Diskussion:Was ist ein Autor?
Schreibwettbewerbsreview
Das ist ja echt diesmal voll der französische Kulturimperialismus in dieser Sektion :-) -- southpark 08:41, 1. Mär. 2011 (CET)
- Meinst Du den Aufsatz von Foucault? Den kannte ich bisher gar nicht... [ˈjonatan] (ad fontes) 09:46, 1. Mär. 2011 (CET)
wobei der autor ja längst wieder lebendig ist. aber mach mal :) --Tolanor 13:56, 1. Mär. 2011 (CET)
- bei barthes war der ja auch wesentlich töter als bei foucault.. ausserdem kann man lustige meta-sachen machen. bin grad über ein buch gestolpert, dass kap. 3 foucault und kap. 4 wikis und wikipedia hat :-) -- southpark 14:06, 1. Mär. 2011 (CET)
- Hallo Southpark, eine schöne Wahl! Ich habe über Herrn F. aus Studienzeit ein bisschen Halbwissen und werde gerne - falls gewünscht - am Ende drüberschauen. Bitte um Signal, wenn es soweit ist. --Krächz 21:37, 1. Mär. 2011 (CET)
- danke und gerne, wobei ich überhaupt hoffe, dass er rechtzeitig fertig wird. aber ein bißchen spannung muss ja auch sein. -- southpark 21:40, 1. Mär. 2011 (CET)
- Hallo Southpark, eine schöne Wahl! Ich habe über Herrn F. aus Studienzeit ein bisschen Halbwissen und werde gerne - falls gewünscht - am Ende drüberschauen. Bitte um Signal, wenn es soweit ist. --Krächz 21:37, 1. Mär. 2011 (CET)
Ein sehr interessanter Beitrag. Die anspruchsvolle Materie wird leicht verständlich erklärt, die Verlinkungen besorgen den Rest. Ein Ausbau in Richtung einer theoretischen Einordnung von Wikitexten wäre, falls schon brauchbare Quellen vorhanden sind, sehr wünschenswert. Kleinigkeit: Im Abschnitt „Bezüge zu anderen Autoren“ leitest du nacheinander zwei Sätze mit „Auch wenn Foucault...“ ein. Grüße, – Filoump 08:12, 31. Mär. 2011 (CEST)
- Danke für's Lesen, es ist schon ein Kampf mit Herrn Foucault und andauernd habe ich Zweifel ob ich (a) entweder zu sehr a Fs Originaltext klebe oder (b) mich so sehr entfernt habe, dass ich Inhalte falsch wiedergebe, mei je. da tut so eine Rezension schon gut. "WieA?" und Blogs/Internet gibt es auf jeden Fall. Der Bezug zu Wikis ist so naheliegend, dass es auch etwas geben sollte, aber da bin ich noch nicht zum Recherchieren gekommen. -- southpark 18:57, 31. Mär. 2011 (CEST)
Foucault im Konjunktiv?
Danke erstmal, Remirus, für's geraderücken im Text. Ob aber Foucault im Konjunktiv eine gute Idee ist? Ich bin mir selbst so unschlüssig. Einerseits sollte man natürlich nicht denken, dass der Wikipedia-Artikel sich Foucaults Thesen 1:1 aneignet. Andererseits vermindert Konjunktiv halt doch deutlich die Lesbarkeit des Textes - und das bei einem Thema, bei dem es sowieso schon schwer ist, einen Oma-zumutbaren-Text zu formulieren ohne inhaltliche Missinformatio zu betreiben. Ist es nicht auch so klar, dass die Inhaltszusammenfassung des Textes Foucaults Thesen wiedergibt und nicht die Thesen der Wikipedia darstellt? -- southpark 09:09, 11. Apr. 2011 (CEST)
- Hallo Southpark, deine letzte Frage habe ich mir auch gestellt, und im wissenschaftlichen Kontext mag das richtig sein (Fachliteratur). Ich als Nicht-Wissenschaftler hatte aber den Eindruck, dass hier wirklich nicht sauber die Subjektivität (Standpunkt Foucaults) zum Ausdruck kam. Und wenn es mir schon so geht, vermute ich, dass es bei "noch" unbedarfteren Lesern eher noch stärker der Fall ist. Die WP-Neutralität muss ja auf jeden Fall gewahrt bleiben.
- Übrigens ist mir bei deinen neuesten Änderungen eine Formulierung aufgefallen, die vermutlich so nicht beabsichtigt ist: Bestimmten Diskursen bestimmen eine Funktion Autor. Das soll doch vermutlich heißen: Bestimmte Diskurse ...; das doppelte bestimmen könnte auch auf eine ganz andere Absicht deuten (unvollendete Textänderung?), die ich aber nicht wissen kann. Deshalb habe ich das - entgegen meiner ursprünglichen Absicht - nicht selbst nacheditiert. Wenn die Formulierung Bestimmte Diskurse bestimmen ... lauten soll, sollte man das erste Wort aus stilistischen Gründen besser durch Einige, Gewisse, Etliche oder etwas Ähnliches ersetzen.
