Hamburg-Hausbruch

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Wappen von Hamburg
Hausbruch
Stadtteil von Hamburg
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Über dieses Bild
Koordinaten 53° 28′ 0″ N, 9° 53′ 0″ OKoordinaten: 53° 28′ 0″ N, 9° 53′ 0″ O
Höhe 79 m ü. NHN
Fläche 11,2 km²
Einwohner 16.753 (31. Dez. 2021)
Bevölkerungsdichte 1496 Einwohner/km²
Postleitzahl 21147, 21149
Vorwahl 040
Bezirk Harburg
Verkehrsanbindung
Bundesstraße B73
S-Bahn Hamburg S3Hamburg S3.svg S31Hamburg S31.svg
Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Hausbruch ist ein Hamburger Stadtteil im Bezirk Harburg. Urkundlich erwähnt wurde Hausbruch erstmals 1553.

Name

Der Name Hausbruch ist eine Abschleifung aus dem Begriff Hürersbrook oder Hürsbrook. Die Vorsilbe Hür steht dabei für Heuer, die Endung Brook für einen feuchten Bruchwald und verweist auf das Erlenbruchland, das die einstige Siedlung umgab. Hintergrund der Bezeichnung ist die Erlaubnis an die Siedler, gegen eine Pacht bzw. Heuer dem Bruch Holz für den Eigenbedarf zu entnehmen. Diese Erklärung ist 1973 von dem Heimatforscher Artur Conrad Förste aus Moisburg belegt worden. Er widersprach damit der Theorie, dass der Name von dem „Haus am Bruch“, einer Jagdhütte von Otto I. von Harburg, abstammt.[1]

Geografie

Geografische Lage

Hausbruch liegt an der Grenze zwischen Marsch und Geest. Die höchsten Erhebungen sind der Bredenberg (69,8 m), der Falkenberg (64,8 m) und der Wulmsberg (64,0 m). Siehe auch: Liste von Erhebungen in Hamburg

Ausdehnung des Stadtgebiets

Die heutigen Stadtteilgrenzen sind:

  • Zu Heimfeld: der Ehestorfer Heuweg, die Cuxhavener Straße und die A 7.
  • Zu Neugraben-Fischbek: Der Falkenbergsweg, Scharpenbargsweg, Rehrstieg und die Francoper Straße.
  • Zu Francop und Moorburg bildet die Moorburger Landscheide (Fluss) eine natürliche Grenze.

Bei der Grenzziehung zu Neugraben-Fischbek gibt es die Besonderheit, dass die östlich des Falkenbergsweges gelegene Siedlung Bauernholztal um die gleichnamige Straße zwar zu Hausbruch gehört, jedoch infrastrukturell und siedlungsgeschichtlich keinerlei Anbindung an es hat. Diese Zuordnung hat kaum praktische Auswirkungen, so gehört diese Siedlung z. B. auch nicht zum Schulbezirk Hausbruch. Gleiches galt bis zu dessen Auflösung 1976 auch für das Wohnlager am Falkenbergsweg.[2]

Nachbarorte

Nördlich von Hausbruch liegen die Stadtteile Francop und Moorburg, im Osten grenzt Hausbruch an Heimfeld und im Westen an Neugraben-Fischbek. Im Süden grenzt der Stadtteil an den Ort Ehestorf der niedersächsischen Gemeinde Rosengarten.

Stadtteilgliederung

Hausbruch besteht aus drei Ortsteilen: Altwiedenthal, Neuwiedenthal und Dubben.

Geschichte

Erste Erwähnungen

Im späten 8. Jahrhundert wurde eine Burg auf dem Falkenberg errichtet, die bis ins 13. Jahrhundert genutzt wurde und von der heute nur noch Wallreste zu finden sind.[3][4]

Um 1545 ließ Herzog Otto I. von Harburg eine Schäferei errichten, sie lag ungefähr beim heutigen Jägerhof. Hausbruch wurde erstmals 1553 urkundlich erwähnt.[5]

1881–1933

Durch den Bau der Unterelbebahn 1881 wurde es für die Industrie lukrativ, sich in Hausbruch anzusiedeln. Am 1. November 1896 eröffnete die erste Schule, und 1898 erfolgte die Gründung des Schützenvereins. Am 15. Januar 1899 wurde der Bahnhof Hausbruch an der Niederelbebahn HarburgCuxhaven eröffnet. Seit diesem Zeitpunkt war Hausbruch ein Ausflugsort für naturliebende Hamburger. Die Bedeutung als Naherholungsgebiet nahm aber immer mehr ab. Im Jahre 2004 waren davon nur noch Spuren beim Hotel Sennhütte, Hamburg-Blick erhalten.

