Helga Labudda
Helga Labudda (eigentl. Helga Magdalena Liebau, geb. Labudda)[1] (* 27. April 1935 in Zschornewitz, Kreis Bitterfeld, Provinz Sachsen; † 20. April 2014 in Berlin) war eine deutsche Schauspielerin.
Leben
Labudda begann ihren künstlerischen Weg beim Deutschen Fernsehfunk. Danach spielte sie zwei Jahre Theater in Potsdam, unter anderem als Isabella in Der Richter von Zalamea, Eve in Der zerbrochne Krug, Luise in Kabale und Liebe und Natascha in einer Theaterfassung von Krieg und Frieden.
Wolfgang Heinz ließ sie die Rolle der Natascha auch an der Volksbühne Berlin spielen und holte sie 1963 an das Deutsche Theater. Hier stellte sie zuerst Neli in Horia Lovinescus Schauspiel Fieber und darauf Ophelia in Hamlet dar, jeweils als Partnerin von Horst Drinda. Am Deutschen Theater war sie erneut als Natascha in Krieg und Frieden zu sehen.
Bis 1968 stellte sie im Fernsehen neben Angela Brunner die Frau Puppendoktor Pille dar. Außerdem wirkte sie in mehreren Spiel- und Fernsehfilmen mit. In dem Mehrteiler Wolf unter Wölfen nach Hans Fallada verkörperte sie als Violet von Prackwitz einen frühreifen Teenager und in Die besten Jahre, wieder an der Seite Drindas, eine moderne junge Frau. In der Rolle der Monika Büttner gehörte sie zur Besetzung aller vier Teile der Fernsehproduktion Aber Vati!.
Helga Labudda starb 2014 im Alter von 78 Jahren und wurde auf dem Friedhof Berlin-Kaulsdorf beigesetzt.[2]
Ihr Mann Hans Liebau (1929–1994) veröffentlichte als Kunsthistoriker mehrere Werke.
Filmografie (Auswahl)
- 1958: Unser Sandmännchen (Serie)
- 1960: Die Liebe und der Co-Pilot
- 1960: Fernsehpitaval: Der Fall Dibelius – Schnoor (Fernsehreihe)
- 1961: Der Mann mit dem Objektiv
- 1964: Wolf unter Wölfen (Mehrteiler)
- 1965: Die besten Jahre
- 1967: Die gefrorenen Blitze
- 1967: Frau Venus und ihr Teufel
- 1968: Der Mord, der nie verjährt
- 1969: Der Staatsanwalt hat das Wort: Die Falschmeldung (TV-Reihe)
- 1972: Euch werd ich’s zeigen
- 1974: Aber Vati! (3-teilige Fernsehkomödie: 1. Vati will nicht heiraten, 2. Vati will heiraten, 3. Vati hat geheiratet)
- 1976: Jede Woche Hochzeitstag (Fernsehfilm)
- 1979: Aber Vati! – Fünf Jahre danach
- 1979: Polizeiruf 110: Am Abgrund (TV-Reihe)
- 1983: Die traurige Geschichte von Friedrich dem Großen (Theateraufzeichnung)
- 1985: Die Rundköpfe und die Spitzköpfe (Theateraufzeichnung)
- 1989: Polizeiruf 110: Katharina (TV-Reihe)
Theater
- 1963: Leo Tolstoi: Krieg und Frieden (Natascha) – Regie: Wolfgang Heinz/Hannes Fischer (Volksbühne Berlin)
- 1964: Horia Lovinescu: Fieber (Néli) – Regie: Gotthard Müller (Deutsches Theater Berlin)
- 1965: Jewgeni Schwarz: Der Drache (Erna) – Regie: Benno Besson (Deutsches Theater Berlin)
- 1968: Hermann Kant: Die Aula – Regie: Uta Birnbaum (Deutsches Theater Berlin)
- 1971: Arnold Wesker: Goldene Städte (Jessica) – Regie: Hans-Georg Simmgen (Deutsches Theater Berlin)
- 1980: Sophokles: Elektra (Chorführerin) – Regie: Friedo Solter (Deutsches Theater Berlin im Plenarsaal der Akademie der Künste)
- 1984: Friedrich Schiller: Wallenstein (Wallensteins Gemahlin) – Regie: Friedo Solter (Deutsches Theater Berlin)
Hörspiele
- 1963: Rudolf Leonhard: Orpheus – Regie: Renate Thormelen (Rundfunk der DDR)
- 1963: Thorbjørn Egner: Annette und die wilden Räuber (Annette) – Regie: Fritz Göhler (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1967: Maxim Gorki: Wassa Schelesnowa – Regie: Fritz-Ernst Fechner (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1969: Fritz Selbmann: Ein weiter Weg (Irene) – Regie: Fritz-Ernst Fechner (Hörspiel (8 Teile) – Rundfunk der DDR)
- 1970: Autorenkollektiv: Gespräche an einem langen Tag – Regie: Detlef Kurzweg (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1970: Sophokles: Die Antigone des Sophokles (Ismene) – Regie: Martin Flörchinger (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1981: Arne Leonhardt: Jazz am Grab (Frau Maukisch) – Regie: Werner Grunow (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1982: Hans Siebe: Der Tote im fünften Stock (Barbara Zöllner) – Regie: Barbara Plensat (Kriminalhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1988: Katja Oelmann: Steig der Stadt aufs Dach (Frau) – Regie: Barbara Plensat (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1988: Carlos Cerda: Kein Reisender ohne Gepäck (Großmutter) – Regie: Fritz Göhler (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1989: Astrid Rösel: Picknick mit einem Toten (Susen Harris) – Regie: Detlef Kurzweg (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1991: Ingomar von Kieseritzky: Wunschprogramme für Riesenschildkröten (Gretchen) – Regie: Barbara Plensat (Hörspiel – Funkhaus Berlin/SDR)
Literatur
- Martin Linzer: Helga Labudda. In: Renate Seydel (Hg.): Schauspieler von Theater, Film und Fernsehen. Henschelverlag, Berlin (DDR) 1966, S. 109 ff.
Weblinks
- Helga Labudda in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Helga Labudda (Memento vom 17. April 2012 im Internet Archive)
- ↑ Klaus Nerger: Das Grab von Helga Labudda. In: knerger.de. Abgerufen am 30. Dezember 2021.
Personendaten | |
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NAME | Labudda, Helga |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 27. April 1935 |
GEBURTSORT | Zschornewitz, Kreis Bitterfeld, Provinz Sachsen, Deutsches Reich |
STERBEDATUM | 20. April 2014 |
STERBEORT | Berlin |