Jona-Kirche (Berlin)

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Jona-Kirche

Die am 10. Dezember 1967 eingeweihte evangelische Jona-Kirche, ihr Namenspatron ist der Prophet Jona aus dem Alten Testament, ist Bestandteil eines Gebäudekomplexes, das in der Roscherstraße 6 im Berliner Ortsteil Charlottenburg des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf steht. Das Gemeindezentrum wurde 1966–1967 als Filialkirche der Kirche am Lietzensee von Georg Lichtfuß entworfen. Die Gemeinden Jona und Hochmeister sind seit Anfang Januar 2016 fusioniert zur Evangelischen Kirchengemeinde Halensee, die Jonagemeinde besteht nicht mehr.

Baubeschreibung

Im Gegensatz zum additiven Aufbau eines Gemeindezentrums, das vom Kirchenbau als selbständiges Gebäude dominiert wird, schuf der Architekt eine integrierende Gesamtform. Die drei Gebäudetrakte des Gebäudekomplexes stehen in einer Baulücke der vor dem Zweiten Weltkrieg geschlossenen Bauweise. Die Saalkirche, die über die Baulinie auskragt, liegt über einem offenen Sockelgeschoss quer zur Straße. Der Stahlbetonskelettbau ist mit Mauerwerk ausgefacht, das sandfarben verputzt ist. Das Kirchenschiff und die zur Straße liegende Seite des Turms sind mit Platten aus Waschbeton belegt und heben sich in der Außengestaltung deutlich von den angrenzenden Wohngebäuden ab. Die Stirnseiten des Saals und des Turms sind fensterlos. Von der Straße zurückgesetzt, sodass sich ein Vorplatz ergibt, liegt ein fünfgeschossiger Quertrakt, der mit den beiden obersten Geschossen über den Saalbau ragt. Er hat bandartig zusammengefasste Fenster mit grünen Brüstungen und enthält Wohnungen und Gemeinderäume. Sein Dachgarten hat sowohl zur Straße als auch zum rückwärtigen Hof eine Pergola. Seitlich, an der Brandwand des Nachbarhauses befindet sich ein sechsgeschossiger Gebäudeflügel, der das Treppenhaus enthält. Zur Straße schließt er mit dem Glockenturm ab, der wie ein Erker auskragt.

Die Gegenüberstellung von Altar im rechteckigen, asymmetrisch zu einer Seite eingezogen Chor auf der Ost- und Bühne, über der die Empore für die Orgel liegt, auf der Westseite des Saals, spiegelt die optische Trennung von kirchlich und weltlich genutzten Bereichen wider.

Geläut

Der hohe, vierkantige Turm trägt zum Kurfürstendamm hin ein schlankes Kreuz. Im Bereich seiner Glockenstube ist er zur Straße durch senkrechte Rippen gegliedert. Dort hängt ein Geläut aus drei Bronzeglocken, das 1967 von Petit & Gebr. Edelbrock mit folgenden Daten hergestellt wurde.

Schlagton Gewicht (kg) Durchmesser (cm) Höhe (cm) Krone (cm) Inschrift
g′ 670 102 85 17 UNSER GLAUBE IST DER SIEG, DER DIE WELT ÜBERWUNDEN HAT – 1. JOH. 5,4.
a′ 450 090 73 15 GLAUBET IHR NICHT, SO BLEIBET IHR NICHT – JES. 7,9.
c″ 270 076 61 12 UNS, HERR, WIRST DU FRIEDEN SCHAFFEN – JES. 26,12.

Literatur

  • Christine Goetz und Matthias Hoffmann-Tauschwitz: Kirchen Berlin Potsdam. Berlin 2003.
  • Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin: Berlin und seine Bauten. Teil 6: Sakralbauten. Ernst, Berlin u. a. 1997, ISBN 3-433-01016-1.
  • Klaus-Dieter Wille: Die Glocken von Berlin (West). Geschichte und Inventar. Berlin 1987.
  • Günther Kühne, Elisabeth Stephanie: Evangelische Kirchen in Berlin. C.Z.V.-Verlag, Berlin 1978, ISBN 3-7674-0158-4.

Weblinks

Commons: Jonakirche (Berlin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Jona-Kirche auf der Website des Berliner Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf

Koordinaten: 52° 30′ 1,9″ N, 13° 18′ 6,6″ O