Dołgie (Drawsko Pomorskie)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dołgie
?
Dołgie (Polen)
Dołgie
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Drawsko Pomorskie
Gmina: Drawsko Pomorskie
Fläche: 18,9 km²
Geographische Lage: 53° 36′ N, 15° 54′ OKoordinaten: 53° 36′ 7″ N, 15° 53′ 57″ O
Höhe: 155 m n.p.m.
Einwohner: 181 (2011)
Postleitzahl: 78-506
Kfz-Kennzeichen: ZDR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Droga wojewódzka 173
Eisenbahn: kein
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów
Verwaltung (Stand: 2019)
Bürgermeister: Urszula Mroczek



Dołgie (deutsch Dolgen) ist ein Dorf in der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Es gehört zur Gmina Drawsko Pomorskie (Gemeinde Dramburg) im Powiat Drawski (Dramburger Kreis).

Geografie

Am Ufer des Jezioro Kamień, Ortsgebiet von Dolgen

Dolgen liegt 12 km nördlich von Dramburg (Drawsko Pomorskie) nahe der Chaussee (Droga wojewódzka 173) nach Bad Polzin (Połczyn-Zdrój)[1] im Nordwesten Polens. Im Ortsgebiet befindet sich der Kammin-See (Jezioro Kamień). Nordöstlich des Dorfes liegt der Dolgensee (Jezioro Dołgie).

Geschichte

Dolgen gehörte um 1254 zum Schivelbeiner Bezik[2]. Im Jahr 1337 gehörte Dolgen, gemeinsam mit den nördlichen Dörfern Born (Borne), Schilde (Żółte) und Sarranzig (Zarańsko) des Dramburger Kreises zur Vogtei Schivelbein[1]. 1652 gab es einen Dorfkrug, in dem in Dramburg gebrautes Bier ausgeschenkt wurde. Das Gut und das Dorf Dolgen befanden sich 1484 im Besitz des Geschlechts von Born[1]. Um 1835 zählten die Vorwerke Charlottenhof (Grzybno), Elisenhof und Morgenland (Jutrosin) zu Dolgen[3]. Zum Gut Dolgen zählte 1912/1913 ebenfalls das Vorwerk Sabinenhof (Węglin)[4]. Am 5. März 1945 wurde das Dorf vom 2. und 3. Infanterieregiment der polnischen 1. Infanteriedivision besetzt.

Pferdefuhrwerk im Jahr 1930 auf der Dorfstraße in Dolgen

Das Dorf wurde bei Auflösung der Gmina Ostrowice (Gemeinde Wusterwitz) zum 1. Januar 2019 der Gmina Drawsko Pomorskie (Gemeinde Dramburg) zugeteilt.[5]

Entwicklung der Einwohnerzahlen

  • 1925: 483 Einwohner, 91 Haushalte, 64 Wohnhäuser[1]
  • 1933: 416 Einwohner[6]
  • 1939: 384 Einwohner[6]
  • 2008:144 Einwohner[7]
  • 2011: 181 Einwohner[8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Im Jahr 1878 wurden in Dolgen Scherben entdeckt, die zu einem Urnenfriedhof der Lausitzer Kultur gehören[9]. Die Ortslage von Dolgen war offenbar bereits in der Zeit von 700 bis 550 vor Christus besiedelt. Die Fundstücke werden in Nationalmuseum Stettin aufbewahrt[9].

Fachwerkkirche von 1701–1946 Johannes dem Täufer geweiht.

Erwähnenswert ist die ehemals evangelische Kirche, die im 17. Jahrhundert erbaut wurde[10]. Die Fachwerkkirche in Pfahl- und Rahmenbauweise wurde 1745 renoviert.[1] Das Kirchenschiff ist auf einem länglichen achteckigen Grundriss gebaut. Das Fachwerk ist zur Zeit verputzt. Ein vierseitiger Holzturm an der Vorderseite ist fast vollständig in das Kirchenschiff eingebettet. Der Turm ist mit einer achteckigen Zinnkuppel in Form eines umgekehrten Bechers gekrönt. Die Flagge auf der Turmspitze trägt das Datum 1701. Der barocke Hauptaltar stammt aus dem 18. Jahrhundert. Das neugotisches Metallkruzifix stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Bau wurde 1946 von der katholischen Kirche übernommen und ist heute Johannes dem Täufer geweiht[11]. Als historisches Gebäude steht die Kirche unter der Registriernummer 230 seit 1960 auf der Denkmalliste[10].

Einzelnachweise

  1. a b c d e Heimatkreisverband Dramburg (Hrsg.): Der Landkreis Dramburg. 1976.
  2. Georg Wilhelm von Raumer: “Die” Neumark Brandenburg im Jahre 1337 oder Markgraf Ludwig’s des Aelteren neumärkisches Landbuch aus dieser Zeit hrsg. und erl. Nicolai, 1837 (google.de [abgerufen am 18. Oktober 2020]).
  3. Handbuch zu dem Atlas von Preussen in 27 Karten: oder, Geographisch-statistisch-topographische Beschreibung der preussischen Monarchie und Verzeichniss sämmtlicher Ortschaften derselben. J.C. Müller, 1835 (google.de [abgerufen am 18. Oktober 2020]).
  4. Uetrecht, Erich: Meyers Orts- und Verkehrs-Lexikon des Deutschen Reichs. 5. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig, Deutschland, 1913 (ancestry.de [abgerufen am 25. April 2021]).
  5. Dziennik Ustaw. 2018 r. poz. 1527 (Online).
  6. a b Deutsche Verwaltungsgeschichte Pommern, Kreis Dramburg. Abgerufen am 18. Oktober 2020.
  7. Plan Odnowy Miejscowości Dołgie na lata 2009 - 2016 Ostrowice. Gmina Ostrowice, 2009, abgerufen am 18. Oktober 2020 (polnisch).
  8. Dołgie (Drawsko Pomorskie, West Pomerania Voivodeship, Poland) - Population Statistics, Charts, Map, Location, Weather and Web Information. Abgerufen am 18. Oktober 2020.
  9. a b Zaginione cmentarzysko ludności kultury łużyckiej w miejscowości Dołgie. Abgerufen am 18. Oktober 2020 (polnisch).
  10. a b Dołgie. Abgerufen am 18. Oktober 2020.
  11. Dołgie - kościół drewniany. Abgerufen am 18. Oktober 2020.