 (CEST)

Das [sic!] „Geschell“ ist erwähnt in Johann Andreas Schmellers Bayerischem Wörterbuch: „Das Geschelle, Uneinigkeit, Parteywuth bei Königshofen“ , nun wäre ein Alemannisches Wörterbuch hier sicher besser, aber der schwäbisch-alemannische Dialekt ist ja zweifelsohne nah verwandt mit dem Bajuwarischen, und es bedeutet offenbar eine Uneinigkeit bzw. einen Streit zwischen zwei Parteien. Dass das Geschell der Zorn und Müllenheim ein feststehender Begriff ist, zeigt eine Ausgabe der Chronik des Jakob Twinger von Königshofen von 1698 (Die älteste Teutsche sowol allgemeine als insonderheit Elsassische und Straßburgische Chronicke/ Von Jacob von Koenigshoven/ Priestern in Straßburg, S. 782 f.), worin erwähnt wird: „Wegen des in Anno 1332 in der Brandgassen zwischen den beiden Adel. Geschlechten Mülnheim vnd Zorn vorgangenen Geschölls.“ (Ein paar Zeilen darüber steht „Von Innerlichen Geschell Adelicher Geschlechter zu Straßburg“. Offenbar wurde damals noch „Geschell“ und „Geschöll“ ohne Unterschied gebraucht, eben synonym (sogar auf derselben Buchseite). Somit ist auch klar, dass Schmeller sich mit seinem Verweis „Parteywuth bei Königshofen“ (Königshofen als Autor, nicht als ein örtlicher Bezug!) direkt auf den Namen des in Jacob von Königshofens Chronik erwähnten Ereignisses bezieht. Besten Gruß, -- LeoDavid 23:27, 22. Jun. 2011 (CEST)
Interessantes Thema das ist, schon fast einen eigenen Artikel wert. Ein Allemannisches Wörterbuch wäre u.U. hilfreich, da ja auch das Elsässische ein alemannischer bzw. fränkischer Dialekt ist. Vielen Dank für die weiterführenden Infos! Hatte gerade gegugelt um das NETZ nach Geschell zu befragen, faszinierend wie schnell sich der Begriff im Netz etabliert hat, natürlich alles auf Wiki. berufend bzw. von dort geklont. Grüße aus Berlin von -- Proxy 09:03, 23. Jun. 2011 (CEST)

@Proxy und JD

Warum darf "das Geschell" nicht im Artikel erwähnt werden?

Es wird in allen bedeutenden Stadt- oder Familienchroniken als wichtiges Ereignis in der Geschichte Straßburgs und der beiden Familien genannt. Laut Jakob Twinger von Königshofen soll es sogar ein Mitgrund für das schreckliche Judenpogrom in Straßburg 1349 gewesen sein. Hier ein Vorschlag wie man den Abschnitt ergänzen könnte; natürlich mit zahlreichen Quellenangaben:

"Ab 1295 saßen die Müllenheim erstmalig im Rat der Stadt Straßburg. In den folgenden Jahren spalteten sich die Adelsgeschlechter in zwei rivalisierende Parteien, deren Anführer die Müllenheim (Treffpunkt in der Trinkstube zum Mühlenstein), bzw. die Zorn (Trinkstube zum Hohensteg) wurden. Aufgrund der großen Rivalität zwischen den beiden Geschlechtern erhielt die Pfalz (das damalige Rathaus) extra zwei Eingänge mit Aufstieg, einen für die Müllenheim und einen für die Zorn.[1] Nach einem Fest am Hof der Müllenheim in der Brantgasse,[2] kam es am 20. Mai 1332 zu einem blutigen Kampf zwischen den beiden Gruppen, welche als "Geschell der Zorn und Müllenheim" in die Chroniken einging. Hierbei wurden 21 Edelleute erschlagen und die Zünfte benutzten die Gelegenheit, um die Adelsherrschaft zu brechen.[3] Ab 1333 wurde den vier von den Adelsgeschlechtern erwählten Stettmeistern (Bürgermeistern) ein bürgerlicher Ammeister (Ratssprecher) zur Seite gestellt. Damals verließen viele Familienmitglieder wegen ihres schwindenden Einflusses aus Protest die Stadt und verbündeten sich mit dem Bischof gegen das reichsstädtische Regiment. Bis zum Zunftaufstand und dem Judenpogrom 1349 war kein Vertreter der beiden Geschlechter mehr im Magistrat vertreten. Anschließend stellten Angehörige der Familie 39-mal einen Stettmeister und saßen 171-mal im Rat.[4]"

Mit freundlichen Grüßen, -- 2001:7E8:CC09:4B00:288A:70F4:F440:6FD4 05:56, 9. Mai 2020 (CEST)

Müllenheim- und Zorn-Staden

Vorschlag, folgenden Abschnitt zu ergänzen!

Alte Version: "Die Müllenheim und die Zorn waren die bedeutendsten Straßburger Geschlechter, deren Rivalität um die Vormacht in der alten Reichsstadt in regelrechten Straßenschlachten ausgetragen wurde. So erhielt das Rathaus z.B. extra zwei Eingänge, einen für die Müllenheim und einen für die Zorn. Der Stadtrat Hermann von Müllenheim brachte später zusammen mit anderen durch, dass die beiden Ufer der nördlichen Straßburger Ill-Insel, von der St. Paul-Kirche ausgehend, jeweils Quai Müllenheim und Quai Zorn benannt werden. Höhepunkt der Auseinandersetzung war das sogenannte Geschell der Zorn und Müllenheim[5] am 20. Mai 1332,[6] in deren Folge die Stadtadelsvorherrschaft gestürzt wurde, denn die eigentlichen Sieger dieses Kampfes waren die Zünfte."