1900 gab es 400 Einwohner, 1903 etwa 450 Einwohner, und 1905 gab es 558 Einwohner. Chronisten vermerkten, dass kein Ort im Landkreis Harburg ein so großes Bevölkerungswachstum hatte. 1901 zog die Schule an in ihren heutigen Platz. Es gab 89 Schüler, 1910 waren es bereits 143. Am 11. Dezember 1911 wurde die Hausbruch Neugrabener Turnerschaft gegründet. Im Winter 1913/14 wurden fünf Tonnen Schnee mit der Bahn aus dem Harz nach Neugraben gebracht, um sie dann auf die Rodelbahn am Opferberg aufzubringen.

1917 wurde bei einer Brunnenbohrung im südlichen Hausbruch in den Harburger Bergen Kohle gefunden; im Bergwerk Robertshall wurde von 1919 bis 1922 mehr als 49000 Tonnen Braunkohle für die Harburger Phoenix AG gefördert. Davon lassen sich nur noch die eingestürzten Stollen anhand von kraterartigen Vertiefungen am Rande des Ehestorfer Heuwegs vorfinden sowie das Fundament der Kohlewäscherei. 1929 wurde die Heideburg, ein ehemaliges Ausflugslokal, zum evangelischen Jugendheim.

1933–1945 Zeit des Nationalsozialismus

Hausbruch als Teil von Neugraben (1938)

Seit dem 1. April 1937 gehört Hausbruch (als Teil der damaligen Gemeinde Neugraben) durch das Groß-Hamburg-Gesetz zum Landkreis Hamburg und ab dem 1. April 1938 zur Einheitsgemeinde Hamburg. Mit Wirkung zum 11. Mai 1951 wurden mit dem Gesetz über die Bezirksverwaltung in der Freien und Hansestadt Hamburg (1949) der harburgische Teil Neugrabens aus dem damaligen Bezirk Neugraben mit dem moisburgischen Teil und dem Bezirk Fischbeck zum Stadtteil Neugraben-Fischbek zusammengelegt. Der verbliebene Teil der ehemaligen harburgischen Gemeinde Neugraben erhielt dann den Stadtteilnamen Hausbruch.

1945–2000

Nach dem Zweiten Weltkrieg bezogen viele Menschen vorhandene Wochenendhäuser und Behelfsheime im Hausbrucher Raum, die in den folgenden Jahrzehnten sukzessive ausgebaut oder durch vollwertige Häuser ersetzt wurden. In vielen Fällen ist dort bis dato keine den gesetzlichen Bestimmungen genügende Erschließung erfolgt.

1956 wurde die Badeanstalt im Dubben geschlossen. 1959 erhielt Hausbruch eine eigene evangelische Kirche. In den 1960er und 1970er wurde teilweise auf dem Gebiet von Hausbruch, teilweise auf dem des benachbarten Neugraben-Fischbek das Neubaugebiet Neuwiedenthal gebaut. Es entstanden überwiegend Hochhäuser. In Neuwiedenthal lebten danach etwa zwei Drittel der Hausbrucher Bevölkerung.

Am 22. Juli 1975 stießen im abendlichen Berufsverkehr ein Personen- und ein Güterzug frontal zusammen. 11 Menschen starben, 125 weitere wurden verletzt.

