Diskussion:Rahel Varnhagen (Arendt)
Ich trage hier mal die ausführliche Diskussion aus der Arendt-Diskuseite ein, dann sieht erstens jeder wie dieser Artikel zustande kam und zweitens hat man die ganzen Anhaltspunkte gleich vor Ort parat und kann hier ggf. weiter diskutieren. Anonymus Nr.: 217.184.25.67 00:16, 20. Jun 2006 (CEST)
Ergänzung Rahel Varnhagen und stilistische Bearbeitung
Danke Anonymus, ich werde mir deine Bearbeitung mal in Ruhe anschauen und vielleicht noch etwas modifizieren. Evt. ist der Varnhagen-Teil jetzt zu lang. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: auslagern oder kürzen. Das kann ja noch diskutiert werden. Herzlichen Gruß --Anima 23:48, 8. Jun 2006 (CEST)
Hallo Anima, mir ist grad die Idee gekommen, ob man die Hauptauseinandersetzung mit dem Buch nicht in den Arikel Rahel Varnhagen von Ense verlagern sollte. Dort ist es als Literatur genannt, aber mitnichten eingearbeitet. Dann könnte man auch z.B. die Frage nach dem Status der Briefe Rahels in der Biografie dort behandeln. Man würde im Arendt-Artikel einen kleinen Abschnitt über das Buch schreiben - am besten einen, der kurz und knackig das darin angesprochene Geschichtsbild darstellt, denn das ist ja bei diesem Buch am ehesten wichtig für eine allgemeine Darstellung ihrer Theorien - und weiter auf den Rahel-Artikel verweisen. Ist vielleicht besser, als ein eigenes Lemma anzulegen? Was meinst Du? Herzlich, --Anonymus Nr.: 217.184.25.67 11:33, 9. Jun 2006 (CEST)
Hallo Anonymus Nr.: 217.184.25.67 (Dein Name ist etwas kompliziert), eigentlich möchte ich erst, wenn der Artikel fertig ist, mit euch zusammen darüber nachdenken, wie er aufgegliedert wird. Wenn z.B. Totalitarismus-Buch, Vita actva und Vom Leben des Geistes sowie Urteilen eigene Artikel bekommen, fände ich das für das Varnhagen-Buch auch angemessen. Über Varnhaben gibt es ja noch andere Biografien, habe hier die von Carola Stern stehen. Schaun wir mal später. --Anima 20:49, 9. Jun 2006 (CEST) P.S.: Ich habe gerade mal den Abschnitt "Hannah Arendt über ihr Buch" angeschaut. Was du ergänzt hast (K.Varnhagen als Parvenu, Rahels Glück auf dem Sterbebett sich zu ändern) steht nicht im Vorwort, das als Quelle genannt ist. Das erstere bezüglich ihres Mannes finde ich sehr wichtig und möchte dich bitten, es weiter unten einzuarbeiten und mit der Seitenzahl zu belegen. Letzteres finde ich nicht so geglückt. Ich habe doch zitiert, wie sie sich am Lebensende gewandelt hat. Das möchte ich gern streichen. Bitte nichts aus der Sekundärliteratur aufnehmen, sondern die Aussagen aus dem Buch belegen. Nicht so wichtig finde ich ihre eigene Auskunft, dass Blücher und Benjamin sie gedrängt hätten, die zwei letzten Kapitel zu schreiben. Schöne Grüße --Anima 21:28, 9. Jun 2006 (CEST)
- Hallo Anima, (Du kannst mich gerne weiter "Anonymus" nennen und die Nr. als so etwas wie meinen Nachnamen begreifen und weglassen, vertrauliche Abkürzungen und Koseformen inklusive ;-) Danke für Deine kompetente Kritik. Okay, schreiben wir erstmal los. ist ja vielleicht auch für die Excellenz wichtig, das ausführlicher drin zu behalten...
