Käthe Volkart-Schlager

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Käthe Volkart-Schlager (* 7. Februar 1897 in Wien; † 2. April 1976 in Filderstadt[1]) war eine österreichische Komponistin, Pianistin und Musikpädagogin.[2] Sie war mit dem deutschen Architekten und Hochschullehrer Hans Volkart verheiratet. Das Ehepaar hatte drei Kinder, darunter die Tochter und Psychotherapeutin Silvia Görres (geb. Volkart).

Leben und Werk

Käthe Volkart-Schlager wurde 1897 in Wien geboren. Sie studierte an der Musikhochschule Stuttgart bei Max von Pauer und Wilhelm Kempff.[3] Sie schloss ihr Studium 1917 ab und gab Konzerte und Vorlesungen für Lehrer. Als Musikerin reiste sie nach Schweden, in die Türkei und nach Finnland.[4]

Im Zentrum des kompositorischen Schaffens von Käthe Volkart-Schlager stand neben der Kammer- und Klaviermusik das Kunstliedschaffen.[2] Die Hermann-Hesse-Vertonungen Wie sind die Tage schwer und Vor dem Schlafengehen auf Gedichte aus dem Band Musik des Einsamen von 1914 gehören ihrer frühen Phase als Liedkomponistin an.[2] Diese Lieder wurden 2011 in einem Konzert der Liedklasse der Musikhochschule Stuttgart in Zusammenarbeit mit der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie aufgeführt und mit weiteren Liedern der Komponistin vom SWR aufgezeichnet.[2] Volkart-Schlagers Musik, ein Großteil davon für Klavier zu vier Händen, wurde vom Süddeutschen Musikverlag (heute Barenreiter) veröffentlicht. Diese Veröffentlichungen galten vor allen Dingen für den damaligen Verlagsleiter Willy Müller als gewagt und gefährlich, da die Familie Volkart-Schlager sich offen gegen den Nationalsozialismus aussprach.[5]

Käthe Volkart-Schlager schrieb Instrumentenunterrichtsliteratur für Kinder wie beispielsweise das Bunte Bilderbuch für junge Klavierspieler (1941). Sie wirkte von 1947 bis 1969 als Dozentin für Klavierimprovisation an der Musikhochschule Stuttgart.[2] Sie erhielt im September 1967 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.[6] Eine ausführliche Zusammenstellung der kompositorischen Werke von Käthe Volkart-Schlager findet sich in dem entsprechenden Artikel Kathe Volkart-Schlager der englischsprachigen Wikipedia.

Kompositorische Werke (Auszug)

  • Kleine Oboensonate d-Moll.[7]
  • Violasonate g-Moll.[7]
  • Schattenbilder.[8]
  • Tuxer Tänze.

Musikpädagogische Literatur (Auszug)

  • Zwei kleine Sonatinen für Oboe oder Violine und Klavier oder Cembalo. 1937.
  • Buntes Bilderbuch für junge Klavierspieler. Zwanzig Klavierstücke mit fortschreitender Schwierigkeit mit bunten Bildern von Elisabeth Raasch-Hasse. Heidelberg 1941.
  • Der Spielgarten. 14 leichte Klavierstücke. Schott. 1941.
  • Mohrentanz und Mummenschanz. Tänze für Klavier zu vier Händen. Schott. 1960.
  • Die singende Windrose. 61 Lieder aus vielen Ländern für Klavier zu vier Händen. Tübingen 1975.
  • Der Tonkreis. Ein kleiner Spaziergang durch alle Tonarten. Schott. 1978
  • Zu zweit mehr Freud. 220 Klavierstücke für Lehrer und Schüler. Süddeutscher Musikverlag 2002.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Volkart-Schlager Käthe. In: Ilse Korotin (Hrsg.): biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 3: P–Z. Böhlau, Wien 2016, ISBN 978-3-205-79590-2, S. 3411 (fwf.ac.at). Abweichend auch Stuttgart.
  2. a b c d e Käthe Volkart-Schlager. In: Klangalmanach der Staatlichen Hochschule für Musik und Bildende Kunst Stuttgart 2011 (CD Booklet).
  3. Alan Pedigo: International encyclopedia of violin-keyboard sonatas and composer biographies. Booneville, Arkansas 1995, Arriaga publications, S. 301. Volkart-Schlager, Kathe.
  4. Aaron, Cohen: International encyclopedia of women composers. New York 1987, ISBN 0-9617485-2-4.
  5. Süddeutscher Musikverlag Willy Müller. Bärenreiter Verlag, abgerufen am 17. Februar 2021 (englisch).
  6. Bundesanzeiger, Jg. 19, Nummer 170 vom 9. September 1967.
  7. a b SWR2 Musik aus unseren Archiven (mit Sonaten von Käthe Volkart-Schlager). (Nicht mehr online verfügbar.) SWR2, 16. Februar 2021, archiviert vom Original am 17. Februar 2021; abgerufen am 16. Februar 2021.
  8. SWR2 Schlosskonzert Ettlingen (Pianisten Danae Dörken mit den Schattenbildern von Käthe Volkart-Schlager). (Nicht mehr online verfügbar.) 8. Januar 2017, archiviert vom Original am 16. Februar 2021; abgerufen am 16. Februar 2021.