Diskussion:Marie Anne Lenormand
Marie-Anne Lenormand - Emigration nach Brüssel
Marie-Anne Lenormand ist nicht nach Brüssel emigriert. Frankreich zu verlassen war ihr ein unterträglicher Gedanke, zu sehr hing sie an ihrem Vaterland. Sie wurde in Brüssel auch nicht wegen Spionage angeklagt. Zwar hatte der Hotelier des Hotels Belle-Vue am Place Royal der Polizei heimlich Informationen über ihre Klientel zukommen lassen, die sie in Brüssel reichlich empfing; unter ihnen viele alte Bekannte, die aufgrund ihrer Entscheidung im Konvent für den Tod Ludwig XVI. gestimmt zu haben, ins Exil gehen musste. Viele von ihnen gingen nach Brüssel (z.B. der Maler David und der Polizist Vadier, der sie häufig verhört hatte). Angeklagt wurde sie laut Artikel 405 des Strafgesetzbuches wegen "Betruges". Der erste Prozess fand in Brüssel statt, später als sie ihren Prozess in Louvain hatte, lautete die Anklage "Hexerei". Insgesamt musste Mademoiselle Lenormand über drei Monate in Belgien bleiben bis sie schließlich ihren Prozess in Louvain gewann. In diesem Prozess hat sie sich selber verteidigt. Siehe dazu auch Marie-Anne Lenormand Portrait einer berühmten Seherin, übersetzt, recherchiert und bearbeitet von Kornelia Igges, und zudem Souvenirs de la Belgique, Autorin Marie-Anne Lenormand, Paris, 1822. Ich bitte um Korrektur dieses Abschnittes. Gruß Kornelia Igges (nicht signierter Beitrag von NocturnalRevels (Diskussion | Beiträge) 20:29, 27. Apr. 2009 (CEST)) --NocturnalRevels 10:50, 28. Mai 2009 (CEST)
Distanzierung von den Darstellungen zum Artikel über Marie-Anne Lenormand
Hiermit distanziere ich mich ausdrücklich von den falschen Darstellungen im oben genannten Artikel, die das Leben von Marie-Anne Lenormand betreffen, als auch von der nicht korrekten Darstellung geschichtlicher Fakten, sofern diese Bestandteil der von mir herausgegebenen Biographie der Seherin sind, "Marie-Anne Lenormand - Portrait einer berühmten Seherin", Cascada Verlag, München 2006. Kornelia Igges--NocturnalRevels 11:09, 28. Mai 2009 (CEST)
Marie-Anne Lenormand war nicht im Exil in Belgien
Nach der endgültigen Abdankung Napoleon Bonapartes am 22. Juni 1815 besteigt König Ludwig XVIII. am selben Tag noch den französischen Thron. Er gilt als gemäßigter König, und führt allgemein eine Politik der Versöhnung. Während der letzten hundert Tage Regierungszeit Napoleons unterstützt ein gewisser Graf de Villèle den Bourbonen und wird dafür mit verschiedenen Ämtern belohnt. Unter anderem erhält er einen Sitz in der Deputiertenkammer, wo er zum Wortführer der Ultraroyalisten wird. De Villèle und seine Anhänger gehen gewaltsam und rücksichtslos gegen all diejenigen vor, die entweder während der Revolution für den Tod Ludwigs XVI. (des Bruders Ludwig XVIII.)gestimmt oder Napoleon während seiner Herrschaft der Hundert Tage unterstützt hatten. De Villèle verfolgt eine Politik der Härte und Zensur. Es entsteht der so genannte „Weiße Terror“ des alten Adels mit zahlreichen Prozessen, Verhaftungen und Exekutionen. Ludwig XVIII. begeht dabei den Fehler, dass er die Machenschaften der Ultraroyalisten duldet. Somit flüchten die Betroffenen entweder freiwillig ins Exil oder werden per Gesetz ins Exil verbannt. Marie-Anne Lenormand jedoch gehört nicht zu ihnen, denn sie hat während der Restaurationszeit niemals politische Repressalien wie das Exil zu befürchten gehabt, war sie doch stets eine treue Anhängerin der Familie Bourbon gewesen. Warum hätte sie also Frankreich verlassen sollen, wo gerade wieder ein Bourbonen-König die Macht ergriffen hatte, nachdem dies unter Napoleon so lange nicht der Fall gewesen war? Die Herrschaft Bonapartes konnte sie niemals akzeptieren. Sie bezeichnete ihn sogar als Thronräuber.--NocturnalRevels 18:08, 31. Mai 2009 (CEST)
Marie-Anne Lenormand hatte k e i n e n Salon gemeinsam mit Madame Gilbert
