Großer Pyhrgas

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Großer Pyhrgas
Großer Pyhrgas.jpg

Großer Pyhrgas von Nordwest

Höhe 2244 m ü. A.
Lage Oberösterreich, Steiermark / Österreich
Gebirge Haller Mauern, Ennstaler Alpen
Dominanz 11,7 km → Warscheneck
Schartenhöhe 1290 m ↓ Pyhrnpass
Koordinaten 47° 39′ 11″ N, 14° 23′ 54″ OKoordinaten: 47° 39′ 11″ N, 14° 23′ 54″ O
Großer Pyhrgas (Steiermark)
Gestein Dachsteinkalk
Alter des Gesteins Trias
Normalweg Wanderung
Besonderheiten höchster Gipfel der Haller Mauern
Haller Mauern - Gr. Pyhrgas.jpg

Großer Pyhrgas vom Wurbauerkogel in Windischgarsten

Der Große Pyhrgas ist ein markanter Berg in den Ennstaler Alpen an der Grenze zwischen Oberösterreich und der Steiermark. Mit einer Höhe von 2244 m ü. A. ist er der höchste Gipfel und Westpfeiler der Haller Mauern.

Geographie

Die geräumige Gipfelregion des Großen Pyhrgas bietet ein umfassendes Panorama mit beeindruckenden Perspektiven auf die Gesäuse-Gipfel, das Tote Gebirge und das Dachsteinmassiv. Bei besonders günstigen Bedingungen reicht der Blick bis zum Mühlviertel nördlich der Donau sowie zur Glocknergruppe in den Hohen Tauern.

Auf der oberösterreichischen Seite des Großen Pyhrgas stehen drei Schutzhütten: die Hofalmhütte (1305 m), das Rohrauer Haus (1308 m)[Anm. 1] und die Bosruckhütte (1036 m).

Namensherkunft

Im Keltischen steht Pyr für ‚Berg‘, was möglicherweise auf keltische Herkunft hinweist[1], aber auch eine slawische Abstammung des Bergnamens ist denkbar, denn prěgazъ bedeutet in der südslawischen Sprachenfamilie ‚Übergang‘.[2]

Anstiege

Auf den Großen Pyhrgas führen drei markierte Anstiege.

  • Am einfachsten ist der Weg über den Westrücken. Er beginnt knapp südlich oberhalb der Hofalmhütte und erfordert (wegen des hochalpinen Geländes) lediglich ausreichende Trittsicherheit.
  • Der Hofersteig beginnt am Pyhrgasgatterl nahe dem Rohrauerhaus und führt durch die steile Südflanke des Großen Pyhrgas. Vor dem Erreichen des Westrückens weist er im steilen felsdurchsetzten Schrofengelände einfache versicherte Abschnitte (maximale Schwierigkeit: A-B) sowie ungesicherte Felsstufen (Schwierigkeitsgrad 1-) auf.[3]
  • Der Bad-Haller-Steig von der Gowilalm nördlich des Großen Pyhrgas quert zunächst die steile Westflanke des Kleinen Pyhrgas und führt dann in das ausgedehnte schuttbedeckte Holzerkar. Nach dem Anstieg über die felsige Ostflanke des Großen Pyhrgas erreicht der Steig den Nordgrat, der unmittelbar beim Gipfel endet. Auch diese Route weist mehrere einfache versicherte Abschnitte auf.[4]

Am häufigsten werden der Hofersteig im Aufstieg sowie der Westrücken im Abstieg begangen.

  • Der Verbindungsgrat vom Kleinen Pyhrgas zum Großen Pyhrgas weist mehrere Stellen im 2. Schwierigkeitsgrad auf und erfordert daher Kletterkenntnisse sowie Erfahrung im ausgesetzten Felsgelände.

Literatur

  • Günter Auferbauer, Luise Auferbauer: Gesäuse. Mit Haller Mauern und Eisenerzer Alpen. 5., vollständig neu bearbeitete Auflage. Bergverlag Rother, München 2012, ISBN 978-3-7633-4213-6.
  • Gerald Radinger: Nationalpark Kalkalpen. Die schönsten Touren zwischen Enns und Steyr. 2., erweiterte und aktualisierte Auflage. Kral, Berndorf 2012, ISBN 978-3-99024-066-3.

Einzelnachweise

  1. Franz Xaver Pritz: Geschichte des Landes ob der Enns von der ältesten bis zur neuesten Zeit, Verlag Haslinger, Linz 1846, Bd. 1, S. 13.
  2. Heinz Dieter Pohl, Birgit Schwaner: Das Buch der österreichischen Namen: Ursprung-Eigenart-Bedeutung Pichler, 2007 ISBN 978-3-85431-442-4, S. 216
  3. Routenbeschreibung auf www.bergsteigen.com
  4. Routenbeschreibung auf www.bergsteigen.com

Weblinks

Commons: Großer Pyhrgas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Eröffnet am 2. August 1925, benannt nach Alois Rohrauer (1843–1923), 1895 Mitbegründer des Touristenvereins Naturfreunde und dessen erster Obmann bis 1923. – Siehe: Vereinsnachrichten. Hütteneröffnung. In: Der Naturfreund, Jahrgang 1925, XXIX. Jahrgang, S. 103, unten links. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dna;
    Lilli Bauer (Red.), Werner T. Bauer (Red.): Alois Rohrauer. In: dasrotewien.at – Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie. SPÖ Wien (Hrsg.), abgerufen am 17. Juni 2013.