Diskussion:Private Finanzplanung

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Financial Planning und Private Finanzplanung

Um der unseligen Diskussion um den Artikel Financial Planning, der zur Zeit praktisch aus Eigenwerbung besteht, den Wind etwas aus den Segeln zu nehmen, habe ich diesen Artikel, der ursprünglich wohl auch zu Zwecken der Eigenwerbung platziert worden war, gründlich überarbeitet. -- Janka 12:08, 5. Jun 2006 (CEST)

Ich finde den Artikel in seiner jetzigen Form sehr lesenswert und informativ. --Osaka-Jo, Osaka, Japan 15:22, 28. Apr. 2007 (CEST)

Der Artikel ist so wie er ist sehr gut wie ich finde, aber was haben denn Steuerberater mit Finanzplanung zu tun? Ich arbeite bei einem Finanzdienstleister und möchte mich natürlich ein wenig hier raushalten um unbeabsichtigte eigenwerbung zu vermeiden, aber steuerberater haben doch schwerpunkt STEUERN... nicht finanzen, oder? ich finde, der verweis "steuerberater" sollte hier rausgenommen werden, ... da >>seriöse<< finanzdienstleister sicherlich bessere ansprechpartner für finanzplanung sind... ich frage schließlich auch nicht meinen bäcker, welches auto er mir empfehlen kann, nur weil seine brötchen mit nem auto geliefert werden.... MfG FTW --89.182.207.58 14:03, 22. Jul. 2009 (CEST)

Auch private Finanzplanung hat sehr viel mit "Steuergestaltung" zu tun. Der Steuerberater wird dir z.B. bestimmte Anlageformen empfehlen, die allein durch die Ersparnis an Steuern lukrativer sind als andere Anlageformen mit geringfügig höheren Zinsen. Dazu kommt noch, dass Steuerberater sehr häufig auch Buchhalter sind und daher von der Materie viel verstehen. Für kleinere Unternehmen ist der Steuerberater ohnehin einer der wichtigsten Ansprechpartner in Finanzfragen. -- Janka 18:57, 22. Jul. 2009 (CEST)
Ja das ist absolut richtig, im Bereich Steuern sparen, bzw staatliche Zuschüsse bekommen ist ein Steuerberater 1. Wahl! Aber ich denke halt, dass Finanzdienstleistung einen mindestens genauso großen bereich abdeckt... Nun ja aber dies hier ist ja kein Forum, ... ich bin wie gesagt, dafür, den Steuerberater nur bedingt im Artikel zu halten, dafür mehr auf Finanzdienstleistungsunternehmen einzugehen... SERIÖSE natürlich (am besten ohne Namensnennung, um Werbung zu vermeiden... (obwohl... *Grübel* *WITZ*)) MfG FTW (nicht signierter Beitrag von 89.182.207.58 (Diskussion | Beiträge) 19:19, 22. Jul 2009 (CEST))

Ich finde dass dieser Artikel nach wie vor als Werbung verstanden werden kann und genau so wurde er auch in einem Anschreiben eines "Finanzfachmannes" an mich benutzt. --87.123.86.195 22:26, 28. Sep. 2009 (CEST)

Von Werbung kann ich hier nicht reden, aber es ist ein ausufernder Artikel. Die einzelnen Anlageformen wie z.B. ein Sparbuch auch noch mit Verzinsung und Bedingungen auszuführen, erklärt nicht mehr die Privaten Finanzplanung. Vielleicht wäre Konzentration auf das Wesentliche wichtig, nämlich zum Beispiel so: Private Finanzplanung (Financial Planning) ist ein vernetzter Beratungsprozess, der die finanziellen Ziele und Wünsche eines Anlegers (auch Familie) vor dem Hintergrund der persönlichen und finanziellen Situation des Anlegers und unter Berücksichtigung finanzmathematischer, steuerlicher und rechtlicher Gegebenheiten verknüpft. Dabei wird das Vermögen und die Liquidität mittels Prognoseparametern (z.B. Wert- oder Inflationsentwicklung) über den Status Quo hinaus kurz- mittel- und langfristig dargestellt, und Optimierungen empfohlen. Die Private Finanzplanung ist per se unabhängig vom Produktverkauf und steht im Gegensatz zum fokussierten Anlageratschlag für einzelne Kundensituation und/oder Produkte.

Da ich hier ein bißchen dilettiere, noch die folgende Definition von Prof. Tilmes:

"Financial Planning ist eine ganzheitliche Beratungsleistung, die als ein systematisch koordinierender Planungsprozess – bestehend aus:

Auftragsvergabe, Datenaufnahme, Analyse und Planung, Dokumentation, Betreuung mit Realisierung und periodischer Kontrolle

organisiert ist.

Financial Planning soll vermögenden Privatkunden in ihren möglichen Rollen als wirtschaftlich handelnde Individuen, Familien oder Unternehmer in die Lage versetzen, ihre durch den Eintritt oder die Erwartung bestimmter Lebensereignisse ausgelösten finanziellen Ziele zu konkretisieren und unter Berücksichtigung der spezifischen finanziellen, persönlichen und familiären Ausgangslage optimal zu erreichen.

Financial Planning ist auf Basis der Grundsätze ordnungsgemäßer Finanzplanung durchzuführen"

Jetzt kann man weiter trefflich streiten, aber einzelen Produkte sind hier wirklich unnötig.

Da ich neu hier bin, kenne ich meine Signatur nicht, aber mein login name ist gkuesters (15:35, 1. Mär. 2013 (CET), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)

Definition Geldanlage

Leider vermischt dieser Artikel zwei Themen miteinander, in dem er schon im ersten Satz die unbelegte Behauptung aufstellt, Geldanlage und private Finanzplanung seien Synonyme. Das ist nicht der Fall. Geldanlage ist ein Begriff aus der Umgangssprache, private Finanzplanung ist ein per DIN-Norm definierter Prozess. Der Artikel sollte aufgeteilt werden, in einen neuen Artikel "Private Finanzplanung" und einen Artikel "Geldanlage", der den Großteil des Textes des bestehenden Artikels übernehmen könnte. --CommuniCado (Diskussion) 16:23, 10. Mär. 2013 (CET)

Die Wikipedia ist kein kostenloses Werbemedium, in denen die Finanzplaner-Lobby sich begrifflich abgrenzen darf. DIN-Normen haben keine Begriffshoheiten und der Begriff Private Finanzplanung wird in der Literatur international so gut wie gar nicht mit dieser DIN-Norm assoziiert. Er wird sehr allgemein eingesetzt und deckt sich mehr oder weniger mit dem Begriff der Geldanlage, jedenfalls deutlich mehr als sehr spezifische Begriff der Investition. Ich habe die Aufteilung der Artikel daher wieder rückgängig gemacht. --rtc (Diskussion) 12:22, 21. Mär. 2013 (CET)

Ja, völlig richtig, Wikipedia sollte in der Tat keine Werbeplattform sein, sondern darstellen was ist. Dabei gilt es Sachverhalte zu beschreiben, die sich belegen lassen und nicht nur gefühlt oder vermutet so sind. Nachdem der Artikel „Geldanlage“ jetzt zu einer BKS wurde, geht es um die Frage ob „Private Finanzplanung“ ein Synonym für „Geldanlage“ im allgemeineren Sinne ist (Warum ist „im allgemeinen“ eigentlich gesteigert zu „im allgemeineren“, hat das eine Bedeutung, die ich nicht verstehe?).

