Humboldt-Akademie
Die Humboldt-Akademie war ein privates Berliner Institut für Erwachsenenbildung. Sie wurde in Anlehnung an die bildungspolitischen Ziele der Gebrüder Wilhelm und Alexander von Humboldt benannt und gilt als eine der Vorgänger der Volkshochschulen.
Geschichte
Max Hirsch gründete die Humboldt-Akademie im Jahr 1878 mit dem Ziel, „solchen Personen, welche die Universität nicht besuchen können oder bereits verlassen haben, durch systematische Vortragscyklen und andere geeignete Mittel Gelegenheit zu einer harmonischen wissenschaftlichen Weiterbildung zu geben und sie in Zusammenhang mit den Fortschritten der sich entwickelnden Wissenschaft zu halten“.[1] Er stand in den Jahren danach dem Institut als Generalsekretär vor.[2]
Die Sozialistengesetze von 1878 verboten jedoch im Jahr der Gründung der Akademie die meisten speziell auf die Arbeiterklasse ausgerichteten Bildungsangebote für Erwachsene. Dadurch, und aufgrund der auf das Bildungsbürgertum ausgerichteten Lehrpläne konnte der ursprüngliche Anspruch Hirschs auf eine Bildung der Massen nicht verwirklicht werden.[3]
1915 schlossen sich die Humboldt-Akademie und die 1902 gegründete Freie Hochschule Berlin zur Humboldt-Akademie, Volkshochschule Groß-Berlin zusammen.[4]
Bekannte Professoren
- Carl Kalonymos Abel (1837–1906), Alt-Philologe
- Max Hermann Baege (1875–1939), Philologe, Psychologe und Soziologe
- Oskar Stillich (1872–1945 oder früher), Wirtschafts-, Sozial- und Politikwissenschaftler
Literatur
- Die Humboldt-Akademie in Berlin. In: Die Gartenlaube. Heft 14, 1882, S. 239 (Volltext [Wikisource]).
Einzelnachweise
- ↑ Hirsch, Max. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 8, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 567.
- ↑ Vgl. Wolfgang Ayaß: Max Hirsch. Sozialliberaler Gewerkschaftsführer und Pionier der Volkshochschulen, Berlin 2013; Brockhaus Konversations-Lexikon 1902-10, Band 59
- ↑ German Adult Education Following the Unification of 1871 (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Josef Olbrich, Horst Siebert: Geschichte der Erwachsenenbildung in Deutschland. S. 149 f.