Metod
Metod (schwedisch für „Methode“; in Nord- und Mittelamerika: Sektion) ist ein Küchenschranksystem des in Schweden gegründeten multinationalen Möbelunternehmens IKEA. IKEA nahm das System am 2. Juni 2014 in sein Programm und ersetzte damit sein bisheriges Küchensystem Faktum.[1][2]
Im Unterschied zu den Küchensystemen der meisten anderen Hersteller sind Metod und Sektion für Käufer konzipiert, die ihre Küche nach dem Do-it-yourself-Prinzip selbst installieren wollen, wobei die Montage – anders als bei den meisten anderen IKEA-Produkten – in der Regel auch die Verwendung von grundlegendem Tischlerwerkzeug wie z. B. einer Kreissäge erfordert. In vielen Ländern bietet IKEA auch Montageservice an bzw. vermittelt einen solchen Service.[3] Auch viele unabhängige Handwerksunternehmen haben Erfahrung und Expertise bei der Installation von IKEA-Küchen.
Übersicht
Das Metod-System umfasst ausschließlich Schränke und deren Zubehör. IKEA vermarktet zwar auch Artikel wie Küchengroßgeräte, Spülen und Wasserhähne, die sich zum Einbau in Metod-Korpusse eignen, doch sind diese nicht Teil des Systems. Die Elektrogeräte werden nicht von Ikea hergestellt, sondern sind baugleich mit Geräten einschlägiger Hersteller; so entspricht etwa das von Ikea in Nordamerika vermarktete Mikrowellengerät Huvudsaklig einem Modell von Frigidaire (= Electrolux). Schubladen für das Metod- (in Nordamerika: Sektion-) System vermarktet IKEA unter den Namen Maximera und Exceptionell. Zahlreiche weitere technische Elemente, wie Scharniere und Zwischenböden, sind im Utrusta-Programm zusammengefasst. Ein weiteres Element mit eigenem Namen sind die Fixa-Leisten, die auf die Oberkanten von Unterschränken aufgeschraubt werden müssen, um diese für die Belastung mit einer Arbeitsplatte ausreichend zu stabilisieren.
Den Namen Förbättra verwendet Ikea zur Bezeichnung von Dekorleisten und Deckseiten. Die letzteren sind nicht nur an den beiden Seiten, sondern auch an allen vier Kanten vollständig furniert bzw. abgeschlossen, sodass sie als Materialressource für beliebige extra benötigte Bauteile verwendet werden können. Ihre Stärke variiert je nach SKU-Nummer zwischen 1,3 und 1,5 mm. Manche Käufer bauen sich daraus nach Maß auch solche Einbauelemente, die im System eigentlich nicht vorgesehen sind, wie z. B. Weinregale.[4]
Geschichte
Das erste Küchenschranksystem, das IKEA aus Spanplatte produziert hat, war die von Krister Nilsson 1974 entwickelte Küche System 210.[5] Auf diese folgte 1995 das Faktum-System, das in Nordamerika bald durch das zöllige, ansonsten aber baugleiche Akurum-System ersetzt wurde. IKEA konnte von den beiden Systemen weltweit 7,7 Mio. Schränke verkaufen.[6]
Ein Grund für den Wechsel zu Metod war das Bestreben, die Modularität der Schränke flexibler zu machen, mit mehr Optionen für die Dimensionen, damit sie auch in Räume eingebaut werden können, in denen IKEA-Küchen bisher nicht gepasst hätten. Metod umfasst, verglichen mit Faktum, auch mehr Optionen für die Innenausstattung der Schränke; unter anderem bietet IKEA verschiedene Müllsortiersysteme und selbst für Schubladen LED-Beleuchtung an.[6][7]
Entwickelt bzw. unternehmerisch betreut wurden Metod und Sektion unter anderem von Petra Kammeri-Enarsson und Gerry Dufresne.[8]
Schranktypen
Das System umfasst Unter-, Ober- und Hochschränke, deren Standardkorpusse in 20-cm-Inkrementen gestaffelt sind. Bei der Schranktiefe haben Käufer die Wahl zwischen 60 und 37 Zentimetern; Oberschränke sind allerdings immer 37 Zentimeter tief. Außer den in der Abbildung dargestellten Einheiten umfasst das Sortiment auch eine Auswahl von Eckschränken.