- Du siehst, ich lese den Artikel wirklich bewusst! Das liegt einfach daran, dass ich das Thema auch für uns als WP-Autoren ausgesprochen relevant finde und diesen Artikel als Erweiterung meines geistigen Horizonts wahrnehme. Eine gewisse philosophische Ader habe ich ja auch, wenn auch als Laie. Herzliche Grüße! --Remirus 10:48, 13. Apr. 2011 (CEST)
- P. S. Eben habe ich noch einmal in den Artikel gesehen, und dabei ist mir aufgefallen, dass mich gerade der ständige Wechsel von bestimmender Aussage und Möglichkeitsform irritiert, manchmal sogar im selben Satz wie z. B.: In "unserer Kultur" ist das Werk ein Mörder des Autors geworden, wie sich an den Arbeiten von Gustave Flaubert, Marcel Proust und Franz Kafka sehen ließe. In diesem Beispielsatz ist doch vermutlich auch der erste Teil ein Zitat aus der Schrift Foucaults, was aber die Formulierung nicht deutlich macht. Auch sollten wir uns als WP-Autoren - hier insbesondere beim Vergleich von Foucault mit Barthes - immer vor der Theoriefindung hüten. Das Thema ist natürlich verführerisch, aber in der WP als Enzyklopädie dürfen wir ja kein neues Wissen schaffen bzw. erweitern, sondern nur Vorhandenes "wiederkäuen", also das wiedergeben, was Andere vorher zum Thema geäußert haben. Das ist jetzt nicht als konkrete Kritik gedacht, denn ich habe mir die von dir angegebenen Belege noch nicht angesehen. Aber das Thema an sich, dein Elan und dein aus dem Artikel ersichtliches fundiertes Wissen sprechen meiner Meinung nach dafür, dass die Grenze leicht mal übertreten worden sein könnte. Deshalb halte ich es für so wichtig, dass immer eindeutig erkennbar ist: Was in den Aussagen stammt von Foucault selbst, was von einem der wissenschaftlichen Rezipienten und was ggf. von dir selbst (darf eigentlich nichts sein, aber genau das muss m. E. nachgewiesen werden). Und die Weitergabe fremder Geistesinhalte wird im Deutschen - wenn nicht als direktes Zitat - nun mal als "indirekte Rede" im Konjunktiv deutlich gemacht. Deshalb halte ich es für besser, hier konsequent zu sein, auch wenn das vielleicht nervt. Nicht für ungut und nochmals herzliche Grüße! --Remirus 11:45, 13. Apr. 2011 (CEST)
- Huhu Remirus,
- Erst einmal ganz großen Dank für das fleißige Mitlesen und Mitdenken. Mit dem Konjunktiv hast Du mich überzeugt. Zumal ich ja - passend irgendwie für einen Foucault-Text - selber voller Unschlüssigkeiten und Zweifel stecke. Ich fürchte das merkt man dem schwankenden Gebrauch auch an, aber ich hoffe, ich kann das noch standardisieren.
- Mit dem Zitat hast Du natürlich auch noch recht. Explizite Zitate aus dem Text fehlen sowieso noch. Die scheiterten bis heute Mittag vor allem an meiner Quellenlage: ich hatte englische Sekundärliteratur und das Fischer-Taschenbuch. Nun mag ich aber Zitate in der schlechteren Übersetzung, noch freihändig-selbstgemachtes aus dem Englischen. Und für Foucault ist mein Rumpelfranzösisch deutlich nicht angemessen. Immerhin, seit heute Mittag habe ich auch die Neuübersetzung hier liegen, die Chance auf echte Zitate und deren Kenntlichmachung steigt.