- Die Textstellen, auf die ich mich bezüglich des Sterbebettes beziehe, befinden sich gleich auf der ersten Seite (nach dem Vorwort). Ich finde sie außerordentlich wichtig, insbesondere für den Entstehungsprozess des Buches, da Arendt von diesem einen Zitat ihre gesamte Berechtigung, Rahels Biografie zu schreiben, ableitet, denn sie möchte sie ja stellvertretend so kritisch schreiben (als Rahels "Selbstkritik"), weil Rahel das nicht mehr kann, weil sie sich eben erst auf dem Totenbett ihrer jüdischen Geschichte bewusst wird und nicht mehr versucht, dies zu verdrängen. (Das ist schon ein besonderes Verhältnis einer Biografin zu ihrer Heldin, das schafft eine Carola Stern nicht!): "Welche Geschichte! - Eine aus Ägypten und Palästina Geflüchtete bin ich hier und finde Hilfe, Liebe und Pflege von Euch!...Mit erhabenem Entzücken denk' ich an diesen meinen Ursprung und diesen ganzen Zusammenhang des Geschickes, durch welches die ältesten Erinnerungen des Menschengeschlechts mit der neuesten Lage der Dinge, die weitesten Zeit- und Raumfernen verbunden sind. Was so lange Zeit meines Lebens mir die größte Schmach, das herbste Leid und Unglück war, eine Jüdin geboren zu sein, um keinen Preis möcht' ich das jetzt missen." So berichtet Varnhagen von Rahels Totenbett. Dreiundsechzig Jahre hat sie gebraucht zu lernen, was 1700 Jahre vor ihrer Geburt begann [...]. Schwer mag es sein, seine eigene Geschichte zu kennen, wenn man 1771 in Berlin geboren wird und diese Geschichte schon 1700 Jahre früher in Jerusalem beginnt. Kennt man sie nicht, und ist man auch nicht geradezu ein Lump, der jederzeit gegebenes anerkennt, Widriges umlügt und Gutes vergißt, so rächt sie sich und wird in ihrer ganzen Erhabenheit zum persönlichen Schicksal, was für den Betroffenen kein Vergnügen ist." (RV 1981,S.15) Arendt verwendet Rahels (individuelle) Geschichte also, um zu zeigen, wie sich Geschichte überhaupt auf ein Individuum (den kleinen Schlemihl von Mensch) auswirkt, wenn es kein beständiges Bewusstsein dafür gibt. Rahel würde, so ihre These, dies selbst so sehen, wenn sie sozusagen eine zweite Chance gehabt hätte, ihr Leben zu leben. Mit dieser Biografie versucht Arendt, dies stellvertretend für die Romantikerin durchzuführen. Ich fand, das gehört in die Einleitung, als deren Textgrundlage ja nicht unbedingt nur das Vorwrt genommen werden muss. Schließlich wissen wir Interpretierende stets mehr als die Autorin selbst ;-)
- Die Parvenu-Sache wird m.E. gerade in den letzten beiden Kapiteln abgehandelt. Ich fand es gut, bereits anfangs darauf hinzuweisen, da somit Varnhagens Verhalten bzw. Arendts Kritik an ihm direkt am Anfang deutlich wird. Dann schließt sich am Ende der Kreis, und bei so einem komplexen Thema schaden - mit Verlaub - Wiederholungen nicht unbedingt. Zu diesem zweiten Punkt komme ich heute leider nicht mehr, aber ich bleibe dran. Mit herzlichem Gruß,--Anonymus Nr.: 217.184.25.67 13:02, 10. Jun 2006 (CEST)
- PS. Leider hat man sich meines Wissens entschieden, in der Forschung, selbst in der feministischen, bei "Rahel" zu bleiben, da mit "Varnhagen" nun mal der Mann gemeint ist. Tztz, it's a man's world...