Im Wikipedia-Artikel zu BKL findet sich diese interessante Stelle: „Fach- oder umgangssprachliche Verkürzungen, die nicht allgemein, sondern nur im Kontext eines bestimmten Themas eindeutig sind, sollten nicht in die Begriffsklärung einbezogen werden. Ein einzelnes Zitat genügt nicht als Nachweis, dass ein Wort den Begriff im Allgemeinen bezeichnet. Im Zweifelsfalle können Wörterbücher oder Thesauri zu Rate gezogen werden, um zu klären, ob eine Homonymität vorliegt. Online ist etwa der Deutsche Wortschatz der Uni Leipzig verfügbar. Gibt eine solche Quelle den Begriff ausdrücklich synonym, ist eine Einbeziehung in die Begriffsklärung angebracht.“ OK, schauen wir also mal in die Wörterbücher: Der deutsche Duden definiert „Geldanlage“ als „Objekt, in dem jemand sein Geld gewinnbringend anlegen kann“, als Synonyme kennt der Duden die Begriffe „Kapitalanlage; [Geld]anlage, Investierung, Investition; (Wirtschaft) Placement“.

Das „Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache“ kennt als Synonyme für Geldanlage „Investition“ und „Kapitalanlage“

Laut OpenThesaurus bedeutet Geldanlage „1. Investition von Geld in etwas, von dem man sich einen Ertrag verspricht 2. das, worin man sein Geld investiert. Synonyme:
Keine“ Das Wortschatz-Projekt der Universität Leipzig nennt als Synonyme „Anlage, Investition, Kapitalanlage, Festgeldanlage“. In der Liste „Signifikante Kookkurrenzen für Geldanlage“ findet sich der Begriff Finanzplanung nicht.

Wiktionary kennt die Definition „[1] Investition von Geld in etwas, von dem man sich einen Ertrag verspricht [2] das, worin man sein Geld investiert“. Als Unterbegriffe werden „Kapitalanlage, Festgeld, Sparbuch“ genannt.

Canoonet nennt als Synonyme für Geldanlage „Geld, Geldvermögen, Geldmittel, Kapital, Finanzausstattung, Geldkapital, Anlage, Asset“. Als Unterbegriffe tauchen auf: „Geld, Eigenmittel, Forschungsmittel, Fremdmittel, Fördermittel, Betriebsmittel, Sparbuch, Festgeld, Termineinlage, Spendengeld, Trinkgeld, Fahrgeld, Haushaltsgeld, Bausparvertrag, Zuwachssparen, Aktienfondssparen, Derivat, Schutzgeld, Mandantengeld, Vermögensanlage, Hypothek, Stammkapital, Auslandskapital, Humankapital, Privatkapital, Kapitalanlage, Bundesmittel, Landesmittel, Haushaltsmittel, Startkapital, Grundkapital, Gründungskapital, Baukapital, Eigenkapital, Fremdkapital, Barkapital, Investition, Investitionsmittel, Wertpapier, Schuldverschreibung, Preisgeld, Steuergeld, Drittmittel, Fördergeld, Finanzinstrument, Steuermittel, Stiftungskapital, Familienvermögen“.

Gablers Wirtschaftslexikon kennt den Begriff „Geldanlage“ gar nicht, stattdessen aber „Finanzplanung“. Aber auch hier keinerlei Hinweis auf ein Synonym namens „Geldanlage“.

Fazit: Kein mir bekanntes deutschsprachiges Wörterbuch stellt fest, das „Geldanlage“ ein Synonym für „Private Finanzplanung“ sei, weder im engen noch im weiteren Sinne.

Die Fachliteratur Zur privaten Finanzplanung existieren in deutscher Sprache erstaunlich wenige Fachbücher, hier die wichtigsten:

  • Böckhoff/Stracke: Der Finanzplaner, Verlag Wirtschaft & Recht, 2003
  • • Gunter Schmidt: Persönliche Finanzplanung: Modelle und Methoden des Financial Planning, Springer Verlag 2011
  • • Wesselin Kruschev: Private Finanzplanung: Die neue Dienstleistung für anspruchsvolle Anleger, Gabler Verlag 2012
  • • Beike/Letzkus/Schlütz: Financial Planning, Gesamtwerk in vier Bänden, Schäffer-Poeschel 2008
  • • Oliver Braun: Entscheidungsunterstützung für die persönliche Finanzplanung, Gabler 2003
  • • Peter J. Krauss: Neue Kunden mit Financial Planning: Strategien für die erfolgreiche Finanz- und Vermögensberatung: Kundenorientierte Strategie in der Vermögensberatung, Gabler Verlag 2003
  • • Rolf Tilmes: Financial Planning im Private Banking. Kundenorientierte Gestaltung einer Beratungsdienstleistung, Uhlenbruch Verlag 2002
  • • Georg Horn: Ganzheitliche Finanzplanung: Das neue Wertebewusstsein von Kunden und Beratern, Gabler 2011
  • • Dirk Farkas-Richling: Private Finanzplanung, Vermögensanlage und Steuern: Know-how für die moderne Finanzberatung und Vermögensverwaltung, Schaeffer-Poeschel 2003
  • • Markus Gramann: Financial Planning als Instrument des Private Wealth Management: Unter besonderer Berücksichtigung der Bewältigung von Informationsasymmetrien, LIT 2006
  • • Dembowski & Ehrlich: Financial Planning, Metropolitan 2002
  • • Josef Dinauer: Grundzüge des Finanzdienstleistungsmarkts: Allfinanz - Private Altersvorsorge - Financial Planning, Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2008

In keinem dieser Bücher wird dargestellt, dass Private Finanzplanung und Geldanlage dasselbe sind. Im Gegenteil, alle diese Autoren betonen, dass private Finanzplanung sich zwar mit Entscheidungen über Kapitalanlage beschäftigt, dass dies aber immer nur ein Teilaspekt sei. Hier ein Zitat aus dem Buch von Prof. Oliver Braun von der Universität des Saarlandes: „Ein Teilproblem der Persönlichen Finanzplanung besteht darin, die Frage zu beantworten, wie die finanziellen Ressourcen Vermögen und künftige Einnahmen unter Beachtung bestimmter Präferenzen so eingesetzt werden können, dass dabei die Präferenzen der Entscheidungsträger möglichst gut berücksichtigt werden“.

Fazit: Auch in der Fachliteratur findet sich kein Hinweis, dass Geldanlage und private Finanzplanung Synonyme im engeren oder weiteren Sinne sind.