Neue Version: "Die Müllenheim und die Zorn waren die bedeutendsten Straßburger Geschlechter, deren Rivalität um die Vormacht in der alten Reichsstadt in regelrechten Straßenschlachten ausgetragen wurde. So erhielt das damalige Rathaus z.B. extra zwei Eingänge, einen für die Müllenheim und einen für die Zorn. Der Stadtrat Hermann von Müllenheim brachte später im Jahr 1881 zusammen mit anderen durch, dass im Stadtviertel Neustadt, dem sogenannten "deutschen Viertel", die beiden Ufer der nördlichen Straßburger Ill-Insel St. Helena, von der prostestantischen St. Paul-Kirche an der südlichen Spitze ausgehend, jeweils Müllenheim-Staden (französisch Quai Müllenheim)[7], bzw. Zorn-Staden (französisch Quai Zorn)[8] benannt werden. Höhepunkt der Auseinandersetzung war das sogenannte Geschell der Zorn und Müllenheim[9] am 20. Mai 1332,[10] in deren Folge die Stadtadelsvorherrschaft gestürzt wurde, denn die eigentlichen Sieger dieses Kampfes waren die Zünfte."

  1. Julius Naeher: Kupferstich der Pfalz zu Straßburg mit dem Aufstieg der Müllenheim.
  2. Julius Naeher: Kupferstich vom Hof der Müllenheim in der Brantgasse.
  3. Julius Kindler von Knobloch: Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 3).
  4. Wappenbuch der Straßburger Stettmeister und Ammeister.
  5. Das [sic!] „Geschelle“ ist erwähnt in Johann Andreas Schmellers Bayerischem Wörterbuch: „Das Geschelle, Uneinigkeit, Parteywuth bei Königshofen“ und es bedeutet offenbar eine Uneinigkeit bzw. einen Streit zwischen zwei Parteien. Dass das Geschell der Zorn und Müllenheim ein feststehender Begriff ist, zeigt eine Ausgabe der Chronik des Jakob Twinger von Königshofen von 1698 (Die älteste Teutsche sowol allgemeine als insonderheit Elsassische und Straßburgische Chronicke/ Von Jacob von Koenigshoven/ Priestern in Straßburg, S. 782 f.), worin erwähnt wird: „Wegen des in Anno 1332 in der Brandgassen zwischen den beiden Adel. Geschlechten Mülnheim und Zorn vorgangenen Geschölls.“ (Ein paar Zeilen darüber steht „Von Innerlichen Geschell Adelicher Geschlechter zu Straßburg“. Offenbar wurde damals noch „Geschell“ und „Geschöll“ ohne Unterschied gebraucht, eben synonym (sogar auf derselben Buchseite)). Somit ist auch klar, dass Schmeller sich mit seinem Verweis „Parteywuth bei Königshofen“ (Königshofen als Autor, nicht als ein örtlicher Bezug!) direkt auf den Namen des in Jacob von Königshofens Chronik erwähnten Ereignisses bezieht.
  6. Ludwig Spach: Bertold von Buchegg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 529–531.
  7. Alle Informationen zum Müllenheim-Staden/Quai Müllenheim
  8. Alle Informationen zum Zorn-Staden/Quai Zorn
  9. Das [sic!] „Geschelle“ ist erwähnt in Johann Andreas Schmellers Bayerischem Wörterbuch: „Das Geschelle, Uneinigkeit, Parteywuth bei Königshofen“ und es bedeutet offenbar eine Uneinigkeit bzw. einen Streit zwischen zwei Parteien. Dass das Geschell der Zorn und Müllenheim ein feststehender Begriff ist, zeigt eine Ausgabe der Chronik des Jakob Twinger von Königshofen von 1698 (Die älteste Teutsche sowol allgemeine als insonderheit Elsassische und Straßburgische Chronicke/ Von Jacob von Koenigshoven/ Priestern in Straßburg, S. 782 f.), worin erwähnt wird: „Wegen des in Anno 1332 in der Brandgassen zwischen den beiden Adel. Geschlechten Mülnheim und Zorn vorgangenen Geschölls.“ (Ein paar Zeilen darüber steht „Von Innerlichen Geschell Adelicher Geschlechter zu Straßburg“. Offenbar wurde damals noch „Geschell“ und „Geschöll“ ohne Unterschied gebraucht, eben synonym (sogar auf derselben Buchseite)). Somit ist auch klar, dass Schmeller sich mit seinem Verweis „Parteywuth bei Königshofen“ (Königshofen als Autor, nicht als ein örtlicher Bezug!) direkt auf den Namen des in Jacob von Königshofens Chronik erwähnten Ereignisses bezieht.
  10. Ludwig Spach: Bertold von Buchegg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 529–531.

-- 2001:7E8:C0BE:1901:F4CF:3F00:3C00:DF2 18:00, 5. Okt. 2015 (CEST)

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