Beim nordamerikanischen System Sektion beträgt die Staffelung drei Zoll; wegen der in Nordamerika üblichen sehr breiten Kühlschränke umfasst Sektion Oberschränke, die bis zu gut 91 cm (36 Zoll) breit sind, während Metod, außer bei Eckschränken, nicht über 80 cm hinausgeht.[9]
Die Auswahl an Eckschranktypen ist bei Metod und Sektion, verglichen mit den Systemen anderer Hersteller, klein. An Unterschränken wird nur ein langer Schrank (mit optionalem Halbkarussell; Abbildung A; das Produkt kann wahlweise mit links- oder rechtsliegender Tür montiert werden) und ein spiegelsymmetrischer Schrank mit Falttür (mit optionalem Dreiviertelkarussell; Abbildung B) angeboten, und an Oberschränken nur ein spiegelsymmetrischer Schrank (mit optionalem Vollkarussell; Abbildungen C–D) in unterschiedlichen Höhen.[10]
Weiterhin umfasst das Sortiment speziell ausgerüstete und dimensionierte Korpusse, die verschiedene Typen von Spülbecken sowie Elektrogroßgeräte wie Kühl- und Gefrierschränke, Herd, Kochfelder, Backöfen und Mikrowellengeräte aufnehmen können.[11] Spülmaschinen können hinter speziellen Frontelementen verborgen werden.[12] Obwohl das nordamerikanische Sektion-System grundlegend dieselben Schranktypen umfasst, tendieren Amerikaner traditionell dazu, ihre oft sehr teuren Küchengroßgeräte nicht, von außen unsichtbar, in Schränke einzubauen, sondern im Gegenteil vorzuzeigen.[13]
Es ist nicht nötig, die von IKEA vermarkteten Spülbecken und Elektrogeräte zu verwenden; je nach gewähltem Element können dann jedoch Modifikationen der Korpusse erforderlich werden, die nur von handwerklich Versierten geleistet werden können.
Einzelne Korpusse, die nicht genau passen, können von handwerklich geschickten Aufstellern so modifiziert werden, dass nahezu beliebige Dimensionen möglich sind. Einschränkungen können sich in diesem Falle aber aus den unveränderlichen Dimensionen der Schubladen ergeben. Je nach Design der Fronten ist eventuell auch ein Absägen der Frontelemente problematisch.
Materialien und Konstruktion
Korpus
Konstruktion, Materialien, Montage
IKEA-Küchenschranksysteme sind, wie in Europa üblich, rahmenlos, was sie etwa von der in den Vereinigten Staaten traditionell üblichen Rahmenbauweise unterscheidet. „Rahmung“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass den Schränken eine Vorderseite aufgesetzt wird, mit eingelassenen Öffnungen für Schubladen und Türen. Die Schränke gewinnen dadurch an Stabilität, verlieren aber, insbesondere bei Schubladen, an nutzbarem Innenraum. Bei Metod und Sektion haben die Korpusse keine Vorderseite.[14] Die rahmenlose Konstruktionsweise erlaubt es IKEA, das Produkt zerlegt (RTA, „ready to assemble“) in flach gepackten Kartons zu vertreiben.[15]
Die Korpusse der Schränke sind aus Spanplatte gefertigt, die mit Melaminfolie beschichtet und in Kunststoff eingefasst ist, bei einer Gesamtdicke von 18 Millimetern (= knapp 3/4 Zoll). Die Rückwände sind aus Hartfaserplatte, der Acrylfarbe aufgetragen ist. Die Querleisten, die die Unterschränke nach oben abschließen, sind aus verzinktem Stahl.[16] Die Querleisten müssen mit separat zu kaufenden zusätzlichen Leisten aus galvanisiertem Stahl (Produktname Fixa) ergänzt werden.[17] Während die Unterschränke oben offen sind, weil sie durch eine – separat zu kaufende – Arbeitsplatte abgeschlossen werden müssen, liegt bei Oberschränken und Hochschränken oben eine Spanplatte auf. IKEA bietet die Metod-Korpusse wahlweise in weißer und in schwarzer Farbe an.[16]
Das gerade Ausrichten der Korpusse wird dadurch erleichtert, dass nicht nur Ober-, sondern auch auf dem Boden stehende Schränke in eine an die Wand montierte Leiste eingehängt werden.[6] Die Leisten sind aus galvanisiertem Stahl und müssen nach Bedarf zugesägt werden.[18] Um Inseln und Halbinseln zu bilden, können Unterschränke auch Rücken an Rücken aufgestellt werden. In diesem Fall werden keine Aufhängeleisten, sondern spezielle Verbinder verwendet; möglich ist deren Montage allerdings nur, wenn zwei gleich breite Korpusse genau Rücken an Rücken stehen.[19] Ein Aufstellen von Hochschränken Rücken an Rücken (ohne dazwischen liegende Wand) ist von IKEA nicht vorgesehen und erfordert vom Aufsteller etwas handwerkliche Improvisation.