Zuletzt habe ich mich gefragt, was wohl jemand sucht, wenn er „Geldanlage“ in das Wikipedia-Suchfeld eingibt. Ich vermute zum einen eine Erläuterung in WAS man sein Geld denn so anlegen könnte. Und zum anderen WIE man das tun könnte. Aus dieser Absicht heraus wäre ein Verweis auf „Private Finanzplanung“ tatsächlich hilfreich für den Leser.

Dass die BKS „Geldanlage“ aussagt „Geldanlage bezeichnet im allgemeineren Sinn die private Finanzplanung“, ist mE nicht zutreffend und nicht zu belegen. Wäre es nicht zutreffender zu schreiben „Geldanlage bezeichnet einen Teilaspekt der privaten Finanzplanung“? Das trifft die Realität und enthält eine nützliche Information und Verlinkung für die Leser. Und damit wäre dann der Weg frei den Artikel "Private Finanzplanung" zu verbessern.--CommuniCado (Diskussion) 20:35, 22. Mär. 2013 (CET)

Erstmal: Gute Arbeit, dass du dir die Mühe gemacht hast, hier so ausführlich zu recherchieren.
Ich kann das soweit nur bestätigen, habe mich jetzt ebenfalls mal umgesehen und nichts gefunden, was konkret bestätigen würde, dass es sich bei "Geldanlage" und "Private Finanzplanung" um echte Synonyme handeln würde. Ich habe, außer in Wörterbüchern, nicht einmal eine exakte Definition des Begriffs "Geldanlage" gefunden.
Solange also durch deutsche Standard-/Fachliteratur nicht belegt werden kann, dass es sich um echte Synonyme handelt - was ich nicht ausschließe, aber im Moment eine unbelegte Aussage darstellt -, halten wir uns an die Definition aus Duden & Co. -- Plankton314 (Diskussion) 12:18, 23. Mär. 2013 (CET)
Ich stimme zu, dass die Begriffe nicht synonym sind. Jedoch hat der Begriff der Investition auch nicht die gleiche Bedeutung wie Geldanlage. Der Begriff der Geldanlage bezieht sich IMO ganz konkret auf eine Investition im Kontext des Oberthemas private Finanzplanung und insofern besteht eine ganz essenzielle Verknüpfung dazu -- im Gegensatz etwa zur Investition im Sinne von Anschaffungen in Unternehmen oder im Sinne der Volkswirtschaft, die ja beide definitiv nicht unter private Finanzplanung fallen. --rtc (Diskussion) 14:57, 23. Mär. 2013 (CET)
Ich denke, wir fahren ganz gut damit, wenn wir uns an der Duden- und Wiktionary-Definition orientieren. Und auf Geldanlage-BKL einen Verweis hierher halte ich auf jeden Fall für sinnvoll.
Soweit ich es verstehe, ist die Duden-Definition auch durchweg richtig:
Objekt, in dem jemand sein Geld gewinnbringend anlegen kann
Sprich die Anlage von Geld durch eine natürliche Person in ein Objekt (hier i. S. v. Anlage-/Finanzprodukt). Und "gewinnbringend"... naja.
Insofern stimme ich zu, dass es um eine Investition im Kontext der PFP handelt. Wie auch CommuniCado schrieb, ist es jedoch eher ein Teilaspekt, als ein Synonym. So hast du es ja jetzt auf der Geldanlage-BKL und in Investition auch formuliert. Das halte ich für stabil.
Mir scheint der Begriff "Geldanlage" eher umgangssprachlicher Natur und nicht exakt durch die WiWis definiert zu sein. Daher ist m.E. die BKL die passendste Lösung. -- Plankton314 (Diskussion) 15:31, 23. Mär. 2013 (CET)
Danke für die fruchtbare Diskussion. Freut mich, dass wir lösungsorientiert weiterkommen. So macht Wikipedia Spaß!
Zuerst mal ein grundlegender Vorschlag: Ich denke wir haben noch eine Menge Diskussionsbedarf zum Artikel „private Finanzplanung“ und auch noch ein wenig zur Weiterleitung von „Geldanlage“. Bevor wir anfangen den Artikel gegenseitig täglich zu verbessern und nachher so was wie einen Edit-War entfacht haben, würde ich vorschlagen erst einmal hier im Diskussionsforum nach einem Konsens zu suchen. Der Artikel hat fast 5 Jahre in der alten Version online gestanden, da kommt es jetzt auf ein paar Tage/Wochen mehr nicht an, bis wir einen richtig guten Artikel gemeinsam hingekriegt haben.
Um die Diskussion hier besser zu strukturieren, ziehe ich mal Zwischenüberschriften in die Diskussion ein, dann können wir gegliedert an den verschiedenen Abschnitten arbeiten, aus denen final der Artikel bestehen soll. Einverstanden? Ich schlage diese Gliederungspunkte vor: Einleitung/Definition - Phasen einer Privaten Finanzplanung - Methodik - Themengebiete und Zielsetzungen - Dienstleistungsangebot - Regelwerke - Abgrenzung zur Finanzberatung - Literatur. Können wir diese Gliederungspunkte an den Anfang dieser Diskussionsseite stellen und die alten Einträge aus 2007 ans Ende, oder muss das chronologisch weitergehen? Habt ihr da ne Ahnung?--CommuniCado (Diskussion) 16:49, 24. Mär. 2013 (CET)
Eine direkte Bearbeitung des Artikels ist erfahrungsgemäß wesentlich produktiver als Vorausdiskussionen. Energie in Diskussionen sollte man nur für konkrete Streitpunkte aufwenden. Dass es manchmal zu Editwars kommen kann, liegt in der Natur der Sache. Ein guter, konsensfähiger Artikel ist das Ziel, nicht der Weg und Vorauskonsense sind immer gefährlich, da sie gerne als Legitimation für eine bestimmte Artikelversion missverstanden werden, wenn später Einwände dagegen auftauchen. Ich bitte jedoch einen wesentlichen Punkt zu beachten: Dies ist die deutschsprachige Wikipedia, nicht die deutsche. Du sagst: "Zur privaten Finanzplanung existieren in deutscher Sprache erstaunlich wenige Fachbücher" Es gibt keine Pflicht, nur, oder überhaupt vorrangig, sich auf deutschsprachige Literatur zu stützen oder sich auf deutschlandtypische Themen zu beschränken. So etwas soll im Gegenteil nach dem WP:NPOV vermieden werden. Daher dürfen Ansätze, Standpunkte, etc. der reichhaltigen Ami-Literatur m.E. nicht nur ein Mauerblümchendasein im Artikel fristen. Bei Deiner Überschriftenentwurf fällt mir gleich "Abgrenzung zur Finanzberatung" ins Auge. Vieles, was auf Rechtsgrundlage der Anlageberatung läuft, nimmt für sich auch in Anspruch, private Finanzplanung zu sein. Ein Artikel sollte neutral die verschiedenen Standpunkte beschreiben (u.a. die von Banken, Finanzvertrieben, Verbraucherschützern, Finanzplanern, Finanzbuchautoren) ohne dem Leser zu suggerieren, dass es scharfe Abgrenzungen gäbe, nach denen nur dieses oder nur jenes "echte" Private Finanzplanung sei. Natürlich kann es beschrieben werden, wenn z.B. bestimmte Finanzplanerverbände den Standpunkt vertreten, dies oder jenes sei die einzig wahre Private Finanzplanung, aber es sollte so geschehen, dass der Artikel sich das nicht zueigen macht. Im übrigen begrüße ich den freundlichen Tonfall, bitte jedoch für Verständnis dafür, dass ich grundsätzlich eine skeptische Distanz wahre und wahren werde, da zu viel Freundlichkeit korrumpierend ist und vor allem auch anfällig für WP:IK ist. Meine Philosophie ist, dass die Entwicklung hin zu guten, neutralen Wikipediaartikeln letztlich ganz wesentlich von der Existenz von Uneinigkeit abhängt. Noch prophylaktisch etwas anderes wichtiges: Wikipedia ist eine Enzyklopädie, kein Ratgeber. Ratgeber sind gerne willkommen, allerdings im Schwesterprojekt Wikibooks. In diesem Artikel sollten die Grundlagen der Privaten Finanzplanung beschrieben werden, nicht eine praktische Anleitung dafür... --rtc (Diskussion) 17:56, 24. Mär. 2013 (CET)
Ich bin bisher mit dem Motto „Freundlich im Ton, klar in der Sache“ immer gut gefahren. In Deinem Kommentar stecken für mich drei hilfreiche Anregungen:
  • Neutralität ist eines der vier Grundprinzipien der Wikipedia, da stimme ich Dir 100% zu. Gute Wikipedia-Artikel werden von Leuten verfasst, die sich mit dem Artikelthema auskennen. Und da ist Neutralität gar nicht so einfach durchzuhalten, den wenn man ein Thema gut kennt, dann hat man idR eine Historie und oft auch eine aktuelle Position in oder zum Thema. Wie sehr daher der eigene Blick verzerrt oder eingeschränkt ist, fällt einem dann erst in der Diskussion auf.
  • Die Literatur und Sichtweise, bzw. gelebte Realität der privaten Finanzplanung außerhalb D/AT/CH ist voll relevant. Das könnte sehr helfen, vor allem wenn es um die Abgrenzung zum Begriff „Finanzberatung“ geht, da Financial Planning z.B. in den Staaten viel stärker „wissenschaftlich“ gelebt wird. Man muss nur ein Mitgliedermagazin der FPA lesen, um den krassen Unterschied in der Denkweise zu den europäischen Planern zu erkennen.
  • Die Abgrenzung zwischen Finanzberatung und Finanzplanung in ihren „Reinformen“ finde ich wichtig, da man so das Wesen des jeweiligen Konzeptes besser versteht. Das in der Realität unzählige Mischformen vorkommen, ist klar, aber da man die nicht alle beschreiben kann, konzentriert man sich auf die „Reinformen“.