Als Marie-Anne nach ihrem Aufenthalt in England und einem anschließenden Besuch in Alençon wieder nach Paris geht, erhält sie dort eine Anstellung als Lektorin bei einem wohlhabenden Adeligen namens D`Armeval de la Saussotte. Dieser lädt eines Tages zu einem Diner ein, bei dem auch Marie-Anne Lenormand zu Gast ist. Das Abendessen ist allerdings nur ein Vorwand, eigentlich handelt es sich um ein konspiratives Treffen, das zum Ziel hat, die Befreiung der Königin Marie-Antoinette aus dem Gefängnis Temple vorzubereiten. Einige Zeit nach dem Diner lässt sich de la Saussotte unvorsichtigerweise dazu hinreißen, einen republikanischen Gendarmen zu provozieren, wird daraufhin festgenommen und sein Haus umgehend beschlagnahmt. Als Marie-Anne ihn an diesem Nachmittag besuchen will, findet sie viele Polizisten vor seinem Haus postiert. Fälschlicherweise nimmt sie an, ihr Komplott, die Königin zu retten, sei aufgedeckt worden und flüchtet sich, ohne noch einmal in ihre Wohnung in der Rue de Tournon zurückgekehrt zu sein, in die Straßen von Paris. Sie befürchtet, dass die Polizei sie in ihrer Wohnung bereits erwarten würde. Nach zwei Tagen bricht sie völlig erschöpft und ohnmächtig vor einer Bäckerei in einem der Armenviertel von Paris zusammen, direkt in die Arme des dort angestellten Bäckerjungen François Flammermont. Dieser nimmt sich der Zwanzigjährigen an. Er kennt eine Wahrsagerin namens Madame Gilbert. Die Frau war nach dem Tod ihres Mannes vom Land in die Hauptstadt gezogen und schlug sich seither als Wahrsagerin durch. Flammermont bringt die beiden Frauen zusammen. Als die Gilbert Marie-Anne ein Kartenspiel besorgt, fühlt sie sich der Frau gegenüber verpflichtet, so dass sich die drei zusammen schließen. Um nicht erkannt zu werden, legt die junge Seherin in Verkleidung auf der Pont Neuf die Karten. Sie muss irgendwie ihren Lebensunterhalt verdienen. Man teilt sich die Einnahmen. Aufgrund einer Anzeige, die ein Klient von Marie-Anne wegen Betruges bei der Polizei erstattet (eine Aussage war nicht zum vorausgesagten Zeitpunkt eingetroffen), wird diese verhaftet und mit ihr Madame Gilbert. Die beiden Frauen werden in das Gefängnis Saint Martin gebracht, wo nach gut drei Wochen ein mündlicher Prozess stattfindet, der sowohl für die beiden Frauen als auch für Flammermont ein gutes Ende findet. Von diesem Tag an trennen sich die Wege der Gilbert und von Marie-Anne wieder und jeder geht seines Weges. Details in „Marie-Anne Lenormand – Portrait einer berühmten Seherin, Teil I, Kapitel 7, Das Gefängnis Saint-Martin, S. 80 – 92). Wer sich mit dem Leben von Mademoiselle Lenormand wirklich beschäftigt, dem wird sehr schnell klar sein, dass sie nicht der Typ von Mensch war, der mit einer anderen Person gemeinsam ein Geschäft betreiben würde. Sie hat ihre Vorhaben und Projekte stets alleine und unabhängig durchgeführt; wahrscheinlich auch, weil sie Konkurrenz fürchtete.--NocturnalRevels 18:10, 31. Mai 2009 (CEST)
Die Schulzeit von Marie-Anne Lenormand
Die Seherin geht insgesamt zwei Jahre zur Schule, wobei sie aufgrund einer Voraussage, die sie gemacht hatte, mehrfach die Klosterschulen wechseln muss. Sie besuchte zunächst, die Klosterschule der Benediktinerinnen in Monsort, dann das Kloster der „Schwestern der Heimsuchung Marias“ in der Nähe der Pont Neuf und den Gärten der Sénatorerie in Alençon und zuletzt die Klosterschule der „Damen der Vorhersehung“ in der Rue de la Grande-Sarthe. Das Mädchen fällt durch ihren Sinn für Zahlen auf und durch ihr zeichnerisches Talent. Ihre mathematischen Fähigkeiten gereichten ihr später zum Vorteil, als es darum geht, komplizierte Berechnungen für die Horoskoperstellung und auch kabbalistische Berechnungen durchzuführen. Und mit ihren Fähigkeiten zu malen, beginnt sie später, ihr eigens entworfenes Kartendeck „Le Grand Jeu“ zu zeichnen. Ihre schulischen Leistungen sind so gut, dass sie bei ihrem ersten Klosterschulenaufenthalt in Monsort am Ende des Jahres ein Buch geschenkt bekommt: die Illias, von Homer. Seither ist ihre Leidenschaft für die griechische Mythologie erweckt. Sie wird sie ihr Leben lang begleiten. Dafür dass sie sich für Sprachen, Musik und Literatur interessiert haben soll, gibt es keine belegbaren Beweise. Definitiv interessiert sie das Theater samt den dort aufgeführten Stücken. Nachdem Marie-Anne Lenormand nur sehr wenig Schlaf benötigt und angetrieben durch ihren Ehrgeiz, bildet sie sich im Eigenstudium stets weiter und bringt sich z.B. Latein bei.--NocturnalRevels 18:13, 31. Mai 2009 (CEST)--NocturnalRevels 18:17, 31. Mai 2009 (CEST)
Gefängnisaufenthalte von Marie-Anne Lenormand
Marie-Anne Lenormand muss insgesamt viermal ins Gefängnis.
