Kaikoura Canyon

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Kaikoura
Canyon
Lage: südlich der
Kaikoura
Peninsula
, an der Ostküste der Südinsel von Neuseeland
Koordinaten: 42° 37' S, 173° 54' O
Länge: 30 bis 40 km
Breite: bis zu 10 km
Tiefe: bis zu 1400 m

Koordinaten: 42° 37′ 0″ S, 173° 54′ 0″ O

Das

Kaikoura
Canyon

ist ein unterseeischer Canyon vor der nördlichen Ostküste der Südinsel von Neuseeland.

Geographie

Das

Kaikoura
Canyon

befindet sich knapp 6 km südlich der

Kaikoura
Peninsula

und 0,5 km östlich der

Goose Bay

. Es erstreckt sich mit einer Breite von bis zu 10 km, über 30 bis 40 km in östliche Richtung, bis es in den

Hikurangi
Trench

übergeht.[1] Andere Quellen geben eine Fläche von 800 km2 an, die das

Canyon

abdecken soll.[2] Südlich des

Canyons

, im küstennahen Bereich, schließt sich der

an. Rund 4 km vom Kontinentalschelf entfernt fällt das Seebett steil bis auf eine Tiefe von 1000 m ab[1][3], weiter östlich sogar bis auf 1400 m.[4]

Meeresströmungen

Die

Subtropical Front

(SF), eine subantarktische Meeresströmung des Oberflächenwassers, fließt von südlich des australischen Kontinents kommend um den südlichen Teil der Südinsel Neuseelands herum und bewegt sich östlich der Südinsel nordwärts, um oberhalb der Meerestiefe des

Hikurangi
Trench

nach Osten in den offenen Pazifik abzudrehen. Dieser Meeresstrom, der in Neuseeland

Southland Current

genannt wird, trifft vor

Kaikoura

auf den von Norden kommenden subtropischen

East Cape Current

und führt bei ihrem Aufeinandertreffen vor einem Teil der Ostküste Neuseelands zu einigen Verwirbelungen, die gleichfalls durch die Tiefen des

Hikurangi
Trench

und des

Kaikoura
Canyon

bedingt sind. Dem

Kaikoura
Canyon

wird zugeschrieben, den südlichen Strom zu unterbrechen. Besonders die Strömungen südlich der

Kaikoura
Peninsula

bilden ein komplexes Strömungsgebilde, da Warmwasser und Kaltwasser sich unter der Hinzuführung des Inlandwassers der Flüsse vermengen und sich zu Sommer- und Winterzeiten und durch topografische Gegebenheiten bedingt ständig verändern.[5]

Geologie

Der Kontinentalsshelf der nördlichen Ostküste der Südinsel besitzt eine 1 bis 1,5 km dicke Schicht, die sich in den letzten 24 Million Jahren gebildet hat. Darunter liegt eine rund 138 Millionen Jahre alte Schicht maritimer Sedimente gefolgt von einer bis zu 280 Millionen Jahre alten Gesteinsschicht aus Grauwacke.[6] Das

Kaikoura
Canyon

stellt einen tiefen Einschnitt in diesen Kontinentalsshelf dar, der an der Ostküste der Südinsel normalerweise eine Breite zwischen 20 und 100 km hat. Obwohl kein Fluss seine Sedimente in das

Canyon

hineinträgt, so nimmt das es doch die durch die nordwärts gerichtete Strömung mitgeführten Sand und Ablagerungen auf und leitet sie in den tiefer liegenden

Hikurangi
Trench

nach Norden weiter.[7] Die in den Steillagen abgelagerten Sedimente können, wie bei den Berghängen auch, durch Erdbeben generiert, in das

Canyon

tiefer abrutschen und je nach Größe und Umfang eine küstennahe Tsunami auslösen. Diese Tsunami kann eine erheblich Größe annehmen und die Küste mit einer minimalen Vorwarnzeit erreichen, im schlimmsten Fall ohne.[8]

Flora und Fauna

Im Jahr 2006 haben Wissenschaftler des

(NIWA) die Tiefsee des

Canyons

über drei Tage lang erforscht. Das Ergebnis war beeindruckend. Die Wissenschaftler gaben an, dass das Ökosystem des

Kaikoura
Canyons

10- bis 100-mal produktiver ist, als vergleichbare andere Habitate. So fanden sie heraus, dass auf dem Grund des

Canyons

rund 500 Individuen pro Quadratmeter zu finden waren, zehnmal so viele wie bisher irgendwo anders gefunden wurden, die vorhandene Biomasse sogar 100-mal so viele. Der Fischreichtum des

Canyons

gaben sie mit rund 5000 Fische pro Hektar an, 10-mal so viele wie im Nordpazifik.[2] Auch fanden die Wissenschaftler große Ablagerungen an Schlick und Schlamm an den Rändern des

Canyons

, die bei einem größeren Seebeben oder Erdbeben in küstennahen Regionen Tsunamis auslösen könnten. Sie konnten rund 150 Nachweise von Erdrutschen der Vergangenheit erbringen.[2]

Literatur

  • Deirdre E. Hart, Islay D. Marsden, Malcolm Francis
    :
    The Natural History of Canterbury
    .
    Canterbury University Press
    ,
    Christchurch
    2008, ISBN 978-1-877257-57-5,
    Chapter 20 - Costal systems
    , S. 653–684 (englisch, Online [PDF; 2,6 MB; abgerufen am 24. Februar 2017]).
  • M. S. Rattenbury, D. B. Townsend, M. R. Johnston
    :
    Geology of the Kaikoura Area
    . In:
    GNS Science
    (Hrsg.):
    Geological Map
    . Band 13.
    Lower Hutt
    2006, ISBN 0-478-09925-8 (englisch, Online [PDF; 4,2 MB; abgerufen am 24. Februar 2017]).

Weblinks

  • Mysteries of the deep
    .
    In:
    Stuff - Kaikoura Star
    .
    Faifax Media
    , 6. April 2011, abgerufen am 25. Februar 2017 (englisch).

Einzelnachweise

  1. a b
    Hart, Marsden, Francis
    :
    The Natural History of Canterbury
    . 2008,
    Chapter 20 - Costal systems
    , S. 655.
  2. a b c
    Mysteries of the deep
    .
    In:
    Stuff - Kaikoura Star
    .
    Faifax Media
    , 6. April 2011, abgerufen am 25. Februar 2017 (englisch).
  3. M. S. Rattenbury, D. B. Townsend, M. R. Johnston
    :
    Geology of the Kaikoura Area
    . 2006, S. 11.
  4. Kaikoura Canyon – the hottest hotspot
    .
    National Institute of Water and Atmospheric Research
    (NIWA), 24. Februar 2011, abgerufen am 25. Februar 2017 (englisch).
  5. Hart, Marsden, Francis
    :
    The Natural History of Canterbury
    . 2008,
    Chapter 20 - Costal systems
    , S. 656–659.
  6. Hart, Marsden, Francis
    :
    The Natural History of Canterbury
    . 2008,
    Chapter 20 - Costal systems
    , S. 653.
  7. M. S. Rattenbury, D. B. Townsend, M. R. Johnston
    :
    Geology of the Kaikoura Area
    . 2006, S. 47.
  8. M. S. Rattenbury, D. B. Townsend, M. R. Johnston
    :
    Geology of the Kaikoura Area
    . 2006, S. 7,59.