Diskussion:Phimose/Archiv/2005

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Östrogen und Kortison

Angemerkt werden sollte, dass die Behandlung mit östrogenhaltigen Salben ganz und gar nicht unumstritten ist. Weder ist die Wirkung belegt, noch sind die möglichen negativen Langzeitfolgen dieser Therapie mit weiblichem Sexualhormon ausreichend ausgeschlossen, wie in diesem Artikel aus dem Jahr 2000 zurecht kritisiert wird: http://www.arznei-telegramm.de/register/0008068.pdf

Hieran hat sich bis heute nichts geändert. Eine Gynäkomastie (Vergrößerung der männlichen Brust; in diesem Fall aufgrund der weiblichen Sexualhormone) sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Auch stellt sich die Frage, wie eigentlich die Langzeitfolgen dieser Therapie sind, wenn das Kind erst einmal in die Pubertät kommt. Das alles ist bislang überhaupt nicht hinreichend wissenschaftlich untersucht!

Ein positiveres Fazit kann dagegen bei kortisonhaltigen Salben gezogen werden. Zurecht rügt der obige Artikel die damals mangelnden Beweise für eine Wirksamkeit, aber hier liegen mittlerweile etliche neue Studienergebnisse mit relativ positivem Fazit vor. Ein Wundermittel ist es zwar wohl nicht, aber - in Absprache mit dem Kinderarzt - vielleicht einen Versuch wert. (nicht signierter Beitrag von 84.134.220.92 (Diskussion | Beiträge) 08:18, 5. Okt. 2005 (CEST))

Es wäre wünschenswert, wenn die Person, die hier immer wieder die Informationen zum umstrittenen Status der Östrogen-Behandlung löscht, in eine sachliche Diskussion einwilligen würde. Nichts wäre mir lieber, als wissenschaftlich gute Studien zum Erfolg und zur Sicherheit dieser Therapie. Ich bin nun wirklich kein Freund von chirurgischen Optionen, wenn man sie irgendwie vermeiden kann. Solange aber keine qualitativ vernünftigen Studien vorliegen, solange Daten zur langfristigen Sicherheit fehlen und solange sogar noch Hinweise auf Gynäkomastie vorliegen, finde ich es höchst bedenklich, Lesern hier einseitig die Östrogen-Behandlung als empfehlenswerte Behandlung zu präsentieren. (nicht signierter Beitrag von 84.135.199.234 (Diskussion | Beiträge) 09:13, 29. Okt. 2005 (CEST))

Östrogensalben gegen Phimose - Aufklärung

An die nette Person, die hier immer wieder Links zur Anzweiflung der Therapie mit Hormonsalbe einstellt:

Ich habe nichts gegen eine sachliche Diskussion, jedoch sollten die Fakten nicht einfach vom Tisch gewischt werden. Fakt ist, dass mehrere Studien bewiesen haben, dass von der befristeten Therapie einer Phimose mittels Östrogensalbe keinerlei dauerhafte oder temporäre Schädigung des kindlichen Körpers ausgeht. Man darf nicht vergessen, dass die Hormone in einer solchen Salbe nur gering dosiert und nur auf die Hautoberfläche aufgetragen werden.

In Extremfällen konnte man eine leichte Anschwellung der Brustdrüsen beim Kind beobachten. Diese gingen nach Absetzen der Salbe aber innerhalb von 2 Tagen zurück und bildeten sich nichtwieder neu. Weitergehende "Nebenwirkungen" konnten nicht festgestellt werden. Dies ist im Rahmen einer STUDIE mit, wie bereits erwähnt, mehreren 100 Probanden festgestellt worden.

Um etwas zu beweisen bedarf es nicht noch dutzender Kontrollinstanzen und aberdutzender Begleitstudien. Dies wäre medizinisch unsinnig und auch wenig praktikabel.

Angesichts dessen, dass wir hier unwissende Menschen aufklären wollen und uns nicht gegenseitig im Artikel mit unseren Meinungen "bewerfen" wollen, schlage ich vor, dass diese Information so stehenbleibt wie sie ist. Denn da eine solche Salbe ohnehin verschreibungspflichtig ist, unterliegt die Behandlung somit ohnehin einer ärztlichen Aufsicht. Beim Auftreten eventueller Nebenwirkungen wird jeder verantwortungsvolle Arzt umgehend die Absetzung der Salbe empfehlen und auf Alternativmittel umsteigen (denn Salben zur Unterstützung der Dehnung einer verengten Vorhaut sind auch mit anderen Wirkstoffen erhältlich).