- Hallo Anima, ich habe den Vorwurf an Varnhagen im Vorwort stets mit seiner Charakterisierung als Parvenu zusammengelesen. Auch wenn sie das dort nicht explizit sagt. Ich habe die Info mal ganz dort rausgenommen und unten eingebaut bzw. bin noch mal heftigst eingestiegen. Man muss wohl noch einiges glätten... - Ansonsten habe ich großen Mist mit den Zitaten gebaut! Ich bin so sehr davon ausgegangen, dass die Piper-Ausgabe, die in der Litliste erwähnt ist, auch meine ist (Neuauflage 1981, aber 1992/9.Aufl.!), dass ich einfach fröhlich drauflos zitierte, und nun ham wa den Salat. Unten steht dies: (dt. Rahel Varnhagen: Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik. München, 1959; Piper, München, 2003 ISBN 3-492-01038-5), aber Du zitierst 1981. Was machen wir nun? Gruß,--130.133.208.174 (d.i.Anonymus Nr.: 217.184.25.67) 10:10, 11. Jun 2006 (CEST)
- Ich sehe gerade, dass du wirklich die andere Ausgabe hast. Zitier doch dann bitte jeweils 2003, S. xy. Beim Eichmann-Buch und beim Totalitarismus-Buch gibt es dieselben Probleme. Das muss noch vereinheitlicht werden, sicherlich viel Arbeit. Wenn du kannst, besorg dir die Ausgabe von 81-98. Wie man auch hier sieht, warten wir wohl noch etwas mit dem Exzellenz-Antrag.--Anima 22:03, 11. Jun 2006 (CEST)
Hallo Anonymus, du hast Recht, ich zitiere die Neuauflage 1981, die allerdings 1998 in 10. Auflage erschienen ist. Das müsste eigentlich keinen Unterschied machen. Bitte sei beim Zitieren ganz genau. Die Literaturliste werde ich dementsprechend anpassen. Kannst du bitte wieder Rahel Levin oder Varnhagen schreiben. Mir sträubt sich alles, wenn ich daran denke wie Hans (Mommsen) und Daniel (Cohn Bendit) über Hannah diskutiert haben. Karl und Martin hatten ja auch spezielle Beziehungen zu ihr. Ich weiß, dass A. z.T. selbst Rahel schreibt, halte es aber noch nicht für Theoriebildung, wenn wir hier die korrekte Bezeichnung verwenden, die ja auch im Titel steht. Times they are changing! P.S. Was die IP ergänzt hat, finde ich nicht so gelungen. Wenn man einzelne Aussagen ohne Zusammenhang zitiert, klingt das schon sehr merkwürdig. Mir wäre es am liebsten, den großen Artikel über das Buch bald unter ein eigenes Lemma zu bringen. Jetzt wird es wirklich zu lang. Ich würde gern eine Kurzform meines Beitrags hier in diesem Arikel belassen und den Rest auslagern, denn nunmehr geht es zu viel um Einzelheiten, die mit Arendts politischem Denken nichts oder nur wenig zu tun haben. Und das Varnhagen-Buch gehört wohl nicht zu ihren Hauptwerken. Jetzt ist der Abschnitt jedenfalls in diesem Rahmen zu lang. Nur das Wesentliche kann hier stehen und das ist beispielsweise die Sache mit G. Varnhagen als Parvenu. Schöne Grüße --Anima 21:49, 11. Jun 2006 (CEST)
- Hallo Anima, ich habe ja wie gesagt die 9. Auflage des 1981er-Piper-Taschenbuches von 1992 und es ist mir ein Rätsel, warum unsere Seitenzahlen so stark divergieren. Geht bei Dir nicht das Vorwort von S.7-13 und ab S.213 beginnen die Rahel-Briefe? Enthält Deine Auflage noch andere Texte? Ich kann mir das andere nicht besorgen, werde aber die Zitate kenntlich machen. Ggf. übernehme ich es, 'Deine' Zitate in 'meinem' Buch zu suchen und anzugleichen. Auf der anderen Seite ist es nur ein Enzyklopädie-Artikel, der/die Leser/in soll gut informiert werden, was auch mit zwei Zitat-versionen funktioniert. Aber bitte mache Dir über Korrektheit hier keine Sorgen; genaues Zitieren ist mir selbst ein Bedürfnis! Selbstverständlich würde ich auch nie "Hannah" für Arendt schreiben, aber bezüglich Rahel muss ich Dir widersprechen und versuchte das auch deutlich zu machen: Eine absolut (sowohl wissenschaftliche wie politisch) korrekte Bezeichnung in der Romantikforschung für Rahel Varnhagen IST "Rahel". Man kann dem begegnen, wenn es einem persönlich widerstrebt, indem man sie häufiger "Rahel Levin"/"Rahel Varnhagen" nennt (so macht es z.B. Irmela von der Lühe, sie schreibt dann auch durchgehend "Hannah Arendt" oder "Christa Wolf", was ich eher unpraktisch finde). [Irmela von der Lühe: "Das klingt bemerkenswert modern..." Traditionsbrüche im Bild romantischer Frauen. In: Text+Kritik, Heft 143, Aktualität der Romantik, Juli 1999. S.48-59.] Aber "Varnhagen" ist fürs Karlchen reserviert, sonst gibt's Verwirrung :-)
- Schade, dass Dir meine Umarbeitungen nicht gefallen. Ich hoffe jedoch noch im Geheimen, dass Deine Kritik sich nur auf die unkommentierten Zitate bezieht. Ich änder dies noch, und Du kannst ja mal sagen, ob's so besser ist.