Am 4. August 1984 wurde die S-Bahn-Linie S3 bis nach Neugraben eröffnet. Es entstand am Westrand von Hausbruch der S-Bahnhof Neuwiedenthal. Der Bahnhof Hausbruch wurde geschlossen und das Gebäude abgerissen. Die beiden vorher vorhandenen Bahnübergänge wurden im Rahmen des S-Bahnbaus unter Kappung der bisherigen Straßenverbindungen geschlossen und durch je eine Fußgänger- und Radfahrer-Unterführung ersetzt. Direkter innerörtliche Straßenverkehr in Nord-Süd-Richtung ist seitdem nicht mehr möglich. Infolge dieser Änderung der Verkehrsanbindung gab die größere Anzahl der traditionell an der Cuxhavener Straße angesiedelten örtlichen Geschäfte auf, und es entstanden neue Einkaufsmöglichkeiten nördlich des S-Bahnhofs am Striepenweg und in der Rehrstieg Galeria.

Anfang der 1980er-Jahre wurde in der Nachbarschaft des Geländes der Firma Beiersdorf mit erheblichem Aufwand das Gewerbegebiet Hausbruch aufgeschüttet und ausgebaut. Nachdem zunächst zwei Hauptinvestoren abgesprungen waren, lagen dort bis 2005 große Flächen mit voll ausgebauten Verkehrsanschlüssen und Installationen für Gewerbebedarf brach, auf denen mittlerweile ein Logistikzentrum entstanden ist. Im gleichen Zeitraum der 1980er Jahre wurden nördlich des Rehrstieges in größerem Umfang Reihenhaussiedlungen für umgesiedelte Bewohner der für Hafenerweiterungen in Anspruch genommenen Gebiete in Altenwerder errichtet. Auf dem Gebiet des östlichen Altenwerder ist später das CTA, Containerterminal Altenwerder, errichtet worden. Die unter Denkmalschutz stehende in Altenwerder verbliebene St. Gertrud-Kirche wird von der Thomaskirchengemeinde in Hausbruch genutzt, in der viele ehemalige Insulaner aus Altenwerder aktiv geworden sind.

1986 wurde die Heideburg zur Rudolf-Steiner-Schule und wurde seitdem sukzessive durch umfangreiche Erweiterungsbauten wesentlich vergrößert.

Mitte der 1990er-Jahre löste ein Urteil des Hamburgischen Oberverwaltungsgerichtes zur Beschränkung von Grundflächenzahlen und die Fertigstellung der Besiedlung des Gebietes eine rege und für deutsche Verhältnisse ungewöhnlich ungesteuerte Bautätigkeit mit Einzel- und Doppelhäusern im südlichen Hausbruch aus.

1997 führte der Selbstmord eines 17-Jährigen auf dem Bahnhof Neuwiedenthal und dessen Abschiedsbrief zu einer intensiven Debatte um die Lebensrealität heutiger Jugendlicher weit über die Grenzen der betroffenen Stadtteile hinaus.

Seit 2000

Um 2000 schloss mit dem traditionsreichen Tante-Emma-Laden „Prigge“ in der Hausbrucher Bahnhofstraße nach 100 Jahren der letzte seiner Art im Stadtteil. Ende 2006 wurde das Wohnhaus mit angrenzendem Ladengeschäft abgerissen, um Neubauten Platz zu machen. 2003 wurde das historische, aber stark sanierungsbedürftige Gastronomie- und Veranstaltungshaus Hornbachers geschlossen, durch den Verpächter verkauft und zugunsten eines Supermarktes abgerissen. Das Hornbachers war eine wichtige kulturelle Einrichtung des Stadtteils.[6] Die lange Jahre am Standort zuvor dort gewesene Diskothek Renaissance-Club war auch überregional bekannt.[7]

Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist in Hausbruch bis Ende 2010 auf 49,6 % gestiegen.[8]

Gegenwärtig laufen Bebauungsplanverfahren, um die teilweise lediglich durch Bestandsschutz abgesicherten Siedlungen zu legalisieren und eine weitere Entwicklung zu ermöglichen.

Das im Gebäude des ehemaligen Ortsamtes untergebrachte Kulturhaus am Ehestorfer Heuweg (gegründet 1973) ist im Januar 2012 nach Neugraben (BGZ) umgezogen.

Im Jahr 2009 wurde die Haupt- und Realschule Hausbruch geschlossen. Übrig geblieben ist die Grundschule.

