Julia Stemberger
Julia Stemberger (* 29. Jänner 1965 in Wien) ist eine österreichische Schauspielerin.
Leben
Julia Stemberger ist die Tochter der Schauspielerin Christa Schwertsik und des Tropenmediziners Heinrich Stemberger. Ihre jüngere Schwester Katharina Stemberger ist ebenfalls Schauspielerin.
Neben ihrer Schauspielausbildung bei Dorothea Neff absolvierte sie bei Eva Zilcher eine Schauspiel- und Gesangsausbildung und erlernte Ballett und Jazz-Dance. Weiters spielt sie Quer- und Blockflöte sowie Klavier.
Gleich mit ihrem Kinodebüt unmittelbar nach der Matura wurde sie mit der Hauptrolle in dem Film Herzklopfen (1985) von Walter Bannert im Alter von 19 Jahren einer breiten Öffentlichkeit bekannt.
Erste Erfolge im Theater feierte sie als Paula in Der Raub der Sabinerinnen am Wiener Volkstheater (1986 bis 1987). Im darauf folgenden Jahr spielte sie in Stephan Bruckmeiers Inszenierung von Wolfgang Bauers Magic Afternoon (Theater Gruppe 80)[1] sowie die Jugend in Der Bauer als Millionär (Regie: Jürgen Flimm) bei den Salzburger Festspielen. Es folgten Rollen in Das Mädl aus der Vorstadt (1991, Regie: Jürgen Flimm) und als Helene Altenwyl in Der Schwierige (1990/1991, Regie: Jürgen Flimm). In Peter Zadeks Inszenierung des Kaufmann von Venedig spielte sie als Jessica 1988 erstmals am Wiener Burgtheater. Ebendort stand sie unter George Taboris Regie 1989/1990 als Desdemona in Othello auf der Bühne. Weitere Engagements führten sie in Antonius und Cleopatra (Regie: Peter Stein) wieder zu den Salzburger Festspielen, als Eliza in My Fair Lady an die Wiener Volksoper und weitere Bühnen in Wien, Hamburg und München. Im Frühjahr 2009 war sie im Wiener Ronacher in dem Rock-Musical Frühlings Erwachen zu sehen. 2012 spielte sie im Rahmen der niederösterreichischen Festspiele Reichenau in einer Bühnenadaption von Tolstois Anna Karenina die Titelrolle. 2014 verkörperte sie dort in Schnitzlers Das weite Land die Genia.
1998 stand sie im Vienna’s English Theatre in dem Stück Frankie and Johnny in the Clair de Lune von Terrence McNally auf der Bühne.
Daneben spielte Julia Stemberger in einer Reihe von Fernseh- und Kinofilmen vor allem in Österreich und Deutschland, zudem hatte sie Auftritte in verschiedenen TV-Mehrteilern in den USA. Für Erwin und Julia erhielt sie 1990 den französischen Darstellerpreis. Wiederholt kam es zur Zusammenarbeit mit Dieter Wedel (Der Schattenmann, 1996; Der König von St. Pauli, 1998) und vor allem Xaver Schwarzenberger (Tonino und Toinette, 1994; Andreas Hofer – Die Freiheit des Adlers, 2001; Eine Liebe in Afrika, 2002; Annas Heimkehr, 2002; Meine schöne Tochter, 2004). 2008 spielte sie die Hauptrolle der Lehrerin Katja Stein in der Fernsehserie Die Stein.
