Horst Naumann
Horst Naumann (* 17. November 1925 in Dresden) ist ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher, der in über 80 Film- und Fernsehproduktionen mitwirkte. Eine seiner langlebigsten und bekanntesten Rollen spielte er zwischen 1983 und 2010 als Schiffsarzt Dr. Horst Schröder in der ZDF-Serie Das Traumschiff.
Karriere
Der ausgebildete Schauspieler Naumann wirkte schon seit 1946 an verschiedenen deutschen Bühnen mit, als er 1953 in der Rolle des Unteroffiziers „Heinz Kersten“ im DEFA-Spielfilm Das geheimnisvolle Wrack sein Leinwanddebüt feierte. Weitere Film- und Fernsehproduktionen folgten, anfangs noch für die DEFA und ab 1958, mit der Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland, für westdeutsche Arbeitgeber. Bekanntheit erlangte er durch seine Rollen als Dr. Römer in der Fernsehserie Die Schwarzwaldklinik und als Schiffsarzt Dr. Schröder in der Serie Das Traumschiff.
Bereits in den 1960er Jahren wurde Horst Naumann durch das Fernsehen sehr populär. Er spielte Hauptrollen in den beliebten Fernsehserien Wolken über Kaprun (1964), Bei uns daheim (1966) und Zimmer 13 (1967).
Daneben lieh er als Synchronsprecher unter anderem Patrick McGoohan (Nummer 6), Ben Johnson (Getaway), Pierre Brice (Die Puppe des Gangsters), Christopher Plummer (Der rosarote Panther kehrt zurück), Anthony Zerbe (James Bond 007 – Lizenz zum Töten) und Kevin Hagen (Unsere kleine Farm) seine Stimme.
Im Hörspielbereich war er zudem in den 1980er Jahren für das Label Europa tätig. Hier sprach er unter anderen den Erzähler der Serien Masters of the Universe, Hanni und Nanni, Das Schloß-Trio und She-Ra sowie kleinere Rollen in den Hörspielen Barbie, TKKG und in Die drei ???. Eine Hauptrolle sprach er bei Tom und Locke als Gunter Rehm, dem Vater von Locke.
Seit er in 2012 die Hauptrolle im Hörspiel Der schreiende Schädel nach einer Vorlage von Francis Marion Crawford übernahm, gehört er zum wiederkehrenden Ensemble von Titania Medien.[1] Auch in der Vertonung von Bulemanns Haus von Theodor Storm für deren Hörspielreihe Gruselkabinett war er 2019 neben u. a. Claudia Urbschat-Mingues und Dagmar von Kurmin in der Hauptrolle zu hören.[2]
Privatleben
Horst Naumann war von 1954 bis zu ihrem Tod im Jahr 2003 mit Christa von Arvedi verheiratet. Am 12. August 2010 heiratete er seine 34 Jahre jüngere Managerin Martina Linn, Leiterin des Kleinkunsttheaters Die Säule in Duisburg. Er hat 2005 seine Autobiografie mit dem Titel Zwischen Leuchtfeuer und Traumschiff veröffentlicht.