Und damit wäre ich dann auch wieder beim Thema: Wie erklärt man FP am Anfang des Artikels? Momentan sagt der Artikel folgendes aus: „Private Finanzplanung (auch: persönliche Finanzplanung) ist die Festsetzung bzw. Analyse der finanziell relevanten Ziele, Umstände, Ereignisse und Risiken im Leben eines Privatanlegers, sowie die Planung des zweckmäßigen Einsatzes der Finanzmittel zu deren Verwirklichung bzw. Handhabung mittels Geldanlagen und Versicherungen.“
Diese Definition empfinde als schwer verständlich und zu eng. Wenn ein Individuum private Finanzplanung machen möchte, aber bisher noch keine Geldanlagen getätigt hat (und das auch nach wie vor nicht vorhat), dann kann es nach dieser Definition auch nie Finanzplanung betreiben, denn es ist ja kein „Privatanleger“. Der Begriff „Privatanleger“ ist Bankenjargon, und soll gegenüber dem institutionellen Anleger abgrenzen. Im Zusammenhang mit priv.FP ist IMO er eher fehl am Platze. Ich schlage vor, wir sprechen von „Individuen und priv. Haushalten“.
Zum anderen behauptet diese Definition PrivFP kenne nur zwei Handlungsfelder (Geldanlagen und Versicherungen). Wäre das traurig, wenn das stimmen würde. Zum Glück hat ein Finanzplaner wesentlich mehr Handlungsoptionen: Steuergestaltung, Nachfolgeregelungen, Vermögensliquidation, Versicherungskündigungen, Güterstandswechsel, Standortswechsel, Arbeitsstatuswechsel, nicht-versicherungsbasierte bAV-Lösungen, Direktinvestitionen, Kreditmanagement, SWAPs, Cash-Flow-Management, familieninterne Vermögensstrukturierung, Financial Education, Stiftungen, Philantrophie, Immobiliensanierungen, Kunst, Sammlungen, Währungsinvestitionen, Derivate, usw. Die Liste ist zum Glück noch viel länger.
Insgesamt würde ich sagen, ist das keine Definition von privFP, sondern von FinanzBERATUNG. Wikipedia definiert Finanzberatung als „eine Beratung von Kapitalanlegern über die Möglichkeiten einer Geldanlage in verschiedenen Anlageformen und Risikoklassen mit dem Ziel der Erwirtschaftung möglichst hoher Renditen auf das anzulegende bzw. angelegte Kapital.“ Das ist zwar auch zu eng (es fehlen hier die Versicherungen), Finanzplanung ist aber eben eine viel weitergehende Dienstleistung. Es mag zwar am Markt etliche „Planer“ geben, die eben nur Finanzberatung unter dem schöner klingendem Begriff betreiben, aber die Planer in Family Offices, im Wealth Management, die vielen freien FDLs und Honorarberater machen etwas ganz anderes, bzw. weit umfangreicheres.
Ich möchte gerne diese Definition zur Diskussion stellen: „Private Finanzplanung (auch: persönliche Finanzplanung oder Financial Planning) ist ein mehrstufiger und methodisch fundierter Prozess, der ein Individuum oder einen privaten Haushalt in die Lage versetzt, Entscheidungen über die Verwendung von Finanzmitteln und Vermögensgegenständen, sowie die Gestaltung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen zu treffen. Da die Durchführung einer priv. Finanzplanung fundierte Fachkenntnisse in zahlreichen wirtschaftlichen Wissensgebieten voraussetzt, wird sie zumeist als Dienstleistung angeboten.
Ziel der privaten Finanzplanung ist es, finanzielle Ziele zu konkretisieren und unter Berücksichtigung der spezifischen finanziellen, persönlichen und familiären Ausgangslage Handlungsempfehlungen zu erarbeiten, die geeignet sind diese Ziele optimal zu erreichen. Dabei bezieht die private Finanzplanung alle Themengebiete, die für den privaten Haushalt finanzielle Konsequenzen haben in die Betrachtung ein und beachtet dabei die Wechselwirkungen zwischen diesen. Private Finanzplanung stellt daher eine ganzheitliche (holistische) Finanzdienstleistung dar.“--CommuniCado (Diskussion) 21:25, 26. Mär. 2013 (CET)
"klar in der Sache" bedeutet aber, dass man einen Standpunkt durchsetzen will, und das ist kein guter Ansatz. Die genannte Definition liest sich nicht nach einer allgemeinen Definition von privater Finanzplanung, sondern geht extrem in die Richtung Werbebroschüre für eine ganz spezifische Finanzplanungsdienstleistung und -philosophie, und Du sagst ja auch, dass Du im wesentlichen eine "Reinform" des Begriffs darstellen möchtest. Das wäre dann aber gerade nicht mehr neutral. Es sollten alle relevanten Standpunkte beschrieben werden, nicht nur der (angeblich) "einzig wahre". Wie ich bereits sagte, schließen sich Finanzberatung und Finanzplanung nicht unbedingt aus. Wir können hier nicht einfach mal ausblenden, was die Banken machen, wenn sie de facto in diesem Marktsegment ein erhebliches Stück vom Kuchen haben (das ist zumindest mein Eindruck). Das, was Du nennst (Handlungsoptionen: Steuergestaltung, Nachfolgeregelungen...), liest man so auch alles im Angebot von Banken im gehobenen Privatkundengeschäft. Darüber hinaus ist es aber bereits ein Problem, unter private Finanzplanung überhaupt vorwiegend eine Dienstleistung zu sehen, denn das würde ja bedeuten: Wenn sich jemand ein Finanzplanungsbuch kauft, und damit dann seine Angelegenheiten selbst regelt, dann sei das ja keine echte Finanzplanung. Der Begriff Finanzplanung bedeutet für sich genommen überhaupt nicht, dass auch nur irgendwie ein Dienstleistungsverhältnis besteht oder bestehen sollte (anders als etwa Finanzberatung -- da steckt es im Wort, dass es einen Berater und einen Beratenen gibt). Ein Artikel sollte auf gar keinen Fall auch nur ansatzweise aus der unterschwelligen Aussage bestehen "Leser, Du bist sowieso zu dumm dafür, Deinen Finanzen selbst zu planen, also such Dir gefälligst einen Finanzplaner, Du gehst ja auch zum Arzt statt Dich selbst aufzuschlitzen" (darauf läuft das mit dem "fundierte Fachkenntnisse in zahlreichen wirtschaftlichen Wissensgebieten voraussetzt" nämlich hinaus). Im Idealfall sollte ein guter Artikel über Finanzplanung einen Finanzplaner eher überflüssig machen. Der Artikel sollte also nicht zu einer Art Verallgemeinerung von Certified Financial Planner werden. Natürlich ist das Dienstleistungsangebot hier eine wichtige Sache, aber das sollte eher ein Abschnitt des Artikels werden (so wie im Moment rudimentär Private_Finanzplanung#Anbieter) als sein bestimmendes Thema. Lange Rede, kurzer Sinn: Der Artikel sollte sich vorwiegend auf das konzentrieren, was man in einem akademischen Lehrbuch zu privater Finanzplanung finden würde, und nicht vorwiegend auf eine Dienstleistung bzw. eine berufliche Tätigkeit. Einleitung aber mal etwas abgeändert bezüglich der angesprochenen Punkte. PS: Communicado ist/war der Name einer PR-Agentur. Wenn Du zu dieser PR-Agentur gehörst, solltest Du eine Wikipedia:Benutzerverifizierung durchführen, wenn nicht, die Umbenennung Deines Accounts beantragen (Wikipedia:Benutzernamen ändern). PPS: "eine Historie und oft auch eine aktuelle Position in oder zum Thema" ist für sich genommen kein so großes Problem, aber schwieriger wird es, wenn man vom Thema auch finanziell abhängig oder beeinflusst ist. In diesem Fall rät WP:IK von einer Mitarbeit eher ab. --rtc (Diskussion) 13:26, 27. Mär. 2013 (CET)
Ich kann Dich beruhigen, ich gehöre weder zu dieser oder irgendeiner anderen PR-Agentur oder sonst einem Marketing-Verein. Communicado ist ein ganz normales Wort aus der englischen Sprache, bei mir nur mit bewusster Großschreibung im Wort. Zum Thema: Der Hinweis, dass man FP ja auch selber machen kann ist voll berechtigt. In der Tat könnte man den (faktisch richtigen) Hinweis darauf, dass FP überwiegend als Dienstleistung konsumiert wird, werbend verstehen. Gehört wohl tatsächlich besser in einen späteren Abschnitt.
Die Definition am Anfang des Artikels sollte mE folgende Grundaussagen beinhalten:
  • FP ist ein Prozess (Das sagt auch ganz konkret der Artikel Finanzplanung aus, das sollte kongruent sein)
  • FP betrachtet den Privathaushalt/Individuum
  • FP bedient sich dabei einer Reihe von Methoden. Die würde ich aber nicht in die Basisdefinition quetschen (auch nicht mit "u.a."), sondern in einen gesonderten Abschnitt. Sonst wird die Definition unverständlich oder überladen.
  • Das Ziel einer FP ist es Handlungen zu identifizieren, die geeignet sind die Zielerreichung des Haushalts zu verbessern. Anders als bei der FP von Unternehmen und Haushalten kann man Zielerreichung nicht so pauschal auf die Maximierung/Minimierung einer bestimmten Rechengröße beschränken oder behaupten "Es geht schlicht und ergreifend darum, den finanziellen Ruin zu vermeiden."
  • Diese Handlungen richten sich auf eine als positiv empfundene Veränderung der wirtschaftlichen Gegebenheiten des Haushalts.