- Baldiges Auslagern ist wohl das beste (Vom eigenen Lemma hast Du mich überzeugt). Darauf freue ich mich, dann können wir auch richtig mit Sekundärliteratur arbeiten und das Buch sein Eigenleben entwickeln lassen. Bei der Kurzfassung fände ich drei Punkte wichtig: 1.Entstehungsgeschichte (Benjamin fand ich übrigens deshalb wichtig, weil der ebenfalls ein wichtiges Buch über die Romantik geschrieben hat. Ob wir ihn aber in der Kurzfassung belassen? 2. Arendts Geschichtsauffassung und ihr Anspruch, warum eine Biografie (Geschichte rächt sich, Kritik=Rahel Varnhagens Selbstkritik), 3. Den Sonderstatus der letzten beiden Kapitel = Das Paria+Parvenu-Konzept, also Rahel Varnhagens problematisches Verhältnis zur Wahrheit, Karlchen als Aufsteiger...
- Es macht Spaß, so zusammenzuarbeiten! Gruß, --Anonymus Nr.: 217.184.25.67 01:43, 12. Jun 2006 (CEST)
- PS. Wir könnten natürlich auch - wie in letzter Zeit häufiger hier in der WP - mit Fußnoten arbeiten. Magst Du das? (Vgl. z.B. Felix Fabri)
Hallo Anonymus, ich habe gerade geschaut und werde noch etwas (sehr wenig) ändern. Mir gefällt deine Erweiterung gut. Bei einer Sache bin ich ganz sicher: Sie hat sich taufen lassen, um aufzusteigen, hatte aber vorher keine jüdische Religion, sondern wie wir geschrieben haben, einen deistischen Standpunkt. Sie war Jüdin von Geburt aber nicht der Religion nach, genau wie Hannah Arendt.
Ich arbeite auch gern mit dir zusammen und der Abschnitt ist nun wirklich viel besser geworden. Ich kürze mal ein kleines bisschen, und dann schaun wir mal. Ja, meine Ausgabe enthält noch einen relativ umfangreichen dritten Teil mit Briefen Rahel Varnhagens und einer Kurzbiografie. Die Sache mit dem Vornamen können wir so lassen, wenn es passt, setze ich den Nachnamen dahinter. Mit Karl meinte ich übrigens Jaspers. Ja, ich fände es toll, mit Fußnoten zu arbeiten, dachte nur, wir warten, bis der Artikel fertig ist. Wenn ausgelagert wird, kannst du ja die Fußnoten direkt anbringen. Falls du die Überprüfung und Anpassung der Zitate übernehmen könntest, würde mich das sehr freuen. Da kommt noch einiges in den anderen Abschnitten auf uns zu. Herzliche Grüße--Anima 18:26, 12. Jun 2006 (CEST)
- Mir gefällt der Text jetzt gut. Schöne Teamarbeit. Du hast sehr wichtige Dinge ergänzt. Nur der Vorwurf der Fälschung aus dem Vorwort mit dem Parvenu-Vorwurf steht immer noch nicht an der "richtigen" Stelle. Ich habe diese allerdings nicht gefunden. Du? --Anima 19:19, 12. Jun 2006 (CEST)
P.S. Gerade ist mir eingefallen, wir könnten den Fälschungsvorwurf ziemlich nach vorn schieben und die Parvenu-These etwas weiter nach unten.--Anima 22:59, 12. Jun 2006 (CEST)
- Hallo Anima,
- ich übernehme es gerne, die Zitate anzupassen, kann dies jedoch nur sei der Rahel-Biografie, besitze leider keine weiteren Bücher von Arendt. Vielleicht gibst du mir, damit ich die Zitate leichter finde, noch ein paar strukturierende Anhaltspunkte zu Deiner Ausgabe (Vorwort: S. x-y, Kapitel Jüdin und Schlemihl: S. z-xx, Anfang, Mitte, Ende, etc.)
