Diskussion:Schlachthof 5 (Film)
Nicht einfach nur PTSD oder Kriegserinnerungen
In dem Film geht es nicht einfach nur darum, daß er nach dem Krieg nicht von seinen Kriegserinnerungen loskommt. Es gibt mehrere Stellen, wo Ereignisse aus der Zukunft Auswirkungen auf die Vergangenheit haben. Zum Beispiel: Weil die Schauspielerin auf dem fremden Planeten in ferner Zukunft ihn fragt, was er von einem Kuß hält, stammelt er 1944 seine Antwort, woraufhin der Psychosoldat auf ihn losgeht und ihn anschreit, was überhaupt erst dazu führt, daß sie von den Deutschen entdeckt werden und in die Kriegsgefangenschaft geraten. Auch kennt Pilgrim mindestens Jahrzehnte vorher den genauen Ort, Art und Zeitpunkt seines Todes, wenn nicht schon immer.
Hier geht es also definitiv nicht um PTSD und daß er mit seinen Kriegserinnerungen nicht fertigwürde, sondern Pilgrim wird ganz körperlich durch die Zeiten geschleudert, wie das etwa in Butterfly Effect (2004) oder Zurück in die Vergangenheit (1988-1993) der Fall ist, allerdings mit nur einer einzelnen, unveränderbaren Zeitlinie. Deshalb gibt es im Buch wiederholt Hinweise auf Insekten, die wie eingefroren ewig in Bernstein gefangen sind, und der Außerirdische sagt zu ihm an einer Stelle: "Sie sind hier, Sie sind immer hier gewesen und Sie werden immer hier sein." Und an anderer Stelle heißt es: "Kein Anfang, keine Mitte, kein Ende. [...] für eine kleine Weile tot sein und dann wieder leben."
Pilgrim lebt im Grunde in einem Gödel-Universum, wo alle Momente des Universums (oder zumindest eines Lebens) gleichzeitig und gleichberechtigt nebeneinander existieren und ein andauernder willkürlicher, eben nichtlinearer Übergang zwischen verschiedenen Momenten möglich ist, so daß sich auch alle Momente vorwärts wie rückwärts gegenseitig beeinflussen, also auch die Zukunft einen Rückgriff auf die Vergangenheit machen kann und schon immer vorgenommen hat, ohne die Kausalität zu verletzen, usw. Das Gödel-Universum steht so ähnlich still, wie die Insekten im Bernstein stillstehen und auf ewig präpariert sind, weil alle Momente des Universums gleichzeitig wie statisch räumlich nebeneinander, übereinander usw. stehen, ineinandergreifen und sich wie die Elemente eines baustatisch feststehenden Gebäudes gegenseitig tragen. Man spricht aufgrund dieser quasi baustatischen Eigenschaft, wo sich eigentlich nie was tut oder verändert, sondern alles nur gegenseitig stützt, auch vom Blockuniversum.
Von daher sollte der Artikel definitiv umgeschrieben werden, da er bis jetzt so klingt, als wenn es einfach nur um PTSD ginge. --79.242.222.168 02:15, 18. Aug. 2016 (CEST)