So, das ist mE der Kern des FP. Alle weiteren Konkretisierungen zielen dann schon auf speziellere Unterform des FP ab. Man sollte in der Basisdefinition nur Dinge nennen, die auch wirklich fest zur FP gehören und nicht zu der Sorte "kann drin sein oder aber auch nicht" gehören. Deswegen würde ich konkrete Methoden und Themenbereiche in einem eigenen Abschnitt nennen und näher erklären. Ebenso die konkreten Phasen. Es ist ja auch durchaus umstritten, ob die Umsetzung (also die Auswahl und der Einkauf von Finanzprodukten) noch zum FP gehören.--CommuniCado (Diskussion) 16:13, 27. Mär. 2013 (CET)
Der Begriff "Prozess" gehört zu den abstraktesten überhaupt. Alles ist irgendwie Prozess, oder Teil eines Prozesses.... Solche Begriffe sollte man bei Definitionen vermeiden, siehe WP:OMA. Wenn, dann sollte man vielleicht lieber schreiben, dass Finanzplanung auch die Anpassung eines vorhandenen Finanzplans an veränderte Umstände beinhaltet; darunter kann ein Leser sich eher etwas konkretes vorstellen. Die Methoden habe ich wie gewünscht aus der Einleitung rausgenommen. Das genannte Ziel der Finanzplanung scheint mir schon eine sehr spezifische Sicht zu sein. So etwas sollte besser im Artikel genannt werden, mit Standpunktzuweisung und Quelle dann, denn darf man die Sicht "Maximierung/Minimierung einer bestimmten Rechengröße" (Betrachung von Privathaushalten ähnlich wie Unternehmen -- scheint mir sogar ein ziemlich wichtiges akademisches Paradigma zur privaten Finanzplanung zu sein!) oder die Sicht (nur) "finanziellen Ruin zu vermeiden" als Finanzplanungsphilosophien denn ausschließen? Sicher kann man diese Sichtweisen kritisieren (ebenso wie die von Dir genannte "positiv empfundene Veränderung" auch), aber alleine dass Du sie so direkt ansprichst, deutet ja schon stark daraufhin, dass sie existieren. Wie ich schon erwähnt habe, sollte bei Fragen, zu denen man unterschiedliche Standpunkte einnehmen kann, alle genannt werden, die relevant sind, denn wenn man welche ausschließt, die man persönlich nicht mag, dann wird der Artikel einseitig und unvollständig. Ich hoffe, die Einleitung ist jetzt so allgemein und dennoch spezifisch, dass der Kern von privater Finanzplanung einigermaßen gut getroffen ist. --rtc (Diskussion) 17:17, 27. Mär. 2013 (CET)
Da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt: Ich will keine Aspekte von FP ausschließen (und schon gar nicht weil ich sie nicht „mögen“ würde) ich will möglichst viele einschließen! Ich möchte eine umfassende Definition, die FP in all seiner Mannigfaltigkeit gerecht wird und eben nicht nur ein oder zwei Variante darstellt. Das wäre mein Verständnis einer neutralen Darstellung. Vielleicht hab ich das nicht deutlich genug rübergebracht. Wenn ich sage, man könne „Ruin vermeiden“ nicht als Ziel in eine Definition schreiben, dann will ich damit nicht sagen, dass das kein legitimes Ziel einer FP ist. Aber es ist eben nicht Ziel JEDER pFP. Für manche Haushalte ist es das Hauptziel, für manche ein Nebenziel und für manche irrelevant. Das selbe würde z.B. auch für „Vermögen aufbauen“ gelten. Manche Haushalte wollen das, andere wollen nur erhalten, andere wollen Vermögen abbauen (z.B. durch Übertragungen oder Philantrophie). Und so kann man das für hunderte von möglichen Zielen sehen.
Deswegen empfinde ich die jetzige Definition als nicht-neutral, sie schließt bestimmte Begriffe explizit ein (z.B. „Vermögen und Einnahmen“) und damit andere implizit aus: Kommen Maßnahmen die sich auf Verbindlichkeiten, Ausgaben, Aufwände oder Erträge beziehen bei der pFP nicht in Betracht?
Zum Zusammnenhang von betrieblicher und privater FP: In dem Punkt Ziele unterscheidet sich private Finanzplanung recht deutlich von betrieblicher FP. Unternehmen und öffentliche Haushalte haben recht homogene Grundziele (Liquidität erhalten, Gewinn maximieren, Budget einhalten etc.). Private Haushalte sind da vielfältiger und „bunter“. Die private FP hat aber ihre Methoden zu großen Teilen aus der betrieblichen FP entlehnt, da hast Du völlig recht: Privatbilanz, Aufwands-Ertragsrechnung, Liquiditätsrechnung, Szenariotechnik, Budgetierung. Das ist in der Fachliteratur breiter Konsens.
Zum Begriff Prozess: Fast alle Definitionen von pFP betonen, dass es ein „Prozess“ sei. Du hast recht, das ist ein recht unscharfer Begriff. Damit soll zum Ausdruck kommen, das pFP nicht identisch ist mit dem Ergebnis (z.B. dem schriftlichen Plan oder allgemein der Umsetzungshandlung) sondern das es sich um eine „planvolle“ oder „systematische“ Vorgehensweise handelt, die in verschiedenen aufeinanderfolgenden Phasen abläuft und sich auf Methoden stützt.
Vielen Dank für den Hinweis auf WP:OMA. Ich habe da den guten Hinweis auf „Verben statt Substantivierung“ gefunden, das hat mich zu dieser Definition inspiriert: Bei der Privaten Finanzplanung (auch persönliche Finanzplanung oder Financial Planning) werden für ein Individuum, einen Privathaushalt oder eine Familie in aufeinander folgenden Arbeitsschritten Maßnahmen identifiziert, die zu positiven Veränderungen der wirtschaftlichen und finanziellen Lage führen sollen. Dazu werden die Ziele des Privathaushalts analysiert, ebenso seine finanziellen, persönlichen und familiären Rahmenbedingungen. Die private Finanzplanung entlehnt Methoden aus der betrieblichen Finanzplanung, um ausgehend von den Analyseergebnissen geeignete Handlungsschritte zu erkennen und deren Wirksamkeit zu bewerten. Durch Änderungen in der Struktur von Vermögen und Verbindlichkeiten, Einnahmen und Ausgaben, Aufwänden und Erträgen, sowie anderen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vollzieht sich die Umsetzung der Planung.--CommuniCado (Diskussion) 19:32, 28. Mär. 2013 (CET)
"Kommen Maßnahmen die sich auf Verbindlichkeiten, Ausgaben, Aufwände oder Erträge beziehen bei der pFP nicht in Betracht?" M.E. umfasst die aktuelle Definition diese Punkte; sie stecken im "wie ... dafür zweckmäßig eingesetzt" und stellt sogar zusätzlich den Zusammenhang her zu Einkünften und Vermögen. "In dem Punkt Ziele unterscheidet sich private Finanzplanung recht deutlich von betrieblicher FP" Im Sinne der privaten Finanzplanung als Praxis, aber wie schon diskutiert, wollten wir uns ja nicht auf eine Sicht beschränken. Private Finanzplanung ist auch z.B. ein akademisches Forschungsgebiet, und da werden Privathaushalte oft sehr ähnlich die Unternehmen modelliert und optimiert. Z.B. analysieren Paul Samuelson und co das Ausgabeverhalten eines Privathaushalts als Optimierungsproblem, bei dem im wesentlichen der Erwartungsnutzen maximiert wird. Akademische Sichtweisen auf die private Finanzplanung dürfen nicht ausgeblendet werden, nur weil sie naturgemäß keine unmittelbare praxistauglichkeit haben. Das heißt, professionelle Sichtweisen (z.B. Journal of financial planning) und akademische Sichtweisen (z.B. Journal of finance) müssen beide angemessen zu Wort kommen und das eine darf nicht zugunsten des anderen in der Einleitungsdefinition ausgeschlossen werden. "Vorgehensweise handelt, die in verschiedenen aufeinanderfolgenden Phasen abläuft und sich auf Methoden stützt" Ich rechne auch dies zu den weitestgehend leeren Begrifflichkeiten. Alles ist Methode (und sei es eine naive), alles läuft irgendwie in Phasen ab. Ich lese solche Sachen oft in Einleitungen und lösche sie dann raus, und plötzlich ist die Einleitung sehr viel verständlicher und klarer. Sie werden in der guten Absicht hineingeschrieben, die Definition präziser zu machen; in Wirklichkeit jedoch bewirken sie das genaue Gegenteil! (Übrigens scheint das eine typisch deutsche Sache zu sein; in der en-Wikipedia gibt es dieses Problem sehr viel seltener.) Ich denke, dass Planung nicht das gleiche ist wie ein Plan, kann man beim Leser voraussetzen. Deine neue Definition setzt wieder im wesentlichen die praktische Sicht voraus, und zwar eine relativ spezifische. Ich denke, wir werden da weiterkommen, wenn Du eine Quelle nennen kannst, wo ein solcher praktischer Ansatz beschrieben ist. Den sollten wir dann aber nicht in der Einleitung, sondern an geeigneter Stelle im Artikel darstellen und den Kontext beschreiben (nämlich dass dies z.B. eher keine akademische Sicht ist). Am besten wäre es, wenn Du so etwas wie ein Standardwerk für private Finanzplanung aus praktischer Sicht identifizieren könntest. --rtc (Diskussion) 20:43, 28. Mär. 2013 (CET)