- Und es freut mich natürlich am meisten, dass Du einfach mit Gewinn liest. Dafür ist Wikipedia ja vor allem da. Zum Thema Was ist ein Autr und Wikis scheint es möglicherweise auch noch direkt Literatur zu geben. Aber die dazugehörige Recherche habe ich mir quasi als Bonbon für den Abschluss der Schreiberei aufgehoben. Liebe Grüße -- southpark 22:12, 13. Apr. 2011 (CEST)
- So Remirus,
- Habe jetzt das Zitat mit "unserer Kultur" auch mal in der maßgeblichen Übersetzung nachgeschaut und bei der Gelegenheit auch den Mallarme neuübersetzen lassen. Jetzt könnte ich ja mal nach weiteren Zitaten suchen. Wobei, wie ich schon merke, Foucault in jedem Satz ungefähr drei Punkte macht. Wenn man einen Satz nimmt, um einen Punkt zu belegen, muss man dann gleich zwei neue noch nebenbei erklären, sonst verwirrt das Zitat. Oh wei, diese Franzosen.. -- southpark 20:45, 1. Mai 2011 (CEST)
Unbekanntes Wort, unvollendeter Satz
In dem Abschnitt "Rezeption" findet sich folgende Formulierung: Er (Jannidis) betrachtet Foucaults Schlußfolgerungen als gänzlich falisfiziert, und seine Utopie eines autorlosen Diskurses ab. Was heißt "falisfiziert"? Das habe ich nicht mal in meinem (allerdings zugegebenermaßen alten) Fremdwörter-Duden gefunden! Oder sollte das vielleicht falsifiziert heißen? Es wäre schön, wenn es durch ein allgemein bekanntes Wort ersetzt werden könnte (auch "falsifiziert" halte ich nicht für "oma"- und somit WP-tauglich und würde es durch "als falsch nachgewiesen" oder so ähnlich ersetzen). Außerdem bricht der Satz offenbar unvermittelt ab. Dessen Schreiber*/Autor* sollte ihn vervollständigen (* man sieht, ich bin noch vom Thema "beseelt"! :-) ). Vielen Dank schon mal im Voraus und herzliche Grüße! --Remirus 18:50, 14. Apr. 2011 (CEST)
P. S. Ich war mir, als ich das spontan schrieb, nicht sicher, wen ich als Urheber der Formulierung ansprechen sollte/konnte. Inzwischen ist mir eingefallen, dass eigentlich nur du, southpark, dafür in Frage kommst. Nimm die Anmerkung und deren vielleicht etwas spöttischen Ton bitte nicht persönlich! Es war wirklich so, dass ich das Wort "falisfizieren" erst in meinem alten Fremdwörter-Duden nachgeschlagen habe, bevor mir einfiel, dass vielleicht nur ein Buchstaben-Dreher vorliegt. Wichtiger finde ich hier die (vermutliche) Unvollständigkeit des Satzes, die sowieso nur dessen Schreiber beseitigen kann. Herzliche Grüße! --Remirus 18:45, 15. Apr. 2011 (CEST)
P. S. II Das Wort "falisfiziert" habe ich jetzt in "falsifiziert" geändert. Ob und wie es übersetzt wird, möchte ich aber lieber dir überlassen. Herzliche Grüße! --Remirus 18:25, 21. Apr. 2011 (CEST)
- Wasserstandsmeldung: ich denke andauernd an Dich, nur fehlt es mir derzeit an eins, zwei Stunden konzentrierter Ruhe, die ich für das Thema brauche.. Spätestens nach Ostern wird es wohl wieder besser. Liebe Grüße -- southpark 11:46, 22. Apr. 2011 (CEST)
- Hallo southpark, mach dir keinen Stress deswegen! Don't worry, be happy ... und genieße den Frühling! Herzliche Grüße und frohe Ostern! --Remirus 19:51, 22. Apr. 2011 (CEST)
Fuchs und Igel
Das Bild vom Fuchs und Igel ist hier m.E. genau falschherum zitiert, bzw. Foucault wird der falschen Seite zugeschlagen: "Viele (Dinge) weiß der Fuchs, aber der Igel nur eine große (Sache)", heißt es bei Archilochos. Isaiah Berlin ergänzt: "[die Igel haben] Ein System, mehr oder weniger kohärent, in dessen Begriffen sie verstehen, denken und fühlen – ein einziges universelles organisatorisches Prinzip, in dessen Begriffen alles was sie sind und sagen Signifikanz hat".
Und die Füchse (wie Shakespeare, Aristoteles, Joyce) sind "diejenigen, die viele Ziele verfolgen, oft ohne inneren Zusammenhang oder sogar widersprüchlich, [...] verbunden durch kein moralisches oder ästhetisches Prinzip; diese führen Leben, handeln und spielen mit Ideen, die eher zentrifugal als zentripetal sind; ihre Gedanken sind verstreut und weitschweifig, bewegen sich auf vielen Ebenen, nehmen die Essenz einer Vielzahl von Erfahrungen und Objekten in sich auf".