Die Korpusse werden ohne Sockel produziert und geliefert. Zum Aufstellen von Unter- und Hochschränken werden spezielle, von IKEA separat vermarktete Beine benötigt, an die – um Sockel zu imitieren – Sockelleisten angeklippt werden können (siehe Abschnitt #Beine und Sockelleisten). Bei Inseln und Halbinseln müssen, um einen stabilen Stand zu erreichen, außer Beinen auch zusätzliche Spezialstützen verwendet werden, durch die die Korpusse fest mit dem Boden verbunden werden.[20]
Damit Türen und Schubladen problemlos geöffnet werden können, dürfen Korpusse nicht mit einer Seitenwand direkt an einer Wand aufgestellt werden, sondern brauchen als Abstandhalter und Fugenfüller eine vertikale Leiste. IKEA bietet dafür keine Spezialelemente, sondern nur Deckpaneele an, die vom Käufer individuell zugesägt werden müssen. Entsprechende Abstandhalter sind – außer bei der Verwendung der von Ikea angebotenen Eckschränke – auch überall dort erforderlich, wo Schrankzeilen im rechten Winkel zusammenstoßen.
Unterschiede zwischen Faktum und Metod
Vom Vorläufermodell Faktum unterscheidet Metod sich vor allem durch die Konstruktionsweise. Während die Seitenteile von Faktum je zwei vertikale Reihen von Bohrungen hatten (am vorderen und am hinteren Rand), sind es bei Metod gleich vier, nämlich zwei am vorderen Rand, eine in der Mitte und eine weitere am hinteren Rand. Die Doppelbohrungen an der vorderen Kante erlauben es, Schubladen nicht nur unterschiedlich hoch, sondern auch in unterschiedlicher Tiefe einzubauen.[21] Der vertikale Abstand zwischen den Bohrungen beträgt 50 mm (bei Sektion ist alle 32 mm ein Loch gebohrt).[22] Der Standardsockel von Unter- und Hochschränken wurde von 16 cm auf 8 cm Höhe herabgesetzt, wodurch die Schränke an Stauraum gewinnen.[23] Im Falle des nordamerikanischen Systems Sektion wurde, um mehr Stauraum zu gewinnen, die Schranktiefe 12 Zoll durch 15 Zoll ersetzt.[24]
Die beiden Systeme Faktum und Metod (dasselbe gilt auch für Akurum und Sektion) sind nicht kompatibel.[6]
Beine und Sockelleisten
Die Korpusse von Unter- und Hochschränke haben keine eigenen Sockel, sondern ruhen auf speziellen Beinen, die IKEA als Zubehör verkauft. Die Vorzüge dieser Konstruktion gegenüber konventionellen Sockeln bestehen darin, dass die Korpusse leichter gerade ausgerichtet werden können und weniger Schall leiten. Grundsätzlich sind pro Korpus vier Beine vorgesehen; wenn zwei oder mehr Korpusse nebeneinander aufgestellt werden, können Beine jedoch auch so montiert werden, dass sie über die Kante des einen Korpus hinausragen und den angrenzenden Korpus mittragen. Diese alternative Montageweise ist von IKEA deshalb vorgesehen, weil sie das gerade Ausrichten der Korpusse erleichtert; unter Umständen verschlechtert sie aber die Schalldämmung.[25]