Zu Deinen Anmerkungen möchte ich zunächst einmal etwas Grundlegendes ergänzen: pFP ist eine präskriptive Methodologie und keine deskriptive Theorie innerhalb der Ökonomie. Insofern ist dein Verweis, rtc, auf Ökonomen wie Samuellson irreführend. Wenn Mikroökonomen das Verhalten von Haushalten unter der Nutzenmaximierungshypothese modellieren, tun sie das nicht präskriptiv, sondern als eine vereinfachende Annahme um beobachtete Phänomene in einer Volkswirtschaft zu erklären (also deskriptiv). Das hat mit pFP nichts zu tun, auch nicht als „ein anderer Blickwinkel“, Das ist ganz einfach ein völlig anderes Themengebiet. Nicht in jedem Themengebiet der Ökonomie in dem das Wort “Finance“ auftaucht ist auch pFP drin. Die von Dir vermutete Zweiteilung in eine „praktische“ und eine „akademische“ Definition von pFP gibt es nicht. Falls doch, dann bring bitte Belege. Deine Anregung auch solche Fachjournale wie das „Journal of Finance“ zu Rate zu zeihen, ist sicherlich gut gemeint, führt aber in die Sackgasse. Ich habe mir mal den Spaß gemacht, die Artikelliste des JoF der letzten fünf Jahre zu lesen, da taucht kein einziger Artikel auf, der sich mit pFP beschäftigt. Was kein großes Wunder ist, das JoF befasst sich mit Corporate Finance und den Kapitalmärkten, nicht pFP. Wenn im Journal Artikel auftauchen, die bestimmte Portfoliostrategien untersuchen ist das für eine Finanzplaner sicherlich nicht uninteressant, aber das gilt für alle Themengebiete die innerhalb von pFP zur Sprache kommen können, ohne dass sie pFP in seiner Natur ausmachen. Jetzt aber wieder zurück zum Kern der Sache, der Definition von pFP. Ich bin mit der jetzigen Definition extrem unglücklich, und das aus mehreren Gründen. Zunächst einmal ist die Definition eine Tautologie (idem per idem). Verkürzt man den ersten Satz zu “pF-Planung ist...Analyse...und Planung“, dann wird die verkorkste Logik gut sichtbar. Analyse ist dann logisch nicht Teil der Planung und gleichzeitig doch wieder. Und Planung ist wenn man Planung macht. Nicht sehr erhellend. Das nächste Problem: Der Begriff „Finanzmittel“ ist in einer Definition von pFP sehr unglücklich. Finanzmittel sind laut Duden: „Geld, das für bestimmte [öffentliche] Aufgaben oder Vorhaben benötigt wird oder zur Verfügung steht.“ Damit wäre pFP wieder zu einem Synonym von „Geldanlage“ degradiert und die Diskussion hatten wir ja schon. Auch die Klammeraufzählung („Vermögen und Einnahmen“) macht es nicht besser: Logisch würde das bedeuten, dass Ausgaben, Aufwände, Verbindlichkeiten, Erträge und alle nicht aktivierungsfähigen Gegenstände und Rahmenbedingungen nicht zu den von pFP zu manipulierenden Objekten gehören. Und deine Replik, dass sei irgendwie in der Formulierung „"wie ... dafür zweckmäßig eingesetzt" eingeschlossen, kann ich nicht nachvollziehen.