Im Jahr 2010 ist die Schule Hausbruch mit der Schule Lange Striepen zwangsfusioniert worden. Grund war eine Änderung im Schulgesetz, die eine Zweizügigkeit zwingend vorschrieb. Nach dem Scheitern der Primarschulreform im Sommer 2010 wurden die Schulen zum 1. Februar 2011 wieder getrennt. Zum Schuljahr 2012/13 erfolgte dann die Fusion auf Antrag beider Schulkonferenzen. Seit dem Schuljahr 2014/15 trägt die fusionierte Schule den Namen: Grundschule An der Haake.

Einwohnerentwicklung

1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996
14.052 14.343 14.607 14.982 15.242 15.927 15.841 15.747 15.943 16.144
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
16.507 16.701 16.836 17.185 17.305 17.351 17.371 17.009 17.201 17.216
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
17.267 17.131 17.136 17.010 17.085 17.118 17.034 16.973[9] 16.852[10]

Statistik

  • Anteil der unter 18-Jahrigen: 19,1 % [Hamburger Durchschnitt: 16,6 % (2020)][11]
  • Anteil der über 64-Jährigen: 20,3 % [Hamburger Durchschnitt: 18,0 % (2020)][12]
  • Ausländeranteil: 16,9 % [Hamburger Durchschnitt: 17,7 % (2020)][13]
  • Arbeitslosenquote: 8,6 % [Hamburger Durchschnitt: 6,4 % (2020)][14]

Das durchschnittliche Einkommen je Steuerpflichtigen beträgt in Hausbruch 31.023 Euro jährlich (2013), der Hamburger Gesamtdurchschnitt liegt bei 39.054 Euro.[15]

Religionen

Allerheiligen-Kirche der ukrainisch-katholischen Gemeinde
Die Thomaskirche

Der Stadtteil hat die evangelische Thomasgemeinde. Zu ihr gehört seit 1979 auch die Kirche in Altenwerder.

Politik

Die Bürgerschaftswahl 2020 für die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft brachte in Hausbruch, das zum Wahlkreis Süderelbe gehört, folgendes Ergebnis[16]:

Bürgerschaftswahl SPD Grüne1) CDU AfD Linke FDP Übrige
2020 43,9 % 13,6 % 12,8 % 12,3 % 07,2 % 04,1 % 06,1 %
2015 48,5 % 07,0 % 17,1 % 08,8 % 08,9 % 06,3 % 03,4 %
2011 49,7 % 06,7 % 28,8 % 06,0 % 04,6 % 06,2 %
2008 34,4 % 07,0 % 44,7 % 06,5 % 04,2 % 03,2 %
1) Bis 2011 Grüne/GAL.

Für die Bundestagswahl gehört Hausbruch zum Wahlkreis Hamburg-Bergedorf – Harburg. Bei den Bezirksversammlungswahlen bildet der Stadtteil den gleichnamigen Wahlkreis Hausbruch.

Wirtschaft

Wohnwert

Alt-Hausbruch, der nördliche Bereich bis zum Moor und die bewaldeten Gebiete südlich der Cuxhavener Straße sind geprägt durch Einzel- und Reihenhausbebauung.

Neuwiedenthal besteht überwiegend aus mehrgeschossigen Mehrfamilienhäusern und einigen Hochhäusern. Die Sozialstruktur zwischen diesen beiden Bebauungsgebieten ist extrem unterschiedlich. Die Einzelhäuser werden überwiegend von Angehörigen der Mittelschicht bewohnt, während in den Hochhaussiedlungen Unterschichtsangehörige und Menschen mit Migrationshintergrund überproportional vertreten sind.

Durch die Lage zwischen den Harburger Bergen und dem Moor bietet Hausbruch seiner Bevölkerung naturnahes Wohnen in Randlage einer Großstadt. Mieten und Immobilienpreise rangieren gemessen am Hamburger Durchschnitt im unteren Bereich[17], je nach Lage bestehen jedoch große Unterschiede innerhalb des Stadtteils.