Die Beine sind aus Kunststoff (Polyamid, Polystyrol, Polypropylen) und enthalten ein Gewinde, mit dem die Höhe jedes Beines stufenlos eingestellt werden kann. So können Bodenunregelmäßigkeiten ausgeglichen werden. Mit jedem Bein wird ein spezieller Clip geliefert, der es erlaubt, an der Frontseite der beiden vorderen Beine eine – separat vermarktete – Sockelleiste zu befestigen.[26][27] Die Standardbeine sind 8 cm hoch, alternativ verkauft IKEA jedoch auch die eigentlich für den nordamerikanischen Markt und das Sektion-System produzierten 11 cm hohen Beine, sowie auch eine kleine Auswahl von Beinen, für die keine Sockelleiste gebraucht wird.[28]
Die Sockelleisten werden bei der Verwendung der Standardbeine für Fronten und, falls Korpusseiten sichtbar sind, auch für Seiten benötigt. Da eine Leiste oft die Beine von zwei oder mehr Korpussen abdecken soll, vertreibt IKEA dieses Produkt in einer Länge von 220 cm; die Leisten müssen von Hand zugesägt werden. Sie sind aus Polypropylen; einer Unterkante aus synthetischem Gummi erlaubt es, kleine Bodenunebenheiten auszugleichen. Die Frontseiten der Leisten sind zum Teil auf das Design der verschiedenen von IKEA angebotenen Fronten abgestimmt.[29]
Fronten
Das Erscheinungsbild der Metod-Schränke hängt erheblich von den Fronten ab, die – um komplette Schränke zu erhalten – als Ergänzung zu den Korpussen benötigt werden.
Die Frontelemente umfassen Türen, Schubladenfronten, Sockelleisten (zum Verdecken der Beine), Deckseiten (zum Verdecken der sonst meist weißen Korpusseiten) und Dekorleisten (etwa an den Unterkanten von Oberschränken, um Lampen zu verbergen). IKEA vermarktet zwar auch Arbeitsplatten, doch sind diese nicht Teil des Metod-Systems.[30]
In Deutschland bietet IKEA derzeit 23 verschiedene Frontdesigns an, von denen einige wiederum in mehreren Farboptionen produziert werden (Stand: 2021).[31] Die Fronttypen sind aus unterschiedlichen Materialien und von unterschiedlicher Qualität, was auf den Endpreis einer Küche dann auch großen Einfluss hat.[32] So ist eine der billigsten Versionen, Veddinge, aus Hartfaserplatte mit Acryl- und Polyesterfarbe gefertigt, während die teuerste, Torhamn, aus massivem Eschenholz gemacht ist.[33][34] Lerhyttan ist aus massiver Birke, Sinarp aus Spanplatte mit Eichenfurnier, Hasslarp aus Spanplatte mit Pappel- und Eichenfurnier und die auslaufende Option Fröjered aus Bambuswerkstoff.[35][36][37][38] Bei den meisten der Designs sind die Fronten flach (teilweise mit Hochglanzbeschichtung), andere suggerieren oder enthalten tatsächlich Kassetten, und bei Hittarp und Stensund wird das Erscheinungsbild vertikaler Brettchen imitiert.[39] Bei einigen Fronttypen (Fröjered, Voxtorp) sind Griffe in die Türen und Schubladenfronten integriert, sodass keine zusätzlichen Griffe benötigt werden. Andere (z. B. Axstad, Bodbyn, Torhamn) werden mit der Option integrierter Glasscheiben angeboten.[39]