Vor diesem Hintergrund fällt es mir schwer, Foucault als Igel, also neben Leuten wie Hegel (Foucaults früher Leidenschaft) einzuordnen -- außer man nimmt an, dass sich Foucaults Werk auf einen einzigen Igelbegriff, wie "Macht" zusammenschrumpfen lässt. Das mögen Soziologiestudenten heute vielleicht so lernen, aber Wikipedia kann und sollte da doch etwas mehr zu bieten haben. --MamaJohnny 09:51, 2. Mai 2011 (CEST)
- arrgs. ja natürlich. mea culpa. das steht auch so herum in der quelle und war natürlich auch als fuchs gemeint. danke! -- southpark 09:51, 2. Mai 2011 (CEST)
Im Review
Kurzer Hinweis: Wikipedia:Review/Geistes-_und_Sozialwissenschaft#Was_ist_ein_Autor.3F gibt es jetzt auch. -- southpark 14:21, 2. Mai 2011 (CEST)
Inhalt: Barthes?
Der zweite Absatz beginnt mit dem Satz "In seinen Vorbemerkungen setzt Foucault sich intensiv mit Barthes' Text Der Tod des Autors auseinander, den er als dem 19. Jahrhundert verhaftet bezeichnet.". Welche Vorbemerkungen sind denn gemeint? Wie im Abschnitt "Auseinandersetzung mit Barthes" richtig gesagt wird, wird Barthes ja namentlich gar nicht genannt. Das sollte hier auch schon richtig gestellt werden. --Sto79 11:05, 18. Jun. 2011 (CEST)
Review von 2. Mai bis 27. Juni 2011
Was ist ein Autor? (französisch: Qu’est-ce qu’un auteur?) ist ein Text des französischen Philosophen Michel Foucault. Der Text geht auf Foucaults Vortrag vom Februar 1969 vor der Société française de philosophie zurück. Die deutsche Erstübersetzung erschien 1974.
Was noch fehlt ist dann doch ein Absatz zum Thema Autor-Funktion und Wikis, sowie eine ordentliche Auflistung der diversen Ausgaben. So langsam allerdings gehen mir die Ideen aus. Zu den Inhalten könnte man natürlich noch viele hundert Seiten widerstreitende Interpretation bringen, und größere Teile des Autor-Artikels einarbeiten? Aber bringt das was? Hat noch jemand Ideen für Bilder? -- southpark 14:20, 2. Mai 2011 (CEST)
Ich mach mal Kommentare, wie sie beim Lesen kommen: Einleitung:
- Funktion Autor Haeh? Wenigstens in der Einleitung will ich alles verstehen...
- hinter dem Text? In dem Text? Wenigstens in der Einleitung moechte ich nicht, dass tierfergehendes Wissen vorausgesetzt wird; nein, ich moechte nicht erst Barthes oder Derrida lesen, um zu erahnen, was gemeint ist.
- ich habe die Diskussion um Konjunktive jetzt nicht gelesen, aber noch ein paar gesetzt, bitte reverten, falls nicht so gemeint.
- "Subjekt" = "Leser"?
- Genius-Kult?
Ausgaben:
- beide Vortragsvarianten: Also wurde im Bulletin de la société française de philosophie ein Vortrag abgedruckt? Das wird erst hier klar. Ich wil nicht wieder rueckwaertslesen.
Inhalt:
- Autor vs. Schreiber: ich glaube, wir brauchen doch eine Kurzzusammenfassung ueber die "Schreiber-Theorie" von Barthes, damit ich verstehe, worum es geht.
- Werkbegriffs? Haeh? Wie meinen?
- Nachdem ich zum dritten Mal drueber gestolpert bin: "Autorschaft": ist das korrekt? Mich juckt "Autorenschaft".
- Dieser behauptet wer ist dieser? Foucoult oder Barthes? Nicht ein-eindeutig. (Selber erledigt.)
- Tyrannei des Autors abzuwerfen, und es der Linguistik bedurfte, dies zu erreichen. Verstehe Bahnhof. Ich will wirkklich nicht erst einen Artikel zu Barthes lesen, um das verstehen zu koennen.
- "Des Autors", "seinen Autor" lese ich staendig und moechte korrigieren zu "des Autoren", "seinen Autoren". sic?
- transhistorische Illustration ROFL. <Gossensprache> Geisteswissenschaftler wichsen ihr Gehirn.</Gossensprache>
- Wieso werden Autoren bestraft???