- Einen kleinen Änderungsvorschlag: Das Kapitel "Hannah Arendt über ihr Buch" sollte man vielleicht besser in "Die intention der Autorin" oder "Arendts Anspruch" oder so umbenennen. Dann passt die Geschichtsauffassung besser hinein und wir müssen nicht so eng an ihren Aussagen kleben.
- Vielleicht hatte ich den Satz "Aufgrund der Heirat mit Varnhagen 1814 ließ sie sich auf die Namen Antonie Friederike taufen" in die falsche Richtung ver'bessert'. Mich störte die Verdrehung darin und dass man zuviel auf einmal damit wollte. Müsste es nicht vielmehr heißen: Um heiraten zu können, ließ sie sich taufen. (Also höchstens "Aufgrund ihrer Heiratsabsicht ließ sie sich taufen.") Das ist doch die wichtige Info. Nebensache, aber damit in Zusammenhang stehend ist dann der Name, den sie annahm. Aber sie ließ sich ja nicht "Antonie Friederike" taufen, weil Varnhagen sie sonst nicht geheiratet hätte, weil er diesen Namen so liebte oder so... ;-)
- Als letztes finde ich eigentlich, dass Fälschungsvorwurf und Parvenu-These zusammengehören und dass sie auch an geeigneter Stelle stehen: Nämlich wenn im Verlauf der Biografie Karl August auftaucht und wir nun an dieser Stelle das Bild, das Arendt von ihm zeichnet, komprimiert loswerden. Evtl. müsste man es noch eleganter einfügen bzw. sogar an dieser Stelle mehr über ihn schreiben...?
Gruß, --Anonymus Nr.: 217.184.25.67 00:02, 16. Jun 2006 (CEST)
Hallo Anonymus, der modifizierte Gliederungspunkt (Intention) ist klasse. Die Tauferei habe ich nach deiner Vorlage umformuliert, die Ausführungen über A.Varnhagen etwas tiefer gesetzt, nicht auseinandergerissen. Er war ja wohl zunächst kein Parvenu, sondern gescheiterter Student. Offenbar war seine Frau an seinem Aufstiegsstreben (Parvenu) ziemlich beteiligt. Dass er die Rede auf dem "Totenbett" veröffentlicht hat, deutet doch darauf hin, dass er ganz zum Schluss akzeptiert hat, dass seine Frau Jüdin war. Nun steht Arendts Ausführung dazwischen, so dass sich der Leser eher selbst ein Bild machen kann. Ist dir bekannt, ob der Vorwurf bezüglich der Fälschungen berechtigt ist? Ich hatte mal angefangen, die Zitate zu beschreiben. Ich glaube, es geht schneller, wenn ich "deine Zitate" raussuche. Es sind erheblich weniger. Kannst du mir bitte die jeweilige Überschrift des Kapitels angeben und - wenn es nicht zu viel Arbeit macht- den Anfang des Absatzes? Melde dich auch bitte, wenn du bezüglich der A.Varnhagen-Parvenu-Platzierung nicht zufrieden bist. Einen schönen Sonntag wünscht --Anima 20:24, 16. Jun 2006 (CEST) Zwei Stellen habe ich bisher nicht gefunden, die anderen schnell.
- Hallo Anima,
sehr gut, die Platzierung unserer 'Problemstelle'. Sie bietet nun einen schnurpsigen Übergang zum nächsten Kapitel. Famos! Die Fälschungsvorwürfe Varnhagen betreffend gelten in der Literaturgschichte als berechtigt und berüchtigt. Das berühmteste Beispiel ist, dass er bei der Beschreibung einer Gesellschaft (oder so) jemanden, der mit B. anfing (ich weiß leider nicht mehr wen), nur als B. in seiner Briefausgabe nannte, obwohl Rahel seinen vollen Namen ausgeschrieben hatte, um auf diese Weise zu suggerieren, Rahel habe hier Beethoven getroffen. Und schließlich gibt es Spekulationen, dass Rahel Beethovens "heimliche Geliebte" gewesen sei [1] ...
Hier 'meine' restlichen Zitate mit Ortsangabe:
- "Leicht ist es, das Leben in der Fremde zu lieben." (RV 1981/9, S. 75) ist ohngefähr die Mitte (5. Seite) des Kapitels "Flucht in die Fremde" und Beginn eines Abschnitts.