In vielen Ländern werden für das Metod-System sogenannte „IKEA-Hacks“ angeboten: nicht von IKEA produzierte Frontelemente, die so gefertigt sind, dass sie für Metod verwendet werden können und den Schränken ein unter Umständen höherwertiges und weniger konfektioniertes Aussehen geben. Käufer nutzen solche Angebote, um ihrer vorhandenen Metod-Küche ein Makeover zu geben, oder sie erwerben von IKEA von vornherein nur die Korpusse. Zu den einschlägigen Unternehmen, die auf Metod- bzw. Sektion-Hacks spezialisiert sind, zählen KuechenFront24[40], Holzwerken24[41] (beide Deutschland), Neuvermöbelt[42] (Österreich), Superfront (Schweden), Noremax (Norwegen), Reform, &Shufl (beide Dänemark), A. S. Helsingö (Finnland), Koak Design (Niederlande), Plum Kitchen, Bocklip (beide Frankreich), Cubro (Spanien), Idoors (Italien), Plykea, Custom Fronts, Naked Doors, Husk, HØLTE (alle fünf Großbritannien), MyKitch, AllStyle (beide Kanada), Semihandmade[43], Dunsmuir[44], Kokeena[45], Scherr’s[46], The Cabinet Face[47], Ricabi[48], Nieu Cabinet Doors[49] und Walnut x Oak[50] (alle acht USA).[51][52][53]
Türen, Schubladen und Zwischenböden
IKEA verwendet für Metod und Sektion verschiedene Typen von Topfscharnieren, denen das Unternehmen den gemeinsamen Namen Utrusta gegeben hat. Diese Scharniere sind justierbar und erlauben es auch, eine Tür so zu öffnen, dass ihr scharniernahes Ende kaum über die Breite des Korpus hinausschwingt. Die Scharniere enthalten einen Dämpfer, der dafür sorgt, dass die Tür nicht nur geräuschlos, sondern auf den letzten Zentimetern auch selbsttätig schließt. Für vertikal aufschwingende Türen bietet IKEA spezielle Druckscharniere an.[55] Alle horizontal öffnenden Türen sind so gefertigt, dass die Öffnungsrichtung bei der Montage frei gewählt werden kann.[56] Käufer haben die Wahl zwischen 110°- und 153°-Scharnieren, wobei die letzteren zwingend erforderlich sind, wenn sich hinter der Tür Schubladen befinden.[54]
Um zu erreichen, dass eine Front aus mehreren Schränken ein einheitliches Erscheinungsbild mit durchlaufenden horizontalen Linien bietet, kann es zweckmäßig sein, an Stellen, an denen das Schema durchbrochen zu werden droht, Türen aus zwei oder mehr kleineren, unsichtbar fest miteinander verbundenen Frontelementen zusammenzusetzen.[57]
IKEA verwendet für sein aktuelles Küchensystem ein Schubladensystem namens Maximera. Die Laden dieses Systems können wahlweise so eingebaut werden, dass ihre Front gleichzeitig Schrankfront ist, oder so, dass die Lade tiefer im Korpus liegt und von einer Tür oder von der Front einer darunter liegenden Schublade verdeckt wird (vgl. Abbildung). Sie sind mit weit ausziehbaren Teleskopschienen und mit Selbsteinzug („Soft-Close“) ausgestattet. Alternativ bietet IKEA Exceptionell-Schubladen an. Diese Schubladen sind mit Maximera weitgehend baugleich, haben aber ein Drucksystem, d. h. sie werden nicht durch Ziehen, sondern Drücken geöffnet. In diesem Fall brauchen außen an die Schubladen keine Griffe angeschraubt zu werden.[58] Je nach Höhe der Front werden drei unterschiedlich hohe Schubladentypen angeboten, von denen die beiden höheren an den Seiten keine Zargen, sondern pulverbeschichtete Stahlrahmen haben, in die, wenn gewünscht, Glasscheiben eingesetzt werden können.[59] Die Böden sind aus Spanplatte mit Melaminfolie gearbeitet.[60] Um bei Schubladen mit sehr hoher Front (etwa bei voller Unterschrankhöhe) ausreichende Stabilität zu erreichen, muss eine zusätzliche Spezialhalterung eingebaut werden.[61] Innenschubladen werden nach vorn mit weißen Abdeckungen aus dem Utrusta-Programm abgeschlossen und erhalten keine Griffe. Zur Innenausleuchtung der Schubladen und Fächer bietet IKEA LED-Lampen an.[23]