Schauen wir uns also mal konkret an, was für Definitionen sich in der Literatur finden:

  • „Persönliche Finanzplanung bezeichnet einen kontinuierlichen, interaktiven Beratungsprozess zur Erhebung und Analyse der finanziellen Situation, zum Aufzeigen von Verbesserungsmöglichkeiten, zur Planung von individuellen Maßnahmen, zu deren Realisierung und zur Überwachung der Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen“ Günther Schmidt: „Persönliche Finanzplanung“ 2011
  • „Financial planning is the long-term process of wisely managing your finances so you can achieve your goals and dreams, while at the same time negotiating the financial barriers that inevitably arise in every stage of life. Remember, financial planning is a process, not a product. „ Journal of Financial Planning (www.fpanet.org/WhatisFinancialPlanning/)
  • „Financial Planning is a service, that helps individuals and famlilies to achieve their personal objectives through the construction of an appropriate financial plan. The financial plan represents a journey, from the point of departure - that is , where the individual is at present - to the desired goal.“ Debbie Harrisson: Personal Financial Planning: Theory and Practice (2004)
  • „Financial Planning Is a Process: Despite this ongoing controversy among advisors, financial planning can be defined conceptually as a process that accomplishes both of the following: ascertaining the client’s financial goals, providing a plan (not necessarily written) for achieving the client’s goal. Whether used by advisors or self-planning individuals, the financial planning process has six steps: (1) establish financial goals, (2) gather relevant data, (3) analyze the data, (4) develop a plan, (5) implement the plan, and (6) monitor the plan.“ Robert W. Cooper & C. Bruce Worsham „Foundations of Financial Planning“
  • „Die private Finanzplanung ist ein Prozess, der es Verbrauchern ermöglichen soll ihre persönlichen finanziellen Ziele zu verwirklichen.“ DIN ISO22222

Soweit also mein Streifzug durch die Literatur. Fazit: Legt man diese Definition von Finanzplanung neben- und übereinander, erhält man umfassendes Bild unseres Lemmas und der Kern-Elemente, die in eine Definition gehören: Prozesseigenschaft, Mehrstufigkeit, Zielorientierung, große Themenbreite, Methodenbasierung. Eine gute enzyklopädische Definition muss diese Elemente enthalten. Und zu guter Letzt kommt just in diesen Tagen das von Dir angesprochene Standardwerk auf den Markt: CFP Board Competence Handbook, ISBN 978-1118560860. Das mit Abstand beste und umfangreichste Werk zu pFP. Klar, ein frisch erschienenes Buch kann man nur eingeschränkt als Standardwerk bezeichnen, aber nach dem Lesen dieses Referenz-Schwarte erscheinen einem die deutschen Werke wie ein Bussi-Bär-Heft.--CommuniCado (Diskussion) 20:34, 18. Apr. 2013 (CEST)