- "Sie wird richtig dumm und platt vor lauter überschwenglichem Glück darüber, daß man ihr gnädigst erlaubt mitzutun." ist auf der vorletzten Seite des Kapitels "Bürgerliche Verbesserung" und ebenfalls Beginn eines Abschnitts.
- "Um ein Parvenu zu werden, muß man mit der Wahrheit bezahlen, und dies will Rahel nicht." ist im ersten Drittel des Kapitels "Zwischen Paria und Parvenu" (von 15 Seiten bei mir die sechste). Letzter Satz des Abschnitts "Rahel hat sich ebenso redlich um das alles bemüht, wie [...]"
Noch zur Korrektheit der Zitate:
- "Gerade weil Juden außerhalb der Gesellschaft standen, wurden sie für kurze Zeit eine Art neutraler Boden, auf dem sich die Gebildeten trafen." (RV 1981, S.72) klingt, als ob die Juden eine Art neutraler Boden sind... gemeint sind wohl die jüdischen Salons. Hier müsstest Du noch das Bezugsnomen in eckiger Klammer einfügen...
- Es ist besser, nur eine Anekdote zu sein als ein Mensch mit Eigenschaften." (RV 1981, S.142) Müsste hier noch ein Komma hinein?
- „Worauf es ankam war, dass man sich geistig gegen die Aufklärung, politisch gegen Frankreich und gesellschaftlich gegen den Salon zusammenfand. Als direkter Protest gegen den jüdischen Salon der Zeit muss der Ausschluss der Frauen verstanden werden.“ (RV 1981, S.136) ist Neuschrieb. Arendt hat aber die alte Rechtschreibung verwendet. Oder schwyzerlt sie hier gar...
- "Jeder Versuch,... den unnatürlichen Zustand zu lösen, wird Frivolität genannt." Wenn die Punkte von Dir sind, müssen sie in eckige Klammern.
So langsam wird's doch! Wann lagern wir aus? Lieben Gruß und SchöWo'ende, Dein --Anonymus Nr.: 217.184.25.67 17:46, 17. Jun 2006 (CEST)
Hallo Anonymus, super, dass du meine Unkorrektheiten gefunden hast. Vielen Dank, dass du so genau nachgeprüft hast. Offenbar schreibe ich inzwischen schon in neuer Rechtschreibung ab. Ein kleines Problem gibt es noch: Das Zitat: „Es ist besser...“ steht nicht auf S.142. Ausgedacht habe ich es mir wohl nicht, kann es im Moment aber nicht finden.
Das findet sich... :-) Anonymus Nr.: 217.184.25.67 09:31, 19. Jun 2006 (CEST)
Zur Auslagerung: Wie wäre es mit etwa 2/3 in den neuen Artikel, den du ja sicherlich noch erweitern wirst. Ich kann mir vorstellen, dass du anfängst, du bist für dieses Buch eher Fachperson als ich. Ebenso gern können wir es umgekehrt machen. Ich glaube, wir neigen beide nicht zur Rechthaberei und werden bestimmt zu einer gemeinsamen Lösung kommen. Wichtig ist ja wohl, alles im Hauptartikel zu belassen, was über das Einzelschicksal hinaus geht und die Stellung einer gebildeten Jüdin in Deutschland im 19. Jh. beleuchtet, außerdem ihren Paria- und Parvenu-Ansatz. Andererseits gefällt mir die Fassung jetzt ziemlich gut. Ich könnte mir auch vorstellen, eine Einleitung zu schreiben, in dem Sinne, dass der erste Teil einen Überblick über Arendts Leben und Werk bietet, der zweite einen vertieften Einblick in ihre Hauptwerke. Schreib doch bitte deine Meinung. Ganz herzliche Grüße --Anima 20:08, 18. Jun 2006 (CEST)
- Guten Morgen, Anima, ich würde vorschlagen, 1.) den Text wie er jetzt ist, als Arbeitsgrundlage in den neuen Artikel Rahel Varnhagen. Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik zu nehmen und ihn dann langsam zu erweitern, was - wie ich meine - viele Teile gar nicht betreffen wird. Für den Arendt-Artikel halte ich ihn zu lang und sich zu viel um Rahel selbst drehend, was dann ja wiederum eigentlich in den Rahel-Artikel gehört (Aber das ist ein anderes Problem). Man würde ihn also 2.) dort wo er jetzt ist auf Arendt bezogen kürzen, wobei man vielleicht irgendwo einen Vermerk anbringen müsste, dass dies so ist (in etwa "eine längere Fassung befindet sich hier", oder the-other-way-round). Arbeitsteilung: 1.) übernehme erstmal ich, 2.) liegt in Deinen kompetenten Händen. (Und irgendwann gucken wir mal, was der/die andere da so gemacht hat...) Wär das was? Gruß --Anonymus Nr.: 217.184.25.67 09:43, 19. Jun 2006 (CEST)
- Einverstanden. Schöne Grüße --Anima 13:59, 19. Jun 2006 (CEST)
Bild?