Auszüge, also starre Koppelungen von mehreren Schubladen, bietet IKEA in seinem Metod-System zunächst nur für schmale Unterschränke an.[62] Durch Verwendung zusätzlicher spezieller Utrusta-Montagesätze kann grundlegend jedoch jeder Schubladentyp auch als Material für den Bau eines Auszuges genutzt werden.[63]
Handwerklich Begabte können Maximera-Schubladen auch als Ausgangsmaterial für bestimmte Maßanfertigungen verwenden.[64]
Die Zwischenböden, mit denen die Korpusse als Alternative zu Schubladen auch ergänzt werden können, vermarktet IKEA im Rahmen seines Utrusta-Programms. Produziert werden sie aus Spanplatte mit einer Melaminbeschichtung und einer Kunststoffeinfassung, in denselben Farben, in denen auch die Korpusse angeboten werden. Sie sind wie die Korpuswände 18 mm stark.[65]
Besonderheiten in Nord- und Mittelamerika
In den Vereinigten Staaten, wo statt des metrischen bis heute das angloamerikanische Maßsystem (mit Zoll statt Zentimetern) verwendet wird und wo Küchenschränke traditionell anders dimensioniert sind als in Europa, vermarktet IKEA ein Küchenschranksystem Sektion. Obwohl IKEA auf dem amerikanischen Kontinent seit 2019 keine Fertigung mehr betreibt und alle IKEA-Produkte aus Europa oder Asien importiert werden[66], wird das Sektion-System außer in den USA auch in Kanada, Mexiko und in der Dominikanischen Republik vertrieben.
In Konstruktion und Design stimmt Sektion mit Metod weitgehend überein. Die Schränke sind jedoch etwas anders dimensioniert, u. a. um den Do-it-yourself-Käufern Maße anbieten zu können, die für diese leicht zu überblicken sind (z. B. die Schrankbreiten 12, 15, 18, 24, 30, 36 Zoll).[6] Da für Sektion, den amerikanischen Gepflogenheiten entsprechend, etwas höhere Beine verwendet werden als für Metod, sodass entsprechend weniger Höhe für den eigentlichen Schrank bleibt, unterscheiden sich auch die möglichen Schubladenkonfigurationen. Ein dritter Unterschied besteht darin, dass – anders als bei Metod – die Sektion-Schränke ausschließlich in weißer Farbe produziert werden. Viertens gibt es einige Unterschiede bei den angebotenen Modulen.[67] Da in Nordamerika weithin maßgefertigte Arbeitsplatten aus Quarz, Granit oder Marmor verwendet werden, sind die Sektion-Rahmen fünftens auch besser als die Metod-Rahmen dafür ausgestattet, schwere Lasten zu tragen.[68] Obwohl alle in Nordamerika verkauften Sektion-Küchen importiert sind, ist es nicht möglich, dort über IKEA Bauteile zu erwerben, die speziell fürs Metod-System vorgesehen sind, wie z. B. die niedrigeren (8 Zentimeter hohen) Beine.