1997 heiratete sie den Geiger Christian Altenburger. Ihre gemeinsame Tochter ist die Schauspielerin Fanny Altenburger. Von 1999 bis 2005 war das Paar gemeinsam verantwortlich für die musikalische und die künstlerische Leitung der Mondseetage, einem Festival für Kammermusik, das alljährlich im oberösterreichischen Mondsee stattfindet. 2007 ließen sie sich scheiden.[2]
Neben ihrer Tätigkeit als Theater- und Filmschauspielerin gestaltet Stemberger seit einigen Jahren zusammen mit den Ensembles Die österreichischen Salonisten und dem Streichquartett Sonare Bühnenprogramme, in denen sie vor allem Humoristisches aus den Werken von Schriftstellern wie Alfred Polgar, Karl Kraus, Anton Kuh, Isabel Allende, Wladimir Kaminer, Umberto Eco liest.[3]
Auszeichnungen
- 1990: Französischer Darstellerpreis für ihre Rolle in Erwin und Julia
- 1995: Romy
- 1997: Goldener Löwe für ihre Rolle in Freier Fall
Filmografie (Auswahl)
- 1985: Herzklopfen
- 1986: Tatort: Der Tod des Tänzers (Fernsehreihe)
- 1987: Mozart und Meisel
- 1990: Erwin und Julia, Regie: Götz Spielmann
- 1991: Die Strauß-Dynastie
- 1993: Madame Bäurin
- 1993: Die skandalösen Frauen, Regie: Xaver Schwarzenberger
- 1993: Swing Kids
- 1993: Die Abenteuer des jungen Indiana Jones – Geburtstag in St. Petersburg (Fernsehserie)
- 1995: Die Fernsehsaga – Eine steirische Fernsehgeschichte
- 1995: Radetzkymarsch
- 1995: Drei Sekunden Ewigkeit, Regie: Jörg Graser
- 1996: Der Schattenmann
- 1996: Honigmond, Regie: Gabriel Barylli
- 1997: Freier Fall, Regie: Christian Görlitz
- 1997: Bernhardiner & Katz, Regie: Johannes Fabrick, Erich-Neuberg-Preis
- 1998: Der König von St. Pauli
- 1998: Quintett komplett
- 1998: Der König – Dr. med. Mord
- 1999: Geboren in Absurdistan
- 2000: Vor Sonnenuntergang
- 2000: Andreas Hofer – Die Freiheit des Adlers
- 2002: Am anderen Ende der Brücke, Regie: Hu Mei
- 2002: Mann, oh Mann, oh Mann! (TV)
- 2003: Annas Heimkehr
- 2003: Eine Liebe in Afrika
- 2004: Käthchens Traum, Regie: Jürgen Flimm
- 2004: Meine schöne Tochter
- 2005: Die Entscheidung, Regie: Nikolaus Leytner
- 2005: Hexenküsse, Regie: Johannes Fabrick
- 2005: Die Ohrfeige, Regie: Johannes Fabrick
- 2005: Julie – Agentin des Königs
- 2005: 11er Haus
- 2006: Tatort: Tödliches Vertrauen
- 2006: Feine Dame, Regie: Xaver Schwarzenberger
- 2006: Unser Kindermädchen ist ein Millionär, Regie: Bettina Woernle
- 2007: Im Tal der wilden Rosen – Triumph der Liebe
- 2008–2011: Die Stein
- 2009: Der laufende Berg, Regie: Hartmut Griesmayr
- 2009: Geliebter Johann Geliebte Anna
- 2010: Die verrückte Welt der Ute Bock
- 2010: Schatten der Erinnerung, Regie: Hartmut Griesmayr
- 2010: Willkommen in Wien, Regie: Nikolaus Leytner
- 2011: Rosamunde Pilcher (TV-Serie) – Gefährliche Brandung
- 2014: Das Traumschiff: Perth
- 2014: Inspektor Jury – der Tote im Pub
- 2016: Vorstadtweiber
- 2017: Der Bozen-Krimi – Am Abgrund
- 2017: Maria Theresia (Fernsehserie)
- 2018: Südstadt
- 2019: M – Eine Stadt sucht einen Mörder (Fernsehserie)
- 2021: Ein Sommer in Südtirol (Fernsehreihe)
- 2021: Sisi (Fernsehserie)
- 2022: Der Tod kommt nach Venedig (Fernsehfilm)
- 2022: Schächten
Literatur
- Manfred Hobsch, Ralf Krämer, Klaus Rathje: Filmszene D. Die 250 wichtigsten jungen deutschen Stars aus Kino und TV. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-511-2, S. 415 ff.
Weblinks
- Literatur von und über Julia Stemberger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- fehlende IMDb-Kennung (Fehler 1: IMDb-Kennung weder in der Vorlage noch in Wikidata vorhanden)
- Julia Stemberger bei filmportal.de
- Julia Stemberger bei der Agentur Studlar
- Offizielle Website von Julia Stemberger
Einzelnachweise
- ↑ In den anderen Hauptrollen spielten Sandra Kreisler, Fritz Hammel und Oliver Heinz. Claus Peymann engagierte Julia Stemberger von der Bühne weg ans Burgtheater.
- ↑ Frau im Spiegel: Julia Stembergers Tochter kam als Frühchen zur Welt: „Der Anfang war nicht leicht für sie und für uns“, 18. Mai 2010
- ↑ KulturBüro: Julia Stemberger, abgerufen am 21. November 2010.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Stemberger, Julia |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 29. Januar 1965 |
GEBURTSORT | Wien, Österreich |