Darüberhinaus möchte ich noch erwähnen, dass ich nirgendwo im Artikel beschrieben habe, dass die Östrogensalbe das einzig empfehlenswerte Mittel bei Vorhautdehnung darstellt. Es bieten sich hierzu mehrere Möglichkeiten mit den verschiedensten Inhaltsstoffen an, von Vitamin E über Steroide bis hin zu Kortison und Östrogenen. Die Wirksamkeit all dieser Präparate wurden unter Beweis gestellt, sowohl durch öffentliche Studien als auch durch private Erfahrungen, von denen im Internet immer wieder zu lesen ist.

Es ist meiner bescheidenen Auffassung nach wenig dienlich, Menschen die Informationen suchen (möglichst noch verunsicherte Eltern, die eine OP für ihr Kind befürchten und sich informieren möchten) mit diesen und jenen Gegen- und Gegen-Gegen-Erkenntnissen zu bombardieren und ihnen am Ende des Bombardements von Pro- und Contra-Informationen dann anheim zu stellen, das beste für sich "herauszupicken". Gerade Eltern, die mit diesem Artikel auch über Alternativen einer Beschneidung ihres Kindes informiert werden sollen, sollten nicht mit unendlichem Für und Wider bombardiert werden. Vergessen wir auch nicht, dass ein solcher Artikel wie dieser hier niemals eine ärztliche Beratung ersetzen kann und soll, sondern lediglich als Information darüber, was der Begriff "Phimose" ist und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt. Viele Ärzte verschweigen die Alternativen einer OP - über die Motive hierfür kann man spekulieren, die bevorstehenden Einnahmen durch eine Operation und verschiedene "Modeaspekte" dürften leider eine nicht untergeordnete Rolle spielen.

Ich halte es aus diesem Grund für wichtig, über Alternativen und u. U. fehlende Beratungen zu informieren und so die Möglichkeit zu geben, den Versuch zu wagen, eine Operation zu umgehen. Gerade bei Kindern halte ich dies für sehr wichtig. Eine Operation der Phimose sollte allerletzes Mittel sein, nicht allererstes. Es erleichtert dem Leser jedoch nicht unbedingt die Entscheidung, wenn man als Autor verunsichernde bzw. sogar angstmachende "Gegenargumente" in diesen Artikel einfließen lässt und versucht, alles medizinische Pro und Contra hier festzuhalten. Dies ist Aufgabe eines Arztes, dafür wird dieser bezahlt, dafür hat dieser studiert. Mit Hilfe dieses Artikels soll Patienten, die über diese Möglichkeit bislang noch nicht bescheid wussten, die Möglichkeit gegeben werden, den Arzt auf Alternativen zur OP anzusprechen. Beraten muss trotzdem nach wie vor der Arzt.

Empfehle mich.

Mit freundlichen Grüßen (nicht signierter Beitrag von 217.252.115.234 (Diskussion | Beiträge) 01:23, 31. Okt. 2005 (CET))

Angesichts der Tatsache, dass nicht eine einzige ausreichend große randomisierte Untersuchung mit Langzeitbeobachtung existiert, finde ich es mehr als kühn, von einem Beweis der Sicherheit oder auch nur von der Wirksamkeit von Östrogen bei Phimose zu sprechen. Dass lokales Östrogen gut absorbiert wird, wie ja nun auch die Fälle von Gynäkomastie zeigen, sollte eigentlich Grund zur Vorsicht genug sein. Aber diese Information darf man ja nach der oben aufgeführten Logik in diesen Enzyklopädie nicht einfließen lassen, da es sich dabei offenbar um ein verunsicherndes oder angstmachendes Gegenargument handelt. Ich spare es mir daher auch, den weiteren medizinischen Blödsinn, der oben aufgeführt wird ("Vitamin E über Steroide bis hin zu Kortison") zu kommentieren. Schade für die Kinder, dass leider die gemäßigten Positionen im Streit zwischen den fanatischen Operationsbefürwortern und den fanatischen Operationsgegnern untergehen. (nicht signierter Beitrag von 84.135.246.87 (Diskussion | Beiträge) 19:16, 1. Nov. 2005 (CET))