ich glaube, hier gebe ich auf. Danke bis hierher. Medizinsche Texte gehen mir deutlich lockerer von der Hand. schomynv unterstuetzt Grillenwaage 13:24, 6. Mai 2011 (CEST)
- Das Problem ist ja, liebe Schomynv, dass eine Barthes-Lektüre wohl in keiner Weise deinem Verständnis nachhelfen würde. Der liest sich zuweilen auch - sagen wir - sperrig. Da nimmt einen Foucault zumindest sprachlich - wenn auch nicht immer inhaltlich - besser mit, jedenfalls mag ich seinen manchmal fast "lyrischen" Stil. Ich empfehle als Foucault-Einstieg immer "Überwachen und Strafen", das kann man auch abends nach und nach als Nachtlektüre bewältigen. --Krächz 13:39, 6. Mai 2011 (CEST)
- Ach weisst Du, ich will eigentlich keinen von denen lesen; die Wikipedia-Version in fuer mich verstaendlichen Deutsch wuerde mir schon reichen... aber ich kann anerkennen, dass es den meisten mit medizinischen Artikeln genauso geht und dass es keinen Grund gibt, warum ein geisteswissenschaftlichter nicht genauso unerquicklich fuer das Laienpublikum sein darf wie der medizinsche. Aber bitte die Einleitung... schomynv unterstuetzt Grillenwaage 13:45, 6. Mai 2011 (CEST)
- Das Problem ist ja, liebe Schomynv, dass eine Barthes-Lektüre wohl in keiner Weise deinem Verständnis nachhelfen würde. Der liest sich zuweilen auch - sagen wir - sperrig. Da nimmt einen Foucault zumindest sprachlich - wenn auch nicht immer inhaltlich - besser mit, jedenfalls mag ich seinen manchmal fast "lyrischen" Stil. Ich empfehle als Foucault-Einstieg immer "Überwachen und Strafen", das kann man auch abends nach und nach als Nachtlektüre bewältigen. --Krächz 13:39, 6. Mai 2011 (CEST)
- Huhu Schomynv,
- danke für das Lesen. Ich werde am Wochenende mal versuchen, das ganze Leserfreundlicher zu gestalten. Allerdigs fürchte ich ja, Philosophie ist da weniger wie Medizin, sondern eher wie Mathematik. Bei Medizin geht auch das seltsamste Fachwort meistens auf eine echte physische "anfassbare" Substanz zurück, die man beschreiben kann, während bei Philosophie und Mathematik als Erklärung des Begriffs oft genug nur ein anderer erklärungsbedürftiger Begriff kommt. Der dann wieder durch einen erklärungsbedürftigen Begriff.. Aber Du hast natürlich recht.. I'll do my best. -- southpark 14:01, 6. Mai 2011 (CEST)Überwachen und Strafen kann ich übrigens auch empfehlen, gerade die ersten 5-10 Seiten sind gänzlich unphilosopisch, und mit das bewegendste und mitreissendste, was ich an Literatur so kenne :-) Und auch der sonstige Foucault lässt sich besser lesen als erklären, einfach weil er eine schöne Sprache hat, selbst wenn man nicht immer wissen will, was er gerade sagt.
- Also auch an dieser Stelle nochmal Dank fuers Gummibaerchen! :-) Gibt es bei Funktion einen Begriff, auf den Autor-Funktion verlinken koennte? Ich habe naemlich tatsaechlich erst im Nachhinein verstanden, dass es sich bei Funktion um einen Fachbegriff handelt und nicht um eine merkwuerdige verquaste Ausdrucksweise. schomynv unterstuetzt Grillenwaage 03:56, 7. Mai 2011 (CEST)
- Müsste ich schauen, würde ich aber bezweifeln. An sich sagt er ja, "Ich rede vom Autor, meine damit aber etwas Anderes als ihr. Und diese Andere nenne ich Autor-Funktion". Was ich in der Einleitung klarer machen sollte, ist, dass es in dem Zusammenhang eine Begriffsschöpfung Foucaults ist, die vor allem die Bedeutung hat, die ihr in Was ist ein Autor? zugewiesen wird. Vermutlich müsste Autor-Funktion ein Redirect auf Was ist ein Autor? sein. -- southpark 10:54, 7. Mai 2011 (CEST)
Anmerkung zur Deklination des Nomens "Autor":
""Des Autors", "seinen Autor" lese ich staendig und moechte korrigieren zu "des Autoren", "seinen Autoren". sic?"
Das ist falsch. Vgl. die Anmerkungen im Duden. Allgemeiner: Nomen auf -or gehören nicht zur n-Deklination wie etwa Nomen auf "-at" oder "-ent". mfg Mbdortmund 13:01, 20. Jun. 2011 (CEST)
Wikipedia - Text ohne Autor?
Die Schwierigkeit, einen enzyklopädischen Beitrag über diesen Text Foucaults zu schreiben, kommt nicht von ungefähr. Der Text ist auch in bewusster Unschärfe eine perfekte Intervention im akademischen Diskurs der Zeit, ein Tasten nach etwas Neuem. Ein Mittel zu dieser Intervention ist eine provozierende Unschärfe, die es erlaubt, jede Kritik an einer der Thesen zurückzuweisen: Das wurde nicht gesagt. Jede Reformulierung und Konkretisierung des Gesagten ist daher ein Risiko. Muss man das eingehen, wenn man einen enzyklopädischen Artikel verfasst, wenn man nicht auf Unverständnis der Leser stoßen will, oder sollte man die Unschärfe ernstnehmen, sie nachzeichnen, ihren Wendungen folgen?