Verkaufsstart für Sektion war in Nordamerika der 2. Februar 2015. Bis dahin wurde in den USA und in Kanada das dem europäischen Faktum entsprechende System Akurum vermarktet.[21]
Kritik
Beanstandet wurden etwa Maximera-Schubladen mit sehr großen Fronten (etwa bei voller Unterschrankhöhe), weil die Halterungen nicht solide genug gefertigt seien, um Platten ab einer gewissen Größe stabil zu halten.[69] Zu den in Nordamerika am häufigsten vorgebrachten Kritikpunkten zählt der, dass die Korpusse dort nur in weißer Farbe erhältlich sind, sodass an den zwischen dunklen Frontelementen sich ergebenen Fugen unter Umständen auch von außen weiße Schrankteile sichtbar werden können.[70]
IKEA-eigene Metod-Ergänzungen
IKEA produziert und vertreibt eine ganze Reihe weiterer Produkte, die als Ergänzung der Metod- bzw. Sektion-Schränke konzipiert sind, darunter die passend dimensionierten Flaschenregalmodule Vadholma und Tornviken, diverse Schubladeneinsätze einschließlich einer Auswahl von Mülleimern, sowie verschiedene Beleuchtungssysteme.[71]
Weitere IKEA-Küchensysteme
Neben Metod vertreibt IKEA noch drei weitere Küchensysteme: das Kompaktküchensystem Enhet, das Discount-Modulsystem Knoxhult und das für Verbraucher mit minimalem Budget konzipierte Modulsystem Sunnersta.[72][73][74]
Weblinks
- Metod-System im Online-Katalog von Ikea (Deutschland)
- METOD ist kein Äppelkaka: Neues Küchensystem von IKEA. 3. März 2016, abgerufen am 16. November 2021.
- Eight reasons why Ikea's new fully-customizable kitchen is an organiser's dream. Abgerufen am 22. November 2021.
- In Praise of Ikea: 20 Ikea Kitchens from the Remodelista Archives. Abgerufen am 19. November 2021 (Webseite mit vielen Fotos von Sektion-Hacks).
Einzelnachweise
- ↑ Ikea mustert Küchenserie "Faktum" aus - neues System nicht kompatibel. 1. April 2014, abgerufen am 14. November 2021.
- ↑ Ikea-Küche wird zum Auslaufmodell. 21. Mai 2014, abgerufen am 14. November 2021.
- ↑ Küchenmontage. Abgerufen am 16. November 2021.
- ↑ IKEA Wine Rack Hack: Custom Wine Set-Ups for Narrow Spaces. Abgerufen am 1. September 2022.
- ↑ Designing products for life. Abgerufen am 22. November 2021.
- ↑ a b c d e IKEA Is Totally Changing Their Kitchen Cabinet System. Abgerufen am 14. November 2021.
- ↑ 5 things you need to know about IKEA’s new kitchen line. Abgerufen am 14. November 2021.
- ↑ Ikeas nya kökssystem Metod – så ser det ut! Abgerufen am 22. November 2021.
- ↑ SEKTION Top cab f fridge/freezer. Abgerufen am 18. November 2021.
- ↑ METOD System. Abgerufen am 18. November 2021.
- ↑ Küchen-Einbauschränke. Abgerufen am 20. November 2021.
- ↑ METOD 2 Fronten für Geschirrspüler. Abgerufen am 20. November 2021.
- ↑ Invisible fridges and cooling cubbies: how kitchens have been designed for the rich. Abgerufen am 20. November 2021.
- ↑ Framed Vs. Frameless Cabinets. Abgerufen am 18. November 2021.
- ↑ Thinking of installing an IKEA kitchen? Here's what you need to know first. 28. Juli 2018, abgerufen am 18. November 2021 (NBCNews.com).
- ↑ a b Metod/Maximera. Abgerufen am 15. November 2021.
- ↑ Fixa. Abgerufen am 4. März 2022.
- ↑ SEKTION Suspension rail, galvanized. Abgerufen am 22. November 2021.
- ↑ SEKTION Assembly kit for kitchen island. Abgerufen am 3. März 2022.
- ↑ SEKTION Support bracket for kitchen island. Abgerufen am 3. März 2022.
- ↑ a b Information on AKURUM - IKEA's previous kitchen system. Abgerufen am 14. November 2021.
- ↑ IKEA mounting hole dimensions - In case you need to make a custom cabinet. Abgerufen am 19. November 2021.
- ↑ a b So sieht die neue Rasterküche "Metod" aus. Abgerufen am 15. November 2021.
- ↑ IKEA SEKTION New Kitchen Cabinet Guide: Photos, Prices, Sizes and More! Abgerufen am 19. November 2021.
- ↑ METOD - das neue Küchensystem von IKEA. Abgerufen am 16. November 2021.
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