Immobilienpreise [€ / m²] 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
unbebaute Grundstücke 200 190 190 180 155 155 145 140 140 193 220 235
Ein- und Zweifamilienhäuser (Bestand) 1665 1708 1819 1632 1852 1852 1846 1917 1836 1940 1937 1757 2149 2039 2266
Ein- und Zweifamilienhäuser (Neubau) - - - - - - 1865 1963 2233 1740 - - - 1972 -
Eigentumswohnungen (Bestand) 1443 1399 1461 1451 1594 1403 1468 1541 1432 1499 1609 1856 1652 1697 1814

Verkehr

Die Bundesautobahn 7 und die Bundesstraße 73 gehen durch Hausbruch. Im März 2018 wurde die zur Hälfte auf Hausbrucher und Heimfelder Gebiet liegende Anschlussstelle Nr. 31 der A7 von "Moorburg" in "Hausbruch" umbenannt. Bedingt durch häufige Staus auf der A7 ab Hausbruch in Fahrtrichtung Norden und die dadurch erfolgte Nennung der Abfahrt in den Radio-Verkehrsmeldungen, hat der Name Hausbruch überregional Bekanntheit erlangt.

Wichtige Straßen sind die Cuxhavener Straße und die Neuwiedenthalter Straße in Ost-West-Richtung sowie der Rehrstieg, der Ehestorfer Heuweg und die Waltershofer Straße in Nord-Süd-Richtung.

Hausbruch ist durch die Line S3 und S31 der S-Bahn Hamburg über den Haltepunkt Neuwiedenthal angeschlossen.

Linie Verlauf
S 3 Pinneberg – Thesdorf – Halstenbek – Krupunder – Elbgaustraße – Eidelstedt – Stellingen (Arenen) – Langenfelde – Diebsteich – Altona – Königstraße – Reeperbahn – Landungsbrücken – Stadthausbrücke – Jungfernstieg – Hauptbahnhof – Hammerbrook – Elbbrücken – Veddel – Wilhelmsburg – Harburg – Harburg Rathaus – Heimfeld – Neuwiedenthal – Neugraben – Fischbek – Neu Wulmstorf – Buxtehude – Neukloster – Horneburg – Dollern – Agathenburg – Stade
S 31 Altona – Holstenstraße – Sternschanze – Dammtor – Hauptbahnhof | – Hammerbrook – Elbbrücken – Veddel – Wilhelmsburg – Harburg – Harburg Rathaus – Heimfeld – Neuwiedenthal – Neugraben | – Berliner Tor

Der Stadtteil wird zudem durch die Buslinien 140 (Neugraben – Neuwiedenthal), 340 (Neuwiedenthal – Ehestorf – Harburg), 141 (Neugraben – Hausbruch – Harburg – Rönneburg), 250 (Neugraben – Hausbruch – Waltershof – Altona) und 251 (Neugraben – Hausbruch – Waltershof – Finkenwerder) sowie die XpressBus-Linie X40 (Neugraben – Hausbruch – Finkenwerder – AIRBUS) angebunden. Montags bis freitags verkehrt hier zudem die Nachtbuslinie 641 (Neugraben-Fischbek – Hausbruch – Harburg – Hauptbahnhof – St. Pauli) als Ersatz für die S-Bahn.

Ansässige Unternehmen

Post Niederlassung BRIEF Hamburg-Süd

Im Gewerbegebiet Hausbruch sind u. a. die Beiersdorf AG, das Briefverteilzentrum der Deutschen Post, Sigma-Aldrich und das Logistikzentrum von Blume 2000 ansässig. Ein großes Forschungszentrum von NXP Semiconductors (ehemals Philips) war 2010 komplett abgebrochen worden. Außerdem sind in Hausbruch Hamburgs beide letzten funktionierende Reeperbahn (Tauwerksherstellung) ansässig, die Lippmann German Ropes GmbH & Co. KG und die Ad. Lohmann & Sohn Tauwerkfabrik OHG.

2016 beschloss die Brauerei Carlsberg den Umzug ihrer Holsten-Brauerei aus Hamburg-Altona in das Gewerbegebiet Hausbruch. Baubeginn für das 66.000 m² große Areal war Oktober 2017. Im November 2019 wurde die Bierproduktion nach Hausbruch verlegt.[18]

Bildungseinrichtungen

Altes Schulgebäude Hausbruch

Hausbruch besitzt die Grundschule An der Haake (die aus einer Fusion der Schule Hausbruch mit der Integrativen Grundschule Lange Striepen hervorgegangen ist) Grundschule mit Vorschule, sowie die Rudolf Steiner Schule Harburg am Ehestorfer Heuweg. Die Gesamtschule Süderelbe, die integrative Grundschule Am Johannisland, ein Gymnasium und eine weitere integrative Gesamtschule befinden sich im benachbarten Stadtteil Neugraben-Fischbek.