Filmografie (Auswahl)
Kino
- 1954: Leuchtfeuer
- 1954: Das geheimnisvolle Wrack
- 1954: Carola Lamberti – Eine vom Zirkus
- 1955: Star mit fremden Federn
- 1956: Der Teufelskreis
- 1956: Besondere Kennzeichen: keine
- 1956: Drei Mädchen im Endspiel
- 1957: Alter Kahn und junge Liebe
- 1957: Einmal eine große Dame sein
- 1958: U 47 – Kapitänleutnant Prien
- 1959: Lockvogel der Nacht
- 1959: Unser Wunderland bei Nacht
- 1959: Am Tag, als der Regen kam
- 1960: Schick deine Frau nicht nach Italien
- 1960: Mit Himbeergeist geht alles besser
- 1961: Frau Cheneys Ende
- 1961: Der Transport
- 1961: Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehn
- 1962: Mariandls Heimkehr
- 1962: Freddy und das Lied der Südsee
- 1962: Die Försterchristel
- 1963: Apartment-Zauber
- 1967: Hörig bis zur letzten Sünde
- 1968: Die goldene Pille
- 1968: Der Arzt von St. Pauli
- 1969: Todesschüsse am Broadway
- 1969: Auf der Reeperbahn nachts um halb eins
- 1970: Der Pfarrer von St. Pauli
- 1972: Blutiger Freitag
- 1973: Alter Kahn und junge Liebe
Fernsehen
- 1963: Das Kriminalmuseum: Fünf Fotos
- 1963: Das Kriminalmuseum: Die Nadel
- 1964: Wolken über Kaprun (13 Folgen)
- 1964: Stunden der Angst
- 1964: Egon und das achte Weltwunder
- 1964: Fernfahrer: Start 9:15 Uhr
- 1964: Die fünfte Kolonne: Eine Puppe für Klein-Helga
- 1965: Und nicht mehr Jessica
- 1965: Sie schreiben mit: Kinderloses Ehepaar sucht Wohnung
- 1966: Bei uns daheim (13 Folgen)
- 1966: Hafenpolizei – Der Sprung von der Brücke
- 1966: Die fünfte Kolonne: Die ägyptische Katze
- 1966: Der Fall Rouger
- 1968: Zimmer 13 (Fernsehserie, 13 Folgen)
- 1968: Die fünfte Kolonne: Sonnenblumenweg 7
- 1968: Graf Yoster gibt sich die Ehre: Die letzte Expertise (Staffel 2, Episode 9)
- 1968: Detektiv Quarles
- 1969: Doppelagent George Blake
- 1970: Tatort – Saarbrücken, an einem Montag …
- 1972: Unsere heile Welt
- 1972: Wir 13 sind 17
- 1973: Okay S.I.R.: Hostessen mit kleinen Fehlern
- 1976: Taxi 4012
- 1977: Tatort – Wer andern eine Grube gräbt …
- 1978: Der Alte: Nachtmusik
- 1978: Kommissariat 9: Die Edlen der Heilkunst
- 1979: St. Pauli-Landungsbrücken – Drei Wochen im Dock
- 1979: Die Protokolle des Herrn M. – Der letzte Schuss
- 1986: Derrick: Schonzeit für Mörder?
- 1986–1988: Die Schwarzwaldklinik
- 1983–2010: Das Traumschiff
- 1988: Tagebuch für einen Mörder
- 1988: Geheime Reichssache
- 1989: Rivalen der Rennbahn
- 1991: Ein Heim für Tiere (Fernsehserie, eine Folge)
- 1998: Klinik unter Palmen (Fernsehserie, drei Folgen)
- 2002: Rosamunde Pilcher: Mit den Augen der Liebe
- 2005: Die Schwarzwaldklinik – Die nächste Generation
- 2007–2010: Kreuzfahrt ins Glück
- 2010: Rosamunde Pilcher: Lords lügen nicht
Literatur
- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 701.
- Horst Naumann: Zwischen Leuchtfeuer und Traumschiff. Die Autobiografie. Militzke, Leipzig 2005, ISBN 3-861-89738-5.
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 620.
Weblinks
- Literatur von und über Horst Naumann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Horst Naumann in der Internet Movie Database (englisch)
- Horst Naumann bei crew united
- Horst Naumann bei filmportal.de
- Horst Naumann in der Deutschen Synchronkartei
Einzelnachweise
- ↑ Horst Naumann – Titania Medien | Atmosphärische Hörspiele mit den dt. Stimmen vieler Hollywoodstars. Abgerufen am 19. August 2020.
- ↑ Dagmar von Kurmin – Für 'Titania' schlüpfte sie in über 50 Rollen. Abgerufen am 19. August 2020.
Personendaten | |
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NAME | Naumann, Horst |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und Synchronsprecher |
GEBURTSDATUM | 17. November 1925 |
GEBURTSORT | Dresden |