Als Foucaults Ansatz in den 70er Jahren in Deutschland in einigen kryptischen Zirkeln der Literaturwissenschaft und unter Fans der Franzosentheorie unter den Philosophen aufschlug, war man irritiert. Was genau, so fragte man sich, stellt der, der da spricht, genau in Frage, welche Position nimmt er im Rahmen der strukturalistischen Denkströmung ein, ist das bloße Provokation, oder kann man damit etwas anfangen? Ich erinnere mich an endlose Debatten, wie man einzelne Textpassagen zu verstehen habe.
Was könnte man nun in der Einleitung schreiben, um einem Neueinsteiger den Foucaultschen Ansatz näherzubringen, ohne sich zu einer verfälschenden Klarheit zu versteigen?
Ich versuche einmal einige Sätze, mit denen ich in der Einleitung versuchen würde, Foucaults Stoßrichtung klarzumachen. Du bist viel besser im Stoff und magst beurteilen ob so etwas geht oder verfehlt ist.
- Michel Foucault stellt in seinen Vorträgen die traditionelle Deutung des Verhältnisses zwischen Verfasser, Text und Werk in Frage. Er weist die Sicht zurück, dass der Autor als Subjekt Texte und Werke erzeugt, die seine Gedanken und inneren Zustände zum Ausdruck bringen. Er zeigt, zunächst an literarischen Texten, Einflüsse auf das Geschriebene, die jenseits der subjektiven Ausdrucksinteressen des Autors lägen. Die Kraft dieser äußeren Mächte, die den Text bestimmen, zeige sich in der mörderischen Gefahr des Schreibens für den Autor, der beim Schreiben bis zur Selbstzerstörung zurücktreten müsse. Flaubert, Proust und Kafka sieht Foucault als Beispiele dafür an, wie der Akt des Schreibens wesentlich darin bestehe, seine Individualität aufzugeben und sich im Spiel der Zeichen zu verlieren, die „Rolle des Toten im Schreib-Spiel“ zu übernehmen. Schreiben ist für Foucault Ent-Individualisierungsarbeit. In diesem Sinne zitiert Foucault Becketts "Wen kümmert's, wer spricht... "
- Aber Foucaults Kritik richtet sich nicht nur gegen die Vorstellung von der sinnstiftenden Beziehung zwischen Autor und Text. Er stellt auch den Begriff des "Werks" in Frage. Er entlarvt das naive Konstrukt, ein Werk sei alles, was ein Autor geschrieben hat, indem er z.B. zeigt, dass es problematisch sei, welche der zahllosen Äußerungen eines Schriftstellers oder Philosophen man dem "Werk" zuordne und welche nicht. Auch die traditionelle Vorstellung des "Schreibens" diskreditiert Foucault als verdeckt religiöse Vorstellung: Wenn der Akt des Schreibens nach dem Verlust des Autors als Ursprung der Texte eingesetzt werde, übernehme man „das religiöse Prinzip vom verborgenen Sinn“, den man durch Kommentare zu erschließen habe.
- Auf der Basis dieser Kritik an traditionellen Begriffen zur Erschließung von Texten, entwickelt Foucault eine Reihe von Fragen und erste Antwortversuche. Welche Funktion hat der Name des Autors im Diskurs über Texte? Dient er dazu, eine Reihe von Texten zu Einheiten zu gruppieren und ihnen einen besonderen Status zuzuweisen? Bezeichnet der Begriff des Autors eine Vorstellung von Besitz an und Verantwortlichkeit für Texte? In welcher konkreten historischen Phase ensteht diese Vorstellung? Führt die fest verankerte Vorstellung von der Sinnstiftung des Autors für seine Texte dazu, dass wir mit anonymen Texten kaum noch umgehen können, ohne sofort das „Spiel der Autorsuche“ zu beginnen? Steckt hinter dem Konzept des Autors die religiöse Vorstellung, die Heiligkeit des Autors verbürge die Qualität der Texte?
Ich halte die Fragen Foucaults für außerordentlich interessant für das Projekt Wikipedia. Das zeigt sich etwa an unserer äußerst sensiblen Debatte um die Urheberschaft einzelner Texte in diesem Wiki. Um dem anonymen Charakter der einzelnen Texte zu begegnen, entwickeln wir Tools, um den oder die „Hauptautoren“ zu ermitteln. Wir führen Debatten darum, ob Foundation und Verein das Recht haben, die kollektiv produzierten Texte, die in Wirklichkeit Produkt individueller „Schreibsklaven“ seien, in Besitz zu nehmen und zu vermarkten. Angesichts des sehr weitgehenden Verlusts der Autorfunktion fragen wir uns, wie die Autoren, wer immer das sein mag, über die VG Wort oder andere Einrichtungen am Profit, der durch die Texte entsteht, beteiligt werden können.