Freizeit- und Sportanlagen

Die Hausbruch Neugrabener Turnerschaft (HNT) ist mit über 5.100 Mitgliedern der größte Sportverein in Süderelbe. Die Vereinssportanlage der HNT mit einer Tennishalle, 10 Tennisplätzen, zwei vereinseigenen Sporthallen grenzt direkt an die Bezirkssportanlage Opferberg mit einer leichtathletischen Kunststoffanlage und einem Rasenfußballplatz. Die HNT und der FTSV Altenwerder, welcher vorher in Altenwerder heimisch war, sind in Hausbruch ansässig.

Südlich der B 73 beginnt die Haake, ein Waldgebiet.

Die Deutsche Waldjugend Landesverband Hamburg e. V. betreibt im Wulmstal ein Gruppenhaus für Pfadfindergruppen, Jugendvereine und Schulklassen.

Der Schützenverein Hausbruch unterhält das Schiess- und Kegelsportzentrum am Jägerhof.

An der Francoper Straße befindet sich die Kleingartenanlage „Gartengemeinschaft Neugrabener Moor“.[19] Der Verein unterhält den jederzeit zugänglichen Lehrpfad „Feuchtbiotop Neugrabener Moor“. An verschiedenen Stationen können sich Besucher über Zusammenhänge in der Natur informieren.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der Bildhauer Erich Gerer schnitzte in Hausbruch die größte Eule (1984) und den größten Bären (2001) der Welt.

Regelmäßige Veranstaltungen

Jedes Jahr findet das Schützenfest statt.

Persönlichkeiten, die mit Hausbruch in Verbindung stehen

  • Ernst Scharstein (1877–1961), deutscher Landschaftsmaler, lebte und starb hier
  • Paul Helms (1884–1961), deutscher Maler, Grafiker, Zeichner und Illustrator, starb hier
  • Gustav Berthold Schröter (1901–1992), deutscher Künstler und Pädagoge, lebte und wirkte hier
  • Werner Rebhuhn (1922–2001), deutscher Grafiker und Künstler, bekannt durch sein langjähriges Wirken als Gestalter von Buchumschlägen für den Rowohlt Verlag, lebte und arbeitete hier
  • Gisela Griffel (1925–2009), deutsche Schlagersängerin und Schauspielerin, wurde hier geboren
  • Hans Jürgen Stöcker (1928–2004), deutscher Manager und Verbandsfunktionär in der Schifffahrt, lebte hier
  • Karl-Heinz Ehlers (* 1942), deutscher Politiker, Pädagoge und Manager, wirkte hier als Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes
  • Dieter Kottysch (1943–2017), deutscher Amateurboxer und Olympiasieger von 1972, lebte hier
  • Erich Gerer (* 1945), österreichischer Künstler, lebt und wirkt hier
  • Manfred Miethe (* 1950), deutsch-schweizerischer Schriftsteller und Übersetzer, wuchs hier auf
  • Wilfried Hinsch (* 1956), deutscher Philosoph und Hochschullehrer, wuchs hier auf
  • Mechthild Reinders (* 1959), deutsche Schauspielerin, wuchs hier auf und lebt inzwischen wieder hier

Sonstiges

Am 10. Juli 1970 eröffnete BP in Hausbruch die erste reine Selbstbedienungstankstelle Deutschlands mit neuzeitlichen Zapfanlagen am Striepenweg.[20] Sie existiert nicht mehr, heute befindet sich dort ein Discounter.

Siegfried Lenz gab in seinem Roman Heimatmuseum einem Gendarmen den Namen "Waldemar Hausbruch". Da Hausbruch als Familienname nicht bekannt ist, handelt es sich um eine Reverenz des lange in Hamburg lebenden Schriftstellers an den Stadtteil.