Natürlich beschränkt sich die Ökonomie keineswegs auf reine Beschreibung. Wenn Du einmal die erste Ausgabe des Standardlehrbuchs von Samuelson liest, wirst du feststellen, dass Privathaushalte darin noch einen erhebliches Gewicht hatten, das erst in späteren Aussagen langsam zugunsten einer gesamtwirtschatlichen Betrachtung zurückging. Das heißt aber keineswegs, dass diese nur aus der Ökonomie ausgeschlossen sind. Natürlich hat die Ökonomie einen umfassenderen Anspruch als Du es ihr hier zugestehst. Und selbstverständlich finden sich im Journal of Finance viele Dinge, die vollkommen allgemein sind, und von der Aussagekraft keineswegs auf Corporate Finance und Kapitalmärkte beschränkt sind. Von einer "Zweiteilung in eine „praktische“ und eine „akademische“ Definition" habe ich nicht gesprochen. Deine Einwände bezüglich der vorherigen Definition konnte ich nicht nachvollziehen; deine neue hingegen verbog sich ziemlich und war kaum noch unverständlich. Ich habe es nochmal überarbeitet und an die en-Wikipedia angepasst; den Großteil Deiner Arbeit habe ich in den nächsten Abschnitt eingearbeitet, wo dies besser passt. Alle Zitate, die Du nennst beziehen sich auf Finanzplanung spezifisch als Dienstleistung, sind daher voreingenommen und für die Definition diesen umfassenderen Artikels nicht geeignet. Das gilt auch für das genannte Buch; es nur kann als Quelle für private Finanzplanung als Dienstleistung verwendet werden. Ich schlage vor, Du konzentierst Dich erst einmal auf die Erstellung eines Abschnitts "Finanzplanung als Dienstleistung/Beruf" o.ä. und/oder Ausbau des Abschnitts "Anbieter", denn da scheinst Du Dich ja gut auszukennen und einen Überblick über die relevanten Quellen zu haben. --rtc (Diskussion) 00:13, 23. Apr. 2013 (CEST)

Anbieter

Der Abschnitt ist im jetzigen Zustand nicht neutral. „Der Verbraucherschutz bemängelt jedoch seit je her, dass ...“. Das ist unbelegt und hat ein ziemliches Geschmäckle. Wer ist den „Der Verbraucherschutz“ und wie lange ist „seit jeh her“? Der nachfolgende Verweis auf Honorarberater und Steuerberater wirkt da wie Werbung für diese Berufsgruppen. Die Behauptung Honorarberate seien „kleinere Anbieter“ ist für pFP nicht zutreffend. Was Financial Planning angeht, sind Honorarberater eine wichtige Gruppe am Markt und alles andere als klein. Bei Versicherungen wird aktuell überhaupt kein pFP betrieben, mir ist zur Zeit kein einziges Angebot bekannt, bitte Belege bringen. Auch Finanzvertriebe bewegen das Thema kaum, der Löwenanteil liegt bei Banken im Private Banking und vor allem im Wealth Management, sehr stark sind kleine Boutique-Vermögensverwalter und vor allem Family Offices. Mir ist leider keine aktuelle Marktanalyse bekannt, seit den Erhebungen von Tilmes ist einige Zeit vergangen und die Versicherungen und Großbanken haben sich seitdem flächendeckend von pFP verabschiedet. Kennt jemand eine Quelle für aktuelle Zahlen?

Das Thema Berufsverbände und Zertifizierungen sollte in einem eigenen Unterthema behandelt werden, das hat mit Anbietern ja nur indirekt zu tun.--CommuniCado (Diskussion) 19:33, 16. Apr. 2013 (CEST)

Der Verbraucherschutz sind die Verbraucherzentralen und seit "jeh her" heißt genau das: Seit es sie gibt. Wenn Dir das folgende zu viel nach Werbung klingt, kannst Du gerne auch dazu Kritik darstellen, denn diese gibt es schließlich (z.B. dass bei Honorarberatern die Gefahr besteht, dass sie beratungsintensive Dinge empfehlen; dass Steuerberatern oft die Spezialisierung fehlt). Ich denke schon, dass es zutreffend ist, dass Honorarberater kleinere Anbieter sind -- selten dass das über einen inhabergeführten Kleinbetrieb hinausgeht. Der Einwand zu den Versicherungen ist richtig, dies habe ich rausgenommen. Inwieweit Finanzvertriebe eine Rolle spielen weißt Du sicherlich besser als ich, ich würde mich freuen, wenn Du das genau charakterisieren könntest. "einige Zeit vergangen und die Versicherungen und Großbanken haben sich seitdem flächendeckend von pFP verabschiedet" Selbstverständlich sind auch historische Gegebenheiten relevant und sollten dargestellt werden. Wenn es also zumindest ältere Erhebungen gibt, sollten diese mit Veröffentlichungszeitpunkt also genannt werden. --rtc (Diskussion) 00:23, 23. Apr. 2013 (CEST)

Literatur

Der Sinn einer Literaturliste in Wikipedia soll es sein, dem Leser wertvolle Anregungen zu geben, wo er sinnvollerweise weiterlesen kann. Daher sollten Bücher, die aufgrund ihres Alters völlig veraltet sind, nicht auf der Liste erscheinen. Das betrifft den Stiftung Warentest Artikel aus 2000 und „"Haftung im Financial Planning“ von Lammer, aufgrund der vielen Gesetzesänderungen in diesen Themengebieten kann man diese Titel nur noch Wirtschaftshistorikern empfehlen. Und was hat ein zweiseitiger Artikel zu einer unbedeutenden Vermögensstrategie mit pFP zu tun? Stattdessen sollte wohl eher das Referenzwerk drin sein: Beike, Letzgus, Schlütz: „Financial Planning. Gesamtwerk in vier Bänden“, Schaeffer-Pöschl 2008 und außerdem das beste aktuelle US-Buch "CFP Board Financial Planning Competency Handbook". --CommuniCado (Diskussion) 17:23, 16. Apr. 2013 (CEST)

Siehe auch

Hier macht es sicher Sinn zu Finanzberater und Finanzielle Allgemeinbildung zu verweisen. Aber was soll der Verweis auf „Anlagerestriktionen“? Der Artikel beschreibt die gesetzlichen Beschränkungen im Deckungsstock von Lebensversicherungen, was hat das mit pFP zu tun? Auch „Anlagesektor“ erschließt sich mir nicht. Sinnvoller wären: Finanzplanung, Allfinanz, Finanzberatung, Versicherungsberater, Versicherungsmakler, Anlageberatung, Family Office.--CommuniCado (Diskussion) 18:29, 16. Apr. 2013 (CEST)