Mit Foucault könnten wir fragen, was beim Schreiben eines Artikels geschieht, hinter den der Autor möglichst vollständig zurücktreten soll, und an dem er jedes Besitzrecht im Moment der Veröffentlichung verliert. Wiki tut weh, könnte man sagen, „tötet“ den Autor, wie Foucault provozierend texten würde, im Moment der Publikation:
- „Mit dem Speichern dieser Seite versichere ich, dass ich den Beitrag selbst verfasst habe bzw. dass er keine fremden Rechte verletzt, und willige ein, ihn unter der Creative Commons Attribution/Share-Alike Lizenz 3.0 und der GNU-Lizenz für freie Dokumentation zu veröffentlichen. Ich stimme einer Autoren-Nennung mindestens durch URL oder Verweis auf den Artikel zu. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.“
Ist das jetzt hier Geschriebene überhaupt noch "mein Text" oder entindividualisierter Teil einer kollektiven Textproduktion? Zumindest gilt der Grad der Entindividualisierung als Qualitätsmaßstab für die publizierten Texte. Man soll an keiner Stelle des Textes die Individualität und Persönlichkeit des Autors herauslesen können. Der Text soll einen kollektiven Wissensstand reproduzieren, möglichst in einem kollektiv geprägten Stil, durchgesetzt über eine Reihe von Regeln, Vorschriften und Formatvorlagen. Deshalb interessiert in der Wikiwelt ganz besonders wenig, wer da spricht. Der Artikel über Foucault soll seinen "Sinn" und "seinen Stil" nicht entwickeln im Rückgriff auf irgendeine Autorschaft namens "southpark", sondern aus einem kollektiven Produktionszusammenhang, der jede individuelle Autorschaft zerstört. Insofern halte ich "Deinen" Artikel für besonders wichtig...
mfg Mbdortmund 10:06, 8. Mai 2011 (CEST)
Ergänzung: Es gibt irgendeinen Text, ich meine von Bourdieu, in dem er die Wirkung von Foucaults Diskursintervention auf die akademische Welt analysiert hat, finde das Zeugs im Moment einfach nicht. Suche aber noch... Mbdortmund 10:35, 8. Mai 2011 (CEST)
- Auf jeden Fall ist Was ist ein Autor? ein Text, den man nicht im montäglichen Vormittagshalbschlaf bearbeiten sollte, ich bin gerade überfordert.. Deshalb dachte ich dann mal ich mache ein bißchen Recherche und habe auf gut Glück Foucault und Wiki in Google Books eingegeben und natürlich sofort den Treffer Wikipedia a new community of practice errungen. -- southpark 10:25, 16. Mai 2011 (CEST)
Anmerkungen TAM
Zu einem ausführlichen Review mit Substanz werde ich wohl nicht kommen. Deshalb nur kurze Anmerkungen:
- Das Bild in der Einleitung finde ich deplaziert. Ja, es steht in einem gewissen Kontext. Aber um den zu verstehen, muss ich sehr tief im Artikel wühlen. In der Einleitung sollte wenn möglich ein Bildnis des Artikelgegenstandes stehen. Hast du nicht vielleicht ein Deckblatt des Aufsatzes in irgend einer Edition?
- Ich weiß, das ist bei Foucault verdammt schwer, aber: Kannst du zumindest in der Einleitung Annahmen, These und Argumentation von Foucault klarer herausarbeiten? Die Verweisartikel sind für Laien wohl zu schwierig und schrecken damit vom Artikel ab.
- Mir ist die Struktur zu unsystematisch. Beispiel Rezeption: Diskurse beschränken sich ja nicht nur auf allgemeine Fachbereiche, vielmehr verschränken sie sich in ihnen.
- "Bezüge zu anderen Autoren" ist natürlich ein starkes Stück Selbstironie ;) Magst du der Überschrift nicht lieber ein bisschen mehr ideengeschichtlichen Touch geben? Unter einem gewissen Gesichtspunkt sind Autoren ja nur die Kristallisationspunkte von Ideen, dem sollte man Rechnung tragen. Im Vergleich mit dem vorhergehenden Abschnitt (Verortung im Internen) ist das ja die Verortung im Externen.
- Stellung im Werk: Habe ich recht, wenn ich den Eindruck bekomme, dass du zuerst die Stellung im gesamtwerk analysierst und anschließend jeweils auf die anderen beiden Werke Bezug nimmst? Wenn ja wäre mir das organisch lieber, also in einem einzigen Abschnitt.