Am 21. Februar 2021 wurde an der automatischen Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes[21] an der Neuwiedenthaler Straße beim Gelände des Wasserwerkes in Altwiedenthal, ein Temperaturrekord von 21 Grad für den meteorologischen Winter (1. Dezember bis 28. Februar) in Hamburg gemessen. Damit wurde der ebenfalls an dieser Station im Vorjahr am 16. Februar erreichte Rekord von 18,1 Grad eingestellt.[22] Am 20. Juli 2022 wurde an dieser Wetterstation mit 40,1 Grad ein Temperaturrekord für die Stadt Hamburg seit Aufnahme von derartigen Messungen aufgestellt.[23]

Literatur

  • Karsten Broockmann, Michael Zapf, Süderelbe – Region der Gegensätze 1996 ISBN 3-929229-35-8.
  • Hans F. Cords Hausbrucher Geschichten, Altwiedenthal, Neuwiedenthal, Dubben, Lühmandruck, Verlag der Harburger Anzeigen und Nachrichten, Hamburg, 1985.
  • Hans F. Cords Hausbrucher Geschichten, Unser Wohnort einst und heute, Band 2, Lühmandruck, Verlag der Harburger Anzeigen und Nachrichten, Hamburg, 1987.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Hamburg-Hausbruch – Album mit Bildern

Einzelnachweise

  1. Horst Beckershaus: Die Namen der Hamburger Stadtteile. Woher sie kommen und was sie bedeuten, Hamburg 2002, ISBN 3-434-52545-9, S. 55 f.
  2. HH Straßen- u. Gebietsauskunft, mit Einblendung Stadtteile. In: Geo-Portal des Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung. 26. Oktober 2021, abgerufen am 26. Oktober 2021.
  3. Eintrag zu Falkenberg in der privaten Datenbank Alle Burgen.
  4. Neugraben (Memento des Originals vom 11. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/hamburg-neugraben.de, geschichtlicher Abriss auf hamburg-neugraben.de
  5. Harburger Anzeigen und Nachrichten vom 19. Dezember 2000
  6. Am 1. Juli kommen die Bagger - Vorher gibts eine Abriss-Marathon-Party Endgültiges Aus für Hornbachers Villa. In: Hamburger Morgenpost Online. 30. Mai 2001, abgerufen am 23. Februar 2021.
  7. Survival-Party 2014: Die Wiedergeburt des Renaissance-Clubs. In: Internetseite www.harburg-aktuell.de. 8. September 2014, abgerufen am 23. Februar 2021.
  8. Statistisches Landesamt Bevölkerung mit Migrationshintergrund in den Hamburger Stadtteilen Ende 2010 (PDF; 455 kB)
  9. Statistikamt Nord Stadtteilprofile 2015
  10. Statistikamt Nord Bevölkerungsstand Zeitreihe für Hausbruch
  11. Minderjährigenquote in den Hamburger Stadtteilen 2020
  12. Anteil der 65-Jährigen und Älteren in den Hamburger Stadtteilen 2020
  13. Ausländeranteil in den Hamburger Stadtteilen 2020
  14. Arbeitslosenquote in den Hamburger Stadtteilen 2020
  15. Stadtteilergebnis auf www.wahlen-hamburg.de, abgerufen am 31. Mai 2021.
  16. LBS-Jahresübersichten 2005–2015 (PDF; bis 17 MB)
  17. Holsten-Brauerei nimmt Betrieb in Hausbruch auf
  18. Gartengemeinschaft Neugrabener Moor e.V.
  19. Georg J. Schulz: Als der Tankwart Konkurrenz bekam. In: Hamburger Abendblatt. Nr. 154, 4. Juli 2020, S. 20.
  20. Stationslexikon. In: Internetseite des Deutschen Wetterdienstes. 21. Februar 2021, abgerufen am 23. Februar 2021.
  21. Neuer Winter-Temperaturrekord: 21 Grad in Hamburg. In: Süddeutsche Zeitung online. 21. Februar 2021, abgerufen am 23. Februar 2021.
  22. Hitze in Hamburg: Temperaturrekord von 1992 übertroffen. In: NDR online. 21. Juli 2022, abgerufen am 21. Juli 2022.