Johann Karl Wilhelm Voigt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Johann Karl Wilhelm Voigt (* 20. Februar 1752 in Allstedt; † 2. Januar[1] 1821 in Ilmenau) war ein deutscher Mineraloge und einer der Hauptgegner der Wernerschen Lehre vom Neptunismus im Basaltstreit.

Familie

Sein älterer Bruder Christian Gottlob von Voigt war Hofrat und Minister in Sachsen-Weimar-Eisenach. Sein Sohn Bernhard Friedrich Voigt (1787–1859) wurde ein bekannter Verleger.

Leben

Voigt stammte aus dem ernestinischen Amt Allstedt. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Jena zwischen 1773 und 1775 setzte von Voigt ab 1776 an der Bergakademie Freiberg bei Abraham Gottlob Werner seine Studien in den Bergwissenschaften fort. Nach deren Abschluss trat er in den Staatsdienst des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach.

In dieser Zeit führte von Voigt im Auftrag des Ministers Johann Wolfgang von Goethe intensive mineralogische Untersuchungen im gesamten Großherzogtum durch. 1785 ernannte ihn Goethe zum Bergsekretär in Weimar und übertrug ihm später die Leitung der Bergwerke in Ilmenau. 1789 erfolgte seine Ernennung zum Bergrat.

Von Voigt publizierte mehrere mineralogische Werke. Neben Beschreibungen des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach griff von Voigt, der insbesondere nach Studium der alten Vulkane der Rhön die Gedanken des Plutonismus vertrat, in seinen Schriften die seinerzeit von Abraham Gottlob Werner geprägte Lehre vom Neptunismus an.

Er prägte den Begriff „Lettenkohle“.

Im Jahr 1790 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt. Nach ihm ist die Ilmenauer Bergrat-Voigt-Straße benannt.

Schriften

  • Mineralogische Reisen durch das Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, in 2 Bden hrsg. von Johann Wolfgang von Goethe, Dessau 1782
  • Drey Briefe über die Gebirgs-Lehre für Anfänger und Unkundige, Weimar 1786 (Digitalisat)
  • Über Aquamarin und Topas, Erfurt, 1787
  • Mineralogische und bergmännische Abhandlungen, Leipzig 1789 (Digitalisat)
  • Praktische Gebirgskunde, Weimar 1792 (Digitalisat)
  • Erklärendes Verzeichniss seines neuesten Cabinets von Gebirgsarten, Weimar 1792 (Digitalisat)
  • Mineralogische Reise nach den Braunkohlenwerken und Basalten in Hessen, Weimar 1802 (Digitalisat)
  • Versuch einer Geschichte der Steinkohlen, der Braunkohlen und des Torfes, Weimar 1802
  • Geschichte des Ilmenauischen Bergbaues, Nordhausen 1821 (Digitalisat)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Todesnachricht in Allgemeine Literatur-Zeitung, 37. Jg. Halle und Leipzig 1821, S. 391.