Edwin Henckel von Donnersmarck

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Edwin Henckel von Donnersmarck

Edwin Henckel von Donnersmarck (* 23. Januar 1865 in Romolkwitz, Schlesien; † 23. März 1929 in Nakło, Oberschlesien) war ein deutsch-polnischer Graf, Rittergutsbesitzer, Montanunternehmer und Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses (Zentrum).

Leben und Wirken

Er entstammte der schlesischen Adelsfamilie Henckel von Donnersmarck und wurde geboren als Sohn[1] des Reichstagsabgeordneten Lazarus IV. Henckel von Donnersmarck (1835–1914) sowie dessen Gemahlin Maria Gräfin von Schweinitz und Krain (1838–1914); der Industrielle Hugo Henckel von Donnersmarck (1811–1890) war sein Großvater.

Edwin Henckel von Donnersmarck besaß ein Rittergut in Romolkwitz. In der ihm gehörenden Freien Standesherrschaft Beuthen betrieb er als Unternehmer nachhaltig Kohlen- und Erzabbau sowie Zinkverhüttung.[2]

Der Graf war sehr gläubig und engagierte sich überregional in der katholischen Kirche; u. a. fungierte er 1912 in Aachen und 1921 in Frankfurt am Main als Vizepräsident des Deutschen Katholikentages.

Von 1908 bis 1918 saß er für die Deutsche Zentrumspartei als Abgeordneter im Preußischen Landtag. Bei der Reichstagswahl 1912 kandidierte er im Wahlkreis Breslau(Land)-Neumarkt für die Zentrumspartei. 1925–1929 wirkte der Adelige als Präsident des Deutschen Volksbundes für Polnisch-Schlesien.[3]

Vor 1918 bekleidete Edwin Henckel von Donnersmarck den Vorsitz des Schlesischen Automobilclubs, einer ehemaligen Regionalsektion des AvD.[4] Ebenfalls betätigte sich der Graf als Vollblutzüchter und Rennstallbesitzer.[5]

Nachkommen

Er war verheiratet mit Wilhelmine Marie Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau (1869–1943). Aus der Ehe gingen zwei Söhne, Friedrich-Carl Graf Henckel von Donnersmarck (1905–1989) und Lazarus Friedrich Carl Alois Anton Vinzenz Henckel von Donnersmarck (1902–1991), und drei Töchter, Theresia Maria Gabriela Margarete (1899), Marie Alice Anna Gabriela Margarethe Henckel von Donnersmarck (1897–1971) und Sophie Josefine Margarete Henckel von Donnersmarck (1896–1972) hervor. Der Zisterzienserabt Gregor Henckel-Donnersmarck (* 1943) und sein Bruder Leo-Ferdinand Graf Henckel von Donnersmarck (1935–2009) sind Enkel des Paares, ebenso Karl Josef Graf Henckel von Donnersmarck (1928–2008), verheiratet mit Prinzessin Marie-Adélaide von Luxemburg (1924–2007), der Tochter von Großherzogin Charlotte von Luxemburg. Der Filmregisseur Florian Henckel von Donnersmarck (* 1973) ist ein Urenkel.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1941. B. Zugleich Adelsmatrikel der deutschen Adelsgenossenschaft. In: "Der Gotha". 114. Auflage. Henckel von Donnersmarck, 1. Ast. 2. 2). Justus Perthes, Gotha November 1940, S. 191–192 (google.de [abgerufen am 16. September 2022]).
  2. Hans Jaeger: Unternehmer in der deutschen Politik, 1890–1918, Band 30 von Bonner historische Forschungen, Bonn, Röhrscheid Verlag, 1967, Seite 64
  3. Arnulf Hein u. Sebastian Rosenbaum: Zeitschrift ConFinium (Beiträge zur Oberschlesischen Geschichte), Band 1, Tarnowitz 2006, Seite 99
  4. Allgemeine Automobil-Zeitung, Band 15, 1914, verschiedene Stellen Schlesischer Automobilclub
  5. Zeitschrift für Gestütkunde und Pferdezucht 1928. 24. Auflage. Band 23. Selbstverlag Schaper, Berlin, Hannover 1928, S. 79 (google.de [abgerufen am 16. September 2022]).