Ich fände ein Bild nett.
zB--Ot 07:41, 21. Jun 2006 (CEST)
Eine schöne Idee. Gut wäre, ein Bild von Rahel und eines von Arendt gegenüberzustellen. Schade fände ich allerdings, hier von Rahel genau das gleiche Bild wie im Rahel-Artikel zu nehmen. Am liebsten hätte ich diese beiden Bilder hier[2], da sie auch auf einem der Buchcover zusammengeführt werden.. Kennst Du, Ot, Dich mit Bilderrechten und so aus. Wie kommt man an solche Bilder? Gruß, --Anonymus Nr.: 217.184.25.67 01:30, 25. Jun 2006 (CEST)
- Das ist nicht so einfach - guck doch mal hier: Wikipedia:Bildrechte Gruß--Ot 07:18, 25. Jun 2006 (CEST)
So...
...hier haben wir für den Anfang immerhin eine junge Hannah Arendt aus den Commons.--Anonymus Nr.: 217.184.25.67 11:13, 25. Jun 2006 (CEST)
Lemma
Hmm. Untertitel von Büchern werden normalerweise - aus naheliegenden Gründen - nicht mit ins Lemma aufgenommen. Angesichts der hochgebildeten Autoren hier brauche ich nicht auf historische Auswüchse diesbezüglich hinzuweisen. Mein Vorschlag wäre es, das Lemma nach Rahel Varnhagen (Arendt) (analog zu Metaphysik (Aristoteles)) oder Rahel Varnhagen (Buch) (unschön, aber das gibt es auch) zu verschieben und aus dem Redirect Rahel Varnhagen eine BKL zu machen. Unter diesem Titel ist das jedenfalls nahezu unauffindbar. Schöne Grüße, --Markus Mueller 21:32, 15. Jul 2006 (CEST)
- Hmm hmm hmm. Schade, ich mag den historisch langen Titel :-) ... Wäre aber einverstanden, am ehesten mit Rahel Varnhagen (Arendt). Mags aber nicht selbst unternehmen. Bitte. Danke. --Anonymus Nr.: 217.184.25.67 23:37, 26. Feb. 2007 (CET)
- Aus dieser BKL habe ich wieder einen Redirect gemacht, weil ich das für eine Schnapsidee halte. Analog könnte man auch unter Goethe statt des Redirects eine, allerdings sehr lange, BKL aufmachen, wo dann alle Bücher mit Goethe im Titel aufgeführt sind.
- Mit Rahel Varnhagen ist nun wirklich in 99% der Fälle Frau Varnhagen gemeint (und nicht ein Buch von Frau Arendt); das ist einer der klarstmöglichen Fälle, wo ein Redirect zwingend geboten ist. — PDD — 19:56, 7. Jan. 2008 (CET)
VHS-Hietzing
Liebes kleines Video 1min. --Anton-kurt 10:59, 4. Jul. 2008 (CEST)
Lob
Hallo, ich hatte mich gerade gefragt, wer Anne ist und freue mich, dass es in dem Artikel steht. Liebe Grüße --Catfisheye 21:01, 23. Jun. 2010 (CEST)
Rezensionen
Für den, wie es scheint, eher unwahrscheinlichen Fall, dass mal ein Abschnitt "Rezensionen" eingerichtet wird, verweise ich auf den Artikel von Judith Klein, Jüdin, Paria, Parvenu im Freitag vom 17. Juni 2021, Seite 21 (Abteilung Literatur). --Cabanero42 (Diskussion) 18:58, 23. Jun. 2021 (CEST)