Diskussion:Siegfried Melchinger
Revert vom 15. März 2011
ich staune, dass Du meine mit Lit belegte Ergänzung revertiert hast. Das ist ein sehr ungewöhnliches Verfahren und wahrscheinlich auch grenzwertig. Ich war grade dabei, das Buch wieder ins Magazin der UB einstellen zu lassen, was erwartest Du nun? gruß--Goesseln 18:05, 15. Mär. 2011 (CET)
- Ich erwarte, dass Du wörtlich zitierst. Was steht da auf S. 178-181 in Schreiben, Knappwurst, abends Gäste : Erinnerungen über Melchinger tatsächlich? Dein Antisemitismusvorwurf wiegt schwer und wird nicht unbedingt in der biografischen Literatur bestätigt. --Artmax 18:33, 15. Mär. 2011 (CET)
- ich werde Dir nicht die ganze Seite von Henning Rischbieter abtippen, aber Du kannst Sie auch selbst ergoogeln, ich hatte bislang nur das Buch (klassische Papierarbeit) und mir gar nicht erst die Mühe mit dem Googel gemacht. Von einem Revertierer erwarte ich allerdings etwas mehr Umsicht.
- Deinen Revert sehe ich immer noch als unfreundlichen Akt an, das ist mir bei gut 10.000 Edits so noch nicht passiert. Ich staune immer noch. Aber einmal musste es ja wohl kommen ...
- nb. dass beim Munzinger-Archiv keine NS-Verwicklungen stehen, das hätte ich gedacht, dass das einem so erfahrenen Autor wie Dir wohl bekannt ist. (Ich könnte ich Dir die fehlende NSDAP-Parteimitgliedschaft bei Deutschen Diplomaten über fünfzigmal zeigen).
- gruß --Goesseln 19:10, 15. Mär. 2011 (CET)
Hallo Goesseln, eine große Bitte: fühle Dich nicht angegriffen. Wir haben beide das Ziel, gute Artikel zu machen und bei mir findest Du dazu jede Unterstützung. Der Antisemitusmusvorwurf platzte das etwas unvermittelt hinein, befand sich auf der falschen (nämlich unenzyklopädischen) Spracheben und wurde dadurch POV. Was Rischbieter essayistisch in seiner Enttäuschung über Melchiger schreibt ist sprachlich die eine Sache, der Artikel über Melchinger der andere.
- 1990 entdeckte Henning Rischbieter, ebenfalls Herausgeber von Theater heute, dass Melchinger in seiner Zeit als Redakteur beim Frankfurter General-Anzeiger antisemitische Kritiken verfasst hatte. So schrieb er 1938 über Elisabeth Bergner „Die sinnlose Überschätzung ihrer Schauspielerei ist ein Symptom der jüdischen Herrschaft. Hier hatte in der Tat das tonangebende Systemjudentum sein Idol gefunden.” <:ref>Generalanzeiger Seite...<:/ref> <:ref>:Buchbesprechung: Henning Rischbieter: Schreiben, Knappwurst, abends Gäste: Erinnerungen in "kultiversum.de"</ref>
Und das chronologisch ganz an's Ende des Artikels. Was meinst Du? --Artmax 09:46, 16. Mär. 2011 (CET)
- ad 1 : Deine Entschuldigung in Ehren, aber meinen Einwand zu Deiner Revertierung gehört auf Deine Diskussonsseite und nicht hierher, denke ich mal, und also auch meine Betroffenheit über Dein Handeln. Nun wird der Quark breitgetreten, das lässt Dich und mich nicht unbeschädigt.
- ad 2 : Den Vorwurf, dass ich unenzyklopädisch formuliert habe, verschärft Deinen Vorwurf noch. Ich rate mal, Dich stört der Hinweis auf die Entnazifizierung und die Übernahme Henning Rischbieters Formulierung Hasstirade. Da kann ich Dir leider nicht helfen. Für mich ist das eine angemessene Formulierung, die Rischbieter in seinem autobiografischen Text benutzt, die auch hier ihren Platz finden kann. Man könnte auch noch die Betroffenheit Rischbieters über diesen menschlichen Verlust einbringen, dass er jahrelang von seinem engsten Kollegen Melchinger betrogen wurde.
- ad 3 : ich kopiere mal meine Formulierung hierher:
- Als Ressortchef des Frankfurter General-Anzeiger schrieb er im Dezember 1938 nach dem Novemberpogrom eine antisemitische Hasstirade auf Elisabeth Bergner, für die er sich später nicht entschuldigte, sondern die erst postum Anfang der 1990er Jahre an die Öffentlichkeit kam. Auch ist über seine Entnazifizierung nichts bekannt.
- ad 4 : Rischbieter hat die Artikel im Frankfurter General-Anzeiger nicht selbst gefunden, das schreibt er nicht, wahrscheinlich wurde ihm das zugetragen, aber das ist TF. Vielleicht hat irgendein Student für seine Diplomarbeit Melchingers Artikel gelesen.
- ad 5 : Melchinger hat nicht „antisemitische Kritiken“ verfasst. Nach Rischbieter hat er Artikel stramm-nationalsozialistischen Inhalts geschrieben und dabei auch die Hasstirade auf die Bergner und das Systemjudentum (siehe auch: System (Nationalsozialismus)) losgelassen.
- ad 6 : Melchinger ist nicht der erste Nationalsozialist und auch nicht der letzte, den seine antisemitische und nazistische Arbeit einholt, bei anderen (z.B. Hellmut Becker) war es "nur" die verheimlichte Parteimitgliedschaft, die jetzt herausgekommen ist (in dem Artikel gab es auch schon mal so einen ungläubig staunenden Revertierer). Hier haben wir einen Agitator, der unmittelbar nach der Reichspogromnacht (auch diesen Hinweis Rischbieters hast Du gelöscht) antisemitisch hetzt.
- Tut mir leid, Deinen guten Willen so sehr zu strapazieren. gruß --Goesseln 14:47, 17. Mär. 2011 (CET)
- Ich habe Goesselns Formulierungsvorschlag wieder in den Artikel eingebaut und mit dem von ihm angeführten Weblink referenziert. Hasstirade kann als Begriff genutzt werden, meinetwegen auch in Anführungsstrichen. Keinesfalls ist der Formulierungsvorschlag von Goesseln unenzyklopädisch. Belegte Ergänzungen einfach zu revertieren ist m.E. nicht i.O. Ergänzungen müssen belegt aber nicht zitiert werden... Munzinger ist reputabel, aber NS-Vergangenheit wird da manches Mal nicht erwähnt. Für eine NSDAP-Mitgliedschaft bräuchte es jedoch einen Beleg. --Schreiben Seltsam? 22:27, 17. Mär. 2011 (CET)