Erster Gefängnisaufenthalt vom 19. Juni bis 05. August 1794 im Gefängnis La Petite Force unter der Schreckensherrschaft Robespierres Inhaltlich geht es bei der ersten Festnahme um den Sturz Robespierres, den der Polizeibeamte Vadier als dessen leidenschaftlicher Gegner vorbereitet. Nach der Abschaffung des Katholizismus als Staatsreligion, führt Robespierre aufgrund seiner Initiative doch wieder eine Art Ersatzreligion ein, den „Kult des Höchsten Wesens“. Dieses sieht Vadier als Affront und will dies zum Anlass nehmen, Robespierre zu stürzen. Eine verwirrte Frau namens Catherine Théot, die aus der Normandie stammte, hatte zudem behauptet, sie sei die Mutter Gottes und Robespierre der neue Messias, den die Welt erwarte. Da Robespierre ein Klient von Marie-Anne Lenormand ist und Vadier somit annimmt, sie stecke hinter der Person der „Mutter Gottes“, da auch sie aus der Normandie kommt, lässt er die Seherin festnehmen. Details siehe „Marie-Anne Lenormand – Portrait einer berühmten Seherin, Teil I, Kapitel 8, Das Gefängnis La Force, S. 104-119 und Kapitel 9, Ein großer Junge mit Tränen in den Augen, S. 120 – 122. Wie seinerzeit eine Anklage lautete, ist vollkommen nebensächlich, denn vielen der Inhaftierten ist aufgrund der Wirren der Revolution und der permanenten Denunziationen, denen jedermann ausgesetzt ist, bei ihrer Festnahme überhaupt nicht klar, wessen sie eigentlich beschuldigt werden.
Zweiter Gefängnisaufenthalt vom 16. Dezember 1801 bis zum 01. Januar 1804 im Gefängnis Madelonettes. Dies ist die Zeit des Konsulats/Empires unter Napoléon Bonaparte. Die Verhaftung erfolgt auf Anordnung von Polizeiminister Fouché, der zwar auch ein Klient von Marie-Anne ist, aber Bonaparte seine Loyalität beweisen will. General Moreau, einer der fähigsten Generäle Napoleons, ist ebenso Klient bei Mademoiselle Lenormand. Im Gegensatz zu Napoleon ist Moreau allgemein sehr beliebt, was dieser nur schwer ertragen kann. Vor allem steht Moreau Bonaparte in seinen militärischen Fähigkeiten in keiner Weise nach. Marie-Anne hatte nun Napoleon betreffend eine politische Voraussage gemacht, von er sie wusste, dass sie sie ihm nicht persönlich würde übermitteln können. Sie kannte seine Einstellung ihr gegenüber nur zu gut. Also nutzt sie bewusst die Indiskretion ihrer Klienten, die Napoleon ihre Voraussage schon überbringen würden. Irgendwie war nun die Voraussage der Seherin auf Umwege über General Moreau an Napoleon heran getragen worden, die diesen sehr wütend machte, weil er sie als Einmischung in seine Angelegenheiten betrachtete. Daraufhin erklärt er den Salon der Seherin als Höhle von Verschwörern und Konspirateuren und lässt sie verhaften.
Dritter Gefängnisaufenthalt vom 11. Dezember bis zum 23. Dezember 1809 im Gefängnis der Präfektur. Dieser Aufenthalt im Gefängnis sollte nur von kurzer Dauer sein. Hinsichtlich der Scheidung von Kaiserin Joséphine und Napoleon hatte Mademoiselle Lenormand Voraussagen gemacht und dabei den 16. Dezember als Scheidungstermin genannt. Dies ist Napoleon gar nicht recht, will er doch das Thema Scheidung so lange wie nur möglich geheim halten. Also macht er die Seherin mundtot, indem er sie inhaftieren lässt. Die Scheidung findet am 15. Dezember unter Anwesenheit der Familie Bonaparte statt. Nachdem die Angelegenheit damit für alle offiziell ist, gibt es keinen Grund mehr, Mademoiselle Lenormand festzuhalten. Man setzt sie einige Tage später wieder auf feien Fuß. (siehe „Marie-Anne Lenormand – Portrait einer berühmten Seherin, Teil II, Kapitel 7, Erneute Verhaftung und Kapitel 8, Das Gefängnis der Polizeipräfektur, Politische Ambitionen S. 213 – 231)
Vierter Gefängnisaufenthalt vom 18. April bis zum 27. Juli 1821 in Brüssel und Louvain Siehe dazu Artikel unter „Diskussion“ zum Marie-Anne Lenormand.--NocturnalRevels 18:14, 31. Mai 2009 (CEST)
Schriftstellerin?
Wenn sie so viele Werke geschrieben hat, wieso wird sie nur als Kartenlegerin, aber nicht als Schriftstellerin bezeichnet?