Soviel erstmal von mir, vielleicht irgendwann mehr.--† Alt ♂ 14:56, 17. Mai 2011 (CEST)
Das Lemma und der Text
Auf den ersten Blick scheine ich einen anderen Text zu haben. Ich will das hier nur anhand der Abschnitte "Inhalt" und "Auseinandersetzung mit Barthes" andeuten.
- Im Lemma steht: "Foucault beginnt und endet seinen Text mit einem Zitat Samuel Becketts aus dessen Erzählungen und Texte um Nichts: Was liegt daran wer spricht, hat jemand gesagt was liegt daran wer spricht?[5] oder in der älteren deutschen Übersetzung des Foucault-Textes: Wen kümmert's, wer spricht, hat jemand gesagt, wen kümmert's?.[6]" In der mir vorliegenden Ausgabe beginnt der Text keineswegs mit Beckett, sondern mit einem Umgrenzung des Themas, einschließlich mit einer Liste von weiterführenden Fragen. Die Beckett-Stelle kommt dann im dritten Absatz. Außerdem unterscheidet sich die Stelle am Ende von dieser, weil sie verkürzt ist. Will Foucault uns damit sagen, dass von der Frage etwas abgetragen ist? Keine Ahnung. Nach Foucault hat uns dies ja auch nicht zu interessieren.
- Im Lemma ist ständig von Barthes die Rede. Dieser Autor ist bei Foucault im Gegensatz zu anderen (z. B. Beckett, Marx, Freud und Searle) gar nicht erwähnt. Das lässt sich als Spiel mit der Barthes-These lesen, muss aber nicht so gelesen werden. Auf jeden Fall ist das Hineinlesen in den Text jede Menge Interpretation. Insbesondere ist der Satz "In seinen Vorbemerkungen setzt Foucault sich intensiv mit Barthes' Text Der Tod des Autors auseinander, den er als dem 19. Jahrhundert verhaftet bezeichnet." schlicht falsch. Er bezeichnet den Text nicht in irgendeiner Weise, er erwähnt ihn gar nicht.
- Im Lemma heißt es: "Inhaltlich eng an Barthes angelehnt, aber ohne diesen direkt zu nennen, kritisiert Foucault jedoch Versuche, den „verschwundenen Autor“ durch den Schreiber zu ersetzen, ebenso wie die Übernahme des Werkbegriffs.[8] Letztlich seien dieses nur synonyme Begriffe zum Autor, da sie noch zahlreiche Merkmale des Autors aufwiesen." Mal unabhängig davon, dass die sprachliche Struktur des Satzes dem OMA-Kriterium nicht entspricht, ist die zweite Hälfte auch inhaltlich falsch, oder ich übersehe etwas, dann wäre ein Beleg hilfreich. Autor und Werk werden von Foucault keineswegs als Synonyma dargestellt, sondern er analysiert im Gegensatz dazu das komplexe Verhältnis der beiden Begriffe.
- "Das tatsächliche Verschwinden des Autors sei noch Utopie. Noch sei der Autor in gewissen Diskursen notwendig." steht im Lemma, mit Verweis auf Hartling. Mag sein Hartling liest den Text anders als ich, aber steht in dem Text wirklich irgendwo, dass das Verschwinden des Autors anstrebenswert sei. Das Wort Utopie kommt bei mir nicht vor. Dann hätte ich lieber einen Beleg im Text und nicht diesen. Wenn ich Foucault richtig lese, sind ihm Autoren wie Marx und Freud als Anreger von komplexen Diskursen gerade wichtig. Er bestreitet nicht, dass es Autoren gibt, die Werke geschrieben haben. Er diskutiert doch vielmehr, dass (heute) keine Textexegese, keine psychologische Analyse oder Analyse der Genialität des Autoren (mehr) wichtig ist, sondern die Antwort auf die Frage, wie hat der Autor Diskurse angeregt, was kann er zu Diskursen beitragen, entscheidend ist. (Nicht die Rezepton, sondern die Diskurse sind entscheidend.)
- Der Satzteil "beginnt Foucault mit der Ankündigung, keine historische Analyse des Autors schreiben zu wollen." sollte bequellt werden. Wenn die Stelle gemeint ist, die mir auffiel, dann steht dort, dass er keine soziohistorische Analyse vorlegen will.
- "bis zu den Surrealisten" und "Tyrannei des Autors", da muss ich was überlesen haben
Metrokles 10:35, 20. Jun. 2011 (CEST)
- Da das Review zu keiner Artikelveränderung führt, scheint es hier erledigt. Metrokles 17:20, 27. Jun. 2011 (CEST)
Am 06.07.2011 hierher kopiert! In fidem --Remirus 11:55, 6. Jul. 2011 (CEST)