Faltlippenfledermäuse

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Faltlippenfledermäuse

Tadarida brasiliensis

Systematik
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Überfamilie: Glattnasenartige (Vespertilionoidea)
Familie: Bulldoggfledermäuse (Molossidae)
Gattung: Faltlippenfledermäuse
Wissenschaftlicher Name
Tadarida
Rafinesque, 1814

Die Faltlippenfledermäuse (Tadarida), auch Faltenlippenfledermäuse und Bulldoggfledermäuse,[1] sind eine Fledermausgattung aus der Familie der Bulldoggfledermäuse (Molossidae). Die nahezu weltweit verbreitete Gattung umfasst zehn Arten, darunter mit der Europäischen Bulldoggfledermaus auch den einzigen europäischen Vertreter dieser Familie.

Beschreibung

Diese Fledermäuse erreichen eine Kopfrumpflänge von 4,5 bis 10 Zentimeter, wozu noch ein 3 bis 6 Zentimeter langer Schwanz kommt. Ihr Gewicht liegt zwischen 10 und 40 Gramm. Die Färbung des Fells variiert von rötlich-braun bis schwarz. Wie viele Bulldoggfledermäuse sind sie durch die gerillten Lippen und den aus dem Uropatagium (der Flughaut zwischen den Beinen) ragenden Schwanz gekennzeichnet. Charakteristisch für die Gattung ist eine N-förmige Anordnung der Höcker auf den Molaren.

Lebensraum und Lebensweise

Die Fledermäuse der Gattung Tadarida sind mit Ausnahme der nördlichen Regionen Eurasiens und Nordamerikas und abgelegener Inseln nahezu weltweit verbreitet. Die Lebensräume variieren von Waldgebieten bis zu Grasländern und anderen offenen Habitaten. Als Ruheplätze können ihnen je nach Art sowohl Baumhöhlen als auch Felsspalten und menschengemachte Behausungen dienen. Auch das Sozialverhalten ist variabel: während viele Arten in relativ kleinen Gruppen leben, sind von der amerikanischen Art Tadarida brasiliensis aus den 1960er-Jahren Ansammlungen von 100 Millionen Tieren bekannt – die höchste Anzahl, die für Säugetiere insgesamt bekannt ist. In der Nacht begeben sie sich auf Nahrungssuche, wobei sie vor allem Nachtfalter und Käfer erbeuten.

Nach einer rund 80-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen meist ein einzelnes Jungtier zur Welt. Einige Arten bilden Wochenstuben, in denen sich die Weibchen zur Geburt und Jungenaufzucht von den Männchen getrennt versammeln.

Die Arten

Die Gattung Tadarida teilt sich in zehn Arten:

Taxonomische Studien aus den Jahren 2012 und 2014 überführten die Weißstreifen-Bulldoggfledermaus und die Neuguinea-Bulldoggfledermaus in die neue Gattung Austronomus.[2]

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker’s Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999, ISBN 0801857899.
  • Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. 3. Ausgabe. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0801882214.

Einzelnachweise

  1. Murray Wrobel: Elsevier’s Dictionary of Mammals. Elsevier 2006, ISBN 978-0444518774.
  2. Wilson, Lacher Jr. & Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. 9 - Bats. Lynx Edicions, 2019, ISBN 978-84-16728-19-0, S. 667 (englisch).

Weblinks

Commons: Faltlippenfledermäuse (Tadarida) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien