Filip Goloschtschokin
Filip Goloschtschokin (russisch Голощёкин, wiss. Transliteration Gološčëkin) war ein sowjetischer Bolschewist und neben Jakow Michailowitsch Jurowski maßgeblich an der Planung zur Erschießung Zar Nikolaus’ II., seiner Familie und seiner Dienerschaft in der Nacht des 16. auf den 17. Juli 1918 beteiligt.
Goloschtschokin wurde zum Vorstand eines bolschewistischen Präsidiums in einem im Februar 1918 abgehaltenen Sowjetkongress des Uralgebiets gewählt, der mit Jakow Swerdlow über den Verbleib der Familie Zar Nikolaus’ II. verhandelte. Ihm und anderen Bolschewiki missfielen die komfortablen Verhältnisse, in denen die verhaftete und verbannte Zarenfamilie lebte, und sie versuchten deshalb, diese unter ihre Kontrolle zu bringen.[1] Den Versuch, den Zaren und seine Frau nach Moskau zu bringen, um ihn dort in einem Schauprozess nach Vorbild Ludwigs XVI. zu verurteilen, vereitelten die Bolschewiki nach deren Ankunft in Jekaterinburg. Nach einem Aufstand einer wütenden Masse am Bahnhof der Stadt am 30. April 1918 wurde die Familie im Ipatjew-Haus (russisch Дом Ипатьева) gefangen gesetzt, das die Bolschewisten „Haus zur besonderen Verwendung“ nannten. Die restlichen Kinder und Bedienstete folgten am 23. Mai.
Die Gefangenen lebten zwei Monate lang unter rauen Bedingungen im Ipatjew-Haus, bis (nach heutigem Wissen) Lenin den Befehl zur Hinrichtung gab, um den Weißen Konterrevolutionären kein Symbol zu lassen, um das sie sich sammeln und mit dem sie sich identifizieren könnten. Goloschtschokin plante die Hinrichtung und ließ die Zaren durch Jurowski und ein Erschießungskommando – unter dem Vorwand, die Familie vor Schusswechsel in der Stadt zu schützen – in einem hergerichteten Raum im Keller töten.
Weblinks
Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Goloschtschokin, Filip |
ALTERNATIVNAMEN | Gološčëkin, Filip |
KURZBESCHREIBUNG | sowjetischer Bolschewist |
GEBURTSDATUM | 19. Jahrhundert |
STERBEDATUM | 20. Jahrhundert |