Diskussion:Summierungsthese

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Schwarmintelligenz ist keine Summierung

Die Benennung "Summierungsthese" entspricht der Vorstellung, das Ganze liesse sich aus der Summe der Einzelteile erklären. Diese alte, aber noch verbreitete Vorstellung wurde in den letzten Jahrzehnte verdrängt durch die These, fast alle Eigenschaften des Ganzen erklären sich aus der Interaktion, nicht aus der Summe der Einzelteile. Anfänglich Chaostheorie genannt, weil die Ergebnisse aufgrund der früheren Sichtweise "chaotisch" erschienen, spricht man heute von nicht-linearer Physik. "Das Ganze ist mehr als die Summe der Einzelteile" oder "Bigger is different."

Zu dieser Diskussion gehört auch die Schwarmintelligenz: Einzelne interagieren gemäß einigen sehr einfachen Regeln, was zusammen zu höchst komplexen Ergebnissen führt.

Aristoteles muss dies vertraut gewesen sein, da er argumentierte, ein Wort sei mehr als die Summe seiner Buchstaben. Die Summierungsthese ist daher das Gegenteil, es ist eine "Übersummierungsthese".

Auch Rousseaus "volonté générale", die der "volonté de tous", also was wir "Demokratie" nennen, überlegen ist, beruht auf dieser Überlegung. Es die "déliberacion", das gemeinsame Abwägen in der Suche nach der Mehrheitsmeinung die für politische Qualität sorgt. Da man aber immer "déliberacion" mit Beschluss/decision übersetzt, wird die "volonté générale" unverständlich und absurd kommentiert. --Cuauti (Diskussion) 15:23, 4. Jun. 2020 (CEST)

Die Bennenung mag unglücklich gewählt sein, ist aber eine historische Tatsache. Im Inhalt widerspricht die Summierungsthese aber doch gerade einer einfachen Addition, sondern sie spricht von einer gemeinsamen Entscheidung. Mit Chaostheorie oder auch nur Emergenz hat das nichts zu tun.-- Leif Czerny 21:35, 4. Jun